Keyword: Ultraleicht Trekking
Ultraleicht Trekking: Anleitung und 14 Tipps für den Einstieg
Von Ultraleicht Trekking spricht man, wenn das Basisgewicht (ohne Verbrauchsgüter wie Wasser, Proviant und Brennstoff) der Trekkingausrüstung unter 5 Kilogramm liegt. Oder unter 4,5 kg (10 Pfund) wenn man vom angloamerikanischen Maßsystem ausgeht.
Leichtes Trekking versteht ein Gewicht von unter 10kg als Grenze. Alles jenseits davon wird als traditionelles Trekking bezeichnet. Also auch der 20 Kilogramm schwere Rucksack.
Meine Gründe für dein Umstieg vom konventionellen zum Ultraleicht Trekking dürften sich mit den Erfahrungen der meisten Wanderer decken. Denn ein ultraleichter Wanderrucksack reduzierte nicht nur meinen Konsum der täglichen Ibuprofen-Dosis.
Ultraleicht Trekking im Überblick
Vorteile des Ultraleicht Trekking
Die Vorteile vom Ultraleicht Trekking sind für mich die folgenden:
Geringerer Energieverbrauch. Ich kann längere Tagesetappen wandern, oder die gleiche Strecke sehr viel angenehmer bewältigen. In der Folge brauchte ich weniger Proviant und Wasser als vorher. Was meinen Rucksack noch leichter macht. Stichwort: Positive Gewichtsspirale
Nachts geringere Regenerationszeit und dadurch verbesserte Leistungsfähigkeit.
weniger Blasen an den Füßen
Schultern, Knie, mein Rücken, etc wird weniger stark beansprucht.
Gewinn von Stabilität, Sicherheit und Trittsicherheit auf technischeren Bergwegen.
Und kann die Natur, meine Umwelt, die Entschleunigung und die Freunde am Minimalismus endlich wirklich genießen.
Generell ist mein Ziel das Rucksackgewicht so gut wie möglich zu reduzieren, um mehr Spaß und Leichtigkeit beim Wandern und Trekking zu haben. Ohne dabei aber auf Komfort oder Sicherheit verzichten zu müssen. Der Umstieg auf eine ultraleichte Trekking Ausrüstung kann sehr schnell ins Geld gehen, da gerade Inventar aus sehr leichten Materialien teilweise teurer ist als die Standard-Variante.
Trotzdem lohnt es, sich von Tipps anderer Ultraleichtwanderer inspirieren zu lassen, Dinge zu rekombinieren oder selber zu machen (Stichwort: MYOG). So kannst Du auch ohne große Investitionen leichter unterwegs zu sein.
Der Umstieg auf eine ultraleichte Trekkingausrüstung ist ein steter Prozess ist und nicht über Nacht abgeschlossen. Auch ich bin noch lange nicht bei meiner “perfekten Packliste” angekommen. Dennoch möchte ich Dir einige Tipps, die mir bei meinem Einstieg in die Welt des Ultraleicht Trekking geholfen haben, in diesem Artikel gerne weitergeben.
Anleitung für den Ultraleicht Trekking Einstieg
In dieser Anleitung findest Du den roten Faden für den gelungenen Einstieg in das Ultraleicht Trekking. Daher sind die vorgeschlagenen Schritte auch in chronologischer Reihenfolge aufgelistet. Das heißt: Die sinnvollsten und ausschlaggebensten Maßnahmen stehen am Anfang. Fortgeschrittenere Tipps finden sich eher am Ende des Artikels.
Generell gilt: Sieh diese Maßnahmen einfach als eine Art “Buffet” an und nimm dir davon nur das, was dir auch gefällt und wovon du der Meinung bist es auch guten Gewissens umsetzen zu können. Nicht alle Tipps sind unbedingt für jeden Wandertypen geeignet.
1. Bestandsaufnahme der aktuellen Ausrüstung
Noch bevor irgendein Gegenstand aussortiert oder ersetzt wird, sollte die konsequente Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes deiner gesamten Ausrüstung erfolgen. Das heißt: Du suchst deine aktuelle Packliste zusammen und legst jeden Gegenstand auf die Waage.
Idealerweise trägst Du die Messwerte in eine Excel-Tabelle ein und summierst alle Gewicht am Ende zu einem Endwert auf. Eine Alternative zu der Office Tabelle, ist die Web-Anwendung “LighterPack”. Dort kannst Du nach der Registrierung ebenfalls deine Werte eintragen.
Hier geht es um das Basisgewicht deiner Ausrüstung. Folgende Dinge werden dort also nicht mit gewogen:
- Proviant
- Wasser
- Brennstoff
2. Überflüssige Gegenstände aussortieren
Auch der zweite Schritt kommt noch ohne Neu-Anschaffung aus. Denn es gibt beim Einstieg ins Ultraleicht Trekking in den meisten Rucksäcke viele Dingen die bedenkenlos aussortiert werden können. Stell Dir bei jedem Gegenstand vor dem Einpacken in den Rucksack die Sinnfrage.
- Welchen Zweck erfüllt dieser Gegenstand?
- Benötige ich ihn wirklich?
- Passt er zu der Art der geplanten Tour?
Ein paar typische Dinge die anfangs häufig in den Tiefen der Rucksäcke verschwinden, aber trotzdem weggelassen werden sollten sind die folgenden Gegenstände:
- Bücher
- schwere Beutel, Dosen, Behälter oder Hardschalencases
- zuviel Wechselwäsche – lieber auf Merinowolle umsteigen
- Baumwoll-Badehandtuch
- 97-teiliges Taschenmesser
Ausrüstung sortieren
Ein weiterer Tipp, um unnötige Gegenstände zu identifizieren, besteht darin, seine letzte Tour zu rekapitulieren. Gehe jeden einzelnes Teil deiner Ausrüstung durch und frage dich, ob Du es bei der letzten Mehrtageswanderung wirklich benötigt hast. Mach dazu beim Auspacken 2 Haufen:
- Auf den ersten kommen die Gegenstände die du wirklich benutzt hast.
- Auf den anderen alle die Ausrüstungsgegenstände, welche nicht benutzt wurden.
Nur die Regenbekleidung und das Erste-Hilfe-Set* landen immer im Rucksack! Durch diese Methode kannst Du nach beendeten Touren deine Ausrüstung immer weiter auf deine Bedürfnisse hin optimieren.
3. Die großen “Vier” reduzieren
Am effektivsten ist es im nächsten Schritt das Gewicht der großen Vier zu reduzieren. Als die großen Vier werden die typischerweise schwersten Gegenstände der Ausrüstung bezeichnet. Das sind das Zelt, der Schlafsack, die Isomatte und der Rucksack. Idealerweise schafft man es deren Gesamtgewicht unter die 3 Kilogramm-Marke zu schieben.
Ultraleichte Rucksäcke
Das Tragesystem von herkömmlichen Trekking Rucksäcken ist häufig deren schwerste Komponente. Ohne dieses Tragegestell wird der Rucksack deutlich leichter. Ab einem maximalen Basisgewicht zwischen 6 – 5 Kilogramm ist ein schweres Trageysystem auch gar nicht mehr notwendig.
Die nötige Stabilität bekommt der sogenannte Ultraleicht-Rucksack durch eine innenliegende Isomatte, oder durch die Art des Packens. Sehr eng komprimiertes Gepäck im Inneren des Rucksacks stabilisiert diesen zusätzlich.
- Lesetipp 1: Trekkingrucksack Test – 12 Modelle von Traditionell bis Ultraleicht
- Lesetipp 2: In diesem Artikel findest Du mehr zu Thema Ultraleicht Rucksack packen
Gestelllose Rucksäcke
Gestelllose Rucksäcke bringen teilweise nur 300 – 500 Gramm auf die Waage! Bei einem Volumen zwischen 30 und 50 Litern. Große Trekkingrucksäcke mit Volumen von 70 bis gar 100 Litern sind für ultraleicht Trekking absolut überflüssig. Modelle wie der Ultraleicht Rucksack WeitLäufer Agilist1 bringen mit Hüft- und Brustgurt knapp 500 Gramm auf die Waage.
Entgegen der landläufigen Meinung kann es beim Ultralight Trekking durchaus sinnvoll sein, den Rucksack als erstes zu erwerben. Denn hat man sich ein ultraleichtes und gestellloses Exemplar mit einem Volumen zwischen 35 – 48 Litern zugelegt, wird man nicht mehr der Versuchung erliegen, überflüssige Dinge in seinen Rucksack zu packen.
Leichtrucksäcke
Einen Kompromiss bieten leichte Trekkingrucksäcke wie der Osprey Exos 48* oder der Lighting 45 von Exped. Beide haben ein minimalistisches Tragesystem und lassen sich gut auf die Rückenlänge des Trägers einstellen. Mit knapp 1 kg Eigengewicht sind sie trotzdem noch relativ leichtgewichtig.
Ultraleichtzelte oder Tarps
Tarps sind super leicht und nehmen kaum Platz im Rucksack ein. Aber sie verlangen nach einigen technischen Fertigkeiten, um sie effektiv und standhaft aufzuspannen. Zusätzlich ist man der Witterung und nächtlichen kleinen Krabbel-Besuchern stärker ausgesetzt, als in einem vollständig geschlossenen Zelt.
Daher gibt es die Kombination Tarp Zelt. Das ist die Verbindung aus einem simplen Regenschutz und einem inneren Moskitonetz. Diese Variante wiegt teilweise auch noch unter einem Kilogramm. Ich hatte das TarpTent Motrail einige Zeit im Einsatz und war sehr zufrieden. Umgestiegen bin ich von dem 1,3kg schweren MSR Nook. Momentan bin ich jedoch fast ausschließlich mit einem Pyramid Tarp Zelt unterwegs.
Ultraleichtzelte werden meist aus dünnem und leichten Ripstop-Nylon gefertigt. Seit einiger Zeit finden sich jedoch vereinzelt auch Exemplare aus dem superleichten Dyneema® Composite Fabric (früher: Cuben Fiber). In Europa sind diese leider fast ausschließlich durch den Import aus den USA zu bekommen. ZPacks, Mountain Laurel Designs, YamaMontaingear, etc sind bekannte Hersteller, die dieses Material für ihre Zelte und Tarps verwenden.
Ein (unvollständige) Liste mit in Deutschland erhältlichen UL-Zelten und Tarps findest Du im Folgenden:
Ultraleichtzelte | |||
Name | Größe | min. Gewicht | max. Gewicht |
MSR Flylite* | 2 Personen | 710 g | 1,02 kg |
MSR Freelite 2* | 2 Personen | 1,08 kg | 1,25 kg |
MSR Carbon Reflex 2* | 2 Personen | 840 g | 990 g |
Nordisk Telemark 1 LW* | 1 Person | 830 g | |
Terra Nova Laser Photon 1* | 1 Person | 670 g | 720 g |
Ultraleichte Tarps | |||
DD Hammocks UL Tarp* | 2 Personen | 460 g | |
Terra Nova Competition Tarp II | 2 Personen | 378 g | |
Hyperlight Mountain Gear Cuben Flat Tarp | 2 Personen | 210 g |
- Lesetipp: Ultraleichtzelte: 12 Modelle von 974 g bis 435 g im Vergleich
Ultraleichte Schlafsäcke
Ein ultraleichter Schlafsack mit Daunenfüllung für den 3-Jahreszeiteneinsatz wiegt teilweise sogar unter 600 Gramm und hat ein angenehm kleines Packmaß. Sollte es kälter werden als die Komfort-Temperatur deines Schlafsacks, ziehe eine Jacke oder zweite Schicht beim Schlafen drüber. Alternativ kannst du ein leichtes Seiden-Inlett* verwenden, um die Grenztemperatur des Schlafsackes etwas abzusenken. Im Sommer kannst du dieses Inlett dann einfach Zuhause lassen.
Noch leichter als ein ultraleichter Schlafsack ist in vielen Fällen ein Quilt*. Dieser verzichtet auf einen Teil der Rückenpartie, welche beim Liegen sowieso nur stark komprimiert wird und kaum etwas zur Isolierung beiträgt. Die fehlende Kapuze wird durch eine warme Mütze ersetzt. Quilts sind im Vergleich zu ähnlich warmen Schlafsäcken oft um 200 Gramm leichter. Ich nutze momentan den Cumulus Quilt 350.
- Lesetipp: Schlafsack Test: 10 leichte & ultraleichte Modelle in der Übersicht
- Lesetipp: Winterschlafsäcke in der Übersicht & Ratgeber zum Kauf
Leichte Isomatten
Bei den Isomatten kann sich zwischen superleichten und bequemen Luft-Matten entschieden werden, oder den leichten und günstigen EVA-Schaumstoffexemplaren. Beide Varianten wiegen meist kaum mehr als 400 – 500 Gramm, unterscheiden sich jedoch gewaltig im Preis und ihrem Schlafkomfort.
Während die Luftmatten (Empfehlung: Therm-a-Rest NeoAir xLite) mit einer Dicke von 6.3 cm hervorragenden Liegekomfort bieten, lässt die Bequemlichkeit einer dünneren EVA-Matte( Empfehlung: Therm-a-Rest Z-Lite) doch zu Wünschen übrig – jedenfalls für Seitenschläfer. Dafür kostet erstere teilweise über 150€ während die faltbare Schaumstoffmatte schon für unter 40 € zu haben ist.
- Lesetipp: Ultraleichte Isomatten Test: 7 Modelle bis 250 Gramm Eigengewicht
Fortgeschrittene Ultraleicht Trekking Tipps
Die meisten der folgenden Ultraleicht Trekking Tipps machen erst Sinn, wenn Du das Gesamtgewicht deiner Ausrüstung schon deutlich reduziert hast. Also einen leichten Rucksack, Schlafsack, ein leichtes Zelt/Tarp und eine UL-Isomatte verwendest.
1. Trinkwasser unterwegs auffüllen
Bist Du auf einer Route unterwegs, die im Tagesverlauf einige Quellen, Brunnen oder Hütten mit Trinkwasseranschluss passiert, musst Du nicht unbedingt schon am Anfang 3-4 Liter Wasser im Rucksack tragen. Viel Gewicht im Rucksack kann durch das konsequente ausnutzen dieser Trinkwasserquellen eingespart werden.
Soll häufig Trinkwasser aus Bächen oder Bergseen entnommen werden, empfiehlt sich der Einsatz eines Wasserfilters. Denn unsichtbare Mikroorganismen wie Batterien oder Viren, können auch im klarsten Gebirgsbach vorkommen. Diese Filter können dennoch sehr leicht sein. Beispiele dafür sind unter anderem der mechanische Wasserfilter Katadyn BeFree (Gewicht: 59 g – Testbericht) oder die Katadyn Micropur Entkeimungstabletten.
- Lesetipp: Outdoor Wasserfilter – Sicheres Trinkwasser auf Tour
2. Wechselwäsche durch Merino-Shirts reduzieren
Im Gegensatz zu Baumwolle oder synthetischen Funktionstextilien besitzt Merinowolle eine natürliche antibakterielle Faserstruktur. Das heißt: Auch wenn viele Tage am Stück in Merino-Shirts hineingeschwitzt wird, entwickeln sie fast keinen unangenehmen Schweißgeruch. Somit können die Shirts beim Wandern deutlich länger getragen werden, als klassische Wandershirt. Das führt automatisch zu einer Reduzierung der Wechselwäsche und gleichzeitig zu einem niedrigeren Basisgewicht.
- Lesetipp: Merino Unterwäsche im Geruchstest
3. Ziploc Beutel anstatt Kunststoff-Case
Auch wenn man seine Ausrüstung gerne schön sortiert im Rucksack hat: schwere Hartschalen-Taschen oder dicke Packsäcke sind dafür nicht notwendig. Elektronikzubehör, Hygiene-Artikel oder auch das Erste-Hilfe-Set finden wunderbar in 14 Gramm leichten Ziploc-Beuteln Platz. Zusätzlicher Vorteil: Die Beutel sind durchsichtig, wodurch man auf den ersten Blick erkennen kann, welcher Inhalt sich darin verbirgt.
4. Kosmetik Probierpackungen
Für eine Tourlänge von 7 Tagen reicht auch locker die 15 ml Probierpackung Zahnpasta von dm. Nimm wirklich nur soviel von deinen Kosmetikprodukten mit, wie du für die Länge deiner Tour brauchst. Du kannst die gewünschte Menge auch in kleinere Behälter umfüllen, wenn es von deinen Produkten keine kleine Packungsgröße gibt. Eine Alternative dazu sind Dent Tabs.
Dent Tabs* sind vereinfacht gesagt getrocknete Miniportionen Zahnpasta. Sie sehen aus wie kleine Tabletten und werden im Mund einfach solange zerkaut, bis sich eine pastenartige Konsistenz bildet. Damit werden dann die Zähne geputzt. Ein weiterer Vorteil: Du kannst genau die Anzahl einpacken, die Du wirklich brauchst. 7 Tage auf Tour = 14 kleine Dent Tabs.
5. Säge Deine Zahnbürste ab
Mindestens ein 8 Gramm Bonus :) Nicht wirklich sinnvoll, aber die abgesägte Zahnbürste ist irgendwie das Sinnbild der Ultraleicht Trekking Bewegung geworden. Wer sich aber schon mal mit einer halben Zahnbürste die Zähne geputzt hat, weiß um das ungünstige Handling.
Das Absägen der Zahnbürste ist am Anfang aller Ultraleicht Trekking Bemühungen wenig sinnvoll. Rucksack, Zelt, Schlafsack und Isomatte – bekannt als die Big 4 – sollten als erstes im Gewicht reduziert werden. Im Anschluss kannst Du dann von Hydrophil eine Zahnbürste aus Bambus* erwerben. Gewicht: 10g. Auch ohne Absägen ultraleicht.
6. Ultraleichte Drybags
Besonders Kleidung kann durch spezielle und sehr leichte Kompressions- und Packsäcke in ihrem Volumen reduziert werden. Keine Gewichtsersparnis, aber durch ein geringeres Gepäck-Volumen kannst du auf einen kleineren und somit leichteren Rucksack zurückgreifen.
Besonders bei einer ultraleichten Daunenjacke oder einem Daunenschlafsack macht es Sinn, den Standard-Packsack gegen einen wasserdichten, aber dennoch ultraleichten Dry-Bag* zu tauschen. Neben der Gewichtsersparnis bleiben diese beiden Teile dann in jedem Fall trocken. Und das ist gerade bei Daunenprodukten sehr wichtig!
7. Rucksack Gurt-Enden abschneiden
Aber nur soweit, dass du auch noch mit deiner dicksten Winterkleidung genug Platz unter dem Rucksack hast. Denk daran die Schnittkanten der Gurte mit einem Feuerzeug zu veröden, damit sie nicht aufribbeln. Ist dir das zu riskant, kannst du sie auch einfach umnähen.
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Der TRAILIST ist ein ultraleichter Laufrucksack mit nur 280 Gramm Gewicht, speziell entwickelt für mehrtägige Trailrunning-Touren und Tagestouren. Ausgestattet mit einer großen, elastischen Fronttasche und sechs praktischen Schultergurttaschen, bietet er reichlich Platz für Trinkflaschen, Snacks und andere wichtige Utensilien. Sein Design sorgt für maximale Stabilität und Komfort beim Laufen. Perfekt für Läufer, die Wert auf Leichtigkeit und Funktionalität legen.
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8. Benutze nur die relevanten Wanderführerseiten
Viele Wanderführer wiegen über 200 Gramm und decken teilweise ganze Regionen oder Länder ab die für dich eventuell gar nicht wichtig sind. Suche dir die Seiten raus, welche für deine Trekkingtour relevant sind, scanne diese ein und nimm auch nur diese mit. Theoretisch könntest Du auch die relevanten Seiten rausschneiden und so mitnehmen, aber ich persönlich zerstöre nicht so gerne Bücher.
Für unsere 34-tägige Fernwanderung über den Traumpfad München Venedig, mussten wir natürlich den kompletten Führer dabei haben.
9. Lass Packsäcke zuhause – Ein paar Gummis sind leichter
Meine gefalteten Zeltplanen und die Zeltstangen werden mit einem Gummi zusammen gehalten und im Rucksack verstaut. Sollte Regen oder feuchtes Wetter zu erwarten sein, nehme ich eine sehr leichte Plastiktüte anstatt dem mitgelieferten Packsack, um die anderen Utensilien im Rucksack vor der Nässe zu schützen.
10. Bau dir deine eigene Ausrüstung – MYOG
Wie zum Beispiel einen Kocher aus Bierdosen. Er wiegt nur 20 Gramm und hat mir stets gute Dienste geleistet. Hier gibt es die Anleitung wie du ihn für 0.60 € nachbauen kannst! Du kannst Dir für dein Kochsystem auch ganz einfach einen ultraleichten Windschutz bauen, indem Du Alufolie auf die gewünschte Lange abschneidest und ein paar Mal faltest.
Vor kurzen habe ich mir den ultraleichten Ikea Rucksack genäht, oder einen Regenkilt aus 20D Silnylon. Im MYOG Bereich dieses Blogs wirst Du in Zukunft noch weitere Anleitungen zum selber machen von ultraleichter Ausrüstung finden.
11. Esse deine schwerste Verpflegung zuerst
Auch wenn der Käselaib, das Weißbrot und gekochte Eier keine besonders gute Idee für die Verpflegung auf einer ultraleichten Trekkingtour sind, macht es grundsätzlich Sinn seine schwerste Verpflegung zuerst zu essen. Generell sind alle hochkalorischen und dehydrierten Speisen eine gute Wahl. Das kann entweder das Fertiggericht aus dem Supermarkt sein, oder die spezielle Trekkingnahrung aus dem Outdoorladen.
Kochst Du unterwegs auch nicht sonderlich gerne? Dann schau Dir doch mal meine Outdoor Rezepte für Kochfaule an. Deren Zutaten wiegen sehr wenig und die Mahlzeiten lassen sich schnell und einfach zubereiten. Auch mit anbrenngefährdeten Titan Tassen.
12. Entferne die Etiketten aus der Kleidung
Natürlich kaum ein Gewichtsvorteil. Aber die Idee hinter dem Ultraleicht Trekking ist: Alles überflüssige kann und sollte weggelassen werden. Die Pflegehinweise kannst Du Zuhause aufbewahren.
Weitere Quellen fürs Ultraleicht Trekking
Weitere Lesetipps auf BergReif: Weitere Artikel zur Reduzierung deines Rucksackgewichts findest Du hier:
- 7 Anfänger Tipps für einen leichten Wanderrucksack
- 10 Profi Tipps, wie dein leichter Rucksack noch leichter wird
- Ultraleichte und günstige Trekkingausrüstung
Für Interessierte gibt es auf den folgenden Blogs und Foren noch mehr Informationen zum Thema Ultraleicht Wandern und Ultraleicht Trekking:
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- Wandern auf Mallorca: Unterwegs auf der Trockenmauerroute GR221
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Warum bist Du auf Ultraleicht Trekking umgestiegen?
Hast Du noch weitere Tipps?
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Anmerkung1: WeitLäufer ist eine kleine Ultraleicht Rucksack Manufaktur deren Inhaber ich bin.
Regenkilt Näh-Anleitung: 68g leichter Regenschutz
Wenn Du deine Beine beim Wandern vor Regen schützen möchtest, wirst Du wahrscheinlich als erstes zu einer Regenhose* greifen. Jahrelang habe ich das auch gemacht und eigentlich hat das schwitzige Stück Kunststoff meine Wanderhose mehr oder weniger zuverlässig vor der Feuchtigkeit von Außen bewahrt. Aber nur von Außen (!) wohlgemerkt. Denn spätestens bei sommerlichen Temperaturen oder einem etwas anstrengenderen Anstieg wurde es sehr schnell sehr unangenehm unter der Regenhose. Als ich auf der Suche nach einer leichtgewichtigen Alternative war, stieß ich in amerikanischen Ultraleicht Trekking-Foren auf den Begriff des Regenkilt und war promt angefixt.
Im Prinzip ist der Regenkilt ein simpler Wickelrock, der bei Regen einfach um die eigene Hüfte geschlungen und mit Klettverschluss zusammengehalten wird. Durch einen elastischen Gummizug am Bund, kann der Rock dann schön feste gezogen werden, sodass er nicht nach unten rutscht. Mein Exemplar wiegt inklusive Packsack nur 68g! Meine alte Regenhose* wog mit 180g fast das Dreifache!
Da gerade diese Art der Ausrüstung sehr einfach selbst zu machen ist, bietet sich der Regenkilt super als erstes DIY (Do It Yourself) Projekt an. Damit Du dir aber erst einmal ein Bild von einem Regenkilt machen kannst, findest Du nachfolgend ein paar Bilder davon:
Was auf den ersten Blick nicht besonders praktikabel erscheint und große Ähnlichkeit mit einer Mülltüte hat, hat doch einige Vorteile gegenüber den üblichen Regenhosen:
- Er ist deutlich leichter als konventionelle Regenhosen, da viel Material eingespart werden kann
- Kann extrem schnell angezogen werden
- Die Wanderschuhe müssen nicht ausgezogen werden, bzw. verschmutzen den Regenschutz nicht von innen beim Anziehen
- Der Regenkilt bietet durch seine “luftige” Konstruktion ein deutlich besseres Klima als eine Regenhose
Einzig bei der Bewegungsfreiheit war ich Anfangs etwas skeptisch. Im Nachhinein ist diese jedoch mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser als bei einer Regenhose. Denn durch den “Einschnitt” auf der Rückseite, lässt er jede Bewegung zu, sodass auch große Steinstufen beim Bergwandern kein Hindernis darstellen. Ein ausführlicher Praxistest steht noch aus, wird aber in den nächsten Tagen folgen!
Material des Regenkilts
Gefertigt habe ich meinen Regenkilt aus 20D Silnylon, welches vollständig wasser- und winddicht ist. Mit einem Gewicht von 36 pro qm ist es sehr leicht und eignet sich hervorragend als ultraleichte Wetterschutzschicht. Oft wird auch das günstigere Tyvek zur Herstellung von Regenröcken verwendet. Da dies aber meist nur in weißer Farbe geliefert wird, habe ich mich dagegen entschieden. Sollte das für dich kein Problem darstellen, ist Tyvek eine super Alternative.
In dieser Anleitung gehe ich jedoch nur auf die SilNylon Variante ein.
Regenkilt selber nähen
Benötigte Materialien
Um Dir selbst einen Regenkilt herzustellen, benötigst Du die folgenden Materialien:
- 1m x 1,44m 20D SilNylon – Kosten: circa 10€ pro Meter
- nähbarer Klettverschluss >Flauschband + Häkchenband – Kosten: circa 1,6€ pro Meter für beide
- Gummizug plus Stopper
- Garn – 6,20€ pro Rolle
- Nähmaschine
- Schere
- Bandmaß
Outdoorstoffe wie SilNylon oder Tyvek findest Du online bei ExtremTextil. Für einen normalen Regenkilt reicht 1 Meter von der 1,44 Meter breiten 20D SilNylon Rolle.
Schnittmuster des Regenkilts
Diese Skizze stellt das Schnittmuster für den Regenkilt dar:
1. Länge des Regenkilt abmessen
Meinen Regenkilt habe ich so ausgelegt, dass er mit etwas über das Knie reichen soll. Länger sollte er nicht unbedingt sein, da sonst die Bewegungsfreiheit leidet und das Gewicht ohne großen Mehrwert steigt. Über den Schuhen kommen meine ultraleichten Gamaschen zum Einsatz, sodass ich dort auch keine weiteren Schutz vor Regen brauche.
Die Länge von meinem Bund bis etwas über mein Knie habe ich mit dem Bandmaß gemessen und aufgeschrieben. Für meine Körpergröße von 1,97 cm ergab das dann eine Länge von circa 85 cm. Plus die Nahtzugabe ergibt das ungefähr 90 cm. Das gleiche habe ich mit dem Bundumfang des Kilts gemacht. Am einfachsten geht das, wenn Du die Stoffbahn einfach provisorisch um dich legst, und den genauen Umfang direkt auf dem Stoff markierst. Dann addierst Du weitere 35 cm auf diese Länge drauf, damit der Kilt später überlappt und auch deinen Hintern und deine Rückseite vor Regen schützt.
Wichtig: Immer noch die 1,4 – 2 Zentimeter für das Umnähen der Kanten pro Seite drauf rechnen! Ansonsten wird der Regenkilt am Ende zu knapp.
2. Regenkilt zuschneiden
Dieser Schritt dürfte nach dem Abmessen und Anzeichnen des Schnittmusters relativ selbsterklärend sein. Um eine saubere Schnittkante zu erhalten gibt es einen guten Tipp: Die Schere (am besten eine möglichst Große) immer komplett öffnen und dann bis zum Ende schneiden. Nicht viele Minischnitte machen, sondern wenige Große. Ansonsten bekommt man schnell unschöne Treppchen an der Kante. Aber noch einfacher geht es mit einer Schneidematte* und dem Rollschneider*! Dann sind die Kanten auch für Ungeübte sehr gerade.
Auf die gleiche Weise schneidest Du nun die Breite des Regenkilt zu.
3. Kanten umnähen
Damit die Kanten ansprechender aussehen und nicht ausfransen, werden sie mit der Nähmaschine einfach umgenäht. Um die Einstichlöcher so klein wie möglich zu halten, habe ich eine dünne 70-iger Nadel verwendet.
Die beiden Seiten und der Saum des Regenkilt sind einfach umgenäht worden. Der Bund, wo später auch der elastische Gummizug durchgeführt wird, ist doppelt umgeschlagen worden, um einen stabileren “Tunnel” zu bekommen. Zum einfacheren Nähen, werden die umgeschlagenen Kanten mit Büroklammern in der richtigen Position fixiert.
Anschließend werden alle 4 Kanten mit der Maschine umgenäht. Die obere Kante am Bund erhält eine obere und eine untere Naht, um einen schönen und stabilen Tunnel für den Gummizug zu erhalten. Das ist zwar nicht unbedingt nötig, lässt den Regenrock aber gleich viel professioneller aussehen!
4. Klettverschluss aufnähen
Sind alle 4 Seiten umgenäht, wird es Zeit den Klettverschluss aufzunähen. Geklebte Kletterschlüsse halten auf dem silikonierten Ripstopgewebe überhaupt nicht. Gemäß des Schnittmusters werden die beiden Klettverschlussseiten einmal auf der Innenseite und der Außenseite aufgenäht.
5. Gummizug einfädeln
Abschließend muss nur noch der Gummizug am Bund oben eingefädelt und mit 2 Stoppern versehen werden. Und voilá: Fertig ist der Regenkilt!
Tipp für das Einfädeln: Wenn Du eine kleine Sicherheitsnadel durch den Anfang des Gummizug stichst, lässt sich dieser viel leichter durch den Tunnel zur anderen Seite bewegen.
Optional: Packsack nähen
Um den ultraleichten Regenkilt zu verstauen, braucht es auch einen passenden Packsack. Da bei mir noch etwas von dem SilNylon übrig geblieben ist, wurde daraus auch direkt ein kleines Säckchen genäht. Das Prinzip ist recht einfach:
- Du nimmst ein rechteckiges, längliches Stück des 20D SilNylons und faltest es in der Mitte
- Dann nähst Du beide Seiten zusammen, sodass nur noch oben eine Öffnung übrig bleibt
- Anschließend schlägst Du ~ 2cm der oberen Kante um, und erzeugst so einen kleinen Tunnel für den Gummizug
- Diesen nähst Du abschließend zusammen. Das ist nicht ganz einfach, da man ja nicht das Säckchen komplett zunähen möchte, sondern nur den Rand. Als letzten Schritt machst Du einen kleinen Schnitt in den fertigen Tunnel, in welchen Du den Gummizug einfädeln kannst. Danach den Packsack einmal umstülpen und du bist fertig!
Welchen Regenschutz benutzt Du für deine Beine beim Wandern? Hast Du schon einmal Erfahrungen mit einem Regenkilt gemacht?
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Anmerkung: Vielen Dank an meine Liebe Mutter, ohne die der Regenkilt nicht mal halb so schön geworden wäre!!
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Wie man sich bettet so liegt man – Therm A Rest Z-Lite Isomatten Test
Die Therm A Rest Z-Lite Isomatte ist ultraleicht und bietet mit ihrer Dicke von 2 cm selbst auf harten Untergründen ausreichenden Komfort. Durch ihre wabenartige Konstruktion rutscht auch der Schlafsack nicht weg. In diesem Therm A Rest Z-Lite Test erfährst Du ihre Vor- und Nachteile.
Ich kann den Untergrund genau spüren. Jedes noch so kleine Steinchen scheint sich seinen Weg in meinen Rücken gebahnt zu haben. Hüfte und Schultern sind von einem stechenden Schmerz überzogen. An eine bequeme Schlafposition auf der Seite ist gar nicht mehr zu denken. Ein kurzer Blick auf die Uhr – 3:27 – mindestens 3 Stunden muss ich also noch durchhalten, bis das erste Tageslicht mich endlich von meiner Qual erlöst. Am nächsten morgen fühlte sich mein ganzer Körper so an, als sei er von einem 40 Tonner überrollt worden – mehrfach.
Seit der ersten Nacht auf einer simplen geschäumten und günstigen 1 cm dicken Isomatte habe ich mir geschworen – nie wieder! Es folgten verschiedene selbstaufblasende Luftmatratzen, die mich damals aber aufgrund ihres hohen Gewichts nie so richtig überzeugen konnten. Daher habe ich mich durchgerungen doch nochmal eine leichte geschäumte Variante auszuprobieren. Diesmal aber etwas dicker (2cm) und faltbar. Somit war die Therm A Rest Z-Lite mein neues Testobjekt.
Therm A Rest Z-Lite Test
Hier sind erstmal ein paar Details der Therm A Rest Z-Lite:
- Gewicht: 370 g (nachgewogen)
- Abmessungen: 183 cm x 51 cm
- Dicke: 2 cm
- Material: geschlossenzelliger Schaumstoff
- R-Wert: 2,2
- Einsatzbereich: 3 Jahreszeiten
- Besonderheiten: faltbar, ultraleicht
- Preis: EUR 40,95
Therm A Rest Z-Lite Test : Gewicht und Packmaß
Die Isomatte ist wirklich ultraleicht. Der Hersteller gibt ein Gewicht von 410 g für die Standardvariante an, jedoch zeigte meine Waage mit 370 g ganze 40 g weniger an. Viel weniger Gewicht ist mit einer herkömmlichen Isomatte in Standardlänge fast nicht zu erreichen. Höchsten mit einer dünneren Evazote Isomatte, welche dann aber auch unkomfortabler ist. Die Z-Lite ist nicht so angenehm klein wie die NeoAir XLite Serie von Therm-A-Rest, aber doch deutlich kompakter als die typischen rollbaren Schaumstoff-Isomatten. Dadurch ist sie morgens nach dem Aufstehen auch so fix wie keine andere Matte zusammengepackt und verstaut. Die Entlüftung der selbstaufblasenden Matten empfand ich immer als sehr lästig und zeitintensiv.
In zusammengefaltetem Zustand hat die Z-Lite die folgenden Abmessungen:
- Länge: 51 cm
- Breite: 13 cm
- Höhe: 14 cm
Ich bin 1,97 m groß und habe auf der 183 cm langen Z-Lite ausreichend Platz. Meine Freundin ist 1,68 m groß und hat die untersten beiden Elemente abgeschnitten und verwendet sie jetzt als Sitzpad. So können kleinere Wanderer die Isomatte noch leichter machen.
Ein großer Vorteil gegenüber Luftmatratzen ist die Beständigkeit gegen spitze Steine oder Ähnliches. Diese Isomatte ist quasi unkaputtbar und verzeiht auch die Wahl eines schlechteren Schlafplatzes. Sie ist außerdem wasserresistent und kann somit auch bei Regen außen am Rucksack befestigt werden. Das empfinde ich als großen Vorteil, da die Regenhülle oft nicht komplett über Rucksack und die Isomatte passt. Ich habe die Z-Lite immer oben auf meinen Trekkingrucksack geschnallt. Aber auf unserer Trekking-Tour nach Mallorca hat sich das als nicht so vorteilhaft erwiesen. Denn dort gab es in den Wäldern viele tiefhängende Äste, die der Isomatte gerne mal einen kleinen Schnitt verpasst haben. Das ändert zwar nichts an dem Schlafkomfort, ist aber etwas nervig. Daher werde ich sie beim nächsten Mal lieber etwas weiter unten am Rucksack befestigen.
Therm A Rest Z-Lite Test : Schlafkomfort
Das erste Probeliegen auf dem heimischen Holzfußboden erwies sich als erstaunlich bequem. Selbst wenn man sich mit beiden Knien auf der Isomatte abstützt, entsteht dort kein drückender Schmerz. Ob auf der Seite oder dem Rücken, der harte Fußboden ist kaum zu spüren. An den Komfort einer 6,3 cm dicken Luftmatratze* kommt die Z-Lite jedoch nicht ganz heran. Das habe ich aber auch nicht erwartet. Das Schaumstoffmaterial der Therm A Rest Z-Lite ist genau genommen nur 0,8 cm dick. Die wabenartige Konstruktion erhöht jedoch die effektive Dicke auf 2 cm und den Schlafkomfort erheblich.
Bis jetzt habe ich mit der Z-Lite auf vielen verschiedenen Untergründe geschlafen. Von weichem Moos, über wurzeligen Waldboden, einfache Wiese bis zu steinigen Felsböden und Pflastersteinen war alles dabei. Je weicher der Untergrund, desto angenehmer liegt man natürlich auch. Aber selbst auf den härtesten Böden war das Schlafen mit der Z-Lite erstaunlich angenehm und vergleichsweise erholsam. Und ich bin jemand der auf einer unbequemen Isomatte eigentlich kein Auge zu machen kann.
Auf einer früheren Trekkingtour im Harz hatte ich eine günstige 3,6 cm dicke selbstaufblasende Isomatte dabei und habe auf ähnlichen Böden deutlich schlechter gelegen und geschlafen. Es kommt eben nicht immer auf die Dicke an, sondern auch auf die Konstruktion. Die Wärmeisolation gegen Kälte von Unten konnte ich bis 0°C Umgebungstemperatur testen und war vollkommen zufrieden. In Kombination mit dem Daunenschlafsack Lite Line 400 von Cumulus habe ich keinen Wärmeverlust von unten gespürt. Für den Wintereinsatz ist sie aber durch den R-Wert von 2.2 nicht zu empfehlen.
Etwas wärmer, aber auch nicht für den Wintereinsatz geeignet ist die SOL Variante der Z-Lite* mit einem R-Wert von 2.6. Deren Therma Capture™ Technologie sorgt für 20% mehr Wärme. Willst Du auch bei tieferen Minusgraden draußen schlafen, kannst Du auch mehrere Isomatten übereinander kombinieren. Die R-Werte lassen sich einfach addieren. Ab einem R-Wert von 4 spricht man von Wintertauglichkeit.
Preis/Leistung und Fazit
Für knapp 40 € bekommst du mit der Therm-A-Rest Z-Lite eine super Isomatte, die zwar etwas voluminöser als die aktuellen NeoAir Modelle von Therm-A-Rest* ist, aber dafür leichter und deutlich günstiger ist. Obwohl die Oberfläche nicht ganz unempfindlich gegenüber Ästen ist, kann sie dir im normalen Gebrauch nicht kaputt gehen. Für dieses Gewicht und den Preis ist sie überraschend komfortabel und macht selbst das Schlafen auf hartem Betonboden nicht zur Tortur. Die gefühlten nächtlichen Unfälle mit 40 Tonnern sind glücklicherweise vorbei! Klare Empfehlung für Freunde des leichten Gewichts!
Eine bequemere und platzsparendere Alternative ist die NeoAir xLite*, ebenfalls von Therm-a-Rest. Mit einer Dicke von 6,3cm und einem Gewicht von circa 350 Gramm kommt sie dem Begriff von Schlafkomfort beim UL-Trekking wohl am nächsten! Leider lässt sich das Therm-a-Rest auch gut bezahlen. Ein Kompromiss ist da sicherlich die NeoAir Trekker*, die zwar günstiger aber auch etwas schwerer ist. Das Budget Modell der aufblasbaren NeoAir Serie ist die Venture*. Mit gut 600 Gramm ist sie etwas schwerer als die anderen NeoAir Modelle, kostet mit circa 68€ aber auch deutlich weniger.
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Anmerkung*: Die Isomatte habe ich selbst erworben und wurden mir nicht vom Hersteller zur Verfügung gestellt! Einige Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind Affiliate Links für die BergReif eine geringe Provision erhält, falls Du einen dieser Artikel kaufst. Für dich fallen keine Extra-Kosten an. Dies hilft mir bei der Kostendeckung dieses Blogs.
Was hat Wandern mit Minimalismus zu tun?
Wie Wandern mich zum Minimalismus führte
“Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.”
(Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944)
Besonders auf meinem langen Weg von München nach Venedig habe ich gemerkt, dass ich es toll finde mein Gepäck auf das Nötigste zu reduzieren. Alles Überflüssige einfach wegzulassen. 11 Kg hatte ich damals dabei. Ich finde es noch immer erstaunlich, dass man mit so wenigen Dingen 34 Tage lang die kompletten Alpen überschreiten kann! Mittlerweile sind aus diese 11 kg durch geschicktes Weglassen eine minimalistische Ausrüstung von 5,5 kg geworden. Ohne Komfortverlust, ließen sich mit relativ einfachen Überlegungen nochmal eine Menge an überflüssigem Gewicht einsparen. Mehr Spaß am Wandern ist die Folge!
Genau das ist für mich das Schöne am Wandern, speziell bei langen Fernwanderungen. Man muss sich Gedanken um seine Ausrüstung machen! Habe ich zuviel eingepackt, ist der Rucksack zu schwer und es wird schwierig dieser Belastung längere Zeit Stand zu halten. Zusätzlich erhöht sich die Anstrengung und der Spaß leidet darunter. Fehlen mir andererseits wichtige Gepäckstücke, kann ich die Wanderung auch nicht vollständig genießen.
Aber sind wir mal ehrlich: Wann hattest Du das letzte Mal zuwenig Gepäck dabei? Ich noch nie!
Dieses gezielte und bewusste Nachdenken über die Auswahl der eigenen Wanderausrüstung kann ich bei vielen Mitwanderern beobachten. Zwar nicht immer vollständig konsequent, aber die Meisten wählen den Inhalt ihres Rucksacks dennoch mit Bedacht. Viele empfinden diese Reduzierung auf das Wesentliche, das bewusste Weglassen von Überflüssigem, als wahre Entlastung. Nicht nur auf den Schultern, sondern besonders im Kopf. Tragen wir weniger Dinge bei uns, sind wir gleichzeitig auch freier im Kopf. Weniger Gegenstände, um die man sich kümmern oder Sorgen machen muss, dass sie unbeschädigt bleiben.
So lebe ich für die Zeit der Wanderung minimalistisch und bin einfach glücklich. Im doppelten Sinne.
Denn so kann ich die für mich wichtigen Dinge einer Wanderung viel ausführlicher genießen. Die Natur, die Berge, die frische Luft, die Ruhe, den Spaß an der Bewegung, den Austausch mit anderen Wanderern und kann einfach mal die Seele baumeln lassen. Das führt unter anderem dazu, dass sich mein Leben entschleunigt!
Minimalismus im Alltag?
Besonders im Rückblick auf meine ersten, völlig überfrachteten Wanderungen mit knapp 20 kg auf dem Rücken, habe ich durch diese minimalistische Einstellung sehr viel mehr Spaß und Freude am Wandern gewonnen.
Deshalb habe ich mich gefragt, wenn mir das Wandern durch weniger mehr ist, warum dann nicht auch im Alltag? Warum nicht bei mir Zuhause in der Wohnung alles Überflüssige weglassen? So habe ich mich einmal in meiner Wohnung umgeschaut und mir die Frage gestellt:
- Welche meiner Besitztümer bereichern mein Leben?
- Und welche verschlingen nur Platz, Zeit und Geld?
„Das Leben ist eine Reise. Nimm nicht zu viel Gepäck mit.“
―Billy Idol
Mein Kleiderschrank war ein guter Startpunkt: Mindestens 70% aller T-Shirts, Hemden, Pullover, Hose, Jacken, etc. ziehe ich nicht mehr an. Sie sind nur Staubfänger. Sie zwangen mich aber trotzdem dazu, einen großen Kleiderschrank zu besitzen. Einen größeren Transporter beim Umzug machen sie ebenfalls nötig. Ich bin durch sie nicht glücklicher und sie bereichern mein Leben auch nicht.
Außerdem kann ich ja nicht bei meiner Wanderausrüstung alles überflüssige aussortieren und meinen Kleiderschrank überquellen lassen. Also habe ich all diese nicht mehr getragenen Kleidungsstücke in Säcke verpackt und gespendet. Die Sachen die mir noch gut gefallen und regelmäßig getragen werden (meine Skiausrüstung natürlich nur im Winter) habe ich behalten.
Das Ausmisten ist jetzt 1,5 Jahre her! Ich habe kein einziges Kleidungsstück vermisst. Jeden morgen wenn ich den Kleiderschrank öffne, habe ich ein Lächeln auf dem Gesicht und finde auch direkt was ich suche.
Genauso versuche ich das auch mit dem Rest meiner Besitztümer. Viel von meiner alten Wander- und Trekkingausrüstung liegt verstaut in Kisten. Sie verstaubt so vor sich hin. Sehr unwahrscheinlich, dass ich die beiden 2 und 3 kg schweren Rucksäck jemals noch benutzen werde. Beiden waren noch super in Schuss, also habe ich sie verkauft. So bekomme ich Geld für etwas, das bei mir zuhause unbenutzt rumliegt und kann anderen eine Freude damit machen.
Es gibt mir eine tiefe innere Zufrieden- und Gelassenheit, dass ich mit weniger materiellen Dingen glücklicher bin als vorher. Dadurch kann ich ein selbstbestimmteres, bewussteres und mobileres Leben führen und mich auf die Bereiche meines Lebens konzentrieren, die mir wirklich wichtig sind! Für mich bedeutet Minimalismus oder minimalistisch zu leben nicht, auf Dinge die mir wichtig sind zu verzichten. Sondern gezielt Gegenstände und Gewohnheiten loszulassen, die mir im Leben mehr Last als Freude sind.
Mir hat es sehr viel Lebensqualität gegeben, die Tugenden und Vorteile des Wanderns auf mein alltägliches Leben zu übertragen. Sich bewusst mit seiner Umwelt zu beschäftigen und gezielt die Dinge wegzulassen, die einem an einem selbstbestimmten und glücklicheren Leben hindern. Das sind für jeden unterschiedliche Gegenstände oder Gewohnheiten, aber die Meisten haben genug davon.
Für mich bedeutet Minimalismus, ob beim Wandern oder Zuhause: Gut für den Körper, aber noch besser für die Seele!
Was hältst Du von Minimalismus? Hast Du ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wenn Du dich jetzt für weitere Info’s zu Minimalismus und minimalistischem Leben interessierst, findest Du hier sehr interessante Blogs und Seiten zu dem Thema:
- Einfach Bewusst von Christof
- Afschin von Afschin
- Besonders toll finde ich die minimalistischen Illustrationen von David Powell zum Thema Natur, Wandern und Camping. Findest Du auf Instagram.
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7 Tipps mit denen dein Wanderrucksack sehr viel leichter wird
Viele moderne Wanderrucksäcke sind mit ihren ausgefeilten Tragesystemen dazu ausgelegt, das man “komfortabel” 20 – 25 kg Gewicht mit ihnen auf dem Rücken tragen kann. Manche Wanderer sieht man deshalb häufig mit einem heillos überladenen Rucksack die Berge hoch schnaufen. Aber ich möchte gar nicht lästern, denn bei meiner ersten Tour hatte ich auch 19 kg (!) dabei! Ein leichter Wanderrucksack sah anders aus…
Die wunderbare Natur und Landschaft konnte ich so nur bedingt genießen, denn das Stechen auf den Schultern und unter den Füßen waren am 2.ten Tag schon so stark, dass ich nur mit Ibuprofen Doping weiterlaufen konnte. An diesem Tag habe ich mich dazu entschieden: Nie wieder einen zu schweren Wanderrucksack mit mir herum zu schleppen. Denn ein leichter Wanderrucksack bietet dir viele Vorteile:
- Dein gesamter Körper (Füße, Rücken, Knie, etc.) wird deutlich weniger beansprucht
- Du kannst längere Tagesetappen wandern wenn du möchtest oder die gleiche Strecke deutlich angenehmer bewältigen
- Ein weniger voluminöser Rucksack erleichtert dir Kletterpassagen und gibt dir mehr Stabilität und Sicherheit bei der Bewegung
- Du kannst Dich mehr auf deine Umwelt, die Natur und das Wandern an sich konzentrieren, wenn dich dein Rucksack nicht andauert quält
Was wiegt ein leichter Wanderrucksack?
Um bei einer mehrtägigen Wandertour keine Probleme mit einem zu schweren Rucksack zu bekommen, würde ich empfehlen unterhalb von 10 Kilogramm zu bleiben. Idealerweise inklusive Wasser. Wie die Packlisten für so eine Tour aussiehen, kannst du dir in diesen Artikeln anschauen:
- Packliste für eine Hüttentour
- Packliste für eine minimalistische Hüttentour
- Packliste für eine Trekkingtour
Hier findest Du die weiteren Artikel zur Reduzierung deines Rucksackgewichts in chronologischer Reihenfolge:
- 14 Kurz-Tipps für den Einstieg ins Ultraleicht Trekking
- 10 Profi Tipps, wie dein leichter Rucksack noch leichter wird
Wenn man sein Wanderrucksack Gewicht bewusst und konsequent reduzieren möchte, muss man auf nichts verzichten und kann trotzdem viele unnötige Kilogramm auf seinem Rücken reduzieren. Der Weg ist das Ziel. Und um diesen so schön wie möglich zu machen helfen dir diese 7 Tipps:
1. Besorg dir eine Waage
Das ist für mich im Nachhinein der wichtigste Tipp. Denn nur wenn du genau weißt was jeder Ausrüstungsgegenstand wiegt, bekommst du ein Gefühl dafür was zuviel wiegt und was nicht. Ich war überrascht wie schwer einige Teile meiner Ausrüstung waren. Eine herkömmliche Küchenwaage reicht dafür vollkommen aus.
Am besten eine mit digitaler Anzeige, da man so das Gewicht direkt und präzise angezeigt bekommt. Sehr sinnvoll ist es auch die gewogenen Werte in einer Excel-Tabelle festzuhalten. Dadurch hast du alle Werte im Überblick und kannst dir direkt dein gesamtes Rucksackgewicht anzeigen lassen.
Hier findest Du meine Excel-Tabelle, in welcher Du nur deine Ausrüstungsgewichte eintragen musst. Das Rucksackgewicht wird dann für dich automatisch berechnet.
2. Nur das Nötigste mitnehmen für einen leichten Wanderrucksack
Um für meine Tour nur die essentiellen Sachen zu bestimmen, lege ich alle in Frage kommenden Ausrüstungsgegenstände ausgebreitet (auf dem Bett oder Boden) vor mir hin. Und dann stelle ich mit bei jedem Einzelnen die Frage, ob ich ihn wirklich brauche.
Beispiel: Ich möchte eine 7-tägige Hüttentour im Sommer in den Alpen machen. Mein Zelt, die ultraleichte Isomatte und den ultraleicht Schlafsack werde ich also nicht brauchen. Aber genauso wenig brauche ich einen mobilen Akku, um meine Elektronika wieder aufzuladen. Die meisten Hütten haben genug Möglichkeiten das Handy oder die Kamera wieder aufzuladen.
Es macht also Sinn sich genau zu überlegen was man für seine Tour wirklich braucht und was nicht. Bist du dir bei manchen Gegenständen nicht sicher, dann sind sie wahrscheinlich nicht nötig. Ich habe meinen mobilen Akku*(stolze 350 Gramm) über die kompletten Alpen geschleppt und ihn kein einziges Mal gebraucht! Bei einer Trekkingtour in zivilisationsfernen Gegenden mag so ein mobiler Akku hingegen wieder Sinn machen. Was auf jeden Fall immer dabei sein sollte, ist das Erste-Hilfe-Set*.
3. Verpacke alles in leichten Ziploc Plastikbeutel
Ich habe meine Sachen gerne schön sortiert im Rucksack. Dafür habe ich mir früher extra kleine Hartschalen-Taschen besorgt, um zum Beispiel meine Ladegeräte, Speicherkarten oder Kabel ordentlich zu verstauen. Auch meine Bad-Utensilien habe ich in einem normalen Kulturbeutel in den Rucksack gepackt. Irgendwann habe ich diese Taschen und Beutel nachgewogen. Es kamen sage und schreibe knapp 700 Gramm (!) an leeren Behältern zusammen!
Deswegen packe ich jetzt alles in kleine Ziploc-Beutel (14 Gramm pro Stück) und kann sogar viel besser erkennen, welcher Inhalt sich im Plastikbeutel befindet. Die Gewichtsersparnis ist enorm und es wird dadurch nichts an Funktionalität eingebüßt.
4. Wasser Auffüllmöglichkeiten am Weg nutzen
“Fräulein-Draussen” Bloggerin Kathrin beschreibt in einem aktuellen Blog-Artikel ihre 5 häufigsten Fehler beim Wandern. Unter anderem nimmt sie zuviel Wasser mit. Wenn es genügend Quellen und Wasserauffüllmöglichkeiten am Weg gibt, dann nehmt nur soviel mit wie ihr bis zur nächsten “Tanke” auch wirklich braucht.
Bei einer 4-stündigen Wanderung mit 3 gut erreichbaren Quellen, macht es wenig Sinn 3 Liter Wasser am Anfang einzupacken. Denn 1 Liter Wasser = 1 Kilo Gewicht. Aber da tue ich mich auch noch immer schwer, weil ich denke nicht genug zum trinken zu bekommen, wenn ich so wenig mitnehme. Und dann habe ich am Ende des Tages doch noch einen guten Liter übrig.
Für mehr Informationen zur Trinkwasseraufbereitung verweise ich auf diesen Artikel zur Wasseraufbereitung beim Wandern.
Ultraleichte Ausrüstungs Tipps:
5. Leichter Wanderrucksack: Das Eigengewicht
Dieser Gewichtsfaktor wird oft vergessen. Das Eigengewicht des Wanderrucksack. Habt ihr ein Exemplar was schon leer alleine 3 Kilogramm wiegt, dann bietet sich Euch da großes Potential, um am Gesamtgewicht zu schrauben. Ein leichter Wanderrucksack mit einem Volumen von 35 – 50 Liter ist für die meisten Wander- und Trekkingtouren vollkommend ausreichend.
Und je größer das Volumen, desto höher wird sein Gewicht und umso mehr packt man meistens auch ein, da man den Platz ja füllen möchte. Momentan benutze ich den Exped Lightning 45 (1.030 Gramm Eigengewicht nachgewogen) als Trekkingrucksack und den ultraleichten Berghaus Hyper 37 Terra Nova Laser 25* ( 365 Gramm Eigengewicht) als leichter Wanderrucksack. Der Berghaus ist ein ganzes Kilogramm leichter als mein alter Deuter ACT Lite 50+ und genügt trotzdem meinen Ansprüchen vollkommen!
Wollt ihr beim Trekking ultraleicht werden, könnt ihr auch einen Rucksack ohne Tragesystem wählen und ihn mit eurer Isomatte von Innen verstärken. So habt ihr quasi zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, da die Isomatte zwei Aufgaben erfüllt (siehe Punkt 6 – Multifunktion). Das macht “Ultimate Hiker” Andrew Skurka sehr gerne. Er hat außerdem ein sehr interessantes Buch über seine ultraleichte Ausrüstung geschrieben, was ich jedem empfehlen kann der sein Gepäck extrem reduzieren möchte.
6. Multifunktion
Das obige Beispiel mit der Isomatte, die gleichzeitig auch noch als Verstärkung für den Rucksack fungiert, ist ein gutes Beispiel für die Multifunktionalität deiner Ausrüstung beim Wandern. Genauso meine Fleecejacke*. Einerseits isoliert sich mich gegen die Kälte und andererseits kann ich sie Nachts als Kissen verwenden. Ich finde die Fleecejacke im übrigen sogar bequemer als diese aufblasbaren Kissen auf denen mein Kopf Nachts immer hin und her schaukelt.
Nimm nicht Löffel und Gabel mit, sondern die leichte Kombination aus beiden – den Spork* (Vermischung der englischen Wörter “Spoon” (Löffel) und “Fork” (Gabel)). Manche Ultraleichtzelt nutzen auch die Trekkingstöcke als Stützen, so sparst Du dir die Zeltstangen.
7. Durch Merino Shirts die Wechselwäsche reduzieren
Ich bin echt super glücklich über meine Merinoshirts und ihre Eigenschaft auch nach 7 Tagen Dauereinsatz ihre Geruchsneutralität zu bewahren. Aus dem Grund nehme ich auf kürzeren Touren bis 7 Tage nur den Baselayer mit, den ich am Körper trage. Das sind ein kurzes Merinoshirt* und wenn es etwas kälter ist, ein Merino Langarmshirt*.
So kannst Du je nach Tourlänge durch den Einsatz von T-Shirts und Langarmshirts aus Merinowolle ein paar Gramm sparen, indem du keine Wechselkleidung mit nimmst. Meine Shirts von Icebreaker rochen auch nach vielen Tagen Sport nicht unangenehm. Sie haben außerdem ein sehr viel angenehmeres Tragegefühl, da sie sich nass nicht kalt auf der Haut anfühlen.
Wenn Du mehr über Merino Base-Layers erfahren möchtest, findest Du hier meinen Artikel darüber. Wenn du beim Wandern und Trekking noch mehr Gewicht sparen möchtest, erfährst du Hier wie du für 0,60 € einen Dosenkocher baust! Für Interessierte gibt es auf den folgenden Blogs und Foren noch mehr Informationen zum Thema Ultraleicht Wandern:
Immer noch nicht leicht genug? Hier gibt es nochmal 14 Extra Tipps für den Einstieg ins Ultraleicht Trekking.
Was ist deine Devise?
Leichter Wanderrucksack, oder lieber Zusatzgewicht schleppen?
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