Gerade auf den Bergwegen in den Alpen sind die meisten Wanderer mittlerweile mit Trekkingstöcken unterwegs. Den Gehhilfen-Charm haben die teils hoch-technisierten Produkte längst abgelegt. Doch die Auswahl ist groß, genauso wie die Unterschiede der einzelnen Modelle. Daher werde ich in diesem Wanderstöcke Test Auskunft über die wichtigsten Kriterien und Merkmale aktueller Trekkingstöcke geben und auflisten welche Modelle es aktuell am Markt zu finden gibt.
Zudem findest Du in diesem Ratgeber Informationen welcher der passende Stock für deine Touren ist und wie Du die richtige Länge für deine Körpergröße findest.
Das Wichtigste in Kürze:
Wanderstöcke entlasten die Gelenke beim Abstieg & erhöhen die gefühlte Sicherheit
Teleskopstöcke sind günstiger als Faltstöcke & lassen sich für viele Körpergrößen einstellen
Faltstöcke haben ein kleineres Packmaß & lassen sich leichter verstauen
Carbon ist leichter & verwindungssteifer als Aluminium, aber meist auch teurer
Wanderstöcke Test: Empfehlungen und Ratgeber
Was sind die besten Wanderstöcke?
Letzte Aktualisierung am 29.01.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Alle Modelle des Wanderstöcke Test 2023
Modell | Typ | Material | Gewicht [Paar] |
Black Diamond Trail | Teleskopstock | Aluminium | 473 g |
Komperdell C3 Carbon PL | Teleskopstock | Carbon | 440 g |
Leki Khumbu | Teleskopstock | Aluminium | 554 g |
Helinox DL135 | Teleskopstock | Aluminium | 464 g |
Steinwood Premium Carbon | Faltstock | Carbon | 480 g |
Black Diamond Distance Carbon Z | Faltstock | Carbon | 284 g |
Helinox Passport TL 130 | Faltstock | Aluminium | 399 g |
Swix Sonic X-Trail | Faltstock | Carbon | 378 g |
Leki Micro Vario Carbon | Faltstock | Carbon | 468 g |
Swic Sonic Pro Trail Carbon | Faltstock | Carbon | 348 g |
Seiteninhalt
Wanderstöcke Test 2023
Die leichtesten und besten Modelle
Im folgenden Abschnitt findest Du nun die 10 ausgewählten Modelle dieses Wanderstöcke Test. Aufgeteilt sind die Stöcke in die Kategorien Teleskopstock und Faltstock.
Hinweis: Diese Auflistung hat bei weitem nicht den Anspruch vollständig zu sein, sondern gibt einen guten Überblick über bewährte Modelle. Wenn Du einen Stock in diesem Vergleich nicht findest, den Du für absolut empfehlenswert hältst, schreib es in die Kommentare!
Wie & wo wir getestet haben:
Seit mehr als 10 Jahren nutzen wir während unser Bergtouren, Alpenüberquerungen und Fernwanderungen Wanderstöcke. Häufig unterschiedliche Modelle, die wir mal länger oder kürzer in den Händen halten. Die in diesem Wanderstöcke Test vorgestellten Exemplare haben wir hautsächlich in den Alpen genutzt. Auf Bergwegen, über Geröllfelder, Blockwerk Abschnitten, Altschneefelder, auf Waldpfaden, Asphalthatschern und am Rucksäcke während Kletterpartien und Klettersteigen.
Einige Modelle (Black Diamond Trail, Swix Sonic Pro Trail, Black Diamond Distance Carbon Z) haben wir während unserer 1900km langen Alpenüberquerung von Wien nach Nizza sowie anderen weiten Fernwanderungen genutzt. Über diese Modelle können wir daher etwas mehr bezüglich der Langzeithaltbarkeit sagen, als bei den anderen. Aber auch diese haben wir einige 100km lang testen können.
Teleskopstöcke
Black Diamond Trail
Gewicht: | 473 g (ohne Teller) |
nutzbare Länge: | 63.5 – 140 cm |
Packmaß Länge: | 63.5 cm |
Material Stock: | Aluminium |
Material Griff: | EVA-Schaumstoff |
Besondere Eigenschaften: |
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Der Klassiker unter den Teleskop-Trekkingstöcken! Die Black Diamond Trail Poles besitzen 3 Elemente, die sich in einer nutzbaren Länge von minimal 63,5 bis 140 cm verschieben lassen. Damit besitzen sie zwar nicht das kleinste Packmaß, lassen sich aber dennoch so gerade außen am Rucksack befestigen. Die Griffe bestehen aus rutschfestem EVA-Schaumstoff und besitzen auch eine Verlängerung nach unten. Sollten die Karbid-Spitzen nach dauerhaften Einsatz verschlissen sein, können sie einfach ausgetauscht werden.
Mein Exemplar der Black Diamond Trail ist mittlerweile mehr als 6.5 Jahre alt und hat über 4000 Kilometer auf dem Buckel. Obwohl sie mittlerweile etwas mitgenommen aussehen, sind sie immer noch ein treuer Begleiter. Leider ist das mittlere Element nach einem Sturz etwas verbogen, sodass sich dieser Stock nicht mehr komplett zusammenfahren lässt. Ein Problem, dass nicht speziell für die Black Diamond Trail ist, sondern alle Aluminium Wanderstöcke betreffen kann.
Die Black Diamond Trail waren unter anderem der Begleiter meiner Freundin auf unserer 1900km langen Alpendurchquerung von Wien nach Nizza. Ob Waldweg oder Blockwerk, Altschneefelder oder Bergpfad – Die BD Trail haben alles klaglos und zuverlässig mitgemacht. Und selbst jetzt, etwa 5.5 Jahre später, wird er noch zum Wandern und Skifahren genutzt. Ein Allrounder der absolut robust ist!
Komperdell C3 Carbon Powerlock
Gewicht: | 440 g |
nutzbare Länge: | 68 – 140 cm |
Packmaß Länge: | 68 cm |
Material Stock: | Carbon/ Titanal (unteres Segment) |
Material Griff: | EVA-Schaumstoff |
Besondere Eigenschaften: |
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Die oberen beiden der drei Segmente der Komperdell C3 Carbon Powerlock* bestehen aus leichtgewichtigem Carbon. Das untere Element ist jedoch aus Titanal gefertigt. Laut Komperdell soll somit die Widerstandsfähigkeit erhöht werden. Ein kleiner Trekkingteller ist enthalten und kann bei Bedarf gegen optional erhältliche Tiefschneeteller schnell und einfach getauscht werden. Der Griff der C3 Carbon Powerlock besteht ebenfalls aus EVA Schaum, reicht jedoch nicht noch weiter den Stock hinunter. Über einen verlängerten Stützknauf verfügen die Trekkingstöcke ebenfalls nicht. Dafür sind sie für einen Carbon-Stock relativ günstig. Auch wenn sie mit 440 Gramm nicht die leichtesten Kohlefaser-Stöcke sind.
Da die Komperdell C3 aus Carbon bestehen, sind sie über die Zeit nicht so anfällig für verbogene Elemente, die sich dann nicht mehr richtig zusammen schieben lassen. Denn Carbon verbiegt sich, im Gegensatz zu Aluminium, nicht. Zwar habe ich die Komperdell Stöcke nicht so lange genutzt wie z.b. die Black Diamond Trail, aber nach dem Testzeitraum (4 Monate) ließen sich die Stöcke immer noch perfekt ineinander schieben.
LEKI Khumbu AS
Gewicht: | 556 g |
nutzbare Länge: | 72-145 cm |
Packmaß Länge: | 72 cm |
Material Stock: | Aluminium |
Material Griff: | Aergon (CorTec) – scheinbar Kork-Kunststoff Hybrid |
Besondere Eigenschaften: |
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Der 3-teilige Leki Khumbu* ist mit seinen 556 g einer der schwersten Vertreter unter den Teleskop Trekkingstöcken. Das mag unter anderem auch an der großen Länge des obersten Elements liegen. Dafür bietet der Knauf der Griffe viel Auflagefläche, was ich besonders bei Abstiegen als erleichternd empfand, da ich meine Hände sicher darauf abstützen konnte.
Seine nutzbare Länge liegt zwischen 72 und 145 Zentimetern. Sein Packmaß ist damit auch eher schlecht. Die Khumbu lassen sich leider nur recht sperrig am Rucksack befestigen. Dafür sind seine Griffe aus rutschfestem und schweißabsorbierendem CorTec – wahrscheinliche ein Kork-Kunststoff Hybrid – gefertigt. Mit etwas über 75 € ist er jedoch besonders für einen Leki-Stock erfreulich günstig.
Helinox DL135
Gewicht: | 464 g |
nutzbare Länge: | 61 – 135 cm |
Packmaß Länge: | 61 cm |
Material Stock: | TH72M – Aluminium (von DAC) |
Material Griff: | EVA-Schaumstoff |
Besondere Eigenschaften: |
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Für reine Aluminium Wanderstöcke sind die Helinox DL135* sehr leicht. Nur 464 Gramm wiegt ein Paar der bis maximal 135 cm ausfahrbaren Stöcke. Das Material kommt dabei von DAC, des asiatischen Herstellers von ultraleichten Zeltgestängen. Die einfache Verstellung der Länge über die innovativen, aber doch recht großen Hebel funktioniert gut und fixiert alle Elemente zuverlässig.
Das Packmaß von 61 cm ist für einen Teleskopstock mit Klemmverschluss ebenfalls sehr gut. Die ergonomisch geformten Griffe bestehen aus EVA-Schaumstoff und verfügen über eine praktische Verlängerung in den unteren Bereich. Sein Knauf ist etwas größer dimensioniert und eignet sich somit gut als Stütze beim Bergabwandern.
Faltbare Trekkingstöcke
Steinwood Premium Carbon Wanderstöcke
Gewicht: | 480 g |
nutzbare Länge: | 100 – 120 cm oder 115 – 135 cm |
Packmaß Länge: | 35 cm |
Material Stock: | Carbon |
Material Griff: | Kork sowie EVA-Schaumstoff |
Besondere Eigenschaften: |
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Die Berliner Marke Steinwood ist noch relativ neu auf dem Outdoor-Markt, bietet jedoch trotzdem ein Paar Falt-Wanderstöcke* aus dem leichtgewichtigen Carbon-Material an. Die mit einem Quick-Lock System ausgestatteten Stöcke können je nach Größe in der Länge zwischen 100 bis 120 cm oder 115 und 135 cm variiert werden. Zudem bestehen die Griffe aus rutsch-hemmenden und atmungsaktivem Kork mit einer EVA-Verlängerung nach unten.
Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass die Materialien der Griffe jedoch etwas anders verteilt wären. Ein Knauf aus EVA oder Kunststoff wäre ideal, da Kork sich bei längerer Belastung irgendwann aufreibt (siehe SWIX Pro Trail Test). Und der Griffbereich aus Kork, da Schweiß und Feuchtigkeit damit weniger störend sind. Da ich aber bisher nur 500km mit den Steinwood unterwegs war, hat sich eine Abnutzung des Knaufs nicht bemerkbar gemacht.
Von der Form her, ist ein griffiger Stützknauf jedenfalls in den oberen Bereich der Griffe integriert. Mit einem Gesamtgewicht von 480 Gramm sind sie für Carbon-Stöcke zwar kein Leichtgewicht, bieten aber ein vergleichsweise üppigen Lieferumfang. Neben den bekannten Trekkingtellern sind zusätzliche Tiefschneeteller sowie verschiedene Gummi-Schutzkappen enthalten. Bei einem Preis von gut 80 € bekommt man hier viel Stock für sein Geld.
Black Diamond Distance Carbon Z
Gewicht: | 284 g (120 cm Länge) |
verfügbare Längen: | 100, 110, 120, 130 cm |
Packmaß Länge: | 40 cm in der 120 cm Variante |
Material Stock: | Carbon |
Material Griff: | EVA-Schaumstoff |
Besondere Eigenschaften: |
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Mit weniger als 300 Gramm pro Paar sind die Black Diamond Distance Carbon Z* die leichtesten Modelle in diesem Wanderstöcke Test. Ideal für Trailrunning und ultraleichte Trekking- oder Wandertouren. Vier verschiedene Längen stehen bei den Fixlängenstöcken zur Verfügung. Leider nur bis 130 cm, für sehr große Wanderer > 190 cm Körpergröße sind sie somit leider nicht geeignet. Daher nutzt auch meine Freundin die Black Diamond Distance Carbon Z aktuell als ihre Hauptwanderstöcke.
Der EVA ummantelte Griff ist etwas verlängert, aber aus Gewichtsgründen vermutlich nur ein kurzes Stück. Seine Spitzen sind wechselbar und die Teller verfügen über eine kleine Kerbe, um die Segmente im zusammengefalteten Zustand beisammen zu halten. Da diese Stöcke ein extrem geringes Gewicht haben, ist auch ihre Schwungmasse sehr niedrig. Dadurch lässt der Stock mit minimalem Aufwand punktgenau setzen und ermüdet auch auf längeren Touren die Arme und Handgelenke spürbar weniger.
Das Packmaß ist mit 40 cm auch eines der kleinsten in diesem Wanderstöcke Test. Selbst quer über den Rucksack lassen sich die Stöcke zusammenfaltet packen. Etwas mehr als 2000 km und über 3 Jahre nutzt meine Freundin ihre Exemplare schon und abgesehen von einigen Kratzern und Schrammen funktionieren beide Stöcke noch wie am ersten Tag. Auch die Spitzen sind noch in Ordnung und müssen nicht ausgetauscht werden.
Swix Sonic Pro Trail Carbon
Gewicht: | 348 g |
verfügbare Längen: | 100, 105, 110, 115, 120, 125, 130, 135 cm |
Packmaß Länge: | 45,5 cm in der 135 cm Variante |
Material Stock: | Carbon |
Material Griff: | Kork, Griffverlängerung aus EVA |
Besondere Eigenschaften: |
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Mit nur 348 g pro Paar in der längsten (!) Größe, sind die SWIX Sonic Pro Trail sehr leicht. Mit ihrem Packmaß von 45,5 cm (135 cm Länge) lassen sie sich zudem sehr platzsparend verstauen. Die Griffe sind aus Kork gefertigt und dessen Verlängerungen bestehen aus EVA. Der Knauf ist an der Spitze etwas verlängert und bietet gute Stützeigenschaften.
Diese Stöcke nutze ich seit mittlerweile mehr als 3.000 Wanderkilometern. Diese Strecke hat seine Spuren hinterlassen. Denn die Korkummantelung der Griff hat im oberen Bereich abgenutzt und etwas an Substanz verloren. Trotzdem sind die Korkgriff noch immer gut nutzbar. Von den Carbon Rohren bin ich aber absolut begeistert. Auch heftiges Abstützen aufgrund von Ausrutschern haben sie problemlos abgefangen.
Die Karbidspitzen sind noch immer scharf und halten auch auf Eis noch zuverlässig. Insgesamt hat dieser Stock meine Zweifel bezüglich der Haltbarkeit von Carbonstöcken entkräftigt. Keinen anderen Stock habe ich länger und härter im Einsatz gehabt als dieses Paar.
Helinox Passport TL 130
Gewicht: | 399 g |
nutzbare Längen: | 115 – 130 cm (auch in 105 – 120 cm erhältlich) |
Packmaß Länge: | 37 cm in der 130 cm Variante |
Material Stock: | TH72M – Aluminium (von DAC) |
Material Griff: | Schaumstoff |
Besondere Eigenschaften: |
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Die Helinox Passport TL 130 des niederländischen Herstellers sind die einzigen Aluminium-Exemplare unter den Faltstöcke bei diesem Vergleich. Dennoch bewegen sie sich keineswegs an der Spitze der Gewichtsskala. Weniger als 400 Gramm bringen die hochwertigen Aluminiumstöcke auf die Waage.
Und das, obwohl sie zudem einen Verstellbereich von 15 Zentimetern haben. Ihre Packmaß ist mit 37 cm extrem gering. Leider sind auch die Helinox Passport TL 130 nur bis zu einer maximalen Länge von 130 cm erhältlich. Dafür bietet ihr Tension Lock Mechanismus den Komfort, die Stöcke auch im Pack-Zustand stabil zusammen zuhalten.
Swix Sonic X-Trail
Gewicht: | 378 g (120 cm Länge) |
verfügbare Längen: | 100 bis 120 cm, 110 bis 130 cm, 120 bis 140 cm |
Packmaß Länge: | 39 cm in der 110 bis 130 cm Variante |
Material Stock: | Carbon |
Material Griff: | EVA-Schaumstoff |
Besondere Eigenschaften: |
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Die Swix Sonic X-Trail* gleichen den Pro Trail in vielen Eigenschaften. Material, Griffkonstruktion sowie die Spitzen sind identisch. Im Gegensatz zum fixen Pro Trail lassen sich die X-Trail jedoch in der Länge variieren. Der in drei verschiedenen Varianten angebotene Stock lässt sich in einem Bereich von 20 Zentimetern justieren.
Sein Packmaß und Gewicht bleiben aber dennoch erfreulich niedrig. Für die Längenverstellung kommt kein Klemm-, sondern SWIX’ eigener und hochwertiger Drehverschluss zum Einsatz (nicht zu vergleichen mit dem Drehverschluss klassischer Telekopstöcke). Dennoch sollte man darauf achten, den Drehverschluss feste genug anzuziehen, damit das Element bei Belastung nicht plötzlich zusammen sackt. Das ist mir einige Male passiert und birgt doch einiges an Risiko.
LEKI Micro Vario Carbon Faltstöcke
Gewicht: | 468 g |
nutzbare Längen: | 110 – 130 cm |
Packmaß Länge: | 38 cm |
Material Stock: | Carbon |
Material Griff: | Aergon (Thermo) + Thermo Mid |
Besondere Eigenschaften: |
|
Die LEKI Micro Vario Carbon* sind mit 468 Gramm die schwersten Faltstöcke in diesem Vergleich. Obwohl sie aus dem leichtgewichtigen Kohlefaserverstärkten Carbon gefertigt wurden. Dafür ist das Packmaß des Faltstocks mit 38 cm erfreulich niedrig. Das liegt daran, dass dieses Modell aus 5-Segmenten, anstatt der üblichen 4, besteht. Einerseits sinkt dadurch das Packmaß, andererseits steigt etwas das Gewicht.
Seine Griff sind zudem sehr weit nach unten verlängert und ermöglichen dadurch auch bei steilen Aufstiegen komfortables Umgreifen. Auch dieses Exemplar ist in der Gesamtlänge variabel. Zwischen 110 und 130 Zentimetern können die Micro Vario Carbon Stöcke stufenlos verschoben werden.
Vor- und Nachteile von Trekking- und Wanderstöcken
Vorteile
entlasten die Gelenke bei Abstieg
erleichtern den Aufstieg durch Unterstützung der Arme
erhöhen die gefühlte Sicherheit an absturzgefährdeten oder ausgesetzen Weg-Passagen
Entlastung des gesamten Körpers
Erhöhung der Balance bei Flussquerungen oder auf Altschneefeldern1
bessere Haltung, denn der Rücken bleibt gerade
vor allem sinnvoll bei:
- Übergewicht
- hohem Alter
- Erkrankungen der Gelenke oder Wirbelsäule
- schweren Lasten1
Nachteile
je nach Konstruktion sperrig
Gleichgewichtsverlust durch Gewöhnung an die Unterstützung1
Rutschgefahr auf nassem Fels
unpraktisch bei seilversicherten Passagen oder auf Klettersteigen
erhöhte Verletzungsgefahr bei Stürzen
Warum braucht man Wanderstöcke?
Besonders für ältere oder übergewichtige Wanderer und Menschen mit einer Erkrankung von Gelenken und Wirbelsäule sind Wanderstöcke eine sinnvolle Unterstützung. Aber auch für junge und gesunde Personen können Wanderstöcke eine Entlastung darstellen: Die Gelenke, besonders das Knie, werden beim Abstieg weniger belastet.
Zudem erhöhten Trekkingstöcke die Balance bei Flussquerungen oder auf Altschneefeldern. Aber auf einfachen Wanderungen macht es Sinn, die Stöcke ab und zu auch mal zuhause zu lassen. Denn so wird das natürliche Gleichgewicht sowie die Trittsicherheit trainiert und die Gewöhnung an die Wanderstöcke minimiert.
Arten von Wanderstöcken
Wanderstöcke können grob in drei Arten unterteilt werden. Die klassischen Teleskop Wanderstöcke, moderne faltbare Trekkingstöcke und relativ unbedeutend, der ursprüngliche Wanderstock aus Holz. Auf den Holzwanderstock werde ich in diesem Artikel, mangels Erfahrungen, nicht weiter eingehen.
Wanderstock Typ | Eigenschaften |
Teleskop Wanderstöcke |
|
Faltbare Trekkingstöcke |
|
Holz Wanderstock |
|
Teleskop Wanderstöcke
Die klassischen Teleskop Wanderstöcke haben viele Vorteile: Sie sind oft relativ preisgünstig zu erwerben und daher auch für die ersten Erfahrungen mit Trekkingstöcken eine gute Wahl. Sie bestehen in den meisten Fällen aus drei Elementen, die nach der Nutzung ineinander geschoben werden.
Aktuell unterscheidet man zwischen zwei unterschiedlichen Verschlusssystem bei Telekopstöcken. Dem Dreh- und dem Klemmverschluss.
Drehverschluss
Bei dem Drehverschluss werden die jeweiligen Stockelemente gegeneinander verdreht, um sie entweder zu fixieren oder zu lockern. Das funktioniert relativ zuverlässig, nutzt sich jedoch mit der Zeit recht schnell ab. Auch ist die Bedienung nicht so intuitiv und dauert länger, als bei den übrigen Modellen.
- günstig
- jedoch geringere Haltbarkeit
- Bedienung schwergängiger
Klemmverschluss
Der Klemmverschluss bietet da schon mehr Bedienkomfort und ist gleichzeitig langlebiger. An den Kontaktpunkten der Stockelemente sitzen Klemmmechanismen, die auch mit Handschuhen schnell und einfach geöffnet und geschlossen werden können. Da sie bei hochwertigen Modell aus Aluminium gefertigt sind, nutzen sie sich deutlich weniger ab.
- leichte und intuitive Bedienung (auch mit Handschuhen)
- langlebiger als Drehverschluss
- Klemmstärke per Schraube einstellbar
- meist teurer als Drehverschluss-Modelle

Trekkingstöcke Faltbar
Die Segmente bei faltbaren Trekkingstöcken sind intern über ein Kabel verbunden, und werden bei einem Zug am mittleren Segment in sekundenschnelle miteinander verbunden. Ein Metallstift sichert die Elemente nach dem Verbinden gegen ungewolltes Verschieben.
Durch diese Konstruktion kann ein minimales Packmaß erreicht werden. Ideal, wenn die Stöcke auch mal im Rucksack verstaut werden sollen. Werden die Faltstöcke aus Carbon gefertigt, sind sie superleicht und besonders für Ultraleichtwanderer interessant. Ich persönlich nutze Faltstöcke schon seit über 3.000 Wanderkilometern und bin absolut zufrieden mit der einfachen Bedienung und dem geringen Packmaß.
Die leichtesten Vertreter sind Fixlängenmodelle. Diese kommen ohne jeglichen Schnickschnack aus, können jedoch nicht in der Größe verändert werden. Etwas schwerer sind variable Faltstöcke. Sie haben einen Verstellbereich von meist etwa 20 Zentimetern.
- leichtesten Wanderstöcke. Teils weniger als 300 Gramm pro Paar
- sekundenschneller Zusammenbau
- minimales Packmaß
- Je nach Variante nicht in der Länge verstellbar
- Oft sehr teuer

Auswahlkriterien bei Trekking- und Wanderstöcken
Material
Bei Wanderstöcken wird hauptsächlich Aluminium oder Carbon (Kohlefasern) als Hauptmaterial eingesetzt. Aluminium ist leicht und günstig, Carbon ist nochmals leichter, aber dafür recht teuer.
Früher war neben dem hohen Preis, auch die mangelnde Widerstandsfähigkeit eines der Hauptargumente gegen Carbon. Diese hat sich mit der Weiterentwicklung des Kohlefasermaterials jedoch ebenfalls verbessert. Mittlerweile sind Carbonstöcke nicht mehr die empfindlichen und zerbrechlichen Gegenstände, die sie vielleicht früher einmal waren.
Dennoch ist es richtig, das Carbon bei einer Überlastung schneller bricht, als Aluminium. Das Metall weicht bei Überbelastung aus und verbiegt sich zuerst. Wenn der Aluminiumstock jedoch über einen gewissen Winkel verbogen wird, kann auch er nicht mehr in die Ausgangsposition zurück gebogen werden, sondern bricht ebenfalls.
Die übrigen Vor- und Nachteile von Carbon und Aluminium habe ich in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
MATERIAL | ||
Carbon | Aluminium | |
Vorteile | extrem leicht Verwindungssteif vibrationsarm |
günstig flexibel, kann bei leichten Biegungen zurück gebogen werden mittelschwer bis leicht |
Nachteile | sehr teuer bricht bei Überbelastung |
etwas schwerer überträgt Vibrationen empfindlicher gegen Querbelastungen |
Gewicht und Packmaß
Das Gewicht und Packmaß der Stöcke sind vor allem dann von Bedeutung, wenn sie über längere Strecken am oder im Rucksack transportiert werden sollen. Beispielsweise auf Klettersteigen, kurzen Kletterpassagen oder bei der An- sowie Abreise.
Aber auch während dem Wandern ist ein leichtes Gewicht der Wanderstöcke vorteilhaft. Denn mit jedem Schritt schwingen wir auch einen der Stöcke nach Vorne. Weniger Schwungmasse bedeutet gleichzeitig auch ein kraftsparenderes und genaueres Setzen der Stockspitzen.

Griff und Schlaufe
Dem Griff und der Schlaufe kommen eine besondere Bedeutung zu. Denn diese beiden Elemente sind unser dauerhafter Kontaktpunkt zu den Wanderstöcken. Somit ist es wichtig, dass sie ergonomisch sinnvoll geformt sind und nicht zu einer Reizung von Haut und Händen führen.
Die Griffe werden aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. Günstige Modelle nutzen simple Kunststoffgriff, hochpreisigere Exemplare greifen lieber auf das Naturprodukt Kork zurück.
Griff-Material
Material | Vorteile | Nachteile |
Kunststoff | günstig haltbar |
glatte und schwitzige Haptik harte Oberfläche führt schnell zu Blasen schwer |
EVA-Schaumstoff | sehr rutschhemmend atmungsaktiv reduziert Blasenbildung sehr leicht |
|
Kork | sehr atmungsaktiv, wirkt schwitzigen Händen entgegen rutschhemmend reduziert Blasenbildung abbaubares Naturprodukt leicht |
nutzt sich mit der Zeit (> 1500 Wanderkilometer) ab bekommen mit der Zeite “fettige” Patina (rein optisch) |
Konstruktion
Bei der Konstruktion der Griff sollte man darauf achten, dass der Knauf eine etwas verlängerte Form hat. Dadurch können die Stöcke beim Bergabgehen auch sicher von oben gegriffen werden und müssen nicht erst auf eine längere Größe eingestellt werden.
Ein weiterer Vorteil sind sogenannte Griffverlängerungen unterhalb der normalen Griffausformung. Diese bestehen meist aus EVA-Schaumstoff und erlauben den sicheren Griff des Stockes auch etwas weiter unten. Das ist vor allem beim Bergauf Wandern interessant, wenn der Stock etwas kürzer gefasst werden muss. Eine Änderung der Länge ist somit nicht notwendig.
Bei Faltstöcken ohne Längenverstellung sind die Eigenschaften besonders sinnvoll. Oder wenn der Wanderweg häufig in einem Wechsel von Auf- und Abstiegspassagen durch die Landschaft führt.

Schlaufen
Die Schaufen sollen bei sachmäßiger Nutzung die Hände eng und sicher am Griff fixieren. Um während dem Wandern optimalen Druck in Richtung Boden auszuüben sollte ihre Weite zudem nicht zu locker, sondern relativ straff um die Hand eingestellt sein.
Hinweis: Tipps zur richtigen Nutzung der Schlaufen findest Du etwas weiter unten im Artikel.
Spitzen
Die Spitzen der Wanderstöcke bestehen in der Regel aus dem Metall Wolfram, welches an der Krone mit einer Schicht Karbid überzogen ist. Dadurch wird die Stockspitze sehr widerstandsfähig und hält auch vielen tausend Wanderkilometern stand. Einige Modelle bieten dennoch die Möglichkeit, die Spitzen herauszuschrauben und bei Bedarf zu ersetzen.
Bei längeren Asphaltstrecken kann es zudem sinnvoll sein, die Metallspitzen mit Gummi-Schutzkappen vor übermäßigem Verschleiß zu schützen.
Tipps für Wanderstöcke
Nachdem nun alle Modelle in diesem Wanderstöcke Test vorgestellt worden sind, gebe ich Dir noch einige Tipps und Nutzungshinweise zu den Trekkingstöcken. Zwar scheint die Verwendung der Stöcke recht trivial, aber einige Ratschläge sind für den korrekten Umgang mit ihnen dennoch hilfreich.
Welche Wanderstöcke bei welcher Körpergröße?
Es gibt eine einfache Methode um die richtige Länge von Wanderstöcken zu überprüfen: Greife deine Stöcke wie üblich an den Griffen, setze sie am Boden mit den Spitzen auf und führe die Ellbogen nah an den Körper.
Deine Unterarme sollten nun in einem rechten Winkel (90°) zu deinen Oberarmen stehen. Befinden sich deine Hände höher als deine Ellbogen, sind die Stöcke zu groß. Im umgekehrten Fall sind sie zu klein.
Wenn Du noch keine Stöcke besitzt und dir das erste Mal Wanderstöcke zulegen möchtest, hilft eine kleine Formel um eine erste grobe Einordnung vor zu nehmen. Die Formel lautet wie folgt:
Wanderstocklänge = Körpergröße x 0,68
Körpergröße [cm] | Wanderstocklänge [cm] |
148 – 153 | 100 |
154 – 161 | 105 |
162 – 168 | 110 |
169 – 175 | 115 |
176 – 182 | 120 |
183 – 189 | 125 |
190 – 196 | 130 |
197 – 203 | 135 |
>203 | 140 |
Handschlaufen richtig benutzen
Handschlaufen können auch “falsch” genutzt werden? Eine berechtigte Frage. Jedoch werden die Schlaufen sicherlich von vielen Nutzern unbewusst auf eine ungünstige Art und Weise genutzt. Im Prinzip kann man auf zwei verschiedene Arten mit der Hand in die Schlaufe schlüpfen. Zum einen von oben, und zum anderen von unten.
Am häufigsten sieht man von oben eingeschlaufte Stöcke. Das ist aus einigen Gründen problematisch. Denn die Schlaufen sollen eine gewisse Stützwirkung entfalten und die Hand eng an den Griff führen. Wird die Hand von oben durch die Schlaufe geführt ist das kaum möglich.
Ein anderer Aspekt ist das Verhalten bei Stürzen. Im ungünstigen Fall eines Sturzes, bewegen sich die Hände meist reflexartig nach Vorne. Dabei lassen sie die Stockgriffe los und bewegen sich in Richtung Boden. Ist der Stock von oben eingeschlauft, befindet sich das Schlaufenband nun zwischen Daumen und Zeigefinger. Setzen die Hände auf dem Boden auf, kann der Daumen durch die Fixierung des Band abgespreizt werden und ein Teil des ulnares Kollateralband reißen2 (Skidaumen).
Wird mit der Hand hingegen von unten in die Schlaufe gefahren, befindet sich im Falle eines Sturzes kein Band zwischen Daumen und Zeigefinger. Die Schlaufe gibt die Hand frei. Somit ist die Verletzungsgefahr deutlich reduziert. Zudem bietet bei dieser Methode die Schlaufe zusätzliche Stabilität und trägt ebenfalls einen Teil der nach unten wirkenden Kräfte.
1.Ungünstig: Von oben eingeschlauft // 2. & 3. Korrekt: Von unten in die Schlaufe und dann Griff fassen
Wanderstöcke als Gestänge beim Tarp benutzen
Wanderstöcke sind nicht nur als Entlastung der Gelenke oder eine Balancehilfe beim Queren von Bächen. Sie können auch noch weitere Funktionen erfüllen. Wer gerne mit (ultra-) leichtem Gepäck auf Trekkingtour geht, wird sich irgendwann mit der Frage auseinandersetzen, ob nicht ein Tarp doch die bessere und vor allem leichtere Wahl als ein klassisches Zelt ist.
Denn durch ihre Konstruktion verzichten Flat-Tarps oder Pyramiden Tarps auf den Einsatz von schweren Aluminiumgestängen. Als Aufstellhilfe werden dafür einfach die Trekkingstöcke verwendet, die häufig sowieso schon dabei ist. Kein Grund also für das Extragewicht eines Gestängesystems.
Da besonders Flat-Tarps aber eine etwas geringere Stocklänge verlangen, als sie für den Wanderstockeinsatz benötigt wird, sind verstellbare Stöcke am besten für den Einsatz mit Tarps geeignet. Mit ihnen können auch Konstruktionen abgespannt werden, die zwei unterschiedlich lange Stöcke benötigen.
Wanderstöcke für Pyramiden Tarps > 150 cm
Meine favorisierten Shelter sind Pyramiden Tarps. Sie werden meist mit einer einzigen mittig angeordneten Stange aufgestellt. Je nach Größe und Konstruktion des Tarps kann dafür aber auch eine Länge von mehr als 150 cm notwendig sein. Da normale Trekkingstöcke aber selten so lang sind, gibt es zwei Möglichkeiten dennoch auf diese Länge zu kommen.
Entweder es werden zwei Stöcke zu einem Verbund kombiniert, oder mit einem Stück Alurohr aus dem Baumarkt eine Verlängerung sägt. In die obere Öffnung der Verlängerung wird dann die Spitze des Stocks gesteckt und dieser somit um den gewünschten Betrag erhöht.
Quellen und Literaturtipps:
2 – https://www.netdoktor.de/krankheiten/baenderriss/skidaumen/
Hallo Alex.
Vielen Dank für Deinen übersichtlichen und sehr informativen Artikel.
Ein paar Details, die mir zusätzlich aus der eigenen Erfahrung (evtl. subjektiv) ergänzend noch einfallen:
– Überbelastung bei Carbon-Stöcken:
Bei Belastung von oben biegen sich die Karbon-Stöcke einfach (schon ca. gut 15 cm in der Mitte zur Seite bei Stürzen – draufgesetzt – schadlos überstanden – sogar die qualitativ schlechten Black Diamond überstanden dies) und federn wieder zurück. Somit verhalten sie sich hier sogar besser als verbogene Alu-Stücke, den die können beim Zurück-Biegen (ab)brechen.
Problematisch bei Carbon sind generell aus meiner Sicht nur Quer-Belastungen.
– Schlaufen:
Früher wurde grobes Schlaufenmaterial wie bei Skistöcken verwendet.
Vorteil: Nahezu unkaputtbar und auch bei starker UV-Belastung Jahrzehnte haltbar
Nachteil: Fühlt sich nicht so angenehm an.
Heute verwenden die Hersteller oft geschmeidigeres Material und teilweise mehrschichtige Material-Mixturen.
Sehr negative Erfahrungen mußte ich mit Black Diamond Carbon Ultraleicht Faltstock, Baujahr 2014 machen: Nach 2 Wochen Einsatz begann sich das Material aufzulösen, nach 4 Wochen (am Brenner) riss das Trägermaterial ohne Vorankündigung komplett. Das kann lebensgefährlich sein.
Ersatz-Skistock-Schlaufen für 5 EUR, die mir nach Südtirol geliefert wurden, halten heute noch und sind augenscheinlich mechanisch völlig unangegriffen.
– Teller: Nicht alle Stöcke erlauben Tellerwechsel.
Wenn man nur im (Hoch-)Sommer wandert ist das kein Thema und die vom Durchmesser normalerweise recht kleinen Standard-Teller sind kein Problem.
Bei bestimmten Nutzungsarten (Frühsommer, Herbst oder gar Winter) können “Schnee-“Teller allerdings sehr hilfreich sein. Das muß das jeweilige Fabrikat aber dann eben auch unterstützen.
– Fixierungsring bei Klappstöcken:
Teilweise ist der Ring am obersten Teil aus minderwertigem Material (z.B. Plastik bei meinem Black Diamond, Baujahr 2014). Die Rasten sind typischerweise aus Metall. Innerhalb kürzester Zeit (bei mir auf der ersten Wanderung) kann es da zu Verformungen und Beschädigungen durch die Belastung kommen. Bis hin zum schrittweisen Totalausfall (bei Fernwanderungen suboptimal).
Empfehlung: Unbedingt auf Metallring achten.
– Fixierungsnasen bei Klappstöcken:
Teilweise (z.B. wiederum bei meinem Katastrophen-Modell von Black Diamond, Baujahr 2014) besteht die Haltenase aus minderwertigem Metall, welches nicht korrosionsfrei ist.
Dummerweise ist es beim Wandern ja gerne auch mal naß/feucht.
Wird dann der Stock nicht immer wieder zerlegt, sondern bleibt z.B. mehrere Tage/Wochen am Stück zusammengesetzt, bekommt man ihn teilweise kaum noch zerlegt, da durch den Rost (und an den dann rauen Stellen anhaftendem Schmutz) an der Fixierungsnase der Drückmechanismus nicht mehr funktioniert.
Schöne Grüße
K2.
P.S.:
– Spitzen-Verschleiß
In den letzten Jahrzehnten und ein paar Tausend Fernwander-Kilometern habe ich eigentlich noch nie geschafft, sichtbaren Verschleiß an den gehärteten Spitzen der Wanderstöcke zu erzeugen.
Einzig ein kleines Stück einer Spitze blieb im Pflaster einer mittelalterlichen Stadt im deutschen Flachland: Hängengeblieben und Querbelastung führte zum Ausbrechen eines Stücks der Spitze.
– Gummi-Schutzkappen
Die Gummi-Schutzkappen dienen deshalb (siehe zuvor) aus meiner Sicht weniger dem Schutze Spitzen als vielmehr einerseits dem Schutz des Gehörs auf festem Asphalt/Stein (kein metallisches Klappern) und andererseits höherer Reibung auf eben diesem Untergrund.
Nachteil bei Kappen schlechter Qualität (z.B. beim vielzitierten Black Diamond, Baujahr 2014): Innerhalb von 10 Tagen durchgelaufen und “Reste” nur noch mit “schwerem Gerät” (Zangen und Messer)) und brachialer Gewalt zu entfernen.
Hi Kai,
deine Erfahrungen kann ich persönlich auch bestätigen. Habe ebenfalls noch keine der gehärteten Spitzen durchgelaufen. Schutzkappen waren mir immer zu viel Extra Gewicht ;)
Auf längeren Asphaltstrecken habe ich die Stöcke meist an den Rucksack gepackt.
VG Alex
Hallo Alex,
Du schreibst beim Vergleich zwischen Carbon und Alu Carbon kann brechen, bei Alu schreibst Du das nicht. Aus zweifacher persönlicher Erfahrung muss ich leider berichten, auch Alu kann bei Überlastung brechen! Ist mir erst gestern wieder passiert. Waren beide mal Leki Stöcke. Mein Vertrauen in Lekistöcke ist derzeit etwas beschädigt.
Servus
Karl
Hi Karl,
sehr ärgerlich, dass Dir deine Stöcke gebrochen sind!
Sicher kann Aluminium auch irgendwann brechen, aber meiner Erfahrung nach nicht so einfach wie Carbon.
Generell sind aber auch die Carbonstöck deutlich widerstandsfähiger geworden.
Viele Grüße,
Alex
Hi Alex,
danke für deine Übersicht über Treckkingstöcke. Ich versuche mir gerade einen Überblick zu verschaffen ob ich mir neue Stöcke kaufe oder nur die Spitzen meiner Black Diamond Pro Stöcke wechsele, da ich diese tatsächlich nach ca, 3 Jahren abgelaufen habe, zudem sind mir noch die Handschlaufen ausgefranst (Bilder gibts auf meinm Blog).
Hat es einen Grund, das du keine Stöcke mit Federung in der Auswahl hast?
Viele Grüße
Micha
Hi Micha,
danke für deinen Kommentar.
Stöcke mit Federung habe ich aus dem Grund nicht in der Auswahl, da diese zum ersten deutlich schwerer sind als die hier vorgestellten Modelle. Zum anderen halte ich diese Dämpfung für nicht viel mehr als ein Marketing Feature der Hersteller, als eine wirklich sinnvolle Aufwertung der Stöcke.
Bei den BD Trailstöcken bin ich mir nicht sicher, ob man die Spitzen wechseln kann. Falls ja, eine gute Möglichkeit um sie noch etwas länger am Leben zu halten :)
Viele Grüße und schon mal viel Spaß bei deiner Te Araroa Wanderung 2020 :)
Alex
Hi,
interessanter Bericht.
Benutze seit Jahren die Black Diamond Alpine Carbon Z-Pole (altes, weiss-schwarzes, und neues schwarz-schwarzes Modell).
Im Prinzip bin ich sehr zufrieden damit. Sehr stabil und robust.
Die Hartmetallspitzen zeigen tatsächlich auch kaum Verschleiss, hab sie einmal getauscht um «frische und scharfe» Spitzen zu haben, war aber eigentlich nicht nötig.
Der Verriegelungsbolzen korrodiert zwar, ist aber für mich weiter nicht so schlimm, funktioniert ja immer noch. Es zeigt aber die schlechte Qualität von BD (der Service ist übrigens gut).
Richtig schlimm und extrem Gefährlich ist aber die Klebestelle zwischen Carbon und Alu-Verbindungshülse.
Diese «bricht» ohne jegliche Überlastung. Das heisst, der Stock funktioniert eigentlich noch, aber die Hülse verschiebt sich so weit im Rohr, dass der Stock nicht mehr stabil ist.
Hier zeigt sich die extrem schlechte Qualität der Klebestelle.
Schlimm ist das auch insbesondere weil man es kaum merkt, oder erst spät, dass mit dem Stock etwas nicht in Ordnung ist.
Ich (bzw. in der Verwandtschaft) hatte das an insgesamt 3 Paar Stöcken von BD. Diese wurden mir zwar Anstandslos ersetzt aber die Klebestellen hielten auch bei den neuen Stöcken nicht lange.
Man kann die Stöcke mit etwas Schleifpapier und 2K-Kleber selber flicken.
Die geflickten Stöcke halten übrigens bis heute.
Wer also einen robusten zuverlässigen Stock will, kann sich diese wohl besorgen, sollte aber irgendwie versuchen die Klebestelle künstlich zu «brechen» und von Anfang an verbessern, damit er auf Tour keine Probleme hat.
Hula