Wenn Du bei einem Campingkocher wert auf Leichtgewicht legst, findet Du hier eine Anleitung, wie Du dir für circa 60 Cent einen ultraleichten Dosenkocher selber bauen kannst. Das dafür nötige Werkzeug hat fast jeder Zuhause. Und Du kannst ihn unterwegs jederzeit und ohne Probleme mit einem Taschenmesser wieder neu herstellen.
Aus einer leeren Bier- oder Cola-Dose kannst Du einen super leichten und praktischen Spirituskocher selber bauen. Es verlangt nur nach ein klein wenig Geschick im Umgang mit einem Taschenmesser. Das Ergebnis ist extrem simpel, passt in jeden Rucksack und wiegt fast nichts (~ 20 Gramm). Der Dosenkocher besteht zu 100% aus recyceltem Aluminiumblech und kann ohne Probleme 1 Liter Wasser zum kochen bringen.
Am besten eignet sich das “Schloss” Bier aus dem Netto (Diese Dose habe ich für diesen Artikel verwendet) für einen Dosenkocher. Denn diese Aluminiumdose Eisendose hat eine deutlich dickere Wandstärke als die meisten anderen Dosen auf dem Markt. Dadurch ist die Verarbeitung zwar etwas schwerer, aber der Dosenkocher hält auch deutlich länger. Möchtest Du maximale Gewichtsersparnis, dann greif auf eine Aluminiumdose zurück. Vorteil des Aluminiums: Die Verarbeitung ist einfacher und der Kocher kann nicht rosten. Ist aber etwas weniger robust.
Ich habe schon viele Exemplare gebaut und bin echt begeistert! Auf unseren Trekkingtour auf Mallorca hat der kleine Dosenkocher seine Feuertaufe absolviert. Wir haben 5 Tage lang 2 mal pro Tag mit ihm unsere Mahlzeiten gekocht und es hat wirklich hervorragend funktioniert. Mit einem kleinen und leichten Windschutz aus Alufolie klappt das Kochen auch an windigen Tagen.
Das brauchst Du für den Dosenkocher
1 x Bierdose (groß oder klein)
1 x Taschenmesser
1 x Schere
Anleitung: Dosenkocher bzw. Spirituskocher selber bauen
1. Der erste Schritt besteht darin, den Deckel der Dose mit dem Taschenmesser herauszuschneiden. Dazu macht ihr mit dem Dosenöffner ganz am Rand der Dose zuerst einen kleinen Schlitz. Darin könnt ihr nun das Taschenmesser ansetzten und den Aluminiumdeckel ganz am Rand der Dose herausschneiden, so dass kein Rand übrig bleibt.
2. Habt ihr das geschafft, schneidet ihr die Dose mit dem Taschenmesser und der Schere in der Mitte durch. Dann vom unteren Teil der Dose noch soviel abschneiden, dass circa eine Höhe von 4 cm übrig bleibt. Die Größe des unteren Teils bestimmt die Größe der oberen Dosenhälfte. Der obere Dosenteil sollte etwa 1 – 1.5 cm größer als der Untere sein. Dazu schneidet ihr den überstehenden Teil der oberen Hälfte passend zu. Dieser Schritt geht mit der Schere am einfachsten.
3. Anschließend nehmen wir die obere Dosenhälfte und machen mit dem Taschenmesser im Abstand von einer Fingerbreite Dellen in das Aluminium. Dabei ist zu beachten, das die Delle nur bis zu dem Teil geht, an dem die Dose sich zum Deckel hin verjüngt. Nach unten hin kann die Delle etwas tiefer sein, oben sollte sie jedoch nicht zu kräft in das Aluminium gedrückt werden. Das machen wir über den ganzen Umfang der oberen Dosenhälfte und solange, bis wir wieder am Anfang angekommen sind.
Dadurch entstehen die kleinen Verbrennungskammern des Spirituskocher, durch die dann am Ende die Flammen zum Topf gelangen können.
4. Ist der obere Teil fertig, setzt ihr ihn in die untere Dosenhälfte. Beide Hälften sollte jetzt ohne Probleme zusammenschiebbar sein, wobei die obere Hälfte nicht komplett in der Unteren verschwinden darf.
5. Habt den Dosenkocher zusammengesetzt, müsst ihr jetzt nur noch ein winzig kleines Loch knapp unterhalb des Dosenrands machen. Es sollte wirklich nur so groß wie der Durchmesser einer Nadel sein.
Jetzt ist euer Kocher fertig!
Bonus Tipp zum Dosenkocher
Wenn Du die Bierdose vor dem Öffnen mit relativ groben Schleifpapier (~ 60iger Stärke) abschleifst, dann erhältst Du ein schön metallisches Aussehen wie auf dem folgenden Bild. Außerdem bekommt der Dosenkocher dadurch weniger Rußspuren als sonst. Das funktioniert aber nur mit ungeöffneten Dosen, da diese noch unter Druck stehen und beim Abschleifen nicht so leicht einbeulen.
Passend für Deine Ausrüstung:
Brennstoff des Dosenkocher
Der Dosenkocher läuft mit Spiritus, welchen Du in deinem Super- oder Drogeriemarkt bekommt, oder bei Amazon*. Den Spiritus einfach in der gewünschten Menge in den Kocher einfüllen und anzünden. Bei kalten Temperaturen kann es ein wenig dauern, bis der Spiritus richtig zu brennen anfängt. Habt ihr den Dosenkocher entzündet, könnt ihr jetzt einfach euren Camping Topf auf die Dosenöffnung stellen. Durch die kleinen eingedellten Brennkammern in der oberen Dosenhälfte erhitzen die Flammen den Topf.
Ich habe auch die Brennleistung des kleines Dosenkocher genauer untersucht. Dazu habe ich 40ml Brennspiritus in den Kocher eingefüllt und damit 300ml Wasser zum sprudelnden kochen gebracht. Das Wasser hatte eine Temperatur von circa 12°C und die Umgebungstemperatur betrug 20°C. Zum Testzeitpunkt war es nahezu windstill. In der folgenden Tabelle kannst Du die Ergebnisse nachlesen:
Brennleistung des MYOG Dosenkocher
Dosenkocher | |
Zeit bis Düsen zünden | 0:05 min |
Zeit bis Wasser sprudelnd kocht | 3:25 min |
Brennzeit 40ml* Spiritus | 7:20 min |
nutzbare Brennzeit 40ml* Spiritus | 7:15 min |
*Die 40ml sind grob abgemessen. Einen sehr genauen Messbecher besitzt ich nicht.
Wie Du sehen kannst zünden die Düsen durch den Kapillareffekt sehr schnell. Nach nur etwas mehr als 3 Minuten hat das Wasser dann auch schon sprudelnd gekocht. Das ist wirklich eine sehr gute Zeit! Dafür hat der Kocher geschätzt um die 15ml Spiritus verbraucht. Insgesamt hast Du mit 40ml Brennstoff bei den genannten Bedingungen eine effektiv nutzbare Brennzeit von 7:15 Minuten, was in meinen Augen ein toller Wert ist! Das reicht in jedem Fall aus, um ein leckeres Fertiggericht zu zubereiten.
Auch im Winter ist der Dosenkocher einsetzbar. Bei 3 Grad Außen- und Wassertemperatur hat es 15 Minuten gedauert bis ich 1 Liter Wasser mit dem Dosenkocher zum kochen gebracht habe. Unter diesen Umständen ein guter Wert und für mich vollkommen ausreichend. Dabei hat der Kocher circa 50 ml Spiritus verbraucht.
So löscht ihr den Dosenkocher wieder
Da der Spiritus solange weiter brennt bis er vollständig verbraucht ist, müsst ihr die Flamme ersticken. Dazu nehmt ihr am besten ein Gefäß, das über den Kocher passt. Ich habe den unteren Teil einer PET Wasserflasche abgeschnitten und benutze diesen zum Löschen der Flamme. Nehmt aber eine Flasche bei der das Plastik etwas dicker ist (meisten bei den 1 Liter Wasserflaschen), ansonsten verformt und schmilzt euch das Plastik unter der Hand weg. Nachdem die Flamme so erstickt ist, könnt ihr den verbleibenden Brennstoff wieder zurück in die Flasche füllen.
Aber nach ein paar Kochvorgängen mit dem Kocher wirst Du die nötige Brennstoffmenge schon gut abschätzen können. Dann kannst Du dir das löschen auch komplett sparen.
Fazit zum selbstgebauten Dosenkocher
Update November 2015: Mittlerweile habe ich meinen Dosenkocher seid knapp 10 Monaten im Einsatz und er funktioniert immer noch so problemlos wie am ersten Tag. Das Aluminium der Dose ist sehr widerstandsfähig und der Kocher kann quasi nicht kaputt gehen, solange man es nicht mutwillig unternimmt. Für mich ist er der optimale Kocher für mehrtägige Trekkingtouren.
Ich habe mit der Zeit aber auch ein paar Einschränkungen des Spirituskochers kennengelernt. Diese stören mich persönlich nicht sonderlich, aber ich möchte sie dir dennoch vollständigkeitshalber aufzählen:
- Bei Minusgraden kann es länger dauern bis der Kocher zu brennen anfängt, da kalter Spiritus einfach viel schlechter brennt. Deshalb bei Minusgraden die kleine Brennstoffflasche am Körper tragen, um den Spiritus zu wärmen.
- Der Umgang mit dem Dosenkocher erfordert etwas Vorsicht, da der gesamte Brennstoff verloren ist wenn die Dose umkippt. Des weiteren ist die Standfläche nicht übermäßig stabil und verlangt nach einem ebenen Untergrund.
Bildergalerie
Hier könnt ihr euch die Herstellung des Dosenkocher noch einmal ausführlich in visueller Form anschauen.
Video
Wer des Englischen mächtig ist, kann sich hier die Herstellung des Dosenkochers auch in bewegter Form anschauen. Der nette Herr im Video macht beide Dosenhälften gleich groß, was bei meinen Kocher aber nicht so gut funktioniert hat.
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Hallo Alex,
danke für die Dosenkocher-Anleitung. Ich habe das Teil jetzt schon zweimal nachgebaut.
Einmal als Prototyp für mich selber (funktionierte bestens) und dann in einer Edel-Version als Geschenk für meinen Bruder.
Dazu habe ich als Basis keine normale Getränkedose genommen, aus der man doch recht fummelig den Deckel rausschneiden muss, sondern eine Lorenz-Erdnussdose (gibt es bei mir in HH bei Edeka). Die hat nämlich als Verschluss oben eine komplett abziehbare Alufolie. Vor dem aufschneiden hab’ ich die Dose dann noch abgeschmirgelt. Das geht mit einem Dremel und einer Metallbürste flott von der Hand, sieht besser aus und man verbrennt keine Farbe.
Tipp 1: Da wir zuhause einen Tischkamin mit Bioethanol betreiben, nehm ich den statt Brennspiritus: Gleicher Heizwert – kein Geruch.
Tipp 2: ich nutze als Dosierhilfe eine 5 ml-Spritze aus der Apotheke . Wiegt nur ein paar Gramm und kostet 10 ct. Das Mehrgewicht spart man locker dadurch ein, dass man die benötigte Menge Brennstoff viel besser dosieren kann (wenn man den Brennerverbrauch etwas ausgetestet hat).
Tipp 3: Wenn Ihr sowieso einkaufen seid ; – ) , könnt Ihr gleich noch zu Rossmann gehen. Dort gibt es Trinkschokolade (enerBIO) in einer Pappdose mit Kunststoffdeckel und – wie an fast allen Supermarktkassen – diese Kunststoffdosen mit Kaugummis. Wenn die Kaugummis alle sind, ist das ein wunderbarer Behälter für den Sprit und passt zusammen mit dem Brenner perfekt zum Schutz in die Kakaodose.
Tipp 4: Als Windschutz nehme ich eine Alugrillschale. Wiegt kaum was, ist aber deutlich haltbarer als pure Alufolie. Wenn man gerade keine geeigneten Stöckchen findet, nehm ich für die Koch-Zeit einfach zwei Zeltheringe raus.
Vielleicht gibt es für den UL-Hardcore-Freak besseres, aber für den Geldbeutel ist das so schon sehr schonend.
Hi Niels,
Danke dir für die ausführlichen Ergänzungen :) Die Idee mit der Erdnussdose ist wirklich gut!
LG Alex
Richtig cool.
Gerade mal selbst nachgebaut und es geht echt super easy!
Nun noch eine Frage zur praktischen Anwendung:
Versenkst du den Kocher ein Stück in der Erde, damit er stabiler steht? Oder gibt das Gewicht des Topfes die Stabilität?
Hi Alexander,
ich stelle den Kocher einfach so auf eine möglichst ebene Fläche. Korrekt, durch den Topf erlangt das ganze Kochsystem seine Stabilität. Trotzdem sollte man vorsichtig beim umrühren im Topf sein ;)
LG Alex
Hallo Alex,
es gibt Dosen mit unterschiedlichem Durchmesser. Ich habe für den Kocher eine dünnere Dose genommen, zum Drüberstülpen eine etwas dickere, damit entfällt die Gefahr von geschmolzenem Plastik. Beide passen perfekt in meinen Topf.
Hallo Monika,
das ist eine super Idee!
Das werde ich auch mal probieren. Es gibt ja auch die riesigen 1L Faxe-Dosen :D Damit würde es sicher auch gut klappen.
Viele Grüße,
Alex
Hi,
das werde ich gleich auch noch ausprobieren.
Nur so als Hinweis -weiss nicht obs dann besser funktioniert- es gibt manche Bier-Dosen die nicht aus Aluminium sondern Stahl sind (gibt ein “Fe” Symbol darauf – als Beispiel die Stiegl Dosen in Österreich).
Beste Grüße,
Michael
Hi Michael,
Danke für den Hinweis. Dann nimm lieber eine Dose aus Aluminium. Die rostet nicht und ist im Zweifel sicherlich leichter.
Viele Grüße,
Alex
Hallo,
der Brenner ist echt Klasse!!! Eben gab es den ersten Kaffee.
Mein Ausgangsmaterial: Eine Guinnes-Dose. Sieht ganz Edel aus in Schwarz. Zum Löschen habe ich – weil gerade zur Hand – eine Plastik-Speiseöldose genommen und abgeschnitten, werde mich aber weiter nach einer geschlossenen Dose umsehen um eine Transportbox zu haben. Der Tipp mit der Erdnussdose werde ich als erstes verfolgen. (Hätte ja auch gut zum Bier gepasst…)
Besonders dankbar bin ich dafür ein Modell gefunden zu haben, was zum einen super funktioniert und sich wirklich mit einfachsten Mitteln unterwegs sehr gut bauen lässt. Ich habe beim Campen auf Spiekeroog ungeplant von Gaskartuschen auf Spiritus umsteigen müssen, da es aufgrund von Sicherheitsbestimmungen auf einmal keine Gaskartuschen mehr auf der Insel gab. Den Kocher den ich mir aus einer Tunfischdose gebaut hatte (durchaus ein Modell mit Vergasertechnik – jedoch hatte ich die Löcher mit einem Multitool reingenagelt…) brannte viel zu wild dafür, dass wir aus Windgründen im Vorzelt gekocht haben.
Als Windschutz und um das Vorzelt und den Boden nicht abzubrennen, habe ich den Kocher in einen 6 Litertopf gestellt und einen 4 Litertopf zum Kochen verwendet . Das ging gut, aber ist natürlich keine Lösung für’s Ultraleichttrecken.
Ich bin gespannt auf die Kocherfahrungen mit dem neuen Model! (Auch bei Wind)
Beste Grüße!
Georg
Hi Georg,
danke Dir für das Teilen deiner Erfahrungen!
Die Erdnussdose passt je nach Größe wirklich gut als Löschgefäß. Aber die ultraleichte Variante wäre, immer die richtige Menge Spiritus abzuschätzen. Das gelingt mir aber auch recht selten :)
Brennspiritus findet man zum Glück fast überall auf der Welt. Damit erübrigt sich auch die Suche nach den passenden Kartuschen-Anschlüssen.
Wünsche Dir viel Spaß und Erfolg mit dem Kocher!
Viele Grüße,
Alex
Hi Alex,
Deine Dose in der Anleitung ist nicht aus Aluminium, sondern Eisen. Siehe das “Fe” auf Bild “Dosenkocher-2179.jpg”.
Machst du das Unterteil 40mm hoch, oder ist die senkrechte Wand des Unterteils 40mm hoch?
grüße!
Hi,
ja stimmt. Das habe ich letztens auch erst bemerkt. Danke für deinen Hinweis!
Scheint auch eine der ganz wenigen Dosen aus Eisen zu sein. Wiegt zwar doppelt so viel, ist aber auch etwas robuster. Kann natürlich aber im Vergleich zur Alu-Dose rosten.
Das gesamte Unterteil ist 40mm hoch. Die Höhe ist vom Tisch aus gemessen.
LG Alex
Hallo Alex,
der Kocher ist genial. Ich habe jetzt schon die zweite Version. Bei der ersten probierte ich es mit Brennpaste, was aber nicht so gut ging (die Düsen haben nicht richtig gezündet). Jetzt hab ich mir Spiritus geholt und mit diesem war mein Wasser in zwei Minuten warm. Ca. 300ml habe ich mit 8ml Spiritus erhitzt.
Danke für den tollen Tipp. Jetzt brauch ich keinen Primus mit Kartusche mitschleppen. Der hätte nämlich fast zwei Kilo gehabt.
lg Volker
Hallo Volker,
danke für deine Erfahrungen.
Freut mich, dass Du so brennstoffsparend mit dem Dosenkocher kochen kannst!
LG Alex
Hei Alex,
zum Verständnis:
Das Loch, das oben rein gebohrt werden sollte dient zum “ziehen von Luft”, habe ich mir das richtig zusammen gereimt?
Damit lege ich dann mehr oder weniger auch die Brennerleistung fest oder? Großes Loch = Vulkan, kleines Loch = vorzelttauglicher Brenner, richtig?
Gruß
Andy
Hi Andy,
ja, das Loch dient der Sauerstoffversorgung.
Inwiefern die Lochgröße aber die Brennerleistung festlegt kann ich Dir nicht sagen. Aber ich denke nicht, dass es da einen linearen Zusammenhang gibt.
Bin aber auf deine Ergebnisse gespannt :)
LG Alex
*seit knapp 10 Monaten im Einsatz… ganz schlimm
Wie genial ist das denn.. Toll!!! Da muss ich später ersteinmal zu Netto :) und wie transportierst du dein Spiritus? Liebe grüße und vielen Dank.
Hi Kevin,
Je nach Länge der Tour in unterschiedlich großen Plastikflaschen.
LG Alex
Was ich mich bei diesen Dosenkochergeschichten immer frage ist wie lang sich der Einsatz von Spiritus vom Gewicht her wirklich lohnt, da der Brennwert halt wirklich relativ bescheiden ist. Mit meinem Gaskocher verbrauche ich etwa 13g pro Liter kochendes Wasser. Wenn der Spiritusverbrauch im Verhältnis 2-3x so gross ist dauert es nur 2-3 Tage bis sich die Mitnahme von einem Gaskocher rechnet (Kocher rund 70g, Kartuschen-Mehrgewicht etwa 100g).
Natürlich kommt es immer sehr stark auf das Setting der Tour an (Anzahl Personen, Kochgewohnheiten, Einkaufsmöglichkeiten, etc)
Was ist deine Erfahrung zu dem Thema?
Lg, Philipp
Hi Philipp,
Wie du schon sagst: Es hängt sehr stark von der Art der Tour ab. Mein Gaskocher verbraucht auch deutlich weniger Gramm pro Liter als der Dosenkocher. Bei einer kurzen Tour lohnt sich somit eher Spiritus und bei einer Längeren eher Gas. Ab wievielen Tagen genau das der Fall ist, kann ich dir aber nicht beantworten.
LG Alex
Super Anleitung, werde ich mit meinem Sohn mal nachbauen und testen.
Funktionieren die Kocher eigentlich auch mit Brennpaste?
Hat das mal jemand ausprobiert?
Damit wäre das Handling etwas einfacher, auch für den Fall, dass der Kocher mal umkippt.
Danke und Grüße
Björn
Hi Björn,
mit Brennpaste habe ich den Kocher noch nicht betrieben. Freue mich aber über Erfahrungsberichte.
Viele Grüße,
Alex
Vielen dank für die tolle Anleitung, das ist ja mal echt eine super Idee :) :)
Hi Alex,
vielen Dank für die Anleitung. Ich habe ihn gerade nachgebaut, mit einer Aludose gelingt das irgendwie nicht so schön wie mit deiner aus Eisen… Muss ihn gleich mal testen.
Frage: macht das was aus wenn der höher ist als deinen Angaben entsprechend? Macht es ihn weniger effizient? Ich dachte mir so kann man gleich mehr Spiritus einfüllen.
Danke und liebe Grüße von deiner Namensvetterin,
Alex
Hi Alex,
nein, weniger effizient macht es den Kocher nicht. Nur etwas größer. Praktisch wenn Du längere Koch- bzw. Brennzeiten benötigst.
Ich finde die Ergebnisse mit einer Eisendose auch besser. Dafür ist es etwas schwerer in der Herstellung.
Liebe Grüße,
Alex
Hallo Alex.
Vielen vielen Dank für die Bauanleitung! Ich habe ihn sofort nachgebaut und finde ihn super. Ein paar Punkte hätte ich dazu:
1. Der Brenner lässt sich hervorragend als Backup-Plan nutzen, wenn einem auf einem mehr-wöchigen oder -monatigem Trip der Brenner verreckt. Da ich immer mein Victorinox Spartan dabei habe (das kleine Ding mit 2x Messer), kann ich mir damit in Ziv.-Nähe stets einen neuen Brenner bauen.
2. Leider ist der Brenner aber sehr sehr hoch im Verbrauch. Mein Lixada-/Trangia-Spiritus-Brenner liegt bei etwa 13g für 0,5l (15°C und kaltes Wasser), während deiner bei 21g liegt. Er verbraucht also schon 50% mehr, als andere Spiritus-Brenner. Verglichen mit einem 25g schweren Gas-Brenner, der nur 5g Gas für 0,5l braucht, ist das schon heftig.
3. Andere Spiritus-Brenner bringen allerdings schon 105g auf die Waage, während deiner nur 10g wiegt… Hinzukommt bei anderen Brennern noch der Topf-Ständer. Der Windschutz bleibt gleich.
4. Rechnerisch ist die Kombination mit deinem Brenner meinem alten Trangia-Set um 220g überlegen, was sich erst nach 7 Tagen nicht mehr rechnet (ca. 2,1l/Tag zum Kochen bringen und ca. 17°C Durchschnittstemp.).
5. Rechnerisch ist die Kombination allerdings dem BRS-Titan-Brenner für 15€ mit 25g Gewicht allerdings schon ab dem 2. Tag unterlegen, da das Mehr an Sprit-Verbraucht schon dann so bemerkbar ist, dass sich der Gasbrenner definitiv lohnt.
Trotzdem bin ich ein riesen Freund deines Brenners und werde ihn immer im Hinterkopf behalten, wenn er mal notwendig werden sollte.
Vielen Dank und alles Gute!
Hi Tobias,
Vielen Dank für deine ausführlichen Ergänzungen! Ich nutze den Dosenkocher mittlerweile auch eher auf kürzeren Touren. Für längere Wanderungen kommt dann der Gasbrenner zum Einsatz.
Lg Alex
Hallo Alex,
danke für die Bauanleitung! Das gefällt mir ja richtig gut, weil für Wandertouren bestens geeignet. Und Schrott recycled :-) Als Windschutz nehme ich normalerweise die Iso-Matte, für die paar Minuten geht das bestens. V.a. gefällt mir an der Variante hier, daß der Brenner gleich inklusive Topfständer ist. In anderen Anleitungen gibt’s das leider so nicht.
Grüße! Bern
Hallo Alex,
lustiger Zufall, habe gestern 3 besagter Getränkedosen gekauft, was ich sonst nicht mache. Heute war ich auf ebay und dachte dann, dass man einen Kocher bestimmt selber bauen kann. Wenig später bin bei Deiner wunderbaren Anleitung gelandet.
Vielen Dank, ein heißer Kaffee oder Tee am See kann der Stimmung nur förderlich sein.
Hi Torsten,
ein passender Zufall :)
Dann viel Erfolg beim nachbauen!
Schönen Sonntag und viele Grüße aus Freiburg,
Alex
Ich habe den Kocher vorgestern aus einer 0,33ml Oran Soda Dose gebaut. Die Dose hat einen etwas kleineren Durchmesser, was ich mir als Vorteilhaft vorgestellt habe, da so die Flammen mehr von unten kommen.
Mich wundert nur etwas die Angabe der Brennzeit von 40ml bei dir. Ich habe meines 2-Tassen Bialetti damit betrieben und in den ~5,5 Minuten die ich gebraucht habe hat der Brenner etwa 5g verbraucht, was wenn man es mit der Dichte verrechnet 6ml entspricht. Habe ich zufällig einen besonders effektiven Brenner gebaut? Meine Kammern sind eher ziemlich klein und haben keinen so gro0en Abstand zur Außenwand wie auf deinem Foto.
Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich den Brennstoff vorher und nach abgemessen (nicht gewogen) und dass war evtl nicht so genau. Aber schön, dass deiner so gut funktioniert :)