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Wandern auf Mallorca : Unterwegs auf dem Trockenmauerweg GR221
Der Trockenmauerweg GR221 ist ein circa 133 Kilometer langer Fernwanderweg, welcher auf Mallorca von Port d’Andratx bis nach Pollenca führt. Er durchquert dabei das mallorquinische Tramuntana Gebirge und wird unter anderem auch als GR221 bezeichnet. Je nach Wandergeschwindigkeit kann der Trockenmauerweg in 7 – 9 Etappen bewältigt werden. Es geht circa 6500 Höhenmeter hoch und auch wieder runter. Der höchste besteigbare Gipfel dieser Tour ist der 1365 Meter hohe Puig de Massanella.
Tourinformationen – Trockenmauerweg GR221
Übersicht zum Trockenmauerweg GR 221
- Gesamtlänge: 133 km
- Anforderungen: Bergwanderung, leichte Kletterstellen, Schwindel- und Trittsicherheit erforderlich
- Schwierigkeitsgrad: T1 – T3 nach SAC-Bergwanderskala
- maximale Höhe: 1365 Meter
- durchschnittliche Höhenmeter/Tag: ~ 800 m Aufstieg / ~ 800 m Abstieg
- Gesamte Höhenmeter: 5.700 m Aufstieg/ 5.700 m Abstieg
- Tagesetappen: 7 – 9
- Beste Wanderzeit: März bis Mai und Oktober bis November
- Anreise: Flugzeug nach Mallorca, Ab Palma Busverbindungen nach Port d’Andratx
- Rückreise: Busverbindung von Port de Pollenca nach Palma – Linie L340
- Brennstoffe für Outdoorkocher: Intersport in Palma, Outdoorladen Forcorda in Palma
Etappen
In der folgenden Tabelle siehst Du die Etappen des GR221, wenn man den kompletten Fernwanderweg in 8 Etappen bewältigen möchte. Es sind jedoch auch Begehungen in 7 oder 9 Tagen möglich. Die Start- und Zielorte wurden so gewählt, dass man auch ohne Zelt und Trekkingausrüstung die Wanderung absolvieren kann. Wer mit Zelt, Schlafsack und Isomatte unterwegs ist, ist natürlich weniger an diese Auflistung gebunden. Dazu aber in einem späteren Abschnitt mehr.
Etappe | Start- und Ziel | Strecke | Höhenmeter | Dauer* | Anmerkungen |
1 | Port d’Andratx – Sant Elm | 8 km | 300 m auf 300 m ab | 2:45 h | nur mit Steinmännchen und Farbe markiert |
2 | Sant Elm – Estellences | 24 km | 1200 m auf 1050 m ab | 9:30 h | Alternative: Übernachtung im Refugio Ses Fontanelles nur mit Steinmännchen und Farbe markiert |
3 | Estellences – Esporles | 14,5 km | 600 m auf 550 m ab | 5:15 h | |
4 | Esporles – Déia | 19 km | 1280 m auf 1350 m ab | 9:15 h | Alternative: Aufteilung der Etappe in Valldemossa |
5 | Déia – Port de Sóller | 10,5 km | 300 m auf 230 m ab | 3:20 h | |
6 | Port de Sóller – Refugio Tossals Verds | 21 km | 1300 m auf 970 m ab | 9:15 h | |
7 | Refugio Tossals Verds – Lluc | 14 km | 800 m auf 850 m ab | 6:00 h | |
8 | Lluc – Port de Pollenca | 24 km | 250 m auf 650 m ab | 7:00 h | Alternativ: Wanderung schon in Pollenca beenden |
Gesamt | 135 km | 6030 m auf 6030 m ab |
*um eine Vergleichbarkeit der Gehzeiten zu gewährleisten, wurden diese für einen Standard-Wanderer nach der DAV-Norm berechnet.
GR221 Karte, Kartenmaterial und Führer
Hier findet ihr eine Karte mit dem Routenverlauf des GR221. Zusätzlich dazu habe ich unsere Zeltplätze so genau wie möglich eingezeichnet. Den GPS-Track zu der Fernwanderung findest Du ebenfalls in dieser Karte.
Orientierung auf dem GR221
Der Trockenmauerweg GR221 ist ein noch relativ frischer Fernwanderweg und befindet sich daher noch in einigen Bereichen in der Markierungsphase. Teilweise führt der Weg auch über privates Gelände, was einer durchgängigen Beschilderung ebenfalls im Weg steht. Bis nach Deia sind Steinmännchen das beste Orientierungs-Hilfsmittel welches der Wanderweg bereitstellt. Diese sind jedoch fast überall und in einem ordentlichen Abstand auf dem Weg zu finden.
Zusätzlich sind manchmal auch rote und gelbe Farbpunkte auf den Felsen zu finden, die ebenfalls in die Richtung des richtigen Weges zeigen. Trotzdem bin ich sehr froh, dass ich mir die entsprechenden Kartenausschnitte und den GPS-Track auf mein Smartphone geladen habe. Dadurch fällt die Wegfindung besonders bei fraglichen Kreuzungen wesentlich einfach. Denn trotz der Steinmännchen kann die Markierung des GR 221 nicht mit den Markierungen der Wanderwege in den Alpen verglichen werden.
Als Karte und Wanderführer hatten wir dieses Exemplar dabei und waren sehr zufrieden! Sie ist aus robusterem Material gefertigt und hält auch längerem Gebrauch gut stand.
Unterkünfte auf dem GR221
Da wir bei unserer Tour die gesamte Zeit im Zelt geschlafen haben, kann ich nicht viel zu der Qualität der Unterkünfte auf dem GR221 sagen. Jedoch ist es auch ohne Zelt kein Problem den GR 221 zu wandern. In zahlreichen Refugio’s können die Wanderer entlang des Weges ein Bett für die Nacht und Bewirtschaftung finden. Ähnlich wie in den Berghütten der Alpen.
Einen entscheidenden Unterschied gibt es dennoch zu den Unterkünften auf Mallorca: Sie müssen recht weit im voraus reserviert werden. Spontan wird man dort kein Schlafplatz finden.
→ Buchen kann man die Unterkünfte auf der Seite Conselldemallorca.
Bis vor kurzem gab es zwischen Sant Elm und Estellences keine Übernachtungsmöglichkeit. Das hat sich (Stand: 15.01.2016) jedoch mit der Öffnung des Refugio Ses Fontanelles geändert. Somit wird die sehr lange Etappe, auf eine deutlich angenehmere Länge reduziert! Eine Vorreservierung ist aber auch dort zwingen nötig.
Zelten auf dem GR221
Zelten auf dem Trockenmauerweg hat generell eigentlich sehr gut funktioniert. Offiziell erlaubt ist es zwar nicht, aber wir hatten nie Probleme mit anderen Menschen, die sich an der Wahl unserer Zeltplätze gestört gefühlt hätten. Damit dies funktioniert, haben wir uns an ein paar einfach Tipps gehalten:
- Das Zelt erst in der Dämmerung auf und morgens wieder früh (7:30 Uhr) abbauen. So stört man keine anderen Wanderer, die auch auf dem Weg unterwegs sind.
- Wir sind immer so bis 18 – 19 Uhr gewandert und haben ab dann nach geeigneten Plätzen Ausschau gehalten. Wenn man eine Stunde Zeit in die Suche investiert, findet man meistens einen guten Platz. Reine Wiesenplätze findet man aber nur sehr selten, da es sehr felsig und steinig in den Bergen ist.
- Je kleiner das Zelt, desto leichter findest Du einen Platz. Das 4 Personen Expeditionszelt sollte also besser Zuhause bleiben.
Unsere Zeltplätze habe ich in die Karte unter diesem Abschnitt eingezeichnet.
- Lesetipp: Wildcampen – Tipps für das Zelten in freier Natur
- Lesetipp: Ultraleichtzelte – 12 Modelle für jede Tour
Anforderungen/ Schwierigkeit des Wanderweges
Auch wenn es die erste Assoziation mit Mallorca nicht vermuten lässt: Der GR221 ist ein reinrassiger Bergwanderweg. Und auch wenn der höchste Punkt auf maximal 1365 Metern liegt, ist die Beschaffenheit der Wege oft steinig sowie felsig. Einige wenige Stellen sind zudem mit Drahtseilen versichert und ein paar ausgesetzte Passagen gibt es ebenfalls.
Somit gilt für den Trockenmauerweg was auch für die meisten anderen Bergwanderwege gilt: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind von großem Vorteil. Zudem sind einige Etappen mit mehr als 1000 Höhenmeter Aufstieg auch konditionell eine Herausforderung. Ganz besonders, wenn das Thermometer über die 30°C Schwelle klettert. Und das ist auf Mallorca selbst im Frühling keine Seltenheit.
Sonnenschutz für Kopf und Körper ist daher genauso essentiell wie ausreichende Trinkwasservorräte.
Beste Reisezeit für den GR221
Wir waren, wie schon erwähnt, Mitte April zum Wandern auf Mallorca und es war heiß. Im Schatten waren es um die 25 Grad und in der Sonne gut über 30°C. Selbst im Gebirge. Nachts kann es jedoch ohne Probleme nochmal einstellig werden, besonders wenn vom Meer her starker Wind aufzieht. Möchtest Du aber sowieso in Refugis übernachten, ist das kein Problem.
Die beste Reisezeit zum Wandern auf dem GR 221 ist daher von März bis Mai. Ich empfand es im April schon teilweise als fast zu heiß zum wandern und will mir gar nicht vorstellen, wie warm es in den Sommermonaten Juni, Juli und August auf dem Trockenmauerweg wird. Will man dann auf dem GR 221 wandern, muss man sehr viel Wasser mitnehmen, um in der prallen Sonne nicht zu dehydrieren.
Ausrüstung für den Trockenmauerweg
Da der Trockenmauerweg ein abwechslungsreicher Bergwanderweg ist, kann ich Dir meine Packliste für eine mehrtägige Trekkingtour als Orientierung für die nötige Ausrüstung ans Herz legen. Mein wichtigster Ausrüstungsgegenstand auf der Wanderung war aufgrund des heißen Wetters mein Merino Langarmshirt. Es hat mich vor der UV-Strahlung geschützt und auch nach vielen durchgeschwitzen Tagen nicht gemüffelt.
Unter anderem auch immer wichtig auf jeder Wanderung neben den obligatorischen Wanderschuhen, einem guten Rucksack und dem Erste-Hilfe-Set sind:
- Hüttenschlafsack
- Trekkingstöcke
- Funktionsunterwäsche
- Isolationsschicht
- Biwak Notfall Sack
- Stirnlampe
Lesetipp: Trekking Packliste mit Excel Download – Bei Übernachtung im Zelt
Lesetipp: Hüttentour Packliste mit Excel Download – Bei Übernachtung in Refugios
Anreise
Vom großen und zentralen Bus- und Bahnhof “Plaça d’Espanya” in Palma aus, starten die meisten Verbindungen ins Tramuntana Gebirge. Wer den Trockenmauerweg GR221 direkt in Port d’Andratx beginnen möchte, nimmt vom Plaça d’Espanya die Linie 102 und fährt eine gute Stunde bis zum Startpunkt des GR221.
Zur Rückreise vom Ziel in Port de Pollenca fährt ebenfalls eine Busverbindung zurück nach Palma. Die Linie L340.
Für alle anderen Verbindungen ins Tramuntana Gebirge und ins übrige Mallorca, findet ihr hier alle Informationen.
Wasserversorgung und Proviant auf dem GR221
Generell kommt man eigentlich jeden Tag durch ein größeres Dorf in dem man im Supermarkt oder einem Café Wasserflaschen oder Wasserkanister zum Auffüllen kaufen kann. Jedoch gibt es zwischen Sant Elm und Estellences keine (!) Möglichkeit mehr seine Trinkwasservorräte aufzufüllen. Wir haben uns auf dieser Strecke etwas verschätzt und uns auf einen auf der Karte eingezeichneten Brunnen an einem alten Refugi verlassen. Dieser Brunnen war aber leider komplett leer!
Nimm daher in Sant Elm ausreichend Wasser mit. Wir hatten dort noch jeder knapp 3 Liter und das hat nicht gereicht bei der Hitze (Wir brauchten Abends jedoch auch noch etwas Wasser zu kochen). Essen kann auch in den meisten Dörfer gekauft werden. Wir hatten aber trotzdem ein paar dehydrierte Nudelgerichte dabei, um unabhängiger zu bleiben und ein wenig Geld zu sparen.
Tipp: In Estellences gibt es keinen Supermarkt, aber ein sehr schönes Café (Bar) in dem man 1,5 l Wasserflaschen kaufen und einen hervorragenden Café con leche trinken kann!
Wanderbericht – Trockenmauerweg GR221
5 Tage lang sind wir im April 2015 von Port d’Andratx im Süden bis zum Cúber Stausee weit im Norden gelaufen. Länger hatten wir leider keine Zeit. Knapp 100 km dürften es trotzdem gewesen sein. Geschlafen haben wir jede Nacht in unserem Zelt und waren sehr froh darüber. Denn besonders auf den ersten Etappen von Port d’Andratx bis nach Estellences gibt es noch kaum ausreichend Unterkünfte auf dem relativ neuen Fernwanderweg.
Hier könnt ihr euch unseren Film zu der Wanderung über den Trockenmauerweg GR221 anschauen:
Tag 1: Port d’Andratx – Ses Fontanelles
Mallorca ist definitiv für die falschen Gebiete und Strände zu seiner großen Bekanntheit in Deutschland gelangt. Das merke ich deutlich auf der Fahrt von Palma nach Port d’Andratx im Tramuntana Gebirge. In Port d’Andratx angekommen, steigen wir am Jachthafen aus und genießen das erste Mal die Aussicht auf die schönen Berge des Tramuntana Gebirges. Besonders hoch scheinen die Berge von hier aus gesehen nicht zu sein, doch sehen sie den felsigen Gipfeln der Alpen sehr ähnlich.
Anfangs führt uns der asphaltierte Weg entlang des kleinen Hafens, bis er sich allmählich weg vom Meer bewegt und in einer Schotterpiste in einem schattigem Pinienwald mündet. Langsam steigt der Pfad steiler an und führt uns über Wurzeln und lose Steine weiter nach oben, vorbei an den ersten Steinmännchen die von nun an für einige Tage unsere Route markieren werden. Immer wieder gibt der Wald den Blick frei auf das Meer und unseren Startpunkt in Port d’Andratx.
Nach einer guten halben Stunde erreichen wir den Sattel Col de Vent auf 168 m und blicken nun das erste mal Richtung Westen auf das dunkelblaue Meer. Bis zum höchsten Punkt auf dem Weg nach Sant Elm, unserem ersten Zwischenziel für heute, geht es eine knappe Stunde über gute und einfache Wege bergauf bis zum Pass Vermell.
Hinter einigen steil aufragenden Felsen eröffnet sich uns die Aussicht auf das kleine Dörfchen Sant Elm und die malerisch gelegene Insel Sa Dragonera. Diese ungewöhnliche Kombination aus dem omnipräsenten Mittelmeer und felsigem Gebirge ist vollkommen neu für mich und gefällt mir ausgesprochen gut! Von März bis Mai ist die gesamte Landschaft Mallorcas in ein saftiges grün getaucht, dass mit Anfang des heißen Sommers langsam aber sicher in ein vertrocknetes gelb übergeht. Wir machen es uns dort oben auf den Steinen gemütlich und genießen schmatzend und über dem Meer thronend, den grandiosen Ausblick – Das Leben ist gut!
Auf dem Abstieg nach Sant Elm wird der Weg schmaler und ist bald nur noch ein Pfad, der sich durch die blühende und grüne Vegetation schlängelt. Obwohl die Markierungen wirklich zu wünschen übrig lassen, ist der Weg gut zu finden. Kurz vor dem kleinen Städtchen öffnet sich der Pinienwald erneut und das sanfte Meeresrauschen wird lauter. Eine traumhafte Bucht mit türkis-blauen Wasser, wie ich es selten gesehen habe, tut sich vor uns auf. Und keine Menschenseele weit und breit! Dieses Fleckchen Erde kommt meiner Vorstellung vom Paradies schon ziemlich nahe.
Nach einer Mittagspause am Strand geht es weiter Richtung La Trapa, einer kleinen Ruinenansammlung auf knapp 300 m Höhe. Der Anstieg ist schon deutlich steiler als am Vormittag und wird mit der Zeit auch deutlich felsiger und ausgesetzter. Kurz vor dem höchsten Punkt befindet sich auch eine kleine Kletterpassage, die den Einsatz der Hände erfordert. Juchu! Fast schon alpine Zustände. Ist man an diesem Punkt angelangt, sollte man sich anfangs definitiv Rechts halten, da sonst ein tiefer Absturz droht. Wie gesagt, die Markierungen dieses Weges könnten besser sein….
La Trapa lassen wir unbesichtigt links liegen und machen uns weiter den Weg hinauf. Immer wieder bieten sich traumhafte Aussichten auf die Insel Sa Dragonera und die wunderschöne Landschaft. Ich muss wirklich aufpassen, dass ich noch auf den Weg vor mir achte und nicht dauernd im Gehen den Blick schweifen lasse. Das ist eine ziemlich ungünstige Eigenschaft meinerseits, die mir schon einige umgeknickte Füße beschert hat.
Wir umrunden den rechts von uns liegenden Gipfel des Puig de ses Basses und erreichen bald eine kleine Hochebene mit einem großen Steinmännchen. Von dort schaut man die gesamte Westküste Mallorcas hinauf und kann die steil ins Meer abfallenden Flanken des Tramuntana Gebirge bewundern. Ich fühle mich sofort an die einmalige Landschaft der italienischen Amalfiküste erinnert.
Langsam fangen wir an, uns in der Landschaft nach einem geeigneten Schlafplatz umzusehen. Viele Bereiche sind leider Privatgrundstücke, welche es natürlich unmöglich machen dort sein Zelt aufzuschlagen. So allmählich werden die Beine auch schwerer und Müdigkeit setzt ein. Einfach nur noch ein geschütztes und flaches Plätzchen zum übernachten finden lautet die Devise..
In einem kleinen Waldstück ist schnell ist ein halbwegs geeigneter und ruhiger Platz gefunden. Die Sonne geht schon unter, also schnell das Zelt aufgebaut und in den Schlafsack gekrochen. Kurz zuvor fällt uns auf, dass wi mehr Wasser als geplant verbraucht haben – hmm, nur noch 1,5 Liter….ob das morgen bis zum nächsten Dorf reicht?
Tag 2: Ses Fontanelles – kurz vor Esporles
Der folgende Tag begann wie der vorherige aufgehört hat. Mit Sonnenschein und warmen Temperaturen. Schnell war alles abgebaut und der 4-stündige Weg bis nach Estellences wurde angetreten. Das kleine Waldstück ließen wir schnell hinter uns und es ging über eine zerklüftete Felslandschaft ohne klar erkennbaren Weg steil bergan. Vereinzelte Steinmännchen zeigten uns den Weg. Diese wurden aber allmählich weniger und die Orientierung fiel zusehends schwerer.
Noch haben wir knapp 0.75 Liter Wasser, aber es wird schnell weniger, da der Aufstieg zum Moleta de s’Esclop schweißtreibend und anstregend ist. Es ist wirklich ein verdammt unangenehmes Gefühl zu wissen, dass man zu wenig Wasser dabei hat. Das Rationieren der restlichen Vorräte fällt zusehends schwerer, da der Durst bei dieser Anstrengung immer größer wird. In Sant Elm hatten wir beide jeweils noch 3 Liter Wasser und dachten das es bis Estellences bzw. 23 km reichen würde. Falsch gedacht.
Wenn man sich sein Essen selbst zubereitet, verbraucht man besonders bei dieser Hitze deutlich mehr Wasser. Nach gut 2,5 Stunden erreichen wir die Hochebene Moleta de s’Esclop auf 840 m und die Aussicht ist atemberaubend. Wir befinden uns auf einer riesigen Wiesenlandschaft und haben einen unendlich weiten Blick aufs Meer und die Buchten von Estellences. Hoffnung macht das bald kommende Refugi, welches laut Wanderführer eine Trinkwasserquelle beherbergen soll. Nach 30 Minuten Abstieg erreichen wir die Hütte, finden aber nur ein verlassenes Haus und einen staubtrockenen Brunnen wieder…Verdammt!
Bald erreichen wir eine stark befahrene Landstraße der wir weiter Richtung Norden folgen. Die Beschilderung des Trockenmauerweg GR 221 zeigt zwar in die andere Richtung, aber laut Karte ist die Straße der kürzeste Weg zur Stadt und somit zu frischem, kalten Trinkwasser. Dieser Gedanke zieht uns von nun an nach vorne. Wir sprechen kein Wort mehr, sondern wandern nur so vor uns her, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken.
Deutlich unterhalb der angezeigten 2h erreichen wir endlich Estellences und marschieren schnurstracks zur nächsten Einkaufsmöglichkeit. Wir kaufen 9 Liter Wasser und 2 Dosen Cola, welche sofort geleert werden. Noch nie hat mir ein Getränk so gut geschmeckt! Die darauf folgende Pause haben wir uns redlich verdient.
Durch einen schmalen bewaldeten Pfad wanderten wir einige Minuten lang unterhalb der Hauptstraße entlang und genossen den tollen Anblick der blühenden Felder und früchtetragenden Orangenbäume. Bald führt uns der Weg zurück auf die asphaltierte Küstenstraße. Das Verhältnis von Rennrad- zu Autofahrern betrug sicherlich 100 zu 1.
Endlich zweigt der Trockenmauerweg wieder auf einen geschotterten Wanderweg durch die hüglige Landschaft ab und wir können die radlenden Raser hinter uns lassen. Wir passieren auf dem ansteigenden Weg wunderschöne Fincas und philosophieren angesichts der traumhaften Umgebung über die Möglichkeiten einer zeitlich begrenzten Auswanderung zu diesem himmlischen Fleckchen Erde.
An der nächsten Weggabelung nehmen wir die im Wanderführer beschriebene Umgehung des ursprünglichen Trockenmauerweges und folgen dieser rechts in Richtung Finca pública de Planícia. Da die Route des GR 221 häufig durch Privatgelände verläuft, kommt es ab und an zu Streitigkeiten mit den jeweiligen Besitzern. Und manchmal enden diese dann in der kompletten Sperrung des betroffenen Wegabschnittes, wie hier geschehen. Aber die Umgehung ist nicht weniger schön oder wandernswert.
Vorbei an sehr alten und knorrigen Olivenbäumen schlängelt sich der breite Schotterweg langsam bergauf zu dem Landgut Planícia. Als wir oben an der Villa angekommen sind, haben wir die schönen Picknickplätze für uns alleine und stärken und noch einmal für den weiteren Weg. Die Lage des Landhauses ist einmalig. Wir überblicken das weitläufige, mit Olivenbäumen übersäte Tal durch das wir eben gekommen sind und sehen zu unserer Recht wieder das schöne Mittelmeer. Etwa 50 Meter über der Meeresoberfläche hat sich eine Wolkenschicht angestaut, die wie sanfte Wellen an die Steilküste Mallorcas brandet – eine eindrucksvolle Kulisse!
Ab jetzt geht es hauptsächlich über steinige und von Wurzeln übersäte Wege durch dichte Kiefern-Wälder. Die typischen Trockenmauern säumen den Pfad fast die gesamte Zeit und wir verstehen, warum der Wanderweg seinen Namen erhalten hat. Teilweise sind die Pflastersteine auf dem Weg so groß und schief verlegt, dass das laufen darauf keine besonders große Wohltat ist. Man muss auf jeden seiner Schritte achten, um nicht umzuknicken – Ich merke wieder mehrmals, dass diese Art Weg mir überhaupt nicht liegt.
Einige Zeit später kommen wir aus dem Wald heraus und treffen auf eine geschotterte Fahrstraße die zwischen einem scheinbar verlassen Gehöft hindurchführt. Dieser folgen wir bis zum Abzweig nach Banyalbufar. An diesem folgen wir dem Weg rechts den Berg hinauf. Hier erleben wir zwar keine besonders grandiosen Weitblicke wie die ganze Zeit zuvor, aber die Landschaft ist trotzdem sehr reizvoll und bietet eine Menge Abwechslung. Der süße Geruch der Piniennadeln liegt andauernd in der Luft und der Himmel ist auch um 18:00 Uhr noch strahlend blau.
Einige Minuten später erreichen wir den besagten Lagerplatz und freuen uns über dessen hervorragende Qualität. Er ist vollkommen ebenen, bietet eine tolle Aussicht auf die umliegende Landschaft und wir haben ihn früher als erwartet erreicht. Schnell die Füße von den Schuhen befreit, die Kochutensilien aus dem Rucksack hervorgeholt, ein schmackhaftes Nudelgericht zubereitet und die restlichen Sonnenstrahlen des Tages gemütlich mit Aussicht auf das Meer ausklingen lassen. Traumhaft!!
Tag 3: Kurz vor Esporles – Deia
Am frühen Morgen beobachten wir wie sich der dunkle Nachthimmel langsam, aber sicher von schwarzen Blautönen zu helleren Farben und die Sonne den Morgendunst in leuchtendes Orange verwandelte. Belohnt werden die Frühaufsteher. Nach einem kurzen Frühstück wurde das Zelt abgebaut und die Ausrüstung wieder in den Rucksäcken verpackt. Ungefähr 5 km und 1 Stunde Abstieg sind es bis zum Städtchen Esporles von unserem Lagerplatz aus.
Dort angekommen präsentiert sich präsentierte sich Esporles als quirliges Städtchen. Der Briefträger singt lauthals spanische Lieder während er von Tür zu Tür geht und unterhält die ganze Straße. Wir füllen im Supermarkt unsere Vorräte auf und machen es uns anschließend auf einer Parkbank bequem, um unsere heutige Route ausführlich zu begutachten.
Geplant war heute bis nach Valldemossa zu laufen, aber da wir insgesamt nur 5 Tage Zeit haben und noch bis zum Cúber Stausee weiter laufen wollen, entschieden wir uns für Deiá als heutiges Etappenziel. Um das zu schaffen werden wir um eine kurze Transfer-Fahrt mit dem Bus wohl nicht herumkommen. Wir verlassen Esporles in nördlicher Richtung und wandern über gut ausgebaute Wege vorbei an Weiden und Wiesen. Wieder sind die fruchtigen Orangen- und Zitronenplantagen überall zu sehen.
Bald kommen wir an ein verschlossenes Gatter, dass den weiteren Weg verschließt. Dieses Tor soll das Betreten des folgenden Privatgrundstückes verhindern. Da aber der Wanderführer und auch mein GPS-Track diese Privatweg als Teil des Trockenmauerweges markieren, klettern wir über das Gatter und hoffen nicht auf einen verärgerten Grundbesitzer zu treffen. Auf solch verschlossenen Tore und Wege trifft man auf dem GR 221 häufiger. Es ist aber normalerweise kein Problem, sein Weg über das Privatgrundstück fortzusetzen.
Der Trockenmauerweg steigt nun steiler an und führt uns durch einen trocknen Kiefernwald und über zahlreiche Steine und Wurzeln bergauf. Immer wieder durchqueren wir Teile von eingestürzten Mauerresten. Nach einer knappen halben Stunde gelangen wir auf eine kleine Hochebene, von der wir einen schönen Blick zurück auf Esporles und unseren vergangenen Weg werfen können. Endlich wieder im steinigen Gebirge der Tramuntana wandern.
Nun folgt der steile und bei dieser Hitze anstrengende und schweißtreibende Anstieg zum Gipfel Sa Comuna. Die Vegetation ändert sich kaum und die niedrigen Kiefernbäume spenden wohltuenden Schatten. Es ist mittlerweile 13:00 Uhr und die Sonne brennt unerbittlich vom Himmel. Es sind gut über 30°C und der Schweiß fließt in Strömen. Schritt für Schritt erklimmen wir den Berg, doch der Gipfel lässt auf sich warten. Nach 40 Minuten sind wir am höchsten Punkt angekommen, doch da auch dieser von Kieferwald überzogen ist, muss sich erst ein geeigneter Aussichtsplatz für die Mittagspause finden.
Aber die Suche hat sich gelohnt. Wir machten es uns auf zwei Felsvorsprüngen bequem und ließen die Füße über dem steil abfallenden Abgrund baumeln. Die Aussicht war einfach fantastisch. Von hier konnten wir in der Ferne am Horizont sogar die Kathedrale von Palma ausmachen.
Aus akuter Zeitknappheit entscheiden wir uns, die 10 km von Valledemossa nach Deiá mit dem Bus zurückzulegen. Für circa 1.50€ steigen wir ein und entspannen unsere müden Glieder für einige Momente. In Deiá angekommen offenbart die Stadt ihre tolle Kulisse, welche terrassenartig in das Tramuntana Gebirge eingebettet ist.
Ab hier ging es über einfache und schmale Wege weiter Richtung Sóller, welches wir morgen erreichen wollten. Es war schon 19:00 Uhr und die Suche nach einem geeigneten Zeltplatz begann aufs Neue. Die Kräfte schwanden allmählich, da wir nun schon seid 13 Stunden unterwegs waren. Nach einiger Zeit passierten wir mehrere ummauerte Fincas und fanden anschließend ein schönes verstecktes Plätzen zwischen mehreren Büschen und auf einer weichen Grasfläche. Genau das wonach wir gesucht hatten.
Tag 4: Deia – Cúber Stausee
Heute ist unser letzter Wandertag auf dem Trockenmauerweg in Mallorca. Da wird es aufgrund von Zeitmangel nicht mehr bis zum Kloster in Lluc schaffen, werden wir unsere Reise am Cúber Stausee bei Kilometer 95 abschließen.
Am heutigen Morgen war es sehr windig. Da wir unser Zelt an einer geschützten Stelle aufgeschlagen hatten, haben wir in der Nacht nichts davon mitbekommen. Es war trotzdem wieder einmal Bilderbuch-Wetter mit strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen. Wir hatten eine gute Stunde Fußmarsch bis nach Sóller vor uns und wanderten über Schotterwege vorbei an Oliven- und Kiefernbäumen. Die Finca’s die wir auf dem Weg passierten, schienen in der Morgensonne immer größer und pompöser zu werden. Zum Verdruss unserer knurrenden Mägen, roch es in ihrer Nähe nach frisch gebratenem Rührei und Orangensaft…
Als wir nach einer knappen Stunden die meisten dieser Traumhäuser hinter uns gelassen hatten, begann der Abstieg nach Sóller. Es ging auf asphaltierten und gepflasterten Straßen bergab ins Tal der Orangen. Und dieses machte seinem Namen alle Ehre. Weit und Breit war nichts anderes zu sehen, als Orangen- und Zitronenplantagen. Es war anscheinend gerade Erntezeit und alle Bäume trugen volle Früchte.
Sóller ist einer sehr lebendige Stadt mit einem sehenswerten Altstadtkern. Die prunkvollen Häuserfassaden, engen Gassen und das geschäftige Treiben war ein großer Kontrast zu unseren vorherigen Tagen als einsame Wanderer im Gebirge. Wir erledigten ein paar Einkäufe, füllten unsere Vorräte auf, genossen ein leckeres Frühstück und machten uns anschließend in nördlicher Richtung zum kleinen Dörfchen Biniaraix auf.
Dieses liegt eine halbe Stunde von Sóller entfernt und bietet einen schönen Blick auf die größte Stadt im Tramuntana Gebirge. Mit ihr verlassen wir das Tal der Orangen und folgen der noch gut ausgebauten Straße in die Schlucht von Barranc de Biniaraix – einem gigantischen canyonartigen Einschitt zwischen zwei Bergen. Durch sie führt der Weg 800 Höhenmeter bergauf bis zum Coll de l’Ofre.
Nachdem wir schweißgebadet diesen ersten Anstieg gemeistert haben, laufen wir an verlassenen Kalksteinhäusern vorbei. Hier befindet sich ein Wasserfall der mehrere kleine kristallklare Gumpen speist, die wir für unsere Mittagspause nutzen. Nach der Rast an diesem schattigen Plätzchen geht es an den finalen Anstieg unserer letzten Etappe.
Wir blicken auf einen gigantischen felsigen Überhang der vor uns steil in den Himmel aufragt. Irgendwo dort ob ist der Coll de l’Ofre den wir erreichen wollen. In breiten und steiler werdenden Serpentinen wandern wir immer weiter nach oben. Wir überholen einige geführte deutsche Wandergruppen, die einen sichtlich anstrengenden Tag hinter sich gehabt haben müssen.
Bis an die Zähne mit der teuersten Expeditionsausrüstung ausgestattet die man für Geld kaufen kann, schnaufen sie langsam den Berg hinauf und fühlen sich wahrscheinlich wie bei einer hochalpinen Tour in unmarkierten Gelände. Hochkonzentriert ist es ihnen auch unmöglich uns zu grüßen. Wir passieren die Gruppe und erreichen nach einer knappen Stunde ein kleines Plateau, auf dem sich der gepflasterte Pilgerweg in einen schmalen Bergpfad wandelt.
Der Pfad schlängelt sich kurz an der rechten Bergflanke hinauf bis wir einen Bauerhof erreichen. Dort macht der Trockenmauerweg eine scharfe Linkskurve und führt in der Nähe eines Grates weiter hinauf. Durch dichten Wald geht es eine halbe Stunde über Steine und Wurzeln. Wir queren einige Male die geschotterte Fahrstraße und erreichen bald den Sattelpunkt Coll de l’Ofre auf 875 m.
Es geht ein kurzes Stück durch einen Wald und wir treffen andauernd auf kleine Gruppierungen von Schafen, Ziegen und Kühen. Ab und zu hört man in der Ferne einen Esel wiehern. Bald kommen wir aus dem Wald heraus und folgen einer breiten Forststraße nach links hinunter Richtung Cúber Stausee.
Die letzten Meter sind geschafft und wir machen es auf einer Bank direkt am See gemütlich. Endlich die Wanderschuhe ausziehen. Die Aussicht auf den See und die Tramuntana Berge ist fantastisch. Zu unserer Linken ragt der Puig Major mit seiner charakteristischen Kuppel steil in den Himmel empor. Mit 1445 m ist er der höchste Berg Mallorcas.
Weitere Informationen zum Wandern auf Mallorca
Im Bergzeit Magazin gibt es weitere interessante Informationen, Fotos und Wanderberichte zu dem abwechslungsreichen Fernwanderweg auf Mallorca. Hier findest Du den Artikel.
Timo von Bruder Leichtfuß ist die Etappen die wir auf dem Trockenmauerweg nicht geschafft haben gelaufen. Hier gibt’s seinen Bericht dazu. Für Ihn ging es von Port de Sóller bis nach Pollenca.
Auf Jens’ Hiking Blog, gibt es weitere Informationen zu weiteren Routen und Wandermöglichkeiten auf der spanischen Balearen Insel.
Bildergalerie vom GR221
Wenn Du noch mehr Eindrücke von unserer Trekkingtour auf dem Trockenmauerweg GR221 sehen willst, schau dir einfach die Bildergalerie an.
Warst Du auch schon einmal auf dem Trockenmauerweg GR221 unterwegs?
Reizt dich das Wandern auf Mallorca?
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12 Kilogramm oder mehr die Berge hinauf und wieder hinunter zu schleppen kann auf Dauer sehr ermüdend sein. Um Dir das Leben beim Bergwandern wortwörtlich leichter zu machen, stelle ich Dir hier eine leichte Variante der Packliste Hüttentour vor. Ohne auf wichtige und sicherheitsrelevante Ausrüstung zu verzichten!
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Packliste Hüttentour zum Abhaken & Ausdrucken
Hinweis: Diese Packliste ist für mehrtägige (Berg-)Wanderungen mit Übernachtungen auf Hütten oder in Unterkünften gedacht. Sie eignet sich aber genauso gut als Pilger Packliste für die Wanderung auf einem dem zahlreichen Caminos.
Kleidung
Wanderschuhe – je nach Tour. Lesetipp: Wanderschuhe Test
Wandersocken
Funktions Unterwäsche
Outdoor-Shirt (kurz & lang)
Wander- oder Sporthose – je nach Wetter kurz oder lang
Wechselkleidung für Hütte
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Fleecejacke
Kappie/ Kopfbedeckung
Mütze
Handschuhe
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Regenjacke bzw. Hardshell – Lesetipp: Ultraleichte Regenjacken
Regenhose – Alternativ: Regenkilt
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Rucksack & Schlafen & Beutel
Wanderrucksack 30 – 40 Liter – Lesetipp: Wanderrucksack Test
Hüttenschlafsack – Empfehlung: aus Seide & Baumwolle
Drybag(s)
Rucksackliner / Rucksackregenhülle
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Kulturbeutel & Kosmetik
Sonnencreme (50ml)
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Mückenschutz
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Zahnpasta – leichte Alternative: Dent Tabs
Deo
Oropax
Augenbinde
Apotheke & Medikamente
Erste-Hilfe-Set
Schmerzmittel
(Blasen-)Pflaster
Durchfall Medikamente
Zeckenzange / Zeckenkarte
Wund-Desinfektionsmittel
persönliche Medikamente
Dokumente
Personalausweis
EC-Karte
Kreditkarte
Bargeld
Krankenversicherungs-Karte
Alpenvereins-Ausweis
Wanderführer
Kartenmaterial für die jeweilige Tour
Elektronik & Sonstiges
Smartphone – Notfallnummern eingespeichert
Stirnlampe – Lesetipp: Stirnlampen Test
Trinkflasche(n)
Wasserfilter
Sitzkissen
Kompass
Kamera
Ladegeräte – Tipp: Netzteil mit Mehrfachanschlüssen
Trekkingstöcke – Lesetipp: Wanderstöcke Test
Notfall Biwaksack – Lesetipp: Biwaksack Test
Corona Zusatz
Mund-Nasen-Bedeckung
Desinfektionsmittel für die Hände
Verpflegung
Trinkwasser – ausreichend, je nach Tour
Proviant (Müsliriegel, Nüsse, Trockenobst, etc.)
Wie viel Kleidung brauche ich für eine Hüttentour?
Meistens weniger als Du denkst! Und dabei macht es kaum einen Unterschied, ob Du ein Wochenende oder viele Wochen unterwegs bist. Denn irgendwann wird man sowieso waschen müssen. Generell empfiehlt es sich, immer mindestens ein Wechselshirt dabei zu haben und für kalte sowie warme Tage gerüstet zu sein. Zuviel Kleidung sollte jedoch vermieden werden, damit der Rucksack leicht bleibt und keine unnötige Last geschleppt werden muss.
Einige grobe Empfehlungen zur Kleidung für eine 1-wöchige Hüttentour:
- 2 – 3 leichte T-Shirts – (idealerweise Merinowolle)
- 1 Langarmshirt
- 1 Fleecejacke
- Isolationsjacke (Daune oder Kunstfaserfüllung)
- Hardhell/Regenjacke
- 2 – 3 Paar Wandersöcken
- Unterwäsche
- Wanderhose/ Leggins
- 1 Satz Kleidung für die Hütte
Die Art und Anzahl der Kleidung und Wechselwäsche hängt natürlich auch von der Art der Tour ab und wie die Bedingungen dort sein werden. Kannst Du häufig waschen? Wird es sehr kalt oder sehr heiß werden? Möchte ich gerne so leicht wie möglich unterwegs sein oder ist mit das Gewicht im Rucksack egal? Wie sieht die Wettervorhersage aus?
Je nachdem wie Du diese Fragen beantwortest, kann die Kleidung für deine Hüttentour üppiger oder minimalistischer ausfallen.
Wie groß sollte mein Rucksack sein?
Für eine Wochenend-Hüttenwanderung reicht meistens ein Rucksack der ein Volumen zwischen 20 – 35 Litern besitzt. Vorausgesetzt das Wetter ist nicht so kalt, dass die dicke Isolationsjacke sowie Handschuhe etc. eingepackt werden müssen. Für die typische einwöchige Hüttenwanderung empfehlen sich Rucksäcke die zwischen 30 und 45 Liter im Volumen liegen.
Das mag für dein einen oder die andere etwas knapp erscheinen, hat jedoch den Vorteil, dass die meisten überflüssigen Dinge erst gar nicht in den Rucksack passen.
Lesetipps zu dem Thema:
- Wanderrucksack Test – 7 Top Modelle & ausführlicher Ratgeber (Rucksäcke zw. 23 – 35 Liter)
- Trekkingrucksack Test – 9 Modelle für jedes Gewicht (Rucksäcke zw. 40 – 65 Liter)
- Ultra Leichter Wanderrucksack – WeitLäufer Minimalist 30 Liter – Handgemacht in Deutschland
So bleibt dein Rucksack leicht!
Die meisten Rucksäcke enthalten Dinge, die problemlos aussortiert werden können. Stell Dir bei jedem Gegenstand vor dem Einpacken folgende Fragen:
- Welchen Zweck erfüllt er?
- Brauche ich ihn wirklich?
- Passt er zur geplanten Tour?
Typische Dinge, die zuhause bleiben können:
- Bücher
- schwere Beutel, Dosen, Behälter oder Hartschalenetuis
- zu viel Wechselwäsche – Merinowolle bevorzugen
- Baumwoll-Badehandtuch
- überdimensioniertes Taschenmesser
Um unnötige Gegenstände zu identifizieren, denke an deine letzte Tour und prüfe jedes Ausrüstungsteil. Gehe deine Ausrüstung komplett durch und mache anschließend zwei Stapel:
- Gegenstände, die tatsächlich verwendet wurden – nimm diese wieder mit.
- Ausrüstungsgegenstände, die nicht genutzt wurden – diese kannst Du zuhause lassen.
Wichtig: Regenbekleidung und Erste-Hilfe-Set sollten immer im Rucksack bleiben!
Lesetipp zu dem Thema:
- Ultraleicht Trekking – Tipps für den Einstieg
Weitere Tipps für die Hüttentour
Wanderschuhe eintragen & Ausrüstung kennenlernen
Für eine Hüttenwanderung sind passende Wanderschuhe unerlässlich. Bei der Auswahl neuer Schuhe helfen Sportfachgeschäfte, den perfekten Schuh zu finden. Es ist wichtig, die Schuhe vor der Wanderung gut einzulaufen, damit sie sich an den Fuß anpassen und potenzielle Probleme frühzeitig erkannt werden können.
Die Wahl zwischen Halbschuhen oder Trekkingstiefeln hängt von persönlichen Vorlieben ab. Nach mehreren tausend Kilometern in halbhohen Zustiegsschuhen bevorzuge ich diese gegenüber schweren Stiefeln. Eine Studie der Universität Innsbruck zeigt, dass das Verletzungsrisiko bei flachen Wanderschuhen nicht höher ist als bei hohen Bergstiefeln. Zudem sind halbhohe Schuhe auf längeren Strecken weniger ermüdend.
Überflüssiges weglassen
Gerade wenn Zelt, Isomatte und Daunenschlafsack zuhause bleiben, könnte man meinen, dass die meisten Hüttenwanderer mit sehr wenig Gepäck unterwegs sind. Doch meist ist das Gegenteil der Fall. Der leere Platz im Rucksack wird häufig mit Überflüssigem gefüllt. Das zweite Paar Schuhe, ein Föhn, 3 Fleecejacken oder 2 große Tuben Duschgel finden auf wundersame Weise den Weg in die Tiefen des Rucksack. Damit deine Hüttentour so angenehm wie möglich wird, gebe ich Dir noch ein paar Tipps wie deine Packliste Hüttentour auch minimalistisch wird. Dabei habe ich nicht auf wichtige und sicherheitsrelevante Gegenstände verzichtet. Sondern über Austausch und Weglassen von für mich überflüssiger Ausrüstung ein sehr geringes Basisgewicht (ohne Essen und Wasser) von 2,6 kg erreicht.
E-Reader und Taschenmesser
Meinen Kindle hatte ich früher auf jeder Wanderung dabei. Effektiv gelesen habe ich vielleicht eine halbe Stunde. Alle Wanderungen zusammengerechnet. Das war Grund genug die 362 g das nächste Mal zuhause zu lassen. Wenn Du jetzt auf Tour Abends gar nicht genug vom Lesen bekommst, lass ihn natürlich drin im Rucksack! Ähnliches gilt für mein Taschenmesser. Auf dem Traumpfad München Venedig habe ich es kein einziges Mal gebraucht. Eine Ersparnis von 116 g.
Wanderstöcke benutzen
Wanderstöcke bieten insbesondere für ältere, übergewichtige Wanderer oder Personen mit Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen Unterstützung. Aber auch für junge, gesunde Menschen entlasten Wanderstöcke die Gelenke, insbesondere die Knie, beim Abstieg.
Trekkingstöcke verbessern zudem die Balance bei Flussüberquerungen oder auf Schneefeldern. Ich empfinde Wanderstöcke bei Hüttentouren in an dem Alpen als enorme Hilfe. Zudem erhöhen sie das Sicherheitsgefühl in gefährlichen oder ausgesetzten Wegabschnitten und entlasten den gesamten Körper.
Sind Hüttenschuhe notwendig?
Ich hatte auf der Alpenüberquerung von München nach Venedig leichte Schuhe für die Hütte dabei und habe trotzdem auf jeder Hütte Schlappen vorgefunden, die ich lieber angezogen habe. Meine Schuhe wegzulassen und die angebotenen Exemplare zu nutzen, ist für mich vollkommen okay. Sollten einmal keine Hüttenschuhe vorhanden sein, laufe ich einfach auf Socken in der Hütte rum. Ist Dir das nicht hygienisch genug, nimm dein eigenes Paar mit.
Häufige Fragen
Welche Schuhe für Hüttenwanderung?
Welche Schuhe man für eine Hüttenwanderung benötigt, hängt stark von der jeweiligen Tour und den individuellen Erfahrungen und Fertigkeiten ab. Einfache Hüttenwanderungen können von erfahrenen Wanderern auch mit Trailrunningschuhen oder Zustiegsschuhen gut bewältigt werden. Für Einsteiger sind Wanderschuhe der Kategorie AB oder B empfehlenswert.
Lesetipp: Wanderschuhe Test: 15 Modelle für jeden Wandertyp
Beispiel Packliste Hüttentour – Meine 2.6kg Basisgewicht
In dem folgenden Abschnitt seht ihr aufgelistet, was ich persönlich für eine Hüttentour in meinem Rucksack gepackt habe und was ich am Körper trage.
Packliste Hüttentour: Am Körper getragen
An den Beinen sitzt eine dünne Radlerhose. Darüber trage ich eine leichte Marathon Laufhose mit kleinem Reißverschluss auf der Rückseite. Darin verschwindet mein winziger Geldbeutel mit einigen Karten, wie Personalausweiß, Krankenkarte und EC-Karte. Am Oberkörper trage ich je nach Wetter und Temperatur ein Merinowolle T-Shirt und ein langärmliges Merinoshirt gegen die Sonne. Ist es sehr warm, trage ich nur das Langarmshirt. Langärmlig deshalb, weil es zusätzlichen Schutz vor der Sonnenstrahlung bietet und ich Sonnencreme hasse.
Meine Füße stecken in kurzen Laufsocken. Darüber sitzen meine Salewa Zustiegsschuhe. Damit habe ich auch auf schweren Bergwegen guten Halt und Schutz. Mein Smartphone trage ich ebenfalls nah am Körper. Darauf sind das Kartenmaterial und der GPS-Track der Wanderung gespeichert. In den Händen halte ich die meisten Zeit meine Wanderstöcke. Kommen Kletterpassagen vor, verschwinden sie kurzzeitig in den Seitentaschen des Rucksacks.
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht Körper [Gramm] |
Wanderschuhe Salewa Wildfire GTX | 1 | 968 |
Wandersocken kurz* | 1 | 20 |
Laufhose* | 1 | 108 |
Funktions Unterhose* | 3 | 50 |
Merino T-Shirt* | 1 | 167 |
Merino Langarmshirt* | 1 | 230 |
Kappie* | 1 | 58 |
Sonnenbrille | 1 | 31 |
SWIX Trekkingstöcke Alternativ: Steinwood Carbon Faltbar* |
1 1 |
350 480 |
OnePlus 8 Pro Smartphone im Case | 1 | 190 |
Geldbeutel | 1 | 30 |
GESAMT BEKLEIDUNG | 2202 |
Packliste Hüttentour: Rucksack und Schlafen
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht [Gramm] |
WeitLäufer Minimalist 30 Liter | 1 | 340 |
Hüttenschlafsack (Nähanleitung) | 1 | 105 |
Schultergurttasche | 1 | 19 |
GESAMT | 480 | |
Alternativen | ||
WeitLäufer Agilist (53 Liter) | 1 | 417 |
Terra Nova Laser 25 Rucksack* | 1 | 365 |
Hüttenschlafsack* | 1 | 155 |
Du suchst einen leichten Trailrunnning Rucksack?
Der TRAILIST ist ein ultraleichter Laufrucksack mit nur 280 Gramm Gewicht, speziell entwickelt für mehrtägige Trailrunning-Touren und Tagestouren. Ausgestattet mit einer großen, elastischen Fronttasche und sechs praktischen Schultergurttaschen, bietet er reichlich Platz für Trinkflaschen, Snacks und andere wichtige Utensilien. Sein Design sorgt für maximale Stabilität und Komfort beim Laufen. Perfekt für Läufer, die Wert auf Leichtigkeit und Funktionalität legen.
Ultraleicht - nur 289 g Eigengewicht
Gesamtvolumen etwa 27 Liter
Für Trailrunning - perfekt für Mehrtages- und Tagestouren
Unisex Modell - passt Frauen & Männern
7 Außentaschen - inkl. großer Fronttasche
Schultergurte im Westenstil geben Stabilität beim Laufen
100% fair in Deutschland hergestellt
Wetterschutz
Der Wetterschutz ist in den Alpen elementar wichtig. Wetterumschwünge können sehr schnell eintreten und auch nach einem sonnigen Morgen Hagel und Regen bringen. Regenjacke und Hose sollten aber nicht so schwer sein, dass sie bei einem sommerlichen Hochdruck-Gebiet unnötig an den Schultern zerren. Ich habe mich für die Kombination aus Hardshelljacke und Regenkilt entschieden. Tendierst Du jedoch zur klassischen Regenhose, habe ich Dir auch eine Alternative verlinkt.
Gegen kalte Abende oder einen eisigen Kälteeinbruch nehme ich eine Isolationsjacke in Form der Cumulus Incredilite mit. Sie ist für mich nur als Gipfel oder Lagerjacke geeignet. Während der Bewegung beim Wandern ist sie zu warm. Zudem versuche ich es zu vermeiden, in die Daunenfüllung hinein zu schwitzen.
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht [Gramm] |
Haglöfs LIM III Regenjacke | 1 | 240 |
Regenkilt MYOG | 1 | 67 |
Daunenjacke Cumulus Incredilite | 1 | 350 |
GESAMT | 657 | |
Alternative | ||
Regenhose Vaude Drop Pants* | 1 | 180 |
Lesetipp: Ultraleichte Regenjacken – 8 federleichte Modelle im Überblick
Wechselwäsche
Meine gesamte Wechselwäsche für eine Hüttentour ist ziemlich minimalistisch. Sie umfasst eine weitere Unterhose, ein zweites Paar Wandersocken, eine lange Unterhose, eine kurze Sporthose für die Hütte sowie eine leichtes Fleeceshirt. Eventuell füge ich dem ganzen noch ein leichtes und atmungsaktives Windshirt hinzu. So muss ich an windigen Passagen nicht extra meine Hardshelljacke tragen. Denn trotz vielen Versprechungen sind diese weit von Atmungsaktiv entfernt. Ein Windshirt würde das Gesamtgewicht um akzeptable 80 – 100 Gramm erhöhen.
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht Rucksack [Gramm] |
Merino Wandersocken* | 1 | 63 |
Funktions Unterhose* | 1 | 50 |
Funktions Lange Unterhose* | 1 | 132 |
leichte, kurze Hose für die Hütte* | 1 | 108 |
Fleecepulli* | 1 | 230 |
GESAMT BEKLEIDUNG | 583 |
Lesetipp: Merino Unterwäsche im Geruchstest
Kosmetik der Packliste Hüttentour
Auch eher knapp gehalten und nur das nötigste eingepackt. Zahnbürste, DentTabs, Handtuch, etwas Hirschtalg, ein kleines Deo, Dr. Bronners Flüssigseife und etwas Sonnencreme. Seife und Sonnencreme habe ich in leichte Dropper Bottles umgefüllt. Augenbinde und Oropax helfen besonders in schnarchreichen Nächten. Etwas Klopapier darf auch nicht fehlen.
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht Rucksack [Gramm] |
kleines Handtuch (gekürzt)* | 1 | 52 |
Bio-Flüssigseife* (50 ml) | 1 | 50 |
Zahnbürste* | 1 | 8 |
Dent Tabs* (14 Stück) | 1 | 4 |
Hirschtalgcreme* (35ml) | 1 | 35 |
Deo | 1 | 41 |
Sonnencreme (50ml) | 1 | 58 |
Klopapier | 1 | 10 |
Oropax & Augenbinde | 1 | 3 |
GESAMT Kosmetik | 259 | |
Erste-Hilfe und Apotheke |
||
Erste-Hilfe-Set * | ||
Medikamente: Schmerzmittel (Ibuprofen), (Blasen-)Pflaster, Zeckenzange, Durchfallmedikamente, Wunddesinfektionsmittel |
||
GESAMT Erste Hilfe & Apotheke | 65 | |
GESAMT | 283 |
Elektronik Bereich der Hüttentour Packliste
Auch der Elektronik Bereich kommt spartanisch daher. Ladegerät für Smartphone und Kamera, die leichte Petzl eLite Stirnlampe, eine weitere 64 GB Speicherkarte, eine 3350 mAh Powerbank und ein Mini-Stativ fürs Handy.
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht Rucksack [Gramm] | Gewicht Körper [Gramm] |
Sony RX100 V* (fehlt, da sie das Foto gemacht hat) | 1 | 272 | |
Speicherkarte 64GB | 1 | 2 | |
Mikro-USB-Ladegerät | 1 | 53 | |
Petzl e+Lite Stirnlampe* | 1 | 26 | |
kleines Stativ* | 1 | 67 | |
GESAMT ELEKTRONIK | 148 | 272 |
Lesetipp: Stirnlampen Test – 12 Modelle von 50 bis 1000 Lumen in der Übersicht
Sonstiges
Sollte es kälter als erwartet werden, wärmen mich die Montane Prism Mitts Handschuhe und eine einfach Wollmütze. Ein Merinobuff dient als Halstuch, kann aber auch als vielseitige Kopfbedeckung oder Schweißtuch genutzt werden. Gegen einen nassen Hintern in der Pause nehme ich mein faltbares Sitzkissen von Vaude.
Pflichtgegenstand ist hingegen der leichte Notfall-Biwaksack. Das Wetter in den Alpen kann schnell umschlagen und ein Weitergehen unmöglich machen. Dann sorgt der Biwaksack dafür, dass man während der Nacht nicht zu stark auskühlt. Für frisches und Mikroorganismen-freies Wasser sorgt der leichte Katadyn BeFree Wasserfilter. Ein 8L großer Drybag schützt meine Wechselwäsche bei heftigstem Regen vor der Feuchtigkeit.
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht Rucksack [Gramm] |
Regenschutzhülle Rucksack Innen (nicht auf dem Bild) | 1 | 32 |
Drybag für Wechselwäsche* | 1 | 15 |
Biwaksack Notfall* | 1 | 108 |
Plastik Trinkflasche 1l (nicht auf dem Bild) | 2 | 58 |
Katadyn Befree Wasserfilter | 1 | 59 |
Vaude Sitzkissen* | 1 | 22 |
Ultraleichte Fäustlinge – Montane Prism Mitts | 1 | 53 |
Mütze | 1 | 40 |
Kompass (nicht auf dem Bild) | 1 | 27 |
GESAMT SONSTIGES | 414 |
Gesamtgewicht der Hüttentour Packliste
GESAMT BASISGEWICHT |
2,668 kg |
inklusive 2 Liter Wasser und 500 Gramm Proviant |
5,168 kg |
Ausrüstung im Rucksack || Ausrüstung am Körper
Für das Gesamtgewicht habe ich beispielhaft einen Wasservorrat von 2 Litern und Proviant von 500 Gramm angenommen, was für die meisten Tagesetappen mit dieser minimalistische Packliste Hüttentour mehr als ausreichen sollte.
Weitere Informationen
- Trekking Packliste: Was braucht man für eine mehrtägige Tour mit Zelt?
- Packliste Wandern: Alles wichtige für deine Tageswanderung
- Was hat Minimalismus mit Wandern zu tun?
- Wandern auf Mallorca: Unterwegs auf der Trockenmauerroute GR221
Ist deine Packliste Hüttentour tauglich?
Was ist für dich unverzichtbar bei deiner Wanderung von Hütte zu Hütte?
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Trekking Packliste für eine mehrtägige Wanderung
Welche Ausrüstung ist notwendig und welche kann auch gerne zuhause bleiben? Eine Frage, die sich vor jeder Trekkingtour recht häufig stellt. Denn jeder weiß, dass ein zu schwerer Rucksack die Wanderung nicht wirklich angenehmer macht. Daher erfährst Du in dieser 5.95 kg leichten Trekking Packliste, welche Dinge für eine mehrtägige Trekkingtour tatsächlich in den Rucksack gehören und was auch gern im Schrank bleiben kann.
Wer gerne vorab plant, findet in diesem Artikel außerdem eine Excel Trekking Packliste (Download-Link), in welche die eigene Ausrüstung eintragen werden kann.
Trekking Packliste Übersicht
Leichte Trekking Packliste im Überblick
Kleidung
|
Schlafen
|
Küche
|
Kosmetik
|
Apotheke
|
Dokumente
|
Elektronik
|
Sonstiges
|
Verpflegung
|
Rucksack
|
In dieser Übersicht der Trekking Packliste sind alle Gegenstände nach ihren jeweiligen Kategorien aufgelistet. Sie ist geeignet für Trekkingtouren von mehreren Tagen bis einigen Wochen. Je nach Komfortbedürfnis und Resistenz gegen den eigenen Körpergeruch.
Weiter unten findest Du die jede Kategorie noch einmal ausführlicher beschrieben. Dabei sind dann die jeweiligen Gewicht der Ausrüstungsgegenstände sowie deren Anzahl mit aufgeführt.
Wasser und Proviant sind dabei nicht berücksichtigt und nur exemplarisch für eine Tagesetappe aufgeführt. Diese Packliste stellt meine persönliche Packliste dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Basisgewicht im Rucksack || Am Körper getragene Dinge
Sehr leichte Trekking Packliste im Detail
Im folgenden Abschnitt findest Du die einzelnen Kategorien meiner Trekking Packliste ausführlicher beschrieben. Die von mir benutzen Ausrüstungsgegenstände habe ich zur Information, wenn möglich, verlinkt.
Rucksack
Jahrelang habe ich den Leichtrucksack Lightning 45 von Exped genutzt. Mit einem Volumen von 45 Litern war er für meine Zwecke und Touren immer absolut ausreichend. Und mit einem Eigengewicht von 1040 Gramm zählt er mit zu den leichtesten Exemplaren! Trotzdem trägt er auch hohe Lasten aufgrund seines stabilen Tragegestells noch angenehm.
Ausrüstung |
Anzahl |
Gewicht [g] |
Exped Lightning 45 | 1 | 1040 |
Ultraleichte Alternative: Ultraleicht Rucksack WeitLäufer Agilist | 1 | 417 |
Lesetipp: Trekkingrucksack Test – 12 Modelle in der Übersicht
Kleidung
Als Trekkingschuhe nutze ich seit langem meine halbhohen Trailrunning Schuhe von Altra, die Lone Peak. Gerade im Wald, auf schmalen Pfaden oder schlammigen Abschnitten sind sie sehr zu empfehlen. Und zudem deutlich angenehmer im Abrollverhalten als die klassischen Trekkingstiefen.
Meine Baselayer sind beim Wandern hauptsächlich aus Merinowolle. Besonders die geruchshemmende Wirkung sowie der noch recht angenehme Tragekomfort im nassen Zustand, haben mich überzeugt. Hauptsächlich greife ich dabei auf die Shirts von Icebreaker zurück. Denn dieser Hersteller berichtet weitestgehend transparent über die Haltung der Schafe sowie die Herstellung der Shirt. Und die Qualität ist ebenfalls auf hohem Niveau.
Die Trekkinghose ist ein Exemplar von Vaude, welches etwas elastisch ist und somit die Bewegungsfreiheit nicht einschränkt. Als Regenjacke kommt die Haglöfs LIM III schon seit mehreren Jahren zum Einsatz.
Ausrüstung |
Anzahl |
Gewicht [g] |
Altra Lone Peak * – 1 Paar an | 1 | 600 |
Merino Wandersocken* – 1 Paar an | 2 | 126 |
leichte, lange Trekkinghose* – 1 Paar an | 1 | 400 |
Merino T-Shirts* – 1 Paar an | 1 | 167 |
Funktions Unterhose* – 1 Paar an | 3 | 150 |
Lange Unterhose Merino* | 1 | 206 |
Merino Langarmshirt* – 1 Paar an | 1 | 230 |
Fleecejacke* | 1 | 240 |
Multifunktionstuch (Kopf + Hals)* | 2 | 78 |
Handschuhe* | 1 | 63 |
GoreTex Regenjacke | 1 | 240 |
Regenhose* | 1 | 181 |
Gesamtgewicht Kleidung im Rucksack | 1362 g |
Lesetipp: Ultraleichte Regenjacken im Test – 7 leichte Modelle in der Übersicht
Lesetipp: Testbericht der Salewa Wildfire Zustiegsschuhe
Lesetipp: Ultraleicht Daunenjacke – 15 Top Modell von 145 g bis 467 g in der Übersicht
Schlafen
Als Zelt nutze ich aktuell gerne ein Pyramiden Tarp, habe jedoch auch jahrelang gerne in den leichten Zelten von MSR geschlafen. Meine Isomatte ist nach wie vor die ultraleichte Therm-a-Rest NeoAir xLite. Das 368 g leichte Modelle ist neben seinem geringen Gewicht auch für Seitenschläfer wie mich äußerst bequem. Und bisher hatte ich auch noch keinerlei Probleme mit Löchern oder Ähnlichem.
Eine superleichte Zeltunterlage, ein kleines aufblasbares Kopfkissen, stabile Y-Heringe sowie einige Abspannseile komplettieren die “Schlafen”-Kategorie.
Ausrüstung |
Anzahl |
Gewicht [g] |
Zelt (ohne Packsack) – MSR Nook Alternative: MSR Carbon Reflex 2* |
1 1 |
1314 1025 |
Heringe – Y-Form* | 4 | 52 |
Cumulus Quilt 350 | 1 | 585 |
Isomatte – Therm-a-Rest NeoAir X-Lite* | 1 | 368 |
Abspannseile | 2 | 26 |
kl. Multifasertuch für Kondensat | 1 | 13 |
Zeltunterlage ultraleicht | 1 | 61 |
Kopfkissen* | 1 | 40 |
Gesamtgewicht Schlafen im Rucksack | 2418 g |
Lesetipp: Ultraleicht Schlafsack Test – viele hochwertige und leichte Modelle in der Übersicht
Lesetipp: Isomatten Test – 17 leichte und bequeme Modelle im Vergleich
Bist Du nicht an Trekking und der Ausrüstung für das Übernachten in freier Natur interessiert, sondern lieber auf gemütlichen Hütten unterwegs, findest Du hier meine minimalistische Packliste für eine Hüttenwanderung!
Küche
Auch wenn ich schon viele Gaskocher zum Trekking genutzt habe, bin ich immer wieder zu meinem simplen Dosenkocher zurückgekehrt. Die Handhabung des kleinen Spirituskochers ist angenehm einfach und er lässt sich problemlos aus einer Aluminiumdose neu herstellen. Mit einem kleinen Windschutz kocht er auch bei etwas Wind noch zuverlässig.
Da ich hauptsächlich nur Wasser zum Kochen bringe, reicht ein ultraleichter Titantopf absolut aus. Wer gerne richtig kocht, ist mit einem hart-anodisierte Aluminiumtopf besser beraten.
Ausrüstung |
Anzahl |
Gewicht [g] |
Campingkocher – Dosenkocher | 1 | 20 |
Vargo Titan Topf | 1 | 160 |
Windschutz | 1 | 8 |
Spiritus (leere Plastikflasche) | 1 | 25 |
Abtrockentuch | 1 | 12 |
Spork* | 1 | 9 |
Feuerzeug | 1 | 18 |
Plastikflaschen 1,5l | 2 | 76 |
Klappmesser | 1 | 30 |
Gesamtgewicht Küche im Rucksack | 329 g |
Lesetipp: Dosenkocher selber bauen
Kosmetik
Auch mein Kulturbeutel-Set fällt recht minimalistisch aus. Was jedoch nicht fehlen sollte, wenn man Probleme mit Blasen hat, ist Hirschtalgcreme. Denn diese macht die Haut der Füße angenehm weich und gleichzeitig widerstandsfähig vor dem Entstehend von Blasen. Daneben finden sich die üblichen Kosmetikartikel wieder.
Zahnpaste, Deo und Sonnencreme nutze ich in den Probierpackungen um Gewicht einzusparen und Volumen zu reduzieren. Alternativ kann man diese Ding auch in kleinere Behältnisse umfüllen. Als Handtuch verwende ich ein leichtes Modell aus Funktionsmaterial. Diese habe ich mit der Schere noch etwas auf ein handliches Maß gestutzt.
Klopapier und Oropax sind wohl relativ selbsterklärend.
Ausrüstung |
Anzahl |
Gewicht [g] |
leichtes Funktionshandtuch* |
1 | 51 |
Bio-Universalseife* | 1 | 50 |
Zahnbürste | 1 | 8 |
Zahnpasta (15 ml) | 1 | 22 |
Deo(35ml) | 1 | 41 |
Sonnencreme (50 ml) | 1 | 58 |
Hirschtalgcreme* (30 ml) |
1 | 35 |
Klopapier | 1 | 50 |
Oropax | 1 | 1 |
Gesamtgewicht Kosmetik im Rucksack | 317 g |
Reiseapotheke
Neben dem obligatorischen Erste-Hilfe-Set, welches in keinem Rucksack fehlen sollte, sind bei meiner Reiseapotheke die üblichen Verdächtigen zu finden. Schmerzmittel, Pflaster, Zeckenzange und Wunddesinfektionsmittel sind die für mich wichtigsten Utensilien in der Reiseapotheke meiner Trekking Packliste.
Hier findest sich natürlich auch die persönlichen Medikamente wieder, solltest Du solche einnehmen müssen.
Ausrüstung |
Anzahl |
Gewicht [g] |
Erste-Hilfe-Set* (Verbandszeug, Desinfektionsmittel,..) | 1 | |
Schmerzmittel (Iboprofen) | 1 | |
(Blasen-)Pflaster* | 20 | |
Durchfallmedikamente | ||
Zeckenzange | 1 | |
Magnesium-Präparate gegen Muskelkrämpfe | ||
Wunddesinfektionsmittel (Betaisodona) | 1 | |
Gesamtgewicht Apotheke im Rucksack | 95 g |
Dokumente
Um nicht meinen kompletten Geldbeutel mit allen Karten mitzunehmen, sortiere ich diesen vor der Tour immer gründlich aus. Was übrig bleibt sind nur die wichtigsten Kärtchen. Daneben kommt noch der DAV-Ausweis mit, falls wir unterwegs auch mal auf einer Alpenvereinshütte übernachten wollen. Diese Dinge trage ich alle im Portmonnaie und diese steckt in meiner Hosentasche am Körper
Ausrüstung |
Anzahl |
Gewicht [g] |
Personalausweis | 1 | 7 |
EC-Karte | 1 | 7 |
Kreditkarte | 1 | 5 |
Bargeld | ||
Krankenversicherungsnachweis | 1 | 5 |
DAV-Ausweis | 1 | 1 |
Gesamtgewicht Dokumente (am Körper) | 25 |
Elektronik
Wenn ich auf der Tour viele Fotos machen möchte, nehme ich meine Systemkamera Sony ZV-E10 mit dem leichten Kit-Objektiv mit. Für Videoaufnahmen habe ich immer gerne meine GoPro dabei. Aktuell in der 7.ten Version. Nicht fehlen dürfen bei mir außerdem die Stirnlampe, ausreichend Speicherkarten sowie mein Smartphone mit dem GPS Track der jeweiligen Tour.
Ausrüstung |
Anzahl |
Gewicht [g] |
Kamera* Sony ZV-E10 inkl. Objektiv – am Hüftgurt | 1 | 450 |
Kamera Extra-Akku | 1 | 40 |
GoPro Hero 7 Black* – in der Hosentasche | 1 | 167 |
Speicherkarten / Mikrospeicherkarten | 10 | 19 |
Handy (mit GPS Karten Material) – in der Hosetasche | 1 | 146 |
Mikro-USB-Ladegerät | 1 | 53 |
Stirnlampe* |
1 | 79 |
kleines GoPro Stativ* – am Mann | 1 | 63 |
Gesamtgewicht Elektronik im Rucksack | 214 g |
Lesetipp: Smartphone Fotografie – Mit dem Handy beim Wandern gute Fotos schießen
Lesetipp: Stirnlampen Test – 12 Modelle von 50 bis 1000 Lumen in der Übersicht
Sonstiges
Ein Regenschutz für den Rucksack sollte am besten auch nicht fehlen. Nachdem ich jahrelang äußere Regenschutzhüllen genutzt habe, bin ich mittlerweile auch einen Rucksackliner umgestiegen. Dieser ist quasi eine große Plastiktüte, die ins Innere des Rucksacks kommt. Dort hinein wird dann die Ausrüstung gepackt und sicher vor Regen geschützt. Denn eine äußere Regenhülle ist nur solange sicher, bis das Regenwasser einem am Rücken hinunter läuft und von dort ins Rucksackinnere gelangt.
Nicht fehlen dürfen außerdem die Sonnenbrille, der jeweilige Wanderführer, ein Kompass sowie meine Trekkingstöcke.
Ausrüstung |
Anzahl |
Gewicht [g] |
Rucksackliner | 1 | 33 |
Sonnenbrille | 1 | 41 |
Wanderführer/Karte – in Hosentasche | 1 | 200 |
Kompass* | 1 | 27 |
Trekkingstöcke* (Test der Black Diamond Trail) – in der Hand |
1 | 473 |
Gesamtgewicht Sonstiges im Rucksack | 101 g |
Lesetipp: Wanderstöcke Test – 10 leichte Falt- und Teleskopstöcke für Einsteiger und Profis
Essen + Trinken + Brennstoff
Die hier aufgeführte Verpflegung mit Essen und Trinkwasser ist nur beispielhafter Natur. Diese hängt nämlich immer sehr stark von der jeweiligen Tour ab und wie oft man durch eine Ortschaft für einen “Resupply” kommt. Gleiches gilt natürlich auch für den Brennstoff des genutzten Kochers.
Ausrüstung |
Anzahl |
Gewicht [g] |
Wasser [ml] | 1 | 2000 |
Proviant (beispielhaft) | 1000 | |
Brennstoff (Spiritus) [ml] | 500 |
Basisgewicht
Inklusive 2 Litern Wasser, 1000 Gramm Essen und 0,5 Liter Brennstoff wiegt der Rucksack im Trekking-Alltag 9,3 kg, was ich für eine super Hausnummer halte. Damit bin ich in der Lage ohne Probleme mit meinem Rucksack lange und anstrengende Etappen zu bewältigen, ohne Abends total erschöpft im Schlafsack einzuschlafen.
Basisgewicht Rucksack [kg] ohne Kameras/Wasser/Essen/Brennstoff |
5,9 | |
Gesamtgewicht Rucksack [kg] inkl. Wasser/Essen/Brennstoff |
9,3 |
Optimierungen der Trekking Packliste
Vielleicht schaffe ich es ja in nächster Zeit noch irgendwo 900 Gramm einzusparen. Dann wäre die Packliste und die Trekkingausrüstung ultraleicht per Definition (Basisgewicht unterhalb 5kg)! Meinen alten 270 Gramm schweren Alu-Topf, habe ich kürzlich gegen den mehr als 100 Gramm leichteren Vargo Titan Topf ausgetauscht.
Mindestens ein halbes Kilo könnte noch gespart werden, wenn das Zelt gegen ein leichteres Tarp getauscht würde. Aber darin fühle ich mich einfach (noch) nicht wohl. Und Wohlbefinden ist für mich ebenfalls ein entscheidendes Kriterium.
Meinen Schlafsack, den Cumulus Lite Line 400, habe ich gegen den Daunenquilt Quilt 350 (ebenfalls von Cumulus) getauscht. Von der Wärmeleistung her sind sich Schlafsack und Quilt sehr ähnlich, aber der Quilt ist circa 250 Gramm leichter! Den ausführlichen Testbericht zu dem Daunenquilt findest Du in diesem Artikel.
Mit welchen Maßnahmen ich das mittlerweile geschafft habe, kannst Du in diesen Artikeln nachlesen:
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- Wandern auf Mallorca: Unterwegs auf der Trockenmauerroute GR221
Mehr Orange! Ein Plädoyer für die Herbstwanderung
Die Gesichter der Mitmenschen sind ein guter Hinweis welche Jahreszeit sich zur Zeit ausbreitet. Momentan ist die Zeit der sinkenden Mundwinkel. Was bedeutet: Das Tageslicht wird knapp. Aufstehen mutiert zum Aufraffen und die Laune steigt und fällt mit dem Stand der Sonne. Tendenz: Fallend…
Und überhaupt: Wo ist eigentlich dieser Indian Summer? Jedes soziale Netzwerk überflutet einen ja geradezu mit Bildern von ihm. Und ich sitze am Arbeitsplatz und starre aus dem Fenster gegen eine graue Häuserwand. Zeit also dem Herbst auch mal ein paar positive Seiten abzugewinnen. Zeit für etwas mehr Farben. Für Orange, Rot und Gelb. Und Kastanien. Zeit für ein Plädoyer für die Herbstwanderung!
Plädoyer für die Herbstwanderung
Der Herbst in den Städten kann manchmal ganz schön sein. Der Herbst in der Natur ist schön! Auch wenn es das Wetter teilweise nicht ist. Das macht jedoch nur den Schweinehund träger. Schmälert aber nicht das Naturerlebnis.
Wenn 7°C, leichter Nieselregen und Windböen mit einem warmen Wohnzimmer, heißem Tee und der Wolldecke konkurrieren müssen, präferiert der Schweinehund meist Letzteres. Rafft er sich trotzdem auf und schlüpft in Wanderschuhe, Regenjacke und Trekkinghose, ist das Erlebnis meist nicht schlechter als im Sommer.
Der Herbst fügt einfach ein paar Eindrücke mehr hinzu. Blätter knirschen unter den Füßen. Der Waldboden riecht nach feuchtem Laub und Erde. Die Bäume kleiden sich in warmen Erdtönen. Und leichter Regen prasselt auf die Kapuze deiner Jacke.
Gute Laune auch bei Regen
Das mag sich im ersten Moment nicht besonders einladend anhören. Kommst Du aber ein paar Stunden später von einer Tageswanderung bei herbstlichen Wetter wieder nach Hause, ist eines Gewiss: Die Stimmung ist besser als vorher. Egal wie das Wetter war. Der Kopf ist frei und die Mundwinkel wandern automatisch wieder nach oben.
So angenehm das warme Wohnzimmer auch ist: Das hätte es nicht geschafft. Und nach mehreren Stunden aktiver Bewegung an der herbstlichen Luft, kann auch das gemütliche Sofa mehr genossen werden.
Es gibt also keinen Grund die Wanderschuhe vorzeitig in den Winterschlaf zu verbannen. Nicht nur im Sommer sorgt die Natur für gute Laune, Ausgeglichenheit und Entschleunigung. Das vermag sie das ganze Jahr über. Im Herbst vielleicht sogar noch etwas mehr als sonst.
Touristische Magneten wie Drachenfelsen, Brocken oder Zugspitze scheinen seltsamerweise bei bilderbuchfernem Wetter plötzlich all ihren Reiz verloren zu haben. Besucherrekorde werden dann nicht mehr aufgestellt. Gut so! Selfiestickträger, Schönwetterwanderer und Glamping-Freunde sind in die warmen Wohnzimmer dieser Welt geflüchtet. Übrig bleiben die, die auch bei schlechtem Wetter Freude am Draußensein haben. So sind neue sympathische Bekanntschaften nicht ausgeschlossen.
Herbstwanderung? Och…warum denn? Darum:
Aber die Herbstwanderung bringt nicht nur Ruhe und oft ungeteilte Naturerfahrungen. Es gibt noch viele weitere Vorteile, die das Wandern in der sicherlich meistgehassten Jahreszeit mit sich bringt.
Denn, wenn Du dich auf eine Herbstwanderung begibst, wirst Du…
- …eine andere Seite der Natur erleben. Spontane Windböen, die unerbittlich am Blätterkleid der Bäume zerren und ihre Beute tosend in den Himmel schleudern demonstrieren die unglaubliche Kraft die in Mutter Natur steckt. Dem Element Wind so unmittelbar ausgesetzt zu sein, ist eine spürbare, aber immer auch akustische Erfahrung. Von der einen auf die andere Sekunde ist er da. Heulend, Tosend, Jammernd, Zischend…Man könnte meinen, der Wind wäre selten gut gelaunt. Einfach klasse sich bei der Herbstwanderung die bunten Blätter um die Ohren wirbeln zu lassen!
- …durch die tief stehende Sonne viel interessantere Sonnenauf- und untergänge erleben. Außerdem musst Du für sie nicht so früh aufstehen beziehungsweise wach bleiben. Jetzt (Anfang Oktober) geht die Sonne ungefähr um 8 Uhr auf und verschwindet schon um halb 7 hinter dem Horizont. Das solltest Du bei der Planung deiner Tour mit einberechnen.
Das gilt natürlich auch für Wanderungen im Winter! Ein paar Artikel habe ich deshalb letztes Jahr auch der kalten Jahreszeit gewidmet:
- Zelten im Winter. So bleibst Du im Schlafsack warm.
- Outdoor Tipps gegen die Kälte
- Wandern im Winter – Hilfreiche Tipps bei Schnee und Eis
- …die Teebeutel nicht mehr umsonst mitschleppen. Der Tee erleichtert mir die Umgewöhnungsphase auf die herbstlichen Temperaturen ungemein. Hände und Inneres werden warm und die Stimmung steigt. Meine 2 Beutel Kräutertee warten schon seit dem April in der Titantasse darauf endlich aufgebrüht zu werden. Geschmack: Kräuterlich!
- …weniger schwitzen.
- …weiter sehen können. Die kalte, klare Herbstluft begünstigt die landschaftlichen Weitblicke. Hier im Hochschwarzwald sind dann bei gutem Wetter endlich wieder die Gipfel der Alpen auszumachen! Und das bei einer Entfernung von bis zu 150 Kilometern.
- …schönere Himmel sehen. Dadurch das die Sonne im Herbst tiefer steht, wird das blaue Licht stärker in der Atmosphäre gestreut. So kommen die warmen Rot- und Orangetöne besser zur Geltung. Der Himmel erscheint türkiser als im Sommer. Meiner Meinung nach das reizvollere Farbenspiel als in der heißen Jahreszeit.
- …deine Regenbekleidung besser testen können. Ein Dichtigkeitstest der Rucksackregenhülle sollte ebenfalls problemlos zu realisieren sein. Für mich steht noch ein ausführlicher Test meines selbstgenähten Regenkilt auf dem Programm! Der verflixt sonnige Sommer hat mir einfach keine Möglichkeit dazu gelassen.
- …vielleicht sogar schon den ersten Schnee des Jahres unter den Füßen spüren. Knirsch, Knirsch.
- …morgentliche Nebenschwaden zwischen den Bergen wabern sehen. Das gibt tolle Motive für Landschaftsfotos.
- …ein orange, gelb, rotes Farbenmeer zu Gesicht bekommen. In den nordamerikanischen Ländern auch Indian Summer genannt.
Und sollte Dich der Sturm doch einmal dazu zwingen die Wanderschuhe im Schrank zu lassen, gibt es auch andere Möglichkeiten die Freude am Draußensein aufrecht zu erhalten. Solche Tage eignet sich hervorragend, um die Nähmaschine anzuwerfen und die ersten Ausrüstungsgegenstände selber zu machen. Denn Anleitungen dazu gibt es viele.
Gehst Du auch auf Herbstwanderung?
Oder sind die Wanderklamotten schon winterfest verstaut?
Wrightsocks Coolmesh II Merino: Test der doppellagigen Wandersocken
Auch bevor ich die Wrightsocks Coolmesh II Merino getestet habe war klar: Reibung und Wärme, gepaart mit Feuchtigkeit an den Füße, ist die beste Kombination für die Entstehung von Blasen. Und wie kann diese fiese Kombination wirkungsvoll verhindert werden? Das wusste Großmutter schon: Einfach ein Paar ganz dünne Seidenstrümpfe unter die Wandersocken ziehen! Dadurch wird die Reibung verringert und Feuchtigkeit besser abtransportiert. Was bestenfalls in weniger oder sogar keinen Blasen beim Wandern resultiert.
Das amerikanische Unternehmen “Wrightsocks” hat sich dieses Wissen zueigen gemacht und die dünne extra Lage direkt in die Wandersocke integriert. Mittlerweile verkauft Wrightsocks 6 Millionen Exemplare ihrer doppellagigen Socken pro Jahr weltweit. Also scheint ja etwas dran zu sein, an den Socken aus Burlington in North Carolina.
Deswegen habe ich meine Test-Exemplare der Wrightsocks Coolmesh II Merino die letzten Wochen und Monate vielen Kilometern ausgesetzt und geschaut, wie sich die doppellagigen Socken im Wander-Alltag so schlagen. Ob ein spürbarer Unterschied zu den herkömmlichen Trekkingsocken besteht, werde ich in diesem Wandersocken Test klären. Vorab jedoch erst mal ein paar Details der Socken im kurzen Überblick:
Wrightsocks Coolmesh II Merino Test: Details
- getestete Version: Wrightsocks Coolmesh II Merino kurz*
- getestete Farbe: Rot-Grau
- getestete Größe: 40 – 45
- Material Innen: 70% Dri-Wright II Polyester, 26% Nylon, 4% Lycra
- Material Außen: 71% Merino Wolle, 24% Nylon, 5% Lycra
- Gewicht (nachgewogen): 45g
- Einsatzbereich: Leichte Wanderschuhe, leichte Wanderstiefel und Freizeitschuhe
- Getestet bei: Fernwanderung Querweg Freiburg Bodensee, Tageswanderungen
Wrightsocks Wandersocken Test: Verarbeitung und Tragegefühl
Die Wrightsocks sind hervorragend verarbeitet und werden in einer simplen Verpackung geliefert. Bei meinen Testexemplaren gab es keine Verarbeitungsmängel zu beklagen und die Merinowolle fühlt sich sehr hochwertig an.
Beim ersten Anziehen schmiegt sich die Wrightsock Coolmesh II Merino Socke schön eng an den Fuß und fühlt sich äußerst angenehm auf der Haut an. Zuerst hatte ich das Gefühl, sie wären eine Nummer zu klein. Dieses Gefühl wurde jedoch nicht bestätigt. Eine anfänglich etwas zu kleine Größe ist vorteilhafter, als in zu großen Socken andauernd störende Falten zu bekommen. Denn Falten im Socken führen schnell zu Druckstellen, aus denen in der Folge Blasen entstehen können.
Einsatzgebiet
Ich habe die Wrightsocks Coolmesh II Merino nun ungefähr 2 Monate im Einsatz und konnte sie bei unterschiedlichsten Bedingungen testen. Dazu zählen unter anderem die 33km lange Tageswanderung entlang der Feuerroute und unsere 9-tägige Fernwanderung über den Querweg Freiburg Bodensee.
Die Etappenlängen bewegten sich zwischen 15 und 33 Kilometern und gewandert bin ich in den Wrightsocks bis zu 10 Stunden am Tag. Das Wetter reichte von strömendem Regen und Gewitter, bis hin zu schönstem Sonnenschein bei 30°C. Optimale Bedingungen also, um zu testen, ob die Wrightsocks ihr Versprechen von blasenfreien Wanderfüßen auch wirklich halten können.
Ihre Haltbarkeit scheint jedenfalls nicht auf höchstem Niveau zu sein. Denn nach den 2 Monaten Einsatz, gab es bei der inneren Lage der Merinosocken Bereiche (im Bild rot markiert), an denen sich das Material allmählich aufgeribbelt hat. Beim Tragen merkt man davon noch nichts, aber die langfristige Haltbarkeit der Socken steht dadurch zumindest in Frage.
UPDATE Mai 2017: Die beschädigten Bereiche haben sich mit der Zeit immer weiter ausgeweitet. Mittlerweile sind sie zu richtigen Löchern angewachsen. Im Fußballen-Bereich ist zudem auch die Außensocke nun stark verschlissen. Und das, obwohl ich die Merinosocken nicht mehr hauptsächlich getragen habe. Diesen Verschleiß finde ich nach einem Jahr im Einsatz schon übermäßig stark. Besonders, da der Preis für die Socken mit etwa 20€ pro Paar nicht wirklich als preiswert beschrieben werden kann.
Die weiteren Ergebnisse dieses Wandersocken Test habe ich in der Beantwortung der folgenden drei Fragen zusammengefasst.
Bleiben die Füße trocken?
Einer der Gründe für die Blasenbildung ist Schweiß bzw. Feuchtigkeit an den Füßen. Wird diese zuverlässig vom Fuß abtransportiert, was Wrightsocks von ihren Produkten behauptet, dann kann das Risiko einer Blasenbildung verringert werden.
Ergebnis: Nach 20 km wandern bei Sommerwetter sind die Füße nicht komplett trocken. Das habe ich aber auch gar nicht erwartet. Richtig feucht sind sie aber auch nicht, was angesichts des heißen Wetters eine gute Leistung ist.
Was jedoch auch immer eine große Rolle bei der Entwicklung von Feuchtigkeit an den Füßen spielt, ist die Atmungsaktivität der (Wander-) Schuhe. Und die verwendeten Salewa Wildfire GTX besitzen eine GoreTex Membran, welche nicht wirklich für ihre Atmungsaktivität bekannt ist. Selbst wenn die Wrightsocks die Feuchtigkeit optimal vom Fuß wegtransportieren sollten, kann sie nicht schnell genug aus dem Schuh entweichen und durchnässt mit der Zeit die Socken von Außen. So jedenfalls meine Theorie.
Um dem vorzubeugen, kann der Einsatz von Wander- oder Trailrunningschuhen ohne wasserdichte Membran Abhilfe schaffen. Ein weiterer Vorteil dieser atmungsaktiven Schuhe: Die Socken und Füße stinken nicht so schnell wie in ihren vermeintlich wasserdichten Geschwistern.
Passend für Deine Ausrüstung:
Werden die Füße gekühlt?
Ein weiterer Vorteil der doppel-lagigen Socken, soll die verringerte Reibungswärme an den Füßen sein. Was eine geringere Wärmeentwicklung im Schuh zur Folge haben soll.
Den direkten Vergleich zu meinen anderen Wandersocken hatte ich natürlich nie. Aber selbst nach der 31 Kilometer langen Etappe in der Wutachschlucht auf dem Querweg hatte ich nicht das Gefühl, dass meine Füße an irgendeinem Zeitpunkt zu warm gewesen sind.
Bei den sommerlichen Etappen habe ich nicht den ständigen Drang verspürt, endlich die Schuhe ausziehen zu müssen. Volle Punkte also in dieser Kategorie!
Verhindern die Socken Blasen?
Kommen wir nun aber zu der entscheidenden Frage in diesem Wandersocken Test: Verhindern die Wrightsocks Blasen beim Wandern?
Die kurze Antwort: Es kommt drauf an!
Die längere Antwort: Die die Blasenbildung beim Wandern nicht ausschließlich von den Socken, sondern auch den Schuhen und dem Gewicht im Rucksack abhängt, kann man nicht sagen, dass die Wrightsocks dich immer vor Blasen schützen werden. Sie senken aber das Risiko der Blasenbildung.
Nach der 33 Kilometer langen Tageswanderung im Naturpark Rheinland hatte ich sage und schreibe 4 Blasen! Und das, obwohl meine Füße eigentlich nicht dazu neigen. Wenn man sich aber dazu entschließt seine neuen Wanderschuhe auf so einer Monster-Etappe einzulaufen, dann darf man sich auch nicht wundern! Da helfen dann auch keine doppel-lagigen Socken mehr. Bei Kilometer 21 dieser Wanderung hatte ich aber trotz der neuen Wanderschuhe noch keine Blasen. Entweder ein Plus für die Schuhe oder die Wrightsocks.
Auf dem 180 km langen Querweg Freiburg Bodensee hatte ich die Wrightsocks die meiste Zeit an den Füßen und habe trotz teils 31 km langen Etappen keine einzige Blase bekommen. Eingelaufene Wanderschuhe und die doppel-lagigen Wandersocken scheinen da eine gute Kombination zu sein.
Du möchtest mehr über die Entstehung von Blasen und deren effektiver Vermeidung erfahren? Dann empfehle ich Dir diesen Artikel, in welchen ich die Frage Was hilft gegen Blasen ausführlich beantwortet habe.
Fazit des Wandersocken Test der Wrightsocks
Zu jeder Zeit verhindern können die Wrightsocks die Blasen auch nicht. Aber das Risiko der Blasenbildung kann durch sie jedenfalls reduziert werden. Eingelaufene Wanderschuhe und die Wrightsocks als Wandersocken beugen Blasen jedenfalls gut vor. Die Verschleißerscheinungen der Wrightsock Coolmesh II Merino war jedoch beim meinen Exemplaren sehr hoch. Das finde ich angesichts des recht hohen Preises für sehr schade.
Generell sind die Wrightsocks aber gute Wandersocken, die ein tolles Tragegefühl vermitteln, nicht so schnell müffeln und die Wärmebildung im Schuh merklich reduzieren.
Was hältst Du von den Wrightsocks?
Hast Du selbst welche im Gebrauch?
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Anmerkung*: Ich danke Wrightsocks für die Bereitstellung des Testprodukts. Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst! Einige Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind Affiliate Links für die BergReif eine geringe Provision erhält, falls Du einen dieser Artikel kaufst. Für dich fallen keine Extra-Kosten an. Dies hilft mir bei der Kostendeckung dieses Blogs.
2.000 km zu Fuß – Eine Alpenquerung von Ost nach West
Die letzten 5 Monate wurde fleißig gebrainstormed, geplant, gerechnet und organisiert. Aber jetzt steht das sehr grobe Grundgerüst unseres nächsten Fernwander-Abenteuers fest und ich freue mich riesig Dir in diesem Artikel endlich das erste Mal davon zu erzählen! Es wird nämlich auf eine Alpenquerung von Ost nach West gehen!
Lesetipp: Den Hauptartikel zum Thema Alpenüberquerung zu Fuß findest Du in dem in dieser Box verlinkten Beitrag. Dort stelle ich Dir 10 Routen über die Alpen vor und gebe außerdem viele Tipps, wie deine Tour erfolgreich gelingt. Viel Spaß beim Lesen!
Alpenquerung von Ost nach West
Wie ich genau auf diese Idee gekommen bin weiß ich gar nicht mehr so genau. Manchmal kommen die besten Einfälle nicht plötzlich oder über Nacht, sondern reifen Stück für Stück über einen längeren Zeitraum im Unterbewusstsein heran. So lange bis sie gar sind und sich dann nach und nach in greifbaren und realen Plänen manifestieren. Es war jedenfalls kurz nach Silvester 2015 und die Sehnsucht nach einer erneuten längeren Auszeit fing an in unseren Köpfen zu reifen.
Somit war die einzige Bedingung, die von Anfang an feststand, folgende: Wir wollen wieder weg. Und zwar lange!
Ähnlich wie auf unserer ersten mehrwöchigen Fernwanderung, wollen wir wieder für viele Wochen jeden Morgen den Rucksack schultern und uns vollständig aus dem bekannten Alltag ausklinken. Und das funktioniert für mich erst dann richtig, wenn ich die magische Grenze von 2 Wochen deutlich überschreiten kann. Nur so kann die Zeit Ihre Bedeutung verlieren.
Inspiriert von den großen nordamerikanischen Fernwanderwegen sollen die Füße uns diesmal deutlich weiter tragen, als sie es im Sommer 2014 von München nach Venedig schon getan haben. Genauer: Als sie uns jemals getragen haben!
Dennoch sollen die Alpen aufs Neue der Schauplatz dieses Abenteuers sein. Diesmal aber am liebsten auf unbekannten Wegen, abseits der großen Tourismuszentren, fernab von überfüllten Berghütten und Seilbahnen. Somit fallen die meisten der bekannten europäischen und alpinen Fernwanderwege schon mal weg. Ein Großteil der Nordalpen eigentlich auch. Also entscheiden wir uns, den Start- und Zielort, sowie die gesamte Route weitestgehend selbst festzulegen.
Start im Flachland und Ziel am Meer! Und zwischen drin die Berge. Soweit, so bekannt.
Ziel der Alpenquerung zu Fuß
Aber die Auswahl an tollen und alpennahen Städten als Aus- und Endpunkt ist ziemlich groß und die Entscheidung fällt nicht wirklich leicht. Möglichst viele mir unbekannte Alpenregionen möchte ich gerne erleben und durchwandern. Ich war noch nie im Wallis, oder in den südlichen und westlichen Alpen.
Und diese Gebiete würde ich unter anderem gerne in die künftige Weitwanderung irgendwie integriert bekommen. Idealerweise als Verbindung zwischen zwei Städten, die auch unabhängig von dieser Wanderung lohnenswerte Reiseziele sind.
Nachdem die gesamten Alpen in Kartenform vor mir auf dem Boden ausgebreitet lagen, stach mir eine Stadt am Mittelmeer besonders ins Auge, die sich perfekt als Zielort eignet, wenn unter anderem der südwestliche Alpenbogen durchwandert werden soll:
Nizza!
Die französische Hafenstadt liegt direkt am Mittelmeer und grenzt außerdem an den südlichsten Teil der Alpen – die Seealpen! Damit ist Nizza nach einer langen Fernwanderung das ideale Ziel, um die geschundenen Füße im warmen Mittelmeer zu regenerieren.
Startpunkt der Alpenquerung
Gut, das Ende unserer Fernwanderung ist also schon mal bestimmt. Fehlt “nur” noch der Start- und Ausgangspunkt sowie die vollständige restliche Route durch die Alpenlandschaft. Eine Alpenüberquerung von Nord nach Süd haben wir schon gemacht. Wie wäre es also diesmal mit einer Alpenquerung? Zum Beispiel vom östlichsten Punkt bis zum nahezu südwestlichsten (also Nizza)! Und welche Stadt fällt beim Betrachten der Karte dann sofort ins Auge?
Wien!
Uff…auf einmal wird aus einem Fernsuchtsgefühl immer mehr eine konkrete Idee. Obwohl wir diese beiden Städte erstmal nur als groben Anhaltspunkt festhalten wollen, fängt bei mir sofort schon das Kopfkino sowie die Planung an. Tausend Fragen schwirren in meinem Kopf herum:
Wie groß ist die Entfernung überhaupt zwischen Wien und Nizza? Wie lange werden wir dafür brauchen? Wie bloß den ganzen Spaß bezahlen? Kann man sich überhaupt so lange frei nehmen? Wie kann ich diesen Blog in der Zwischenzeit weiterführen? Zelt oder Hütte ? Schaumstoffisomatte oder doch besser zum aufblasen?
Ziemlich schnell fange ich an mich in unwichtigen Details zu verheddern, ohne überhaupt zu wissen, ob die Tour so wie wir uns das vorstellen überhaupt zur realisieren ist. Nach reiflicher Überlegung, ein paar Zahlenspielen und weiterer reiflicher Überlegung sind wir aber zu dem Schluss gekommen:
Ja, es ist realistisch!
In den kommenden Wochen und Monaten werde ich Dir daher immer mehr von unserer Alpenquerung von Wien nach Nizza erzählen und will daher jetzt nicht schon zuviel vorwegnehmen. Aber das Wichtigste zu dieser Tour in Kürze:
- Es gilt circa 2.000 Kilometer zu bewältigen geben, wofür wir ersten Schätzungen zufolge zwischen….
- …3.5 und 4 Monate brauchen werden.
- Wir werden zu 80 – 90% auf Berghütten zurückgreifen, wollen aber auch viele Nächte im Zelt unter dem Sternenhimmel verbringen.
- Der geplante Start ist in fast genau einem Jahr, im Mai 2017 (Ich weiß:”Buhhh, noch voll lange hin…”) und …
- wir sind nicht die ersten die diese Tour in Angriff nehmen werden (Für Interessierte: Hans Turner hat ein tolles Buch* drüber geschrieben!).
So einschüchternd wie diese Zahl 2000 auch ist: Ich kann es überhaupt nicht erwarten endlich den gepackten Rucksack zu schultern und die wenigen Kilogramm des reduzierten Hab und Guts viele Wochen immer auf dem Rücken zu tragen. Neue Landschaften zu entdecken, unbekannte Gipfel zu besteigen und auf einsamen Pfaden den Kopf einmal gründlich zu leeren!
Das soll es fürs erste mit den Informationen gewesen sein! Bald folgt ein weiterer Artikel, der die ganze Fernwanderung noch viel deutlicher und detaillierter beleuchten wird! Dann stelle ich Dir auch die vorläufige Route vor und versuche alle Fragen zu beantworten, die man vorab zu solch einer Wanderung beantworten kann.
Bis dahin!
Verpasse keine Neuigkeiten unseres großen Abenteuers und melde Dich zum BergReif Newsletter an!
Was hältst Du von unseren Plänen der Alpenquerung? Hast Du selbst schon einmal so eine lange Strecke zu Fuß zurück gelegt?
PS.: Auch Kathrin von Fräulein Draußen plant eine sehr lange Fernwanderung. Für Sie geht es in 2.000km einmal der Länge nach durch Großbritannien. Hier findest Du ihren Artikel >>
PPS.: Es scheint Fernwandersaison unter den Bloggern zu sein! Denn auch Christof von einfachbewusst.de macht sich auf eine Lange Reise und wandert 3.000 km über den Jakobsweg >>
Die 10 höchsten Alpenhütten
Ich bin lieber oben als unten…ähhh also was ich damit meine: Ich liebe gute Aussicht in den Bergen. Und die findet man normalerweise nur auf den höchsten Alpenhütten oder Gipfeln.
Daher habe ich mich mal auf die Suche begeben, um herauszufinden, wo die höchsten Hütten in den Alpen denn eigentlich stehen, auf welcher Höhe sie dort liegen und wie bzw. ob man dort auch hinauf kommt. Ich habe nur die Berghütten mit in die Liste aufgenommen, die auch für ein paar Monate im Jahr bewirtschaftet werden. Auf welchen man also das typische Hüttenleben genießen kann.
Daher habe ich Selbstversorgerhütten, Biwaks und Notunterkünfte in dieser Aufzählung nicht beachtet. Was dabei heraus gekommen ist, entspricht nicht unbedingt den Zielen einer üblichen Hüttentour und hat eher den Charakter alpiner Gipfelbesteigungen. Meine höchste Übernachtung habe ich 2014 auf dem 3152m hohen Piz Boe in der Capanna Fassa während unserer Alpenüberquerung auf dem Traumpfad München Venedig verbracht.
Fangen wir aber mit Platz 10 der höchsten Alpenhütten an und steigen mit jedem Platz ein paar Meter höher hinaus:
Die 10 höchsten Alpenhütten:
10. Rifugio Guide del Cervino – 3480 m
Schon die 10. höchste der Alpenhütten in dieser Liste ist höher als so mancher Gipfel. Das 3480 m hohe Refugio Guide del Cervino liegt im Aostatal in den Walliser Alpen. Dort sind die meisten der höchsten Alpenhütten beheimatet, da in dieser Gegend die Alpen dem Himmel am nächsten gewachsen sind.
Das Rifugio kann sogar noch mit einer Bergbahn von Breuil-Cervinia aus erreicht werden. Davon bin ich kein wirklicher Fan, da ich die einsamen Hütten deutlich mehr schätze, als die hochfrequentierten Anlaufstellen der Tagestouristen. Das Rifugio Guide del Cervino wird dennoch ganzjährig bewirtschaftet und bietet 36 Wanderern einen Schlafplatz.
Auf der offiziellen Website der Hütte findest Du weitere Informationen.
9. Dent Blanche Hütte – 3507 m
Die Dent Blanche (franz: weißer Zahn) Hütte ist eine Berghütte des Schweizer Alpenclubs und liegt im schweizerischen Wallis auf 3507 Metern Höhe. Der Zustieg zu dieser Hütte ist mit 1.700 Höhenmetern ziemlich anspruchsvoll und zeitintensiv (>6h). Einmal oben angekommen bieten sich viele Gipfelmöglichkeiten an. Als erste ist sicherlich der Namesgeber der Hütte, der Dent Blanche mit seinen 4.357 m ü. M der 16. höchste Berg der Alpen, zu nennen.
Von Mitte Juli bis Mitte September empfängt der Hüttenwirt jeden Sommer Gäste auf der Hütte. Diese müssen sich aber darauf einstellen, dass es dort oben kein fließendes Wasser gibt. Falls Du dich für den Zustieg für Dent Blanche Hütte interessierst, findest Du bei Hikr.org eine kleine Tourenbeschreibung.
8. Rifugio Vioz Mantova – 3.535 m
Ursprünglich wurde die erste Hütte kurz unterhalb des Gipfel des Monte Vioz zwischen 1909 und 1911 von der Alpenvereinsektion Halle (Saale) auf 3.535 m erbaut. Heute bietet die im Nationalpark Stilfser Joch im Trentino gelegene Berghütte 57 Personen Schutz. Das Schmelzwasser wird aus dem nahen Gletscher gewonnen, welches in drei 8.000 Liter Tanks gespeichert wird. Über einen großen Generator wird die Hütte mit Strom gespeist.
Die Hütte kann über verschiedene Wege erreicht werden. Häufig wird der Sessellift bis auf eine Höhe von 2.300 Metern genutzt. Von dort erfolgt der längere Aufstieg über mittelschwere Bergwege hinauf zum Rifugio. Abhängig von der Schneelage und den Witterungsbedingungen öffnet das Rifugio Vioz Mantova zwischen Mitte/Ende Juli seine Pforten. Die Übernachtungspreise inkl. Halbpension für Alpenvereinsmitglieder liegen bei 48,00€. Hier findest Du die offizielle Website der Hütte.
7. Capanna Quintino Sella – 3.585 m
Mit 142 Schlafplätzen ist die im Jahr 1981 eröffnete Berghütte des CAI für ihre Lage auf 3.585 m erstaunlich groß und besitzt 3 Stockwerke sowie ein separates Winterlager. Die Hütte befindet sich an der italienischen Seite des Monte Rosa Massivs und ist meist der Ausgangspunkt für die Besteigung der Castor Spitze, des Pollux und der Lyskamm Gipfel. Mehr Informationen zu den Aufstiegsmöglichkeiten findest Du auf der offziellen Seite der Hütte.
Dieses Jahr (2016) ist die Hütte vom von 18. Juni bis 11. September geöffnet und wird in dieser Zeit durch die Hüttenwirte bewirtschaftet. Der Zustieg beginnt bei der Bergstation der Seilbahn auf 2680 m und führt zunächst durch recht einfaches Gelände. Gegen Ende wird der Bergweg schwieriger und führt über eine luftige Kammlage hinauf zu Hütte. Durchschnittlich werden 3 – 4 Stunden für den Aufstieg benötigt, welcher mit grandiosen Aussichten auf die umliegenden Gipfel belohnt wird.
Du interessierst Dich für Hüttentouren?
Dann findest Du in diesen folgenden Beträge weitere interessante Informationen:
6. Rifugio Marco e Rosa – 3609 m
Die moderne Marco e Rosa Hütte liegt in der Lombardei auf der italienischen Seite des Berninamassivs. Die heutige Hütte wurde 2003 eröffnet und bietet 48 Schlafplätze für die Bergsteiger auf 3609 Metern an. Sie ist der Ausgangspunkt für die Besteigung des 4.049m hohen Piz Bernina. Neben einer Bewirtschaftung und einem Sateliten-Internetempfang bietet die Alpenhütte den Gästen den Luxus von warmen Wasser!
Für Bergsteiger und Wanderer ist die Hütte vom 1. Juli bis zum 20. September geöffnet. Im April und Mai bietet sie außerdem Zuflucht für Skitourengeher. Der Zugang zur Hütte ist recht anspruchsvoll und beinhaltet bergsteigerische Schwierigkeiten bis zum III Grad und schwierige vereiste Kämme oder Hänge (Quelle). Erreicht werden kann sie innerhalb von 3-4 Stunden von der Marinelli-Bombardieri Hütte.
5. Refuge des Cosmiques – 3613 m
Das auf 3613 Metern Höhe gelegene Refuge des Cosmiques liegt oberhalb des Ortes Charmonix auf einer Eis- und Felskuppe. Es ist ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zum Gipfel des Mont Blanc du Tacul. Trotz der großen Höhe wird die Schutzhütte von Mitte Februar bis Mitte Oktober bewirtschaftet und bietet mit 148 Betten einer großen Anzahl an Bergsteigern Unterkunft.
Der Name der Hütte leitet sich von den Forschungen zur kosmischen Strahlung ab, die vor vielen Jahrzehnten auf dem Refugium durchgeführt worden sind. Der Abstieg (ja, ABstieg) zur Hütte kann in 45 Minuten von der Bergstation der Seilbahn vom Aiguille du Midi (3842 m) bewältigt werden. Alle anderen Wege zur Hütte sind äußerst anstrengend und herausfordernd.
4. Capanna Giovanni Gnifetti – 3647 m
Die Capanna Giovanni Gnifetti ist eine Berghütte des Club Alpino Italiano, welche sich ebenfalls im Monte Rosa Massiv befindet und dort auf der Südseite. Mit 176 Betten ist sie eine überraschend große Unterkunft und bietet den Bergsteiger einen Schlafplatz die Richtung Dufourspitze strömen.
Die Gnifetti Hütte wird von Mitte März bis Anfang Mai für Skitourengeher, sowie von Mitte Juni bis Mitte September für die Sommer Touristen bewirtschaftet. Interessanterweise ist diese, mit 3647 m. ü. NHN schon sehr hohe Schutzhütte, nur der Ausgangspunkt für den Platz 1 unter den höchsten Alpenhütten!
3. Mönchsjochhütte – 3657 m
Die Mönchsjochhütte ist auf 3657 Metern die höchste bewirtschaftete Hütte der Schweiz. Sie liegt am Fuße des Mönchs und ist in einer Stunde vom Jungfraujoch aus zu erreichen. Der schnellste Weg ist laut der offiziellen Website der Hütte relativ problemlos zu bewältigen, da der Zustieg über einen schneebedeckten jedoch präperierten Gletscher führt, welcher mit Markierungen und Gefahrenhinweisen versehen ist.
Durch die gute Erreichbarkeit auch in den schneereicheren Monaten, ist die Hütte von Mitte März bis Ende Oktober bewirtschaftet. Die bekannten Gipfel von Eiger, Mönch und Jungfrau sind von der Hütte aus gut in einer Tagestour zu besteigen.
Passend für Deine Ausrüstung:
2. Refuge du Gouter – 3.835 m
Der futuristisch anmutende Bau des Refuge de Gouter liegt auf 3.835 m in den Savoyer Alpen. Im Sommer 2013 wurde der heutige Bau eröffnet, da die alte Hütte wegen nicht mehr zeitgemäßer Technik in den Ruhestand geschickt wurde.
Der Zustieg zur neuen Hütte soll technisch keine große Herausforderung sein, hat aber dennoch seit 1990 74 (!) Tote und 180 Verletzte gefordert. Grund dafür ist die extrem hohe Steinschlaggefahr. Das Refuge de Gouter beherbergt 120 Menschen von Anfang Juni bis Ende September.
1. Capanna Regina Margerita – 4554 m
Und die höchste aller Alpenhütten ist….*Trommelwirbel*…die Capanna Regina Margherita auf einer unglaublichen Höhe von 4554 m. ü. NHN! Damit übertrumpft das höchste Gebäude Europas die 9. höchste Hütte in den Alpen – das Refugio Vioz Mantova – um mehr als 1000 Höhenmeter. Damit ist sie außerdem die einzige bewirtschaftete Hütte in Alpen, die über der Grenze von 4.000 Metern errichtet wurde. Sie thront auf dem Gipfel der Signalkuppe in den Walliser Alpen und steht damit in direkter Nachbarschaft zur Dufourspitze, welche mit 4.634 m. ü. NHN. der höchste Gipfel der Schweiz und der zweit höchste Berg der gesamten Alpen ist.
In der Hochsaison finden bis zu 70 Bergsteiger in der Capanna Regina Margherita einen Schlafplatz. Diese müssen dann aber auf jeglichen Luxus verzichten. Geöffnet hat die Hütte vom Sommer von Mitte Juni bis Mitte September. Dazwischen steht ein Winterraum mit 12 Betten den Abenteuerlustigen zu Verfügung. Neben dem Hüttenbetrieb werden in der Margheritahütte von einigen Universitäten auch Forschungen zur Höhenphysiologie durchgeführt.
Der Aufstieg zur Capanna Margherita ist nicht ganz ohne und verlangt neben der richtigen Hochtourenausrüstung und hochalpinen Fertigkeiten auch nach einer angemessenen Akklimatisierung. Der DAV hat eine 2 – 3 tägige Tour über das Rifugio Gnifetti in diesem PDF-Dokument beschrieben.
Die höchsten Berge der Alpen
David von YourDailyMilk hat eine schöne Zusammenstellung mit eindrucksvollen Bildern der höchsten Berge Europas in einem Artikel verfasst. Und welcher Berg nun wirklich als Sieger hervorgeht hängt tatsächlich von einer Definitionssache ab.
Auf welchen hohen Alpenhütten warst Du bisher? Schreibe es in die Kommentare!
5 bildgewaltige und kostenlose Outdoor Filme für trübe Wintertage
Regen. Nichts als Regen und graue Wolken ziehen vor meinem Fenster vorbei. Wenn es doch wenigstens schneien würde…Der Winter zeigt sich jedoch gerade nicht von seiner Schokoladenseite. So habe ich momentan leider relativ wenig Ansporn nach der Arbeit noch nach draußen zu gehen und (Micro-)Adventures hinterher zu jagen.
An solchen Tagen mache ich es mir lieber auf der Couch gemütlich und lasse mich von den Abenteuern andere Outdoorfreunde in traumhafte Landschaften und ferne Länder versetzen. Ob die Outdoor Filme dabei professionelle Produktionen oder gut gemachte GoPro Zusammenschnitte von spannenden Touren sind, ist mir völlig wurscht! Hauptsache die Emotionen, Landschaften und Abenteuer kommen authentisch auf den Bildschirm.
Im letzten Sommer habe ich schon einmal einen ähnlichen Artikel verfasst. In diesem ging es jedoch speziell um Filme über das Weitwandern. Heute erweitere ich meine Auswahl auf die Kategorie der Outdoor Filme. Ausgewählt habe ich die 5 folgenden Videos nach der freien Vorgabe:
“Berge, Wandern, Trekking und/oder Bergsteigen”
Dabei ist das Himalaja-Gebirge in 2 der 5 Filme vertreten. Die höchsten Berge der Welt haben seit kurzem eine besondere Anziehungskraft auf mich. Diese ewig schneebedeckten und vergletscherten 8000er sind unglaublich eindrucksvoll und lassen die Alpen fast wie ein Mittelgebirge aussehen. Gepaart mit strahlend blauen Himmel sind sie die perfekte Kulisse für spannende Bergtouren.
Ich hoffe ja, dass ich es in naher Zukunft mal nach Nepal auf den Annapurna Circuit schaffe! Bis es so weit ist, befeuere ich meine Wanderlust einfach weiter mit den folgenden Filmen:
5 kostenlose Outdoor Filme
1. The High Pass: Trekking the Annapurna Circuit in Nepal
Spieldauer: ~ 28min
Kategorie: Trekking
In diesem 28 minütigem Video, kannst Du Jeff Pelletier und seine Partnerin auf ihrer Wanderung über den Annapurna Circuit in Nepal begleiten. Die Beiden haben sich im Dezember 2013 auf den 210 km langen Fernwanderweg begeben und ihn in circa 3 Wochen bewältigt. Der Weg führt sie durch gigantische Gebirgslandschaften stetig hinauf bis zum 5.410 m hohen Thorung La Pass, an dem 2014 viele Wanderer bei einem plötzlichen Wintereinbruch verunglückten.
Das fantastische Videomaterial zeigt die Annapurna-Region im Himalaja von seiner Schokoladenseiten und brachte mich überhaupt erst auf die Idee, diese Gegend ebenfalls auf meinen Trekking- und Wander-Wunschzettel einzutragen.
2. The Road from Karakol
Spieldauer: ~ 25min
Kategorie: Radtour extrem, Bergsteigen
Das Vorschaubild des Films “The Road to Karakol” beschreibt den Protagonisten und Outdoor Research Athleten Kyle Dempster ziemlich treffen. Wenn man in Kirgistan mit dem Fahrrad 2 Monate und 1200km durch Steppen, braune Flüsse und über schlechteste “Straßen” fährt, dann muss man schon etwas verrückt sein. Nebenbei ist es sein erklärtes Ziel, am Wegesrand einige Schmankerl und Erstbesteigungen mitzunehmen. Daher zieht er einen großen Teil seiner Ausrüstung in einem einrädigen Fahrradanhänger hinter sich her.
Meine persönliche Traumtour sieht zwar etwas anders aus, aber The Road from Karakol ist ein absolut sehenswerter Outdoor Film, der die Emotionen und das Abenteuer von Kyle ehrlich und ungeschminkt auf den Bildschirm bringt.
Traurige Anmerkung: Am 22. August 2016 verschollen Kyle Dempster und sein Kletterpartner Scott Adamson an der Nordwand des 6980 Meter hohen Ogre II im besagten Karakorum-Gebirge. Nach ausgedehnter Rettungsaktion wurde die Suche wegen Aussichtlosigkeit in Absprache mit den Angehörigen Anfang September abgebrochen.
Passend für den Winter:
3. South Face Annapurna (Extended)
Spieldauer: ~ 27min
Kategorie: Bergsteigen im Himalaya
Die Annapurna im Himalaja ist mit 8.091 m der 10. höchsten Berg der Erde. Gleichzeitig ist er auch der seltenst bestiegene Achttausender, gilt er doch als einer der gefährlichsten Berge überhaupt. In einer 2-monatigen Expedition versucht ein franzöisch/schweizerisches Team die Südwand des mächtigen Berges zu erklimmen. Sie geraten aber aufgrund von Schneefällen und Lawinenabgängen immer wieder an ihre Grenzen, was die Besteigung extrem erschwert.
Dieser Film zeigt die Strapazen und Herausforderungen der Bergsteiger in sehr interessanter Art und Weise. Es bleibt bis zu Schluss spannend, ob der Gipfel überhaupt erreicht werden kann.
4. Only the Essential: Pacific Crest Trail Documentary
Spieldauer: ~ 40min
Kategorie: Trekking
Die amerikanischen Long-Distance-Hikes üben irgendwie eine starke Anziehung auf mich aus. Erlaubtes Wildcampen, einsame wenngleich atemberaubende Landschaften und die Möglichkeit dem Alltag bis zu 6 Monate zu entfliehen. Allesamt Zutaten für den perfekten Fernwanderweg!
Und der bekannteste unter den Fernwanderugen ist sicherlich der Pacific Crest Trail. Auch wenn ich schon einige Filme zu diesem Weg in einem vorherigen Beitrag empfohlen habe, so ist der Folgende dennoch ein ganz besonderes Schmankerl!
“Only the Essentials” wurde im letzten Jahr mit Filmpreisen überschüttet und das zurecht wie ich finde! Guckst Du hier:
5. Distant North: Hiking the Kungsleden
Der nördliche Abschnitt des Kungsleden ist ein 440 Kilometer langer Fernwanderweg in Schweden. Dieser Teil des “Königsweges” führt von Abisko bis nach Hermavan. Den dokumentarischen Film von Theo und Bee wurde erst diesen Sommer veröffentlicht und zeigt ihren 30-tägigen Weg durch Nordschweden.
Besonders interessant ist der ungewöhnliche späte Startzeitpunkt der beiden. Erst im September machen sich die beiden (Anfangs noch zu viert) mit einer Menge Gepäck im Rucksack auf den langen Weg. Das führt besonders auf den letzten Etappen zu winterlichen Schwierigkeiten.
Der knapp 59 minütige Film ist überaus kurzweilig und sehr gelungen:
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Kennst Du noch weitere tolle Outdoor Filme?
Schlechtwettertage beim Wandern – Wie gehst Du damit um?
Ich kann nicht mehr genau sagen, ob es noch Regen oder schon Schnee ist. Kalt genug für Schnee ist es bestimmt. Null Grad mindestens. Die Sicht lässt einiges zu wünschen übrig. Mehr als 20 Meter sind vom Weg nicht mehr zu erkennen, der Nebel ist einfach zu dicht.
Und je weiter wir aufsteigen, desto stärker wird der Wind, welcher uns horizontal den Schneeregen ins Gesicht bläst. Es ist schwierig das Gleichgewicht auf den rutschigen Steinen zu halten. Immer wieder muss ich mich mit den klitschnassen Handschuhen an den Felsen festhalten um nicht wegzurutschen.
Aber weit kann es ja nicht mehr sein bis wir den höchsten Punkt dieser Etappe – das Naviser Jöchl – erreicht haben. In steilen Spitzkehren zieht sich der Weg nach oben. Nach jeder Kurve denke ich “gleich haben wir es endlich geschafft!”, aber der Aufstieg will einfach nicht enden. Claudia geht vor mir und ruft plötzlich, dass sie das Gipfelkreuz sehen kann. Endlich die Motivationsspritze die ich so dringend gebraucht habe! 2 Minuten später kommt die Ernüchterung – Nicht der Gipfel, sondern lediglich ein kleiner Schrein mit einem hölzernen, vermoosten Kruzifix. Fluchend geht es weiter.
Der Schweiß rinnt mir die Stirn herunter, das Atmen fällt langsam schwerer und die Schritte werden kleiner. Auf 2.600 m merkt man die dünne Luft so allmählich. Von den traumhaften Aussichten und der grandiosen Landschaft die der Wanderführer auf dieser Etappe versprochen hatte, waren wir sehr weit entfernt. Es wechseln sich lediglich zwei Gedanken im Kopf gegenseitig ab – “Bloß nicht ausrutschen” und “es gibt die nächsten 4 Stunden keine Möglichkeit sich irgendwo unterzustellen, eine Pause zu machen und dem Regen und eisigen Wind zu entkommen”.
In solchen Momenten stellt man sich die Frage: Warum mache ich das Ganze hier überhaut? Warum habe ich mich auf diese Fernwanderung eingelassen und wandere 550km über die Alpen auf dem Traumpfad München Venedig?
Zur Information:
Im Sommer 2014 haben meine Freundin und ich uns auf den langen Weg von München nach Venedig gemacht und auf dem Traumpfad dabei über 550 km zurückgelegt. Die Fernwanderung hat uns in 34 Tagen von den bayrischen Voralpen, durch das Karwendel, die Dolomiten und viele andere Alpenregionen bis ans Mittelmeer nach Venedig geführt.
In solchen Momenten finden sich auf diese Fragen keine Antworten, die man nach einer guten Mütze Schlaf immer noch so geben würde. Das einzige, was sich in diesem Momenten bei mir bewährt hat ist: Einfach weitergehen und den Kopf so gut es geht abschalten.
So sehr man diese Momente verflucht und sich einfach ein warmes Bett wünscht, so wichtig finde ich sie trotzdem für das gesamte Abenteuer einer Wanderung. Wenn Du anschließend trocken und aufgewärmt in der Hütte sitzt, sieht die Welt wieder ganz anders aus und man ist stolz auf die vollbrachte Leistung. Denn selbst mit dem Wissen meiner kleinen Wetterkunde, hätte wir diesen regnerischen Tag nicht vermeiden können.
Meine Frage an dich: Wie gehst Du mit miesem Wetter und schlechter Laune beim Wandern um? Was war deine besch****te Wanderung?
Schreib es einfach in die Kommentare.