Keyword: zelten
Ultraleicht Trekking: Anleitung und 14 Tipps für den Einstieg
Von Ultraleicht Trekking spricht man, wenn das Basisgewicht (ohne Verbrauchsgüter wie Wasser, Proviant und Brennstoff) der Trekkingausrüstung unter 5 Kilogramm liegt. Oder unter 4,5 kg (10 Pfund) wenn man vom angloamerikanischen Maßsystem ausgeht.
Leichtes Trekking versteht ein Gewicht von unter 10kg als Grenze. Alles jenseits davon wird als traditionelles Trekking bezeichnet. Also auch der 20 Kilogramm schwere Rucksack.
Meine Gründe für dein Umstieg vom konventionellen zum Ultraleicht Trekking dürften sich mit den Erfahrungen der meisten Wanderer decken. Denn ein ultraleichter Wanderrucksack reduzierte nicht nur meinen Konsum der täglichen Ibuprofen-Dosis.
Ultraleicht Trekking im Überblick
Vorteile des Ultraleicht Trekking
Die Vorteile vom Ultraleicht Trekking sind für mich die folgenden:
Geringerer Energieverbrauch. Ich kann längere Tagesetappen wandern, oder die gleiche Strecke sehr viel angenehmer bewältigen. In der Folge brauchte ich weniger Proviant und Wasser als vorher. Was meinen Rucksack noch leichter macht. Stichwort: Positive Gewichtsspirale
Nachts geringere Regenerationszeit und dadurch verbesserte Leistungsfähigkeit.
weniger Blasen an den Füßen
Schultern, Knie, mein Rücken, etc wird weniger stark beansprucht.
Gewinn von Stabilität, Sicherheit und Trittsicherheit auf technischeren Bergwegen.
Und kann die Natur, meine Umwelt, die Entschleunigung und die Freunde am Minimalismus endlich wirklich genießen.
Generell ist mein Ziel das Rucksackgewicht so gut wie möglich zu reduzieren, um mehr Spaß und Leichtigkeit beim Wandern und Trekking zu haben. Ohne dabei aber auf Komfort oder Sicherheit verzichten zu müssen. Der Umstieg auf eine ultraleichte Trekking Ausrüstung kann sehr schnell ins Geld gehen, da gerade Inventar aus sehr leichten Materialien teilweise teurer ist als die Standard-Variante.
Trotzdem lohnt es, sich von Tipps anderer Ultraleichtwanderer inspirieren zu lassen, Dinge zu rekombinieren oder selber zu machen (Stichwort: MYOG). So kannst Du auch ohne große Investitionen leichter unterwegs zu sein.
Der Umstieg auf eine ultraleichte Trekkingausrüstung ist ein steter Prozess ist und nicht über Nacht abgeschlossen. Auch ich bin noch lange nicht bei meiner “perfekten Packliste” angekommen. Dennoch möchte ich Dir einige Tipps, die mir bei meinem Einstieg in die Welt des Ultraleicht Trekking geholfen haben, in diesem Artikel gerne weitergeben.
Anleitung für den Ultraleicht Trekking Einstieg
In dieser Anleitung findest Du den roten Faden für den gelungenen Einstieg in das Ultraleicht Trekking. Daher sind die vorgeschlagenen Schritte auch in chronologischer Reihenfolge aufgelistet. Das heißt: Die sinnvollsten und ausschlaggebensten Maßnahmen stehen am Anfang. Fortgeschrittenere Tipps finden sich eher am Ende des Artikels.
Generell gilt: Sieh diese Maßnahmen einfach als eine Art “Buffet” an und nimm dir davon nur das, was dir auch gefällt und wovon du der Meinung bist es auch guten Gewissens umsetzen zu können. Nicht alle Tipps sind unbedingt für jeden Wandertypen geeignet.
1. Bestandsaufnahme der aktuellen Ausrüstung
Noch bevor irgendein Gegenstand aussortiert oder ersetzt wird, sollte die konsequente Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes deiner gesamten Ausrüstung erfolgen. Das heißt: Du suchst deine aktuelle Packliste zusammen und legst jeden Gegenstand auf die Waage.
Idealerweise trägst Du die Messwerte in eine Excel-Tabelle ein und summierst alle Gewicht am Ende zu einem Endwert auf. Eine Alternative zu der Office Tabelle, ist die Web-Anwendung “LighterPack”. Dort kannst Du nach der Registrierung ebenfalls deine Werte eintragen.
Hier geht es um das Basisgewicht deiner Ausrüstung. Folgende Dinge werden dort also nicht mit gewogen:
- Proviant
- Wasser
- Brennstoff
2. Überflüssige Gegenstände aussortieren
Auch der zweite Schritt kommt noch ohne Neu-Anschaffung aus. Denn es gibt beim Einstieg ins Ultraleicht Trekking in den meisten Rucksäcke viele Dingen die bedenkenlos aussortiert werden können. Stell Dir bei jedem Gegenstand vor dem Einpacken in den Rucksack die Sinnfrage.
- Welchen Zweck erfüllt dieser Gegenstand?
- Benötige ich ihn wirklich?
- Passt er zu der Art der geplanten Tour?
Ein paar typische Dinge die anfangs häufig in den Tiefen der Rucksäcke verschwinden, aber trotzdem weggelassen werden sollten sind die folgenden Gegenstände:
- Bücher
- schwere Beutel, Dosen, Behälter oder Hardschalencases
- zuviel Wechselwäsche – lieber auf Merinowolle umsteigen
- Baumwoll-Badehandtuch
- 97-teiliges Taschenmesser
Ausrüstung sortieren
Ein weiterer Tipp, um unnötige Gegenstände zu identifizieren, besteht darin, seine letzte Tour zu rekapitulieren. Gehe jeden einzelnes Teil deiner Ausrüstung durch und frage dich, ob Du es bei der letzten Mehrtageswanderung wirklich benötigt hast. Mach dazu beim Auspacken 2 Haufen:
- Auf den ersten kommen die Gegenstände die du wirklich benutzt hast.
- Auf den anderen alle die Ausrüstungsgegenstände, welche nicht benutzt wurden.
Nur die Regenbekleidung und das Erste-Hilfe-Set* landen immer im Rucksack! Durch diese Methode kannst Du nach beendeten Touren deine Ausrüstung immer weiter auf deine Bedürfnisse hin optimieren.
3. Die großen “Vier” reduzieren
Am effektivsten ist es im nächsten Schritt das Gewicht der großen Vier zu reduzieren. Als die großen Vier werden die typischerweise schwersten Gegenstände der Ausrüstung bezeichnet. Das sind das Zelt, der Schlafsack, die Isomatte und der Rucksack. Idealerweise schafft man es deren Gesamtgewicht unter die 3 Kilogramm-Marke zu schieben.
Ultraleichte Rucksäcke
Das Tragesystem von herkömmlichen Trekking Rucksäcken ist häufig deren schwerste Komponente. Ohne dieses Tragegestell wird der Rucksack deutlich leichter. Ab einem maximalen Basisgewicht zwischen 6 – 5 Kilogramm ist ein schweres Trageysystem auch gar nicht mehr notwendig.
Die nötige Stabilität bekommt der sogenannte Ultraleicht-Rucksack durch eine innenliegende Isomatte, oder durch die Art des Packens. Sehr eng komprimiertes Gepäck im Inneren des Rucksacks stabilisiert diesen zusätzlich.
- Lesetipp 1: Trekkingrucksack Test – 12 Modelle von Traditionell bis Ultraleicht
- Lesetipp 2: In diesem Artikel findest Du mehr zu Thema Ultraleicht Rucksack packen
Gestelllose Rucksäcke
Gestelllose Rucksäcke bringen teilweise nur 300 – 500 Gramm auf die Waage! Bei einem Volumen zwischen 30 und 50 Litern. Große Trekkingrucksäcke mit Volumen von 70 bis gar 100 Litern sind für ultraleicht Trekking absolut überflüssig. Modelle wie der Ultraleicht Rucksack WeitLäufer Agilist1 bringen mit Hüft- und Brustgurt knapp 500 Gramm auf die Waage.
Entgegen der landläufigen Meinung kann es beim Ultralight Trekking durchaus sinnvoll sein, den Rucksack als erstes zu erwerben. Denn hat man sich ein ultraleichtes und gestellloses Exemplar mit einem Volumen zwischen 35 – 48 Litern zugelegt, wird man nicht mehr der Versuchung erliegen, überflüssige Dinge in seinen Rucksack zu packen.
Leichtrucksäcke
Einen Kompromiss bieten leichte Trekkingrucksäcke wie der Osprey Exos 48* oder der Lighting 45 von Exped. Beide haben ein minimalistisches Tragesystem und lassen sich gut auf die Rückenlänge des Trägers einstellen. Mit knapp 1 kg Eigengewicht sind sie trotzdem noch relativ leichtgewichtig.
Ultraleichtzelte oder Tarps
Tarps sind super leicht und nehmen kaum Platz im Rucksack ein. Aber sie verlangen nach einigen technischen Fertigkeiten, um sie effektiv und standhaft aufzuspannen. Zusätzlich ist man der Witterung und nächtlichen kleinen Krabbel-Besuchern stärker ausgesetzt, als in einem vollständig geschlossenen Zelt.
Daher gibt es die Kombination Tarp Zelt. Das ist die Verbindung aus einem simplen Regenschutz und einem inneren Moskitonetz. Diese Variante wiegt teilweise auch noch unter einem Kilogramm. Ich hatte das TarpTent Motrail einige Zeit im Einsatz und war sehr zufrieden. Umgestiegen bin ich von dem 1,3kg schweren MSR Nook. Momentan bin ich jedoch fast ausschließlich mit einem Pyramid Tarp Zelt unterwegs.
Ultraleichtzelte werden meist aus dünnem und leichten Ripstop-Nylon gefertigt. Seit einiger Zeit finden sich jedoch vereinzelt auch Exemplare aus dem superleichten Dyneema® Composite Fabric (früher: Cuben Fiber). In Europa sind diese leider fast ausschließlich durch den Import aus den USA zu bekommen. ZPacks, Mountain Laurel Designs, YamaMontaingear, etc sind bekannte Hersteller, die dieses Material für ihre Zelte und Tarps verwenden.
Ein (unvollständige) Liste mit in Deutschland erhältlichen UL-Zelten und Tarps findest Du im Folgenden:
Ultraleichtzelte | |||
Name | Größe | min. Gewicht | max. Gewicht |
MSR Flylite* | 2 Personen | 710 g | 1,02 kg |
MSR Freelite 2* | 2 Personen | 1,08 kg | 1,25 kg |
MSR Carbon Reflex 2* | 2 Personen | 840 g | 990 g |
Nordisk Telemark 1 LW* | 1 Person | 830 g | |
Terra Nova Laser Photon 1* | 1 Person | 670 g | 720 g |
Ultraleichte Tarps | |||
DD Hammocks UL Tarp* | 2 Personen | 460 g | |
Terra Nova Competition Tarp II | 2 Personen | 378 g | |
Hyperlight Mountain Gear Cuben Flat Tarp | 2 Personen | 210 g |
- Lesetipp: Ultraleichtzelte: 12 Modelle von 974 g bis 435 g im Vergleich
Ultraleichte Schlafsäcke
Ein ultraleichter Schlafsack mit Daunenfüllung für den 3-Jahreszeiteneinsatz wiegt teilweise sogar unter 600 Gramm und hat ein angenehm kleines Packmaß. Sollte es kälter werden als die Komfort-Temperatur deines Schlafsacks, ziehe eine Jacke oder zweite Schicht beim Schlafen drüber. Alternativ kannst du ein leichtes Seiden-Inlett* verwenden, um die Grenztemperatur des Schlafsackes etwas abzusenken. Im Sommer kannst du dieses Inlett dann einfach Zuhause lassen.
Noch leichter als ein ultraleichter Schlafsack ist in vielen Fällen ein Quilt*. Dieser verzichtet auf einen Teil der Rückenpartie, welche beim Liegen sowieso nur stark komprimiert wird und kaum etwas zur Isolierung beiträgt. Die fehlende Kapuze wird durch eine warme Mütze ersetzt. Quilts sind im Vergleich zu ähnlich warmen Schlafsäcken oft um 200 Gramm leichter. Ich nutze momentan den Cumulus Quilt 350.
- Lesetipp: Schlafsack Test: 10 leichte & ultraleichte Modelle in der Übersicht
- Lesetipp: Winterschlafsäcke in der Übersicht & Ratgeber zum Kauf
Leichte Isomatten
Bei den Isomatten kann sich zwischen superleichten und bequemen Luft-Matten entschieden werden, oder den leichten und günstigen EVA-Schaumstoffexemplaren. Beide Varianten wiegen meist kaum mehr als 400 – 500 Gramm, unterscheiden sich jedoch gewaltig im Preis und ihrem Schlafkomfort.
Während die Luftmatten (Empfehlung: Therm-a-Rest NeoAir xLite) mit einer Dicke von 6.3 cm hervorragenden Liegekomfort bieten, lässt die Bequemlichkeit einer dünneren EVA-Matte( Empfehlung: Therm-a-Rest Z-Lite) doch zu Wünschen übrig – jedenfalls für Seitenschläfer. Dafür kostet erstere teilweise über 150€ während die faltbare Schaumstoffmatte schon für unter 40 € zu haben ist.
- Lesetipp: Ultraleichte Isomatten Test: 7 Modelle bis 250 Gramm Eigengewicht
Fortgeschrittene Ultraleicht Trekking Tipps
Die meisten der folgenden Ultraleicht Trekking Tipps machen erst Sinn, wenn Du das Gesamtgewicht deiner Ausrüstung schon deutlich reduziert hast. Also einen leichten Rucksack, Schlafsack, ein leichtes Zelt/Tarp und eine UL-Isomatte verwendest.
1. Trinkwasser unterwegs auffüllen
Bist Du auf einer Route unterwegs, die im Tagesverlauf einige Quellen, Brunnen oder Hütten mit Trinkwasseranschluss passiert, musst Du nicht unbedingt schon am Anfang 3-4 Liter Wasser im Rucksack tragen. Viel Gewicht im Rucksack kann durch das konsequente ausnutzen dieser Trinkwasserquellen eingespart werden.
Soll häufig Trinkwasser aus Bächen oder Bergseen entnommen werden, empfiehlt sich der Einsatz eines Wasserfilters. Denn unsichtbare Mikroorganismen wie Batterien oder Viren, können auch im klarsten Gebirgsbach vorkommen. Diese Filter können dennoch sehr leicht sein. Beispiele dafür sind unter anderem der mechanische Wasserfilter Katadyn BeFree (Gewicht: 59 g – Testbericht) oder die Katadyn Micropur Entkeimungstabletten.
- Lesetipp: Outdoor Wasserfilter – Sicheres Trinkwasser auf Tour
2. Wechselwäsche durch Merino-Shirts reduzieren
Im Gegensatz zu Baumwolle oder synthetischen Funktionstextilien besitzt Merinowolle eine natürliche antibakterielle Faserstruktur. Das heißt: Auch wenn viele Tage am Stück in Merino-Shirts hineingeschwitzt wird, entwickeln sie fast keinen unangenehmen Schweißgeruch. Somit können die Shirts beim Wandern deutlich länger getragen werden, als klassische Wandershirt. Das führt automatisch zu einer Reduzierung der Wechselwäsche und gleichzeitig zu einem niedrigeren Basisgewicht.
- Lesetipp: Merino Unterwäsche im Geruchstest
3. Ziploc Beutel anstatt Kunststoff-Case
Auch wenn man seine Ausrüstung gerne schön sortiert im Rucksack hat: schwere Hartschalen-Taschen oder dicke Packsäcke sind dafür nicht notwendig. Elektronikzubehör, Hygiene-Artikel oder auch das Erste-Hilfe-Set finden wunderbar in 14 Gramm leichten Ziploc-Beuteln Platz. Zusätzlicher Vorteil: Die Beutel sind durchsichtig, wodurch man auf den ersten Blick erkennen kann, welcher Inhalt sich darin verbirgt.
4. Kosmetik Probierpackungen
Für eine Tourlänge von 7 Tagen reicht auch locker die 15 ml Probierpackung Zahnpasta von dm. Nimm wirklich nur soviel von deinen Kosmetikprodukten mit, wie du für die Länge deiner Tour brauchst. Du kannst die gewünschte Menge auch in kleinere Behälter umfüllen, wenn es von deinen Produkten keine kleine Packungsgröße gibt. Eine Alternative dazu sind Dent Tabs.
Dent Tabs* sind vereinfacht gesagt getrocknete Miniportionen Zahnpasta. Sie sehen aus wie kleine Tabletten und werden im Mund einfach solange zerkaut, bis sich eine pastenartige Konsistenz bildet. Damit werden dann die Zähne geputzt. Ein weiterer Vorteil: Du kannst genau die Anzahl einpacken, die Du wirklich brauchst. 7 Tage auf Tour = 14 kleine Dent Tabs.
5. Säge Deine Zahnbürste ab
Mindestens ein 8 Gramm Bonus :) Nicht wirklich sinnvoll, aber die abgesägte Zahnbürste ist irgendwie das Sinnbild der Ultraleicht Trekking Bewegung geworden. Wer sich aber schon mal mit einer halben Zahnbürste die Zähne geputzt hat, weiß um das ungünstige Handling.
Das Absägen der Zahnbürste ist am Anfang aller Ultraleicht Trekking Bemühungen wenig sinnvoll. Rucksack, Zelt, Schlafsack und Isomatte – bekannt als die Big 4 – sollten als erstes im Gewicht reduziert werden. Im Anschluss kannst Du dann von Hydrophil eine Zahnbürste aus Bambus* erwerben. Gewicht: 10g. Auch ohne Absägen ultraleicht.
6. Ultraleichte Drybags
Besonders Kleidung kann durch spezielle und sehr leichte Kompressions- und Packsäcke in ihrem Volumen reduziert werden. Keine Gewichtsersparnis, aber durch ein geringeres Gepäck-Volumen kannst du auf einen kleineren und somit leichteren Rucksack zurückgreifen.
Besonders bei einer ultraleichten Daunenjacke oder einem Daunenschlafsack macht es Sinn, den Standard-Packsack gegen einen wasserdichten, aber dennoch ultraleichten Dry-Bag* zu tauschen. Neben der Gewichtsersparnis bleiben diese beiden Teile dann in jedem Fall trocken. Und das ist gerade bei Daunenprodukten sehr wichtig!
7. Rucksack Gurt-Enden abschneiden
Aber nur soweit, dass du auch noch mit deiner dicksten Winterkleidung genug Platz unter dem Rucksack hast. Denk daran die Schnittkanten der Gurte mit einem Feuerzeug zu veröden, damit sie nicht aufribbeln. Ist dir das zu riskant, kannst du sie auch einfach umnähen.
Du suchst einen leichten Trailrunnning Rucksack?
Der TRAILIST ist ein ultraleichter Laufrucksack mit nur 280 Gramm Gewicht, speziell entwickelt für mehrtägige Trailrunning-Touren und Tagestouren. Ausgestattet mit einer großen, elastischen Fronttasche und sechs praktischen Schultergurttaschen, bietet er reichlich Platz für Trinkflaschen, Snacks und andere wichtige Utensilien. Sein Design sorgt für maximale Stabilität und Komfort beim Laufen. Perfekt für Läufer, die Wert auf Leichtigkeit und Funktionalität legen.
Ultraleicht - nur 289 g Eigengewicht
Gesamtvolumen etwa 27 Liter
Für Trailrunning - perfekt für Mehrtages- und Tagestouren
Unisex Modell - passt Frauen & Männern
7 Außentaschen - inkl. großer Fronttasche
Schultergurte im Westenstil geben Stabilität beim Laufen
100% fair in Deutschland hergestellt
8. Benutze nur die relevanten Wanderführerseiten
Viele Wanderführer wiegen über 200 Gramm und decken teilweise ganze Regionen oder Länder ab die für dich eventuell gar nicht wichtig sind. Suche dir die Seiten raus, welche für deine Trekkingtour relevant sind, scanne diese ein und nimm auch nur diese mit. Theoretisch könntest Du auch die relevanten Seiten rausschneiden und so mitnehmen, aber ich persönlich zerstöre nicht so gerne Bücher.
Für unsere 34-tägige Fernwanderung über den Traumpfad München Venedig, mussten wir natürlich den kompletten Führer dabei haben.
9. Lass Packsäcke zuhause – Ein paar Gummis sind leichter
Meine gefalteten Zeltplanen und die Zeltstangen werden mit einem Gummi zusammen gehalten und im Rucksack verstaut. Sollte Regen oder feuchtes Wetter zu erwarten sein, nehme ich eine sehr leichte Plastiktüte anstatt dem mitgelieferten Packsack, um die anderen Utensilien im Rucksack vor der Nässe zu schützen.
10. Bau dir deine eigene Ausrüstung – MYOG
Wie zum Beispiel einen Kocher aus Bierdosen. Er wiegt nur 20 Gramm und hat mir stets gute Dienste geleistet. Hier gibt es die Anleitung wie du ihn für 0.60 € nachbauen kannst! Du kannst Dir für dein Kochsystem auch ganz einfach einen ultraleichten Windschutz bauen, indem Du Alufolie auf die gewünschte Lange abschneidest und ein paar Mal faltest.
Vor kurzen habe ich mir den ultraleichten Ikea Rucksack genäht, oder einen Regenkilt aus 20D Silnylon. Im MYOG Bereich dieses Blogs wirst Du in Zukunft noch weitere Anleitungen zum selber machen von ultraleichter Ausrüstung finden.
11. Esse deine schwerste Verpflegung zuerst
Auch wenn der Käselaib, das Weißbrot und gekochte Eier keine besonders gute Idee für die Verpflegung auf einer ultraleichten Trekkingtour sind, macht es grundsätzlich Sinn seine schwerste Verpflegung zuerst zu essen. Generell sind alle hochkalorischen und dehydrierten Speisen eine gute Wahl. Das kann entweder das Fertiggericht aus dem Supermarkt sein, oder die spezielle Trekkingnahrung aus dem Outdoorladen.
Kochst Du unterwegs auch nicht sonderlich gerne? Dann schau Dir doch mal meine Outdoor Rezepte für Kochfaule an. Deren Zutaten wiegen sehr wenig und die Mahlzeiten lassen sich schnell und einfach zubereiten. Auch mit anbrenngefährdeten Titan Tassen.
12. Entferne die Etiketten aus der Kleidung
Natürlich kaum ein Gewichtsvorteil. Aber die Idee hinter dem Ultraleicht Trekking ist: Alles überflüssige kann und sollte weggelassen werden. Die Pflegehinweise kannst Du Zuhause aufbewahren.
Weitere Quellen fürs Ultraleicht Trekking
Weitere Lesetipps auf BergReif: Weitere Artikel zur Reduzierung deines Rucksackgewichts findest Du hier:
- 7 Anfänger Tipps für einen leichten Wanderrucksack
- 10 Profi Tipps, wie dein leichter Rucksack noch leichter wird
- Ultraleichte und günstige Trekkingausrüstung
Für Interessierte gibt es auf den folgenden Blogs und Foren noch mehr Informationen zum Thema Ultraleicht Wandern und Ultraleicht Trekking:
Das könnte Dich auch interessieren:
- Wandern auf Mallorca: Unterwegs auf der Trockenmauerroute GR221
- Wanderrucksack Packliste für Alpenüberquerung zu Fuß
- 3 kg Basisgewicht – Minimalistische Packliste für Deine Hüttentour
Warum bist Du auf Ultraleicht Trekking umgestiegen?
Hast Du noch weitere Tipps?
Anmerkung*: Einige Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind Affiliate Links für die BergReif eine geringe Provision erhält, falls Du einen dieser Artikel kaufst. Für dich fallen keine Extra-Kosten an. Dies hilft mir bei der Kostendeckung dieses Blogs.
Anmerkung1: WeitLäufer ist eine kleine Ultraleicht Rucksack Manufaktur deren Inhaber ich bin.
Wandern auf Mallorca : Unterwegs auf dem Trockenmauerweg GR221
Der Trockenmauerweg GR221 ist ein circa 133 Kilometer langer Fernwanderweg, welcher auf Mallorca von Port d’Andratx bis nach Pollenca führt. Er durchquert dabei das mallorquinische Tramuntana Gebirge und wird unter anderem auch als GR221 bezeichnet. Je nach Wandergeschwindigkeit kann der Trockenmauerweg in 7 – 9 Etappen bewältigt werden. Es geht circa 6500 Höhenmeter hoch und auch wieder runter. Der höchste besteigbare Gipfel dieser Tour ist der 1365 Meter hohe Puig de Massanella.
Tourinformationen – Trockenmauerweg GR221
Übersicht zum Trockenmauerweg GR 221
- Gesamtlänge: 133 km
- Anforderungen: Bergwanderung, leichte Kletterstellen, Schwindel- und Trittsicherheit erforderlich
- Schwierigkeitsgrad: T1 – T3 nach SAC-Bergwanderskala
- maximale Höhe: 1365 Meter
- durchschnittliche Höhenmeter/Tag: ~ 800 m Aufstieg / ~ 800 m Abstieg
- Gesamte Höhenmeter: 5.700 m Aufstieg/ 5.700 m Abstieg
- Tagesetappen: 7 – 9
- Beste Wanderzeit: März bis Mai und Oktober bis November
- Anreise: Flugzeug nach Mallorca, Ab Palma Busverbindungen nach Port d’Andratx
- Rückreise: Busverbindung von Port de Pollenca nach Palma – Linie L340
- Brennstoffe für Outdoorkocher: Intersport in Palma, Outdoorladen Forcorda in Palma
Etappen
In der folgenden Tabelle siehst Du die Etappen des GR221, wenn man den kompletten Fernwanderweg in 8 Etappen bewältigen möchte. Es sind jedoch auch Begehungen in 7 oder 9 Tagen möglich. Die Start- und Zielorte wurden so gewählt, dass man auch ohne Zelt und Trekkingausrüstung die Wanderung absolvieren kann. Wer mit Zelt, Schlafsack und Isomatte unterwegs ist, ist natürlich weniger an diese Auflistung gebunden. Dazu aber in einem späteren Abschnitt mehr.
Etappe | Start- und Ziel | Strecke | Höhenmeter | Dauer* | Anmerkungen |
1 | Port d’Andratx – Sant Elm | 8 km | 300 m auf 300 m ab | 2:45 h | nur mit Steinmännchen und Farbe markiert |
2 | Sant Elm – Estellences | 24 km | 1200 m auf 1050 m ab | 9:30 h | Alternative: Übernachtung im Refugio Ses Fontanelles nur mit Steinmännchen und Farbe markiert |
3 | Estellences – Esporles | 14,5 km | 600 m auf 550 m ab | 5:15 h | |
4 | Esporles – Déia | 19 km | 1280 m auf 1350 m ab | 9:15 h | Alternative: Aufteilung der Etappe in Valldemossa |
5 | Déia – Port de Sóller | 10,5 km | 300 m auf 230 m ab | 3:20 h | |
6 | Port de Sóller – Refugio Tossals Verds | 21 km | 1300 m auf 970 m ab | 9:15 h | |
7 | Refugio Tossals Verds – Lluc | 14 km | 800 m auf 850 m ab | 6:00 h | |
8 | Lluc – Port de Pollenca | 24 km | 250 m auf 650 m ab | 7:00 h | Alternativ: Wanderung schon in Pollenca beenden |
Gesamt | 135 km | 6030 m auf 6030 m ab |
*um eine Vergleichbarkeit der Gehzeiten zu gewährleisten, wurden diese für einen Standard-Wanderer nach der DAV-Norm berechnet.
GR221 Karte, Kartenmaterial und Führer
Hier findet ihr eine Karte mit dem Routenverlauf des GR221. Zusätzlich dazu habe ich unsere Zeltplätze so genau wie möglich eingezeichnet. Den GPS-Track zu der Fernwanderung findest Du ebenfalls in dieser Karte.
Orientierung auf dem GR221
Der Trockenmauerweg GR221 ist ein noch relativ frischer Fernwanderweg und befindet sich daher noch in einigen Bereichen in der Markierungsphase. Teilweise führt der Weg auch über privates Gelände, was einer durchgängigen Beschilderung ebenfalls im Weg steht. Bis nach Deia sind Steinmännchen das beste Orientierungs-Hilfsmittel welches der Wanderweg bereitstellt. Diese sind jedoch fast überall und in einem ordentlichen Abstand auf dem Weg zu finden.
Zusätzlich sind manchmal auch rote und gelbe Farbpunkte auf den Felsen zu finden, die ebenfalls in die Richtung des richtigen Weges zeigen. Trotzdem bin ich sehr froh, dass ich mir die entsprechenden Kartenausschnitte und den GPS-Track auf mein Smartphone geladen habe. Dadurch fällt die Wegfindung besonders bei fraglichen Kreuzungen wesentlich einfach. Denn trotz der Steinmännchen kann die Markierung des GR 221 nicht mit den Markierungen der Wanderwege in den Alpen verglichen werden.
Als Karte und Wanderführer hatten wir dieses Exemplar dabei und waren sehr zufrieden! Sie ist aus robusterem Material gefertigt und hält auch längerem Gebrauch gut stand.
Unterkünfte auf dem GR221
Da wir bei unserer Tour die gesamte Zeit im Zelt geschlafen haben, kann ich nicht viel zu der Qualität der Unterkünfte auf dem GR221 sagen. Jedoch ist es auch ohne Zelt kein Problem den GR 221 zu wandern. In zahlreichen Refugio’s können die Wanderer entlang des Weges ein Bett für die Nacht und Bewirtschaftung finden. Ähnlich wie in den Berghütten der Alpen.
Einen entscheidenden Unterschied gibt es dennoch zu den Unterkünften auf Mallorca: Sie müssen recht weit im voraus reserviert werden. Spontan wird man dort kein Schlafplatz finden.
→ Buchen kann man die Unterkünfte auf der Seite Conselldemallorca.
Bis vor kurzem gab es zwischen Sant Elm und Estellences keine Übernachtungsmöglichkeit. Das hat sich (Stand: 15.01.2016) jedoch mit der Öffnung des Refugio Ses Fontanelles geändert. Somit wird die sehr lange Etappe, auf eine deutlich angenehmere Länge reduziert! Eine Vorreservierung ist aber auch dort zwingen nötig.
Zelten auf dem GR221
Zelten auf dem Trockenmauerweg hat generell eigentlich sehr gut funktioniert. Offiziell erlaubt ist es zwar nicht, aber wir hatten nie Probleme mit anderen Menschen, die sich an der Wahl unserer Zeltplätze gestört gefühlt hätten. Damit dies funktioniert, haben wir uns an ein paar einfach Tipps gehalten:
- Das Zelt erst in der Dämmerung auf und morgens wieder früh (7:30 Uhr) abbauen. So stört man keine anderen Wanderer, die auch auf dem Weg unterwegs sind.
- Wir sind immer so bis 18 – 19 Uhr gewandert und haben ab dann nach geeigneten Plätzen Ausschau gehalten. Wenn man eine Stunde Zeit in die Suche investiert, findet man meistens einen guten Platz. Reine Wiesenplätze findet man aber nur sehr selten, da es sehr felsig und steinig in den Bergen ist.
- Je kleiner das Zelt, desto leichter findest Du einen Platz. Das 4 Personen Expeditionszelt sollte also besser Zuhause bleiben.
Unsere Zeltplätze habe ich in die Karte unter diesem Abschnitt eingezeichnet.
- Lesetipp: Wildcampen – Tipps für das Zelten in freier Natur
- Lesetipp: Ultraleichtzelte – 12 Modelle für jede Tour
Anforderungen/ Schwierigkeit des Wanderweges
Auch wenn es die erste Assoziation mit Mallorca nicht vermuten lässt: Der GR221 ist ein reinrassiger Bergwanderweg. Und auch wenn der höchste Punkt auf maximal 1365 Metern liegt, ist die Beschaffenheit der Wege oft steinig sowie felsig. Einige wenige Stellen sind zudem mit Drahtseilen versichert und ein paar ausgesetzte Passagen gibt es ebenfalls.
Somit gilt für den Trockenmauerweg was auch für die meisten anderen Bergwanderwege gilt: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind von großem Vorteil. Zudem sind einige Etappen mit mehr als 1000 Höhenmeter Aufstieg auch konditionell eine Herausforderung. Ganz besonders, wenn das Thermometer über die 30°C Schwelle klettert. Und das ist auf Mallorca selbst im Frühling keine Seltenheit.
Sonnenschutz für Kopf und Körper ist daher genauso essentiell wie ausreichende Trinkwasservorräte.
Beste Reisezeit für den GR221
Wir waren, wie schon erwähnt, Mitte April zum Wandern auf Mallorca und es war heiß. Im Schatten waren es um die 25 Grad und in der Sonne gut über 30°C. Selbst im Gebirge. Nachts kann es jedoch ohne Probleme nochmal einstellig werden, besonders wenn vom Meer her starker Wind aufzieht. Möchtest Du aber sowieso in Refugis übernachten, ist das kein Problem.
Die beste Reisezeit zum Wandern auf dem GR 221 ist daher von März bis Mai. Ich empfand es im April schon teilweise als fast zu heiß zum wandern und will mir gar nicht vorstellen, wie warm es in den Sommermonaten Juni, Juli und August auf dem Trockenmauerweg wird. Will man dann auf dem GR 221 wandern, muss man sehr viel Wasser mitnehmen, um in der prallen Sonne nicht zu dehydrieren.
Ausrüstung für den Trockenmauerweg
Da der Trockenmauerweg ein abwechslungsreicher Bergwanderweg ist, kann ich Dir meine Packliste für eine mehrtägige Trekkingtour als Orientierung für die nötige Ausrüstung ans Herz legen. Mein wichtigster Ausrüstungsgegenstand auf der Wanderung war aufgrund des heißen Wetters mein Merino Langarmshirt. Es hat mich vor der UV-Strahlung geschützt und auch nach vielen durchgeschwitzen Tagen nicht gemüffelt.
Unter anderem auch immer wichtig auf jeder Wanderung neben den obligatorischen Wanderschuhen, einem guten Rucksack und dem Erste-Hilfe-Set sind:
- Hüttenschlafsack
- Trekkingstöcke
- Funktionsunterwäsche
- Isolationsschicht
- Biwak Notfall Sack
- Stirnlampe
Lesetipp: Trekking Packliste mit Excel Download – Bei Übernachtung im Zelt
Lesetipp: Hüttentour Packliste mit Excel Download – Bei Übernachtung in Refugios
Anreise
Vom großen und zentralen Bus- und Bahnhof “Plaça d’Espanya” in Palma aus, starten die meisten Verbindungen ins Tramuntana Gebirge. Wer den Trockenmauerweg GR221 direkt in Port d’Andratx beginnen möchte, nimmt vom Plaça d’Espanya die Linie 102 und fährt eine gute Stunde bis zum Startpunkt des GR221.
Zur Rückreise vom Ziel in Port de Pollenca fährt ebenfalls eine Busverbindung zurück nach Palma. Die Linie L340.
Für alle anderen Verbindungen ins Tramuntana Gebirge und ins übrige Mallorca, findet ihr hier alle Informationen.
Wasserversorgung und Proviant auf dem GR221
Generell kommt man eigentlich jeden Tag durch ein größeres Dorf in dem man im Supermarkt oder einem Café Wasserflaschen oder Wasserkanister zum Auffüllen kaufen kann. Jedoch gibt es zwischen Sant Elm und Estellences keine (!) Möglichkeit mehr seine Trinkwasservorräte aufzufüllen. Wir haben uns auf dieser Strecke etwas verschätzt und uns auf einen auf der Karte eingezeichneten Brunnen an einem alten Refugi verlassen. Dieser Brunnen war aber leider komplett leer!
Nimm daher in Sant Elm ausreichend Wasser mit. Wir hatten dort noch jeder knapp 3 Liter und das hat nicht gereicht bei der Hitze (Wir brauchten Abends jedoch auch noch etwas Wasser zu kochen). Essen kann auch in den meisten Dörfer gekauft werden. Wir hatten aber trotzdem ein paar dehydrierte Nudelgerichte dabei, um unabhängiger zu bleiben und ein wenig Geld zu sparen.
Tipp: In Estellences gibt es keinen Supermarkt, aber ein sehr schönes Café (Bar) in dem man 1,5 l Wasserflaschen kaufen und einen hervorragenden Café con leche trinken kann!
Wanderbericht – Trockenmauerweg GR221
5 Tage lang sind wir im April 2015 von Port d’Andratx im Süden bis zum Cúber Stausee weit im Norden gelaufen. Länger hatten wir leider keine Zeit. Knapp 100 km dürften es trotzdem gewesen sein. Geschlafen haben wir jede Nacht in unserem Zelt und waren sehr froh darüber. Denn besonders auf den ersten Etappen von Port d’Andratx bis nach Estellences gibt es noch kaum ausreichend Unterkünfte auf dem relativ neuen Fernwanderweg.
Hier könnt ihr euch unseren Film zu der Wanderung über den Trockenmauerweg GR221 anschauen:
Tag 1: Port d’Andratx – Ses Fontanelles
Mallorca ist definitiv für die falschen Gebiete und Strände zu seiner großen Bekanntheit in Deutschland gelangt. Das merke ich deutlich auf der Fahrt von Palma nach Port d’Andratx im Tramuntana Gebirge. In Port d’Andratx angekommen, steigen wir am Jachthafen aus und genießen das erste Mal die Aussicht auf die schönen Berge des Tramuntana Gebirges. Besonders hoch scheinen die Berge von hier aus gesehen nicht zu sein, doch sehen sie den felsigen Gipfeln der Alpen sehr ähnlich.
Anfangs führt uns der asphaltierte Weg entlang des kleinen Hafens, bis er sich allmählich weg vom Meer bewegt und in einer Schotterpiste in einem schattigem Pinienwald mündet. Langsam steigt der Pfad steiler an und führt uns über Wurzeln und lose Steine weiter nach oben, vorbei an den ersten Steinmännchen die von nun an für einige Tage unsere Route markieren werden. Immer wieder gibt der Wald den Blick frei auf das Meer und unseren Startpunkt in Port d’Andratx.
Nach einer guten halben Stunde erreichen wir den Sattel Col de Vent auf 168 m und blicken nun das erste mal Richtung Westen auf das dunkelblaue Meer. Bis zum höchsten Punkt auf dem Weg nach Sant Elm, unserem ersten Zwischenziel für heute, geht es eine knappe Stunde über gute und einfache Wege bergauf bis zum Pass Vermell.
Hinter einigen steil aufragenden Felsen eröffnet sich uns die Aussicht auf das kleine Dörfchen Sant Elm und die malerisch gelegene Insel Sa Dragonera. Diese ungewöhnliche Kombination aus dem omnipräsenten Mittelmeer und felsigem Gebirge ist vollkommen neu für mich und gefällt mir ausgesprochen gut! Von März bis Mai ist die gesamte Landschaft Mallorcas in ein saftiges grün getaucht, dass mit Anfang des heißen Sommers langsam aber sicher in ein vertrocknetes gelb übergeht. Wir machen es uns dort oben auf den Steinen gemütlich und genießen schmatzend und über dem Meer thronend, den grandiosen Ausblick – Das Leben ist gut!
Auf dem Abstieg nach Sant Elm wird der Weg schmaler und ist bald nur noch ein Pfad, der sich durch die blühende und grüne Vegetation schlängelt. Obwohl die Markierungen wirklich zu wünschen übrig lassen, ist der Weg gut zu finden. Kurz vor dem kleinen Städtchen öffnet sich der Pinienwald erneut und das sanfte Meeresrauschen wird lauter. Eine traumhafte Bucht mit türkis-blauen Wasser, wie ich es selten gesehen habe, tut sich vor uns auf. Und keine Menschenseele weit und breit! Dieses Fleckchen Erde kommt meiner Vorstellung vom Paradies schon ziemlich nahe.
Nach einer Mittagspause am Strand geht es weiter Richtung La Trapa, einer kleinen Ruinenansammlung auf knapp 300 m Höhe. Der Anstieg ist schon deutlich steiler als am Vormittag und wird mit der Zeit auch deutlich felsiger und ausgesetzter. Kurz vor dem höchsten Punkt befindet sich auch eine kleine Kletterpassage, die den Einsatz der Hände erfordert. Juchu! Fast schon alpine Zustände. Ist man an diesem Punkt angelangt, sollte man sich anfangs definitiv Rechts halten, da sonst ein tiefer Absturz droht. Wie gesagt, die Markierungen dieses Weges könnten besser sein….
La Trapa lassen wir unbesichtigt links liegen und machen uns weiter den Weg hinauf. Immer wieder bieten sich traumhafte Aussichten auf die Insel Sa Dragonera und die wunderschöne Landschaft. Ich muss wirklich aufpassen, dass ich noch auf den Weg vor mir achte und nicht dauernd im Gehen den Blick schweifen lasse. Das ist eine ziemlich ungünstige Eigenschaft meinerseits, die mir schon einige umgeknickte Füße beschert hat.
Wir umrunden den rechts von uns liegenden Gipfel des Puig de ses Basses und erreichen bald eine kleine Hochebene mit einem großen Steinmännchen. Von dort schaut man die gesamte Westküste Mallorcas hinauf und kann die steil ins Meer abfallenden Flanken des Tramuntana Gebirge bewundern. Ich fühle mich sofort an die einmalige Landschaft der italienischen Amalfiküste erinnert.
Langsam fangen wir an, uns in der Landschaft nach einem geeigneten Schlafplatz umzusehen. Viele Bereiche sind leider Privatgrundstücke, welche es natürlich unmöglich machen dort sein Zelt aufzuschlagen. So allmählich werden die Beine auch schwerer und Müdigkeit setzt ein. Einfach nur noch ein geschütztes und flaches Plätzchen zum übernachten finden lautet die Devise..
In einem kleinen Waldstück ist schnell ist ein halbwegs geeigneter und ruhiger Platz gefunden. Die Sonne geht schon unter, also schnell das Zelt aufgebaut und in den Schlafsack gekrochen. Kurz zuvor fällt uns auf, dass wi mehr Wasser als geplant verbraucht haben – hmm, nur noch 1,5 Liter….ob das morgen bis zum nächsten Dorf reicht?
Tag 2: Ses Fontanelles – kurz vor Esporles
Der folgende Tag begann wie der vorherige aufgehört hat. Mit Sonnenschein und warmen Temperaturen. Schnell war alles abgebaut und der 4-stündige Weg bis nach Estellences wurde angetreten. Das kleine Waldstück ließen wir schnell hinter uns und es ging über eine zerklüftete Felslandschaft ohne klar erkennbaren Weg steil bergan. Vereinzelte Steinmännchen zeigten uns den Weg. Diese wurden aber allmählich weniger und die Orientierung fiel zusehends schwerer.
Noch haben wir knapp 0.75 Liter Wasser, aber es wird schnell weniger, da der Aufstieg zum Moleta de s’Esclop schweißtreibend und anstregend ist. Es ist wirklich ein verdammt unangenehmes Gefühl zu wissen, dass man zu wenig Wasser dabei hat. Das Rationieren der restlichen Vorräte fällt zusehends schwerer, da der Durst bei dieser Anstrengung immer größer wird. In Sant Elm hatten wir beide jeweils noch 3 Liter Wasser und dachten das es bis Estellences bzw. 23 km reichen würde. Falsch gedacht.
Wenn man sich sein Essen selbst zubereitet, verbraucht man besonders bei dieser Hitze deutlich mehr Wasser. Nach gut 2,5 Stunden erreichen wir die Hochebene Moleta de s’Esclop auf 840 m und die Aussicht ist atemberaubend. Wir befinden uns auf einer riesigen Wiesenlandschaft und haben einen unendlich weiten Blick aufs Meer und die Buchten von Estellences. Hoffnung macht das bald kommende Refugi, welches laut Wanderführer eine Trinkwasserquelle beherbergen soll. Nach 30 Minuten Abstieg erreichen wir die Hütte, finden aber nur ein verlassenes Haus und einen staubtrockenen Brunnen wieder…Verdammt!
Bald erreichen wir eine stark befahrene Landstraße der wir weiter Richtung Norden folgen. Die Beschilderung des Trockenmauerweg GR 221 zeigt zwar in die andere Richtung, aber laut Karte ist die Straße der kürzeste Weg zur Stadt und somit zu frischem, kalten Trinkwasser. Dieser Gedanke zieht uns von nun an nach vorne. Wir sprechen kein Wort mehr, sondern wandern nur so vor uns her, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken.
Deutlich unterhalb der angezeigten 2h erreichen wir endlich Estellences und marschieren schnurstracks zur nächsten Einkaufsmöglichkeit. Wir kaufen 9 Liter Wasser und 2 Dosen Cola, welche sofort geleert werden. Noch nie hat mir ein Getränk so gut geschmeckt! Die darauf folgende Pause haben wir uns redlich verdient.
Durch einen schmalen bewaldeten Pfad wanderten wir einige Minuten lang unterhalb der Hauptstraße entlang und genossen den tollen Anblick der blühenden Felder und früchtetragenden Orangenbäume. Bald führt uns der Weg zurück auf die asphaltierte Küstenstraße. Das Verhältnis von Rennrad- zu Autofahrern betrug sicherlich 100 zu 1.
Endlich zweigt der Trockenmauerweg wieder auf einen geschotterten Wanderweg durch die hüglige Landschaft ab und wir können die radlenden Raser hinter uns lassen. Wir passieren auf dem ansteigenden Weg wunderschöne Fincas und philosophieren angesichts der traumhaften Umgebung über die Möglichkeiten einer zeitlich begrenzten Auswanderung zu diesem himmlischen Fleckchen Erde.
An der nächsten Weggabelung nehmen wir die im Wanderführer beschriebene Umgehung des ursprünglichen Trockenmauerweges und folgen dieser rechts in Richtung Finca pública de Planícia. Da die Route des GR 221 häufig durch Privatgelände verläuft, kommt es ab und an zu Streitigkeiten mit den jeweiligen Besitzern. Und manchmal enden diese dann in der kompletten Sperrung des betroffenen Wegabschnittes, wie hier geschehen. Aber die Umgehung ist nicht weniger schön oder wandernswert.
Vorbei an sehr alten und knorrigen Olivenbäumen schlängelt sich der breite Schotterweg langsam bergauf zu dem Landgut Planícia. Als wir oben an der Villa angekommen sind, haben wir die schönen Picknickplätze für uns alleine und stärken und noch einmal für den weiteren Weg. Die Lage des Landhauses ist einmalig. Wir überblicken das weitläufige, mit Olivenbäumen übersäte Tal durch das wir eben gekommen sind und sehen zu unserer Recht wieder das schöne Mittelmeer. Etwa 50 Meter über der Meeresoberfläche hat sich eine Wolkenschicht angestaut, die wie sanfte Wellen an die Steilküste Mallorcas brandet – eine eindrucksvolle Kulisse!
Ab jetzt geht es hauptsächlich über steinige und von Wurzeln übersäte Wege durch dichte Kiefern-Wälder. Die typischen Trockenmauern säumen den Pfad fast die gesamte Zeit und wir verstehen, warum der Wanderweg seinen Namen erhalten hat. Teilweise sind die Pflastersteine auf dem Weg so groß und schief verlegt, dass das laufen darauf keine besonders große Wohltat ist. Man muss auf jeden seiner Schritte achten, um nicht umzuknicken – Ich merke wieder mehrmals, dass diese Art Weg mir überhaupt nicht liegt.
Einige Zeit später kommen wir aus dem Wald heraus und treffen auf eine geschotterte Fahrstraße die zwischen einem scheinbar verlassen Gehöft hindurchführt. Dieser folgen wir bis zum Abzweig nach Banyalbufar. An diesem folgen wir dem Weg rechts den Berg hinauf. Hier erleben wir zwar keine besonders grandiosen Weitblicke wie die ganze Zeit zuvor, aber die Landschaft ist trotzdem sehr reizvoll und bietet eine Menge Abwechslung. Der süße Geruch der Piniennadeln liegt andauernd in der Luft und der Himmel ist auch um 18:00 Uhr noch strahlend blau.
Einige Minuten später erreichen wir den besagten Lagerplatz und freuen uns über dessen hervorragende Qualität. Er ist vollkommen ebenen, bietet eine tolle Aussicht auf die umliegende Landschaft und wir haben ihn früher als erwartet erreicht. Schnell die Füße von den Schuhen befreit, die Kochutensilien aus dem Rucksack hervorgeholt, ein schmackhaftes Nudelgericht zubereitet und die restlichen Sonnenstrahlen des Tages gemütlich mit Aussicht auf das Meer ausklingen lassen. Traumhaft!!
Tag 3: Kurz vor Esporles – Deia
Am frühen Morgen beobachten wir wie sich der dunkle Nachthimmel langsam, aber sicher von schwarzen Blautönen zu helleren Farben und die Sonne den Morgendunst in leuchtendes Orange verwandelte. Belohnt werden die Frühaufsteher. Nach einem kurzen Frühstück wurde das Zelt abgebaut und die Ausrüstung wieder in den Rucksäcken verpackt. Ungefähr 5 km und 1 Stunde Abstieg sind es bis zum Städtchen Esporles von unserem Lagerplatz aus.
Dort angekommen präsentiert sich präsentierte sich Esporles als quirliges Städtchen. Der Briefträger singt lauthals spanische Lieder während er von Tür zu Tür geht und unterhält die ganze Straße. Wir füllen im Supermarkt unsere Vorräte auf und machen es uns anschließend auf einer Parkbank bequem, um unsere heutige Route ausführlich zu begutachten.
Geplant war heute bis nach Valldemossa zu laufen, aber da wir insgesamt nur 5 Tage Zeit haben und noch bis zum Cúber Stausee weiter laufen wollen, entschieden wir uns für Deiá als heutiges Etappenziel. Um das zu schaffen werden wir um eine kurze Transfer-Fahrt mit dem Bus wohl nicht herumkommen. Wir verlassen Esporles in nördlicher Richtung und wandern über gut ausgebaute Wege vorbei an Weiden und Wiesen. Wieder sind die fruchtigen Orangen- und Zitronenplantagen überall zu sehen.
Bald kommen wir an ein verschlossenes Gatter, dass den weiteren Weg verschließt. Dieses Tor soll das Betreten des folgenden Privatgrundstückes verhindern. Da aber der Wanderführer und auch mein GPS-Track diese Privatweg als Teil des Trockenmauerweges markieren, klettern wir über das Gatter und hoffen nicht auf einen verärgerten Grundbesitzer zu treffen. Auf solch verschlossenen Tore und Wege trifft man auf dem GR 221 häufiger. Es ist aber normalerweise kein Problem, sein Weg über das Privatgrundstück fortzusetzen.
Der Trockenmauerweg steigt nun steiler an und führt uns durch einen trocknen Kiefernwald und über zahlreiche Steine und Wurzeln bergauf. Immer wieder durchqueren wir Teile von eingestürzten Mauerresten. Nach einer knappen halben Stunde gelangen wir auf eine kleine Hochebene, von der wir einen schönen Blick zurück auf Esporles und unseren vergangenen Weg werfen können. Endlich wieder im steinigen Gebirge der Tramuntana wandern.
Nun folgt der steile und bei dieser Hitze anstrengende und schweißtreibende Anstieg zum Gipfel Sa Comuna. Die Vegetation ändert sich kaum und die niedrigen Kiefernbäume spenden wohltuenden Schatten. Es ist mittlerweile 13:00 Uhr und die Sonne brennt unerbittlich vom Himmel. Es sind gut über 30°C und der Schweiß fließt in Strömen. Schritt für Schritt erklimmen wir den Berg, doch der Gipfel lässt auf sich warten. Nach 40 Minuten sind wir am höchsten Punkt angekommen, doch da auch dieser von Kieferwald überzogen ist, muss sich erst ein geeigneter Aussichtsplatz für die Mittagspause finden.
Aber die Suche hat sich gelohnt. Wir machten es uns auf zwei Felsvorsprüngen bequem und ließen die Füße über dem steil abfallenden Abgrund baumeln. Die Aussicht war einfach fantastisch. Von hier konnten wir in der Ferne am Horizont sogar die Kathedrale von Palma ausmachen.
Aus akuter Zeitknappheit entscheiden wir uns, die 10 km von Valledemossa nach Deiá mit dem Bus zurückzulegen. Für circa 1.50€ steigen wir ein und entspannen unsere müden Glieder für einige Momente. In Deiá angekommen offenbart die Stadt ihre tolle Kulisse, welche terrassenartig in das Tramuntana Gebirge eingebettet ist.
Ab hier ging es über einfache und schmale Wege weiter Richtung Sóller, welches wir morgen erreichen wollten. Es war schon 19:00 Uhr und die Suche nach einem geeigneten Zeltplatz begann aufs Neue. Die Kräfte schwanden allmählich, da wir nun schon seid 13 Stunden unterwegs waren. Nach einiger Zeit passierten wir mehrere ummauerte Fincas und fanden anschließend ein schönes verstecktes Plätzen zwischen mehreren Büschen und auf einer weichen Grasfläche. Genau das wonach wir gesucht hatten.
Tag 4: Deia – Cúber Stausee
Heute ist unser letzter Wandertag auf dem Trockenmauerweg in Mallorca. Da wird es aufgrund von Zeitmangel nicht mehr bis zum Kloster in Lluc schaffen, werden wir unsere Reise am Cúber Stausee bei Kilometer 95 abschließen.
Am heutigen Morgen war es sehr windig. Da wir unser Zelt an einer geschützten Stelle aufgeschlagen hatten, haben wir in der Nacht nichts davon mitbekommen. Es war trotzdem wieder einmal Bilderbuch-Wetter mit strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen. Wir hatten eine gute Stunde Fußmarsch bis nach Sóller vor uns und wanderten über Schotterwege vorbei an Oliven- und Kiefernbäumen. Die Finca’s die wir auf dem Weg passierten, schienen in der Morgensonne immer größer und pompöser zu werden. Zum Verdruss unserer knurrenden Mägen, roch es in ihrer Nähe nach frisch gebratenem Rührei und Orangensaft…
Als wir nach einer knappen Stunden die meisten dieser Traumhäuser hinter uns gelassen hatten, begann der Abstieg nach Sóller. Es ging auf asphaltierten und gepflasterten Straßen bergab ins Tal der Orangen. Und dieses machte seinem Namen alle Ehre. Weit und Breit war nichts anderes zu sehen, als Orangen- und Zitronenplantagen. Es war anscheinend gerade Erntezeit und alle Bäume trugen volle Früchte.
Sóller ist einer sehr lebendige Stadt mit einem sehenswerten Altstadtkern. Die prunkvollen Häuserfassaden, engen Gassen und das geschäftige Treiben war ein großer Kontrast zu unseren vorherigen Tagen als einsame Wanderer im Gebirge. Wir erledigten ein paar Einkäufe, füllten unsere Vorräte auf, genossen ein leckeres Frühstück und machten uns anschließend in nördlicher Richtung zum kleinen Dörfchen Biniaraix auf.
Dieses liegt eine halbe Stunde von Sóller entfernt und bietet einen schönen Blick auf die größte Stadt im Tramuntana Gebirge. Mit ihr verlassen wir das Tal der Orangen und folgen der noch gut ausgebauten Straße in die Schlucht von Barranc de Biniaraix – einem gigantischen canyonartigen Einschitt zwischen zwei Bergen. Durch sie führt der Weg 800 Höhenmeter bergauf bis zum Coll de l’Ofre.
Nachdem wir schweißgebadet diesen ersten Anstieg gemeistert haben, laufen wir an verlassenen Kalksteinhäusern vorbei. Hier befindet sich ein Wasserfall der mehrere kleine kristallklare Gumpen speist, die wir für unsere Mittagspause nutzen. Nach der Rast an diesem schattigen Plätzchen geht es an den finalen Anstieg unserer letzten Etappe.
Wir blicken auf einen gigantischen felsigen Überhang der vor uns steil in den Himmel aufragt. Irgendwo dort ob ist der Coll de l’Ofre den wir erreichen wollen. In breiten und steiler werdenden Serpentinen wandern wir immer weiter nach oben. Wir überholen einige geführte deutsche Wandergruppen, die einen sichtlich anstrengenden Tag hinter sich gehabt haben müssen.
Bis an die Zähne mit der teuersten Expeditionsausrüstung ausgestattet die man für Geld kaufen kann, schnaufen sie langsam den Berg hinauf und fühlen sich wahrscheinlich wie bei einer hochalpinen Tour in unmarkierten Gelände. Hochkonzentriert ist es ihnen auch unmöglich uns zu grüßen. Wir passieren die Gruppe und erreichen nach einer knappen Stunde ein kleines Plateau, auf dem sich der gepflasterte Pilgerweg in einen schmalen Bergpfad wandelt.
Der Pfad schlängelt sich kurz an der rechten Bergflanke hinauf bis wir einen Bauerhof erreichen. Dort macht der Trockenmauerweg eine scharfe Linkskurve und führt in der Nähe eines Grates weiter hinauf. Durch dichten Wald geht es eine halbe Stunde über Steine und Wurzeln. Wir queren einige Male die geschotterte Fahrstraße und erreichen bald den Sattelpunkt Coll de l’Ofre auf 875 m.
Es geht ein kurzes Stück durch einen Wald und wir treffen andauernd auf kleine Gruppierungen von Schafen, Ziegen und Kühen. Ab und zu hört man in der Ferne einen Esel wiehern. Bald kommen wir aus dem Wald heraus und folgen einer breiten Forststraße nach links hinunter Richtung Cúber Stausee.
Die letzten Meter sind geschafft und wir machen es auf einer Bank direkt am See gemütlich. Endlich die Wanderschuhe ausziehen. Die Aussicht auf den See und die Tramuntana Berge ist fantastisch. Zu unserer Linken ragt der Puig Major mit seiner charakteristischen Kuppel steil in den Himmel empor. Mit 1445 m ist er der höchste Berg Mallorcas.
Weitere Informationen zum Wandern auf Mallorca
Im Bergzeit Magazin gibt es weitere interessante Informationen, Fotos und Wanderberichte zu dem abwechslungsreichen Fernwanderweg auf Mallorca. Hier findest Du den Artikel.
Timo von Bruder Leichtfuß ist die Etappen die wir auf dem Trockenmauerweg nicht geschafft haben gelaufen. Hier gibt’s seinen Bericht dazu. Für Ihn ging es von Port de Sóller bis nach Pollenca.
Auf Jens’ Hiking Blog, gibt es weitere Informationen zu weiteren Routen und Wandermöglichkeiten auf der spanischen Balearen Insel.
Bildergalerie vom GR221
Wenn Du noch mehr Eindrücke von unserer Trekkingtour auf dem Trockenmauerweg GR221 sehen willst, schau dir einfach die Bildergalerie an.
Warst Du auch schon einmal auf dem Trockenmauerweg GR221 unterwegs?
Reizt dich das Wandern auf Mallorca?
Das könnte Dich auch interessieren:
- Karte und Wanderführer zum GR 221
- Meine komplette Trekking Packliste zum Mallorca Wandern
- Reisebericht Mallorca Teil 1 – Von Port d’Andratx nach Estellences
- Testbericht des ultraleichten Trekkingrucksack Exped Lightning 45
- 7 Tipps mit denen dein Wanderrucksack sehr viel leichter wird
- 14 Kurz-Tipps für den Einstieg ins Ultraleicht Trekking
Günstig Wandern – 4 Ideen wie Du auch ohne viel Geld eine Menge erleben kannst!
Nicht immer steht einem der Cash-Flow zur Verfügung, den man gerne hätte, um all seine Touren und Wünsche direkt in die Tat umzusetzen. Aber es muss ja nicht immer eine ausgiebige, jedoch teure Fernwanderung über die Alpen sein, denn glücklicherweise kann Wandern eine der günstigsten und sowieso schönsten Freizeitbeschäftigungen überhaupt sein. Eigentlich brauchst Du nur Dich selber dafür. Es kann auch schon direkt hinter deiner Haustüre beginnen – auch für Städter.
Für alle die bei der Tourenplanung etwas auf den Groschen achten müssen, hab ich 4 Tipps zusammengefasst, wie Du die Kosten deines nächsten Trips deutlich reduzierst und günstig wandern kannst:
Tipps zum Günstig wandern
1. Günstig wandern beginnt bei der Anfahrt
Auch wenn Du nicht in der Nähe der Berge wohnst, muss nicht für jeden Trip die lange und teure Anfahrt ins Gebirge unternommen werden. Es gibt auch in den Mittelgebirgen wunderbare Gegenden zum wandern. Für Mitteldeutschland kann ich den Harz oder das unbekanntere und kleine Kyffhäusergebirge sehr empfehlen.
Generell hat meiner Erfahrung nach aber fast jede Region in Deutschland außerhalb der urbanen Ballungszentren schöne Wanderwege. Es lohnt sich daher der Natur in der näheren Umgebung besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Wie ich oben schon erwähnt hatte, kann die Tour ganz einfach schon von der Haustüre beginnen (Stichwort Microadventure). So spart man sich sogar jegliche Anfahrtskosten.
Vor einigen Jahren habe ich auch angefangen meine direkte Umgebung genauer zu erwandern und sie dadurch viel besser kennengelernt. Es ist wirklich erstaunlich was man für schöne Ecken und Plätze entdeckt, die man so nicht in seiner direkten Umgebung erwartet hätte.
Hilfe bei der Suche von Wanderwege in deiner Nähe findest Du bei diesen beiden bekannten Portalen:
Falls Du doch gerne in die Berge fahren möchtest und ein paar hundert Kilometer zwischen Dir und den alpinen Bergketten liegen, dann gibt es neben der teuren Deutschen Bahn auch einige andere Möglichkeiten, um günstig ans Ziel zu kommen. Da wären zum einem:
- Die klassische Mitfahrgelegenheit. Durch Smartphones und Internet ist die Suche nach der richtigen Fahrt kinderleicht und in sekundenschnelle erledigt. Und nach Süd-Deutschland gibt es erfahrungsgemäß viele Fahrten. Empfehlenswerte Portale sind: BlaBlaCar, Mitfahrgelegenheit und Mitfahrzentrale. Besonders für Städter eine gute Möglichkeit, da die meisten Fahrten von den großen Städten aus angeboten werden.
- Mit dem Bus. Durch den Boom der Fernbusse kannst Du jetzt auch für wenig Geld bequem mit dem Bus durch ganz Deutschland tingeln. Die Fahrten dauern erfahrungsgemäß etwas länger als mit der Bahn oder dem Auto, aber dafür kommst Du z.B. schon für 19,00€ von Berlin nach München! Der größte Anbieter im Segment der Busfernreisen ist mittlerweile Flixbus.
- Die Bahn sollte man aber trotz der üblichen hohen Preise nicht verachten! Denn mit der Bahncard 25 sind von Zeit zu Zeit auch ein paar gute Angebote beim Urgestein des deutschen Personenverkehrs zu finden. Es lohnt sich bei der Anreiseplanung also auch mal bei der guten alten Bahn vorbeizuschauen.
2. Übernachte im Zelt
Möchtest Du gerne ein paar Tage wandernd unterwegs sein und die maximale Naturerfahrung erleben, dann ist ein Zelt bzw. eine mobile Unterkunft die beste Möglichkeit. Zusätzlich sparst Du Dir so noch den Übernachtungspreis für deine Unterkunft (sofern Du bereits ein Zelt dein Eigen nennst), wenn Du dein Zelt in der freien Natur aufspannst.
Auch wenn in Deutschland das Wildcampen offiziell verboten ist, lass Dich davon nicht abschrecken. Wir haben bis jetzt immer gute Erfahrungen damit gemacht und haben schon sehr oft die Nächte unter freiem Himmel in der Natur verbracht. Mit diesen 8 Tipps vermeidest Du Ärger beim Wildcampen!
Besonders schön fanden wir das Wildcampen auf dem Harzer Hexensteig.
Und sollte Dir allein der Gedanke ans Wildcampen schon unruhige Nächte bescheren, dann sind Campingplätze meist trotzdem günstiger als eine Übernachtung in einem Hotel oder einer Gaststätte. Also ein Hoch auf das Zelt!
3. Orientiere dich am Ultraleicht Trekking
Ja, ultraleichte Wander- und Trekking Ausrüstung kann sehr sehr teuer sein, da viele Outdoor Hersteller die gleiche Funktionalität bei geringerem Gewicht gewährleisten möchten. Jedoch ist die neuste und leichteste High-Tech Outdoor Ausrüstung nicht unbedingt im Sinne der Ultraleicht Bewegung.
Viel häufiger geht es erstmal darum auf unnötige Dinge zu verzichten, als die 200 Gramm leichte GoreTex-Jacke zu kaufen, die zwar in die Hosentasche passt, aber viel Geld kostet. Und besonders als Wander- und Trekking Einsteiger kann das von Vorteil sein, da man von Anfang an auf die Anschaffung von unnötiger Ausrüstung verzichtet und so seinen Geldbeutel schont. Wie wenig Du eigentlich wirklich zum Wandern und Trekking an Equipment benötigst, kannst Du in diesen Artikel nachlesen:
Wenn Du gerne Wandertouren machen möchtest, die nicht länger als einen Tag dauern und nicht in alpinem Gelände verlaufen, brauchst Du nochmal weniger teure Ausrüstung. Mit einem Paar guten und rutschfesten Lauf- oder Trailrunningschuhen kannst Du schon viele schöne Tageswanderungen machen. So war ich früher schon häufiger in der Eifel unterwegs, habe tolle Touren gemacht, schöne Landschaften bewundert und mich gefreut nicht meine schweren Bergschuhe am Fuß zutragen.
4. Nimm dein eigenes Essen mit und Koche selbst
Je nachdem wo Du unterwegs bist, nimmt die Verpflegung den größten Teil der Ausgaben ein. Besonders bei Hüttentouren in den Alpen sind die täglichen Mahlzeiten meist der höchste Kostenpunkt. Dies ist in diesem Fall aber auch verständlich, da die Berghütten über eine sehr viel ungünstigere Anbindung an die Infrastruktur besitzen. Daher wird das Essen mit der Materialseilbahn, dem Hubschrauber oder zu Fuß zu den Hütten transportiert. Und das ist eben nicht ganz günstig – besonders der Einsatz eines Hubschraubers.
Sollte es dir finanziell nicht möglich sein jeden Tag auf der Hütte, in Gaststuben oder Restaurants zu essen, dann nimm Dir dein eigenes Essen mit und koche selbst. Auf Trekkingtouren ist es für mich generell der Fall, dass ich meine Verpflegung für einige Tage mitnehme, da ich es genieße unabhängig von Gaststätten oder Supermärkten unterwegs zu sein.
Wenn Du Dir dein Essen selber kochen möchtest, aber keine Lust hast einen schweren Campingkocher mit zu schleppen, dann probier doch mal diesen ultraleichten und robusten Dosenkocher aus! Er hat mir seid 12 Monaten auf zahlreichen Trekkingtouren gute Dienste geleistet, mein Essen zuverlässig zum kochen gebracht und funktioniert noch immer wie am ersten Tag.
Gewicht ist ebenfalls ein gutes Stichwort zum Proviant unterwegs. Natürlich möchte man immer ausreichend Nahrung dabei haben, sich aber nicht daran den Buckel krumm tragen. Daher sind dehydrierte (wasserentzogene) und energiereiche Lebensmittel von Vorteil. Unter den folgenden zwei Links findest Du ausführliche und gute Informationen zur genauen Zusammenstellung von Proviant bei Trekking- oder Wandertouren.
Anmerkung: Ich persönlich finde es auf Hüttentouren in den Alpen jedoch wichtig, auch zu essen wo ich schlafe. Denn an der Übernachtung verdienen die Hüttenwirte und Bediensteten nichts, da dieser Betrag vollständig der AV-Sektion zufließt. Somit haben sie nur die Möglichkeit durch die Verpflegung ihr Geld zu verdienen.
Wie sparst Du beim Wandern Geld? Verrate uns Deine Tipps!
Wildcampen – 9 Tipps wie Du beim Wild Zelten Ärger vermeidest
Wildcampen in freier Natur ermöglicht den direkten Kontakt zu seiner Umwelt. Fernab von Zivilisationslärm und Campingplätzen mit Schrebergarten Atmosphäre, erlebt man Ruhe, Freiheit und Entschleunigung. Daher entscheide ich mich oft bewusst dafür, mein Zelt oder Tarp jenseits der ausgetreten Pfade aufzuspannen.
Leider ist besagtes Wildcampen aber nicht besonders gern gesehen und häufig sogar ausdrücklich verboten. Vor allem in Deutschland ist richtiges Wild Zelten rechtlich fast nirgendwo erlaubt. In den Alpen kocht jede Region oft ihr eigenes Süppchen, was die gesamte Lage etwas undurchsichtig werden lässt.
Daher gebe ich Dir in diesem Artikel einen groben Überblick über die rechtliche Lage in Europa, Tipps um Ärger zu vermeiden und die Natur zu schonen.
Tipps und Infos zum Wildcampen
Wildcampen Tipps in der Schnellübersicht:
- Kein Feuer machen
- Lass keinen Müll liegen
- Nicht in Naturschutzgebieten wild zelten
- Privatgrundstücke vermeiden
- Keinen unnötigen Lärm verursachen
- Dein Zelt spät auf und früh abbauen
- Benutze ein kleines Zelt mit geringem Footprint
- Nicht in Sichtweite von Wanderwegen, Ortschaften und Häusern wildcampen
Was bedeutet Wildcampen eigentlich genau?
Wenn Du dein Nachtlager außerhalb von ausgewiesenen Campingplätzen in der freien Natur aufschlägst, dann spricht man vom Wildcampen. Dadurch ist das Übernachten in der freien “Wildnis” sehr naturverbunden und frei von den Zwängen, die auf den Campingplatzen üblicherweise herrschen1 .
Dabei spielt es für die Definition keine Rolle, ob Du mit deinem Zelt in der Natur übernachtest, unter einem Tarp, oder nur mit deinem Schlafsack auf einer Isomatte. Rechtlich unterscheiden sich diese verschiedenen Arten der Übernachtung jedoch schon. Denn das Übernachten in einem Zelt, ist in den meisten europäischen Ländern ausdrücklich verboten.
Grauzone Biwakieren
Das Nächtigen unter einem Tarp, oder auf deiner Isomatte in einem Biwaksack – das sogenannte Biwakieren – stellt teilweise eine rechtliche Grauzone dar. Denn Lagern, also “eine Pause machen” ist nicht verboten. Und Biwakieren kann auch als eine Art des Lagern bezeichnet werden.
Es beschreibt das »Kampieren außerhalb von Campingplätzen während eines kurzen, durch den Anlass gebotenen Zeitraumes im hochalpinen Gelände« 2. Und dieser besagte Zeitraum ist nicht genauer definiert. Wenn man beim Biwakieren in freier Natur also erwischt wird, kann man genauso gut sagen, dass man hier liegt, um tolle Sonnenaufgangsfotos zu schießen.
Warum ist Wildcampen denn überhaupt verboten?
Ich finde es sehr schade, dass in den meisten europäischen Ländern das Wildcampen untersagt ist. Denn ich war immer der Überzeugung, dass die Menschen, die sich dazu entscheiden die Nacht bewusst in der Natur zu verbringen, diese auch respektvoll behandeln und keine unnötigen Spuren hinterlassen.
Aber dem scheint in vielen Fällen leider nicht so zu sein. Denn oft wird einfach achtlos
- Sein Müll in der Natur entsorgt
- Offenes Feuer gemacht
- In Naturschutzgebieten gezeltet
- durch unnötigen Lärm die Tierwelt gestört
- Pflanzen beschädigt
Warum sonst gäbe es ein so striktes Verbot gegen diese Form des wild zelten?
Wo ist Wildcampen in Europa denn erlaubt?
Wildcampen in Norwegen, Schweden und Finnland
Auf dem europäischen Kontinent wird das Wildcampen-Verbote nicht überall gleich behandelt. In den meisten skandinavischen Ländern wie Norwegen, Schweden und Finnland gilt das Jedermannsrecht. Dieses gesteht allen Menschen bestimmte grundlegende Rechte bei der Nutzung der Wildnis und gewissen privaten Landeigentums zu 3.
Generell ist somit das Zelten in der Natur unabhängig von der Einstimmung des Grundbesitzers möglich. Dabei sollte aber trotzdem rücksichtsvoll mit der Umwelt umgegangen und ihr kein Schaden zugefügt werden. Ausgenommen von dem Jedermannsrecht sind aber die meisten Naturschutzgebiete und Nationalparks.
Wildcampen in der Schweiz
In der Schweiz gilt interessanterweise ebenfalls das Jedermannsrecht. Dort gibt es aber etwas strengere Auflagen für das Wildcampen als beispielsweise in den skandinavischen Ländern. Zudem gibt es von Kanton zu Kanton unterschiedliche Regeln und Gesetze zum wild zelten. Generell ist das wilde Zelten dort aber nicht verboten.
In der Schweiz werden die Bereiche in denen Wilcampen verboten ist häufig auch mit Schildern gekennzeichnet. Oberhalb der Baumgrenze sein Zelt aufzuschlagen ist aber im allgemeinen kein Problem. Solange Wildruhezone, Naturschutzgebiete, eidgenössischen Jagdbanngebiete und der Nationalpark gemieden werden.
Wildcampen in Deutschland
In Kurzform kann für das Wildcampen in Deutschland gesagt werden: Es ist verboten. Die betreffenden Gesetze fußen auf dem Landes- sowie teilweise dem Bundes-Waldgesetz. Daher gibt es ja nach Bundesland unterschiedliche Regelungen zu dem Zelten in freier Natur. Erlaubt ist das Zelten somit nur an speziell dafür gekennzeichneten Orten.
Mittlerweile wurden in einigen deutschen Mittelgebirgen naturnahe Trekking-Camps errichtet. An diesen speziell ausgewiesenen Bereichen kann gegen eine kleine Gebühr nach Anmeldung das eigene Zelt im Wald aufgeschlagen werden. Meist können maximal 3 Zelte pro Platz aufgestellt werden. Die Standorte dieser Plätze werden erst nach der Anmeldung mitgeteilt. Sie sind häufig nur auf Wanderpfaden erreichbar und liegen abseits von bewohntem Gebiet. Ein guter Kompromiss zwischen Wild zelten und Campingplatz.
Solche Trekking-Camps beziehungsweise Naturlagerplätze gibt es beispielsweise im Nord- und Mittelschwarzwald, dem Pfälzer Wald oder der Eifel.
Wildcampen in Frankreich
Auch in Frankreich ist das Wildcampen untersagt. Besonders an den touristischen Hauptzentren wie zum Beispiel den Küsten, wird dieses Verbot auch intensiv kontrolliert und durchgesetzt. Mit der Zustimmung des Besitzers kann aber auf Privatgrundstücken das Zelt aufgeschlagen werden. DA gilt jedoch wiederum nicht für die Küstengebiete Frankreichs.
Ein Wildzelten Verbot besteht auch in den zahlreichen Nationalparks und Naturschutzgebieten Frankreichs. Dort kann allerdings zwischen 19 Uhr und 9 Uhr morgens das Biwakieren geduldet. Jedoch nur, wenn man mindestens 1 Stunde von der Grenze des Nationalparks entfernt nächtigt. “Richtiges” Wildcampen ist dort somit ebenfalls untersagt.
Wildcampen in den übrigen europäischen Ländern
In den übrigen europäischen Ländern ist das Wildcampen höchstens toleriert (Portugal, Polen, etc.) und ansonsten ausdrücklich verboten (Deutschland, Italien, etc.). Für Österreich herrschen teilweise unterschiedliche Gesetze und Regeln in den einzelnen Bundesländern. HIER findest Du weitere Infos dazu.
In der folgenden Übersicht könnt ihr nochmal genau sehen, welches Land welche Einstellung gegenüber Wildcampern hat:
Trotz dieses ausdrücklichen Verbotes, habe ich schon einige Male mein Zelt in der deutschen Wildnis aufgeschlagen.
Warum?
Nicht weil ich irgendwelchen Leuten auf die Füße treten oder sonstigen Ärger provozieren will. Sondern weil ich der Meinung bin, dass man bei Einhaltung gewisser Regeln der Flora und Fauna mit dem Wildcampen keinen Schaden zufügt. Ich persönlich empfinde ebenfalls, dass man die Natur dadurch bewusster wahrnimmt , besser kennen lernt und daher ihren Schutz viel ernster nimmst, als wenn man sich nur auf isolierten Campingplätzen bewegt.
Solltest Du Dir auch gerne ein einsames Plätzchen für dein Zelt in der Natur suchen wollen, dann helfen Dir diese Tipps um Ärger zu vermeiden. Generell gilt: Beim Wildcampen sind wir Gäste in der Natur und verhalten uns entsprechend.
Tipps für das Wildcampen
1. Kein Feuer machen
Ein Feuer zu machen ist fast überall, außer an ausgewiesenen Stellen, verboten. Dies gilt besonders in Gegenden die sehr trocken sind und ein Feuer leicht einen Waldbrand entfachen kann. Außerdem sind die Strafen für ein Lagerfeuer im Wald sehr viel höher.
Auch mit deinem Camping- oder Dosenkocher solltest Du vorsichtig umgehen. Stelle immer sicher, dass sich keine brennbaren Materialien in der Nähe der Flammen befinden. Lass den Kocher nicht aus den Augen. Im besten Fall kannst Du ihn auf einem Felsen oder Steinen positionieren.
Möchtest Du an einer Stelle, an der es ausdrücklich erlaubt ist ein Lagerfeuer entfachen, dann findest Du im Bergzeit Magazin einige Tipps zum Feuer machen!
2. Lass keinen Müll liegen
Wir haben immer einige Plastiktüten dabei, in denen wir unseren Abfall sammeln, mitnehmen und bei der nächsten Gelegenheit in einem Mülleimer entsorgen. Unter Müll fällt alles, was wir nach seinem Gebrauch nicht mehr verwenden können. Das gilt auch für das Toilettenpapier oder Bananenschalen. Der Lagerplatz sollte nach dem Verlassen genauso aussehen wie wir ihn vorgefunden haben.
Getreu dem Motto: “Take nothing but pictures and leave nothing but footprints.”
3. Nicht in Naturschutzgebieten wild zelten
Wie der Name schon sagt, dienen Naturschutzgebiete dem Schutz der Natur und allen darin lebenden Tieren. Meist sind diese Gebiete gut auf Karten gekennzeichnet und auch auf den Wanderwegen ausgeschildert. Hier solltest Du wirklich nicht dein Nachtlager aufschlagen, da es häufig einen guten Grund für die Errichtung dieser Schutzzonen gibt.
Außerdem drohen hier beim Wildcampen weitaus höhere Strafen, als in Gebieten die keine Naturschutzzone sind.
4. Privatgrundstücke vermeiden
Die meisten Anwohner bringen wenig Verständnis für ein unerlaubt aufgestelltes Zelt in ihrem Garten auf. Auch wenn das sehr wahrscheinlich niemand tut, gibt es auch Privatgrundstücke, die nicht so leicht vom Besitzer kontrolliert und eingesehen werden können, da sie so weitläufig sind.
Auf unserer Wanderung über den Trockenmauerweg auf Mallorca, verlief ein Großteil des Wanderwegs durch private Grundstücke. Das waren meist sehr große Ländereien auf denen Wälder, Wiesen und kultiviertes Ackerland vorkam. Auch wenn diese Grundstücke einsam erscheinen, solltest Du trotzdem weitergehen und dein Nachtlager nicht auf privatem Grund aufstellen.
Häufig sind diese Grundstücke sehr deutlich durch Schilder und Zäune markiert. Teilweise ist es jedoch möglich neben einer Berghütte zu zelten, wenn man den Hüttenwirt vorher freundlich um seine Zustimmung gebeten hat. Oft lohnt es sich auch Bauern zu fragen. Die erlauben Dir dann eventuell dein Zelt auf einem ihrer weitläufigen Grundstücke aufzuschlagen.
5. Keinen unnötigen Lärm machen
Ansonsten wird die Tierwelt empfindlich gestört. Wir sind die Gäste der Natur, also müssen wir uns auch ihren Bedingungen anpassen.
Aber was ist den unnötiger Lärm? Normale Gesprächslautstärke ist natürlich kein Problem, aber sehr laute Musik und Gegröle sind tabu. Also es sollte keine Party im Wald stattfinden.
Durch unnötigen Lärm werden eventuell auch Anwohner oder andere Mitbürger auf Dich aufmerksam. Diese werden dich dann möglicherweise darauf hinweisen, dass in Deutschland ein Wildcampen-Verbot besteht. Es ist am Besten wenn Du dich so unauffällig und rücksichtsvoll wie möglich beim Übernachten in der freien Natur verhältst.
Und das geht natürlich mit leichtem Gepäck beim Trekking am besten!
6. Dein Zelt spät auf und früh abbauen
Aus diesem Grund macht es auch Sinn, dein Zelt am Abend erst spät (kurz vor Sonnenuntergang) auf- und Morgens früh (im Morgengrauen) wieder abzubauen bevor es wieder richtig hell geworden ist. Auch so verhinderst Du ungewollten Kontakt mit “engagierten Mitbürgern” 4 die Freude daran finden, dich auf dein Fehlverhalten hinzuweisen.
Solltest Du trotzdem einmal beim Wildcampen “erwischt” werden, dann hilft es immer sich freundlich und höflich gegenüber der anderen Person zu verhalten. Wir hatten mit anderen Menschen in dieser Hinsicht noch nie Probleme und wurden auch noch keinmal von unserem Lagerplatz weggeschickt.
Solange man sich an diese Regeln hält, wird man in den meisten Fällen gar nicht erst bemerkt. Außerdem geben wir der anderen Person weniger Möglichkeiten für Konflikte.
7. Benutze ein kleines und ultraleichtes Zelt
Ein kleines und leichtes Zelt hilft Dir dabei nicht besonders aufzufallen. Durch den kleinen Footprint und die niedrigere Höhe ist dein Zelt nicht so leicht für die engagierten Mitbürger auszumachen. Außerdem findest Du dadurch auch an engeren Stellen noch ein gemütliches Nachtlager.
Durch das geringe Gewicht eines Ultraleichtzeltes, trägst Du weniger Gewicht im Rucksack. In der Folge bist Du bei gleicher Wanderstrecke deutlich fitter. Somit hast Du am Ende des Tages noch genügend Energie und Zeit, um den perfekten Zeltplatz zu finden.
8. Nicht in Sichtweite von Wanderwegen, Ortschaften oder Häusern wild zelten
Daher ist es ebenfalls sinnvoll sein Nachtlager nicht in der Nähe von Wanderwegen, Ortschaften oder generell bewohntem Gebiet zu wählen. So wird einfach der Kontakt mit Anwohner vermieden.
Außerdem möchte ich ja unter freiem Himmel zelten, um die Natur richtig genießen und erleben zu können. Das funktioniert nicht so ganz, wenn die Hauptstraße in der Nähe ist und in der Nacht dauernd das Geräusch von vorbei bretternden Lastwagen zu hören ist.
Ich versuche auch immer einen gewissen Abstand von Wanderwegen einzuhalten, um andere Wanderer mit meinem Zelt nicht in ihrer Naturerfahrung zu stören.
Für dich kommt auch Zelten im Winter in Frage? So bleibst Du dabei schön warm im Schlacksack!
9. Nicht länger als 1 Nacht am gleichen Ort wildcampen
Für mich ist das Wild zelten immer mit einer Wanderung verbunden. Daher kommt es für mich sowieso nicht in Frage länger als einen Tag am gleichen Ort zu bleiben. Solltest Du trotzdem planen zwei Übernachtungen an einem Lagerplatz zu machen, erhöhst Du so natürlich auch deine Chancen entdeckt zu werden.
Selbst in den Ländern die das Wildcampen erlauben, ist es nicht vorgesehen, dass man mehr als eine Nacht am gleichen Ort verbringt.
Die Praxis beim Wildcampen
Wir versuchen uns immer an diese Regeln zu halten und haben damit bis jetzt auch ausschließlich gute Erfahrungen hier in Deutschland gemacht. Die meisten Menschen sind bei respektvollen Umgang mit der Natur unsererseits auch sehr viel toleranter gegenüber dem wild zelten als ich das gedacht hätte.
Wie hältst Du es mit dem Wildcampen?
Welche Erfahrungen hast Du damit gemacht?
Quellen:
1 – http://wild-campen.de/ueber-wildcamping/
2 – http://wild-campen.de/rechtslage-in-deutschland/
3 – http://de.wikipedia.org/wiki/Jedermannsrecht
4 – http://wild-campen.de/verhaltensregeln/
Microadventure: Wandern in der Eifel | Von Blankenheim zum Freilinger See
Nicht immer hat man 5-6 Wochen Zeit um mit seinen 7 Sachen über die Alpen, durch Nepal oder Norwegen zu wandern. Alltägliche Verpflichtungen, das Familienleben und das soziale Umfeld bedürfen ebenfalls ausgiebiger Aufmerksamkeit. Oft sitzt ich bei der Arbeit vor dem Computer, schaue aus dem Fenster raus und wünsche mir, dass ich gerade draußen in der Natur wäre und Abenteuer erlebe, anstatt meine Augen am Bildschirm zu ruinieren.
Kürzlich habe ich dann ein interessantes Interview mit Alastair Humphreys in der NY-Times gelesen, worin er genau dieses Problem anspricht und daher vorschlägt Microadventures zu machen. Um seine Abenteuerlust und das Verlagen nach der liebsten Outdoor-Aktivität trotzdem befriedigen zu können obwohl man nicht viel Zeit hat, reicht oft auch ein kleiner Ausflug in die heimische Natur. Wenn du also von 9 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags arbeitest, hast du dazwischen genug Zeit Abenteuer in der Natur zu erleben.
Einzige Bedingung: Die Nacht muss unter freiem Himmel verbracht werden.
Mein Microadventure: Wandern in der Eifel
Der Wetterbericht für den kommenden Mittwoch versprach in Köln schönstes Wetter, also beschloss ich mein Microadventure an diesem Tag in der Eifel zu erleben. Der Rucksack war schnell gepackt und die Wanderschuhe flott geschnürt. Auf ging es zu meiner ersten schnee- und eisfreien Wanderung dieses Jahr. Der Zug hielt in Blankenheim und mein Weg führte mich von dort in knapp 3h bis zum Freilinger See.
Es hat durchaus seine Vorteile schon mitten im März wandern zu gehen. Den gesamten Weg über habe ich trotz schönstem Wetter und 18°C keine anderen Wanderer zu Gesicht bekommen und hatte den Weg daher für mich alleine (Das gleiche habe ich übrigens dieses Jahr auf dem Moselsteig im April erlebt!). Es tat richtig gut endlich wieder Erd-, Stein- und Waldboden unter den Wanderstiefel zu spüren und die frische eifler Luft zu atmen. Durch geschickte Reduktion und Optimierung des Wanderrucksack Gewichts, konnte ich trotz kompletter Trekkingausrüstung die 15km ohne Probleme laufen. Sonst fiel es mir am ersten Wandertag des Jahres immer etwas schwierig wieder in Tritt zu kommen.
Die Zeltplatzsuche am Freilinger See gestaltete sich etwas schwieriger als gedacht, da der Laubwald (logischerweise natürlich) im März noch keine Blätter und üppige Sträucher besitzt, hinter denen man sein Zelt vor den neugierigen Blicken von Spaziergänger verstecken kann. Aber mit diesen Tipps zum Wildcamping war ein nettes Plätzchen trotzdem bald gefunden und so kam richtiges Trekking-Feeling auf. Ein paar Stunden vorher saß ich noch am Schreibtisch und jetzt im Eingang meines Zeltes und kochte ein leckeres Nudelsüppchen auf meinem Kocher (Der selbstgebaute Dosenkocher hat im Übrigen hervorragend funktioniert und ging sehr sparsam mit dem Spiritus um). Traumhaft!
Die Nacht im Zelt war eher mäßig erholsam, da sich die Tiere des Waldes dazu entschlossen hatten den nahenden Frühling mit allerlei Geschrei zu begrüßen. Gefühlt hätte die Zivilisation nicht weiter entfernt sein können. Und das in der Eifel.
Um 6 Uhr klingelte der Wecker, das Zelt wurde im Regen zusammengepackt und der Rückweg im Nebel angetreten. Um 12 Uhr saß ich schon wieder am Schreibtisch und hatte in nur 15 Stunden ein komplettes Outdoor Adventure erlebt. Ich war zwar etwas durch den Wind und zerzaust wegen der unruhigen Nacht, aber saß sehr viel zufriedener und entspannter an meinem Arbeitsplatz als Tags zuvor.
Video vom Microadventure Wandern in der Eifel
Hier könnte ihr mein Microadventure in der Eifel in bewegten Bildern sehen. Ich hab mal ein bisschen mit meiner GoPro herumgespielt und alles in 2.7k superscharf aufgenommen.
Infos zur Tour: Wandern in der Eifel
GPS-Track von Outdoor Active:
Es muss nicht immer eine lange Fernwanderung sein. Das Bedürfnis nach einem Abenteuer in der Natur kann auch in ein paar Stunden und in der heimischen Umgebung gestillt werden.
Die gleichen Abenteuer kannst Du natürlich auch im nahen Siebengebirge haben. Wir waren dort vor kurzem zu einer spätsommerlichen Wanderung unterwegs und hatten bei besten Wetter viele traumhafte Ausblicke! Hier findest Du den Artikel und Infos wo genau wir im Siebengebirge wandern waren!
Hast Du auch schon Microadventures unternommen und wenn ja, wo gehst du hin, um kurze Outdoor-Abenteuer zu erleben?
Microadventures anderer Oudoor-Blogger:
- Martin von OutdoorHighlights verschlägt es für eine Nacht mit dem Rad in die Natur.
- Für Carsten von Fastpacking ging es mit den Schneeschuhen los.
Das könnte Dich auch interessieren:
- 7 Tipps mit denen dein Wanderrucksack sehr viel leichter wird
- 7 Schritte um den perfekten Zeltplatz beim Trekking zu finden
- Trekking Packliste für eine mehrtägige Wanderung
- Traumpfad München Venedig | Der Film
- Wandern im Harz: Harzer Hexenstieg | Von Osterode nach Thale
- Wanderrucksack Packliste für Alpenüberquerung zu Fuß
Zeltplatz finden: 7 Schritte für das optimale Nachtlager
Besonders wenn man unter einem Ultraleichtzelt oder einem Tarp übernachtet, ist es entscheidend einen passenden Zeltplatz finden zu können. Denn nicht nur die Wahl des Shelters, sondern auch die Entscheidung für den Lagerplatz bestimmt, wie komfortabel und erholsam die Nacht wird.
Mit diesen 7 Tipps und Kriterien die ich Dir in diesem Artikel vorstelle, wird das Finden eines geeigneten Zeltplatz auch für ungeübte leichter. Diese Tipps gelten rechtlich leider nur für Länder in denen das Zelten in der Natur gestattet ist. In Deutschland ist das leider nicht der Fall. Wer dennoch in Deutschland in der Natur zelten möchte, findet hier in einem separaten Artikel ausführliche Informationen und Tipps zum Wildcampen.
Zeltplatz finden :
7 Tipps für das optimale Nachtlager
1. Zeltplatz finden: Nach einer ebenen Fläche suchen
Das finden einer ebenen Fläche ist einer der wichtigsten Faktoren für eine angenehme Nacht. Denn auf einer ebenen Fläche lässt sich sein Zelt oder Tarp am einfachsten aufschlagen und standsicher befestigen. Schon eine leichte Schräge kann einen Nachts von der Isomatte rutschen lassen. Oder die Isomatte gleitet auf den glatten silikonbeschichteten Zeltböden herum.
Zusätzlich ist es von Vorteil, wenn Du auf der ebenen Fläche einen trockenen Untergrund vorfindest. Ein nasser oder feuchter Boden erhöht den Wärmeverlust und macht den Zeltboden somit kälter. Besonders komfortable wird die Nacht, wenn der Boden mit weichen Materialien wie Tannennadeln, Blättern, Moos oder Sand bedeckt ist.
2. Abseits des Wanderweges
Um andere Wanderer nicht in ihrer Naturerfahrung zu stören, suche ich mir einen ruhigen Zeltplatz abseits des markierten Wanderweges. Ist man in Ländern unterwegs, wo Zelten in der freien Natur nicht erlaubt ist, hilft es ebenfalls, wenn außerhalb der Sichtweite von Ortschaften oder anderen Wegen einen Zeltplatz finden kann.
3. Nicht in Talsohlen oder Senken
Talsohlen und Senken bilden meistens die tiefste Stelle der umgebenden Landschaft. Somit ist dort auch häufig die kälteste Stelle zu finden, da kalte Luft immer nach unten strömt. Außerdem laufen Senken bei starken Regenfällen gerne als erstes voll. Solltet ihr also kein leidenschaftlicher Nachtschwimmer sein, einfach ein paar Meter weiter ziehen und sich eine etwas erhöhte Stelle für den Zeltplatz suchen.
4. Nicht im Bereich natürlicher Gefahren
Besonders im Gebirge ist auf natürliche Auslaufzonen von Felswänden und Berghängen zu achten. Oft sind diese leicht zu erkennen, da dort schon häufiger Wasser, Schlamm oder Schnee den Berg herunter geflossen kam. In diesen Schneisen fehlen meistens Bäume oder sonstiger Bewuchs. Zieht über Nacht ein Unwetter mir Starkregen herein, kann an diesen Auslaufzonen sehr schnell eine große Menge Wasser und Erde angespült werden. Was ein eher jähes Erwachen zu Folge hat.
Bist Du im Winter unterwegs, gilt das gleiche natürlich auch für Lawinengefährdete Hänge!
5. Stehenden Gewässern und Sumpf-Gebiete meiden
Gerade im Sommer lieben es die kleinen, fiesen Stechmücken in stehenden und lauwarmen Gewässern ihre unliebsame Brut heranzuziehen. Von solchen Tümpeln würde ich zur warmen Jahreszeit auch einen gesunden Abstand suchen. Wenn in der Nähe des Wassers, dann nur dort wo es sich auch bewegt bzw. fließt. Aber dazu siehe den folgenden Punkt!
Außerdem können die kleinen Tümpel bei starken Regenfällen über ihre “Ufer” treten und unseren Zeltplatz fluten.
6. Natürlicher Ressourcen wie fließendes Wasser
Es ist definitiv von Vorteil in der Nähe von fließendem Gewässer zu zelten. Zum einen bietet es einem die Möglichkeit seine Wasservorräte aufzufüllen und zum anderen können wir uns darin waschen. Jedoch sollten wir beachten, dass wir nicht zu nah am Wasser campen. Denn auch dort ist meistens die tiefste Stelle im Gelände und es kann 4 – 5 Grad kälter sein als in der restlichen Umgebung. Im Sommer mag das angenehm sein, in frischen Frühlings- oder Herbstnächten dann schon nicht mehr so sehr.
7. Unter oder neben Bäumen und Büschen seinen Zeltplatz finden
Generell ist es gut in der Nähe oder unter Bäumen und Büschen sein Zeltplatz aufzuschlagen. Denn die Bäume brechen den Wind und schützen uns im Sommer mit ihrem Blätterdach auch ein wenig vor Niederschlag. Zusätzlich schirmen sie uns auch in kälteren Nächten vor dem Auskühlen ab.
Wir sollten jedoch sehr genau bei der Beurteilung des uns umgebenden Waldes sein. Denn wenn viele tote oder umgekippte Bäume in der Gegend zu sehen sind, dann birgt das eine sehr große Gefahr bei Sturm oder stärkerem Wind. Es können dann leicht Äste und Zweige abbrechen oder schlimmer ganze Bäume umstürzen und auf unser Zelt fallen. Und so möchte ich relativ ungern Nachts geweckt werden. Falls man dann noch aufwacht.
Daher immer darauf achten in welchem Zustand die Bäume um uns herum sind!
Für dich kommt auch Zelten im Winter in Frage? So bleibst Du dabei schön warm im Schlacksack!
Literaturtipps zum Thema:
- The Ultimate Hiker’s Gear Guide von Andrew Skurka – Sehr interessantes Kompendium hauptsächlich zur Ausrüstung zum Ultraleicht Wandern. Aber auch zahlreiche Tipps für das Bewegen und Übernachten unter freiem Himmel.