Keyword: Minimalismus
Packliste Hüttentour – Mit 2.6 kg von Hütte zu Hütte
12 Kilogramm oder mehr die Berge hinauf und wieder hinunter zu schleppen kann auf Dauer sehr ermüdend sein. Um Dir das Leben beim Bergwandern wortwörtlich leichter zu machen, stelle ich Dir hier eine leichte Variante der Packliste Hüttentour vor. Ohne auf wichtige und sicherheitsrelevante Ausrüstung zu verzichten!
Um deine Planung zudem zu erleichtern, findest Du in diesem Artikel außerdem eine PDF-Version der Packliste zum ausdrucken, abhaken und einige Ausrüstung eintragen. Zudem gibt es eine Excel-Tabelle der Packliste. Dort kannst Du meine Ausrüstungsvarianten sehen, aber auch deine Dinge inklusive der Gewichtsangaben eintragen.
Packliste Hüttentour zum Abhaken & Ausdrucken
Hinweis: Diese Packliste ist für mehrtägige (Berg-)Wanderungen mit Übernachtungen auf Hütten oder in Unterkünften gedacht. Sie eignet sich aber genauso gut als Pilger Packliste für die Wanderung auf einem dem zahlreichen Caminos.
Kleidung
Wanderschuhe – je nach Tour. Lesetipp: Wanderschuhe Test
Wandersocken
Funktions Unterwäsche
Outdoor-Shirt (kurz & lang)
Wander- oder Sporthose – je nach Wetter kurz oder lang
Wechselkleidung für Hütte
lange Unterhose
Fleecejacke
Kappie/ Kopfbedeckung
Mütze
Handschuhe
Sonnebrille
Regenjacke bzw. Hardshell – Lesetipp: Ultraleichte Regenjacken
Regenhose – Alternativ: Regenkilt
Isolationsjacke – zb.: Daunenjacke bzw. Primaloftjacke
Rucksack & Schlafen & Beutel
Wanderrucksack 30 – 40 Liter – Lesetipp: Wanderrucksack Test
Hüttenschlafsack – Empfehlung: aus Seide & Baumwolle
Drybag(s)
Rucksackliner / Rucksackregenhülle
kleiner Müllbeutel
Kulturbeutel & Kosmetik
Sonnencreme (50ml)
Hirschtalgcreme
Toilettenpapier
Mückenschutz
leichtes Funktionshandtuch
Bio-Universalseife
Zahnbürste
Zahnpasta – leichte Alternative: Dent Tabs
Deo
Oropax
Augenbinde
Apotheke & Medikamente
Erste-Hilfe-Set
Schmerzmittel
(Blasen-)Pflaster
Durchfall Medikamente
Zeckenzange / Zeckenkarte
Wund-Desinfektionsmittel
persönliche Medikamente
Dokumente
Personalausweis
EC-Karte
Kreditkarte
Bargeld
Krankenversicherungs-Karte
Alpenvereins-Ausweis
Wanderführer
Kartenmaterial für die jeweilige Tour
Elektronik & Sonstiges
Smartphone – Notfallnummern eingespeichert
Stirnlampe – Lesetipp: Stirnlampen Test
Trinkflasche(n)
Wasserfilter
Sitzkissen
Kompass
Kamera
Ladegeräte – Tipp: Netzteil mit Mehrfachanschlüssen
Trekkingstöcke – Lesetipp: Wanderstöcke Test
Notfall Biwaksack – Lesetipp: Biwaksack Test
Corona Zusatz
Mund-Nasen-Bedeckung
Desinfektionsmittel für die Hände
Verpflegung
Trinkwasser – ausreichend, je nach Tour
Proviant (Müsliriegel, Nüsse, Trockenobst, etc.)
Wie viel Kleidung brauche ich für eine Hüttentour?
Meistens weniger als Du denkst! Und dabei macht es kaum einen Unterschied, ob Du ein Wochenende oder viele Wochen unterwegs bist. Denn irgendwann wird man sowieso waschen müssen. Generell empfiehlt es sich, immer mindestens ein Wechselshirt dabei zu haben und für kalte sowie warme Tage gerüstet zu sein. Zuviel Kleidung sollte jedoch vermieden werden, damit der Rucksack leicht bleibt und keine unnötige Last geschleppt werden muss.
Einige grobe Empfehlungen zur Kleidung für eine 1-wöchige Hüttentour:
- 2 – 3 leichte T-Shirts – (idealerweise Merinowolle)
- 1 Langarmshirt
- 1 Fleecejacke
- Isolationsjacke (Daune oder Kunstfaserfüllung)
- Hardhell/Regenjacke
- 2 – 3 Paar Wandersöcken
- Unterwäsche
- Wanderhose/ Leggins
- 1 Satz Kleidung für die Hütte
Die Art und Anzahl der Kleidung und Wechselwäsche hängt natürlich auch von der Art der Tour ab und wie die Bedingungen dort sein werden. Kannst Du häufig waschen? Wird es sehr kalt oder sehr heiß werden? Möchte ich gerne so leicht wie möglich unterwegs sein oder ist mit das Gewicht im Rucksack egal? Wie sieht die Wettervorhersage aus?
Je nachdem wie Du diese Fragen beantwortest, kann die Kleidung für deine Hüttentour üppiger oder minimalistischer ausfallen.
Wie groß sollte mein Rucksack sein?
Für eine Wochenend-Hüttenwanderung reicht meistens ein Rucksack der ein Volumen zwischen 20 – 35 Litern besitzt. Vorausgesetzt das Wetter ist nicht so kalt, dass die dicke Isolationsjacke sowie Handschuhe etc. eingepackt werden müssen. Für die typische einwöchige Hüttenwanderung empfehlen sich Rucksäcke die zwischen 30 und 45 Liter im Volumen liegen.
Das mag für dein einen oder die andere etwas knapp erscheinen, hat jedoch den Vorteil, dass die meisten überflüssigen Dinge erst gar nicht in den Rucksack passen.
Lesetipps zu dem Thema:
- Wanderrucksack Test – 7 Top Modelle & ausführlicher Ratgeber (Rucksäcke zw. 23 – 35 Liter)
- Trekkingrucksack Test – 9 Modelle für jedes Gewicht (Rucksäcke zw. 40 – 65 Liter)
- Ultra Leichter Wanderrucksack – WeitLäufer Minimalist 30 Liter – Handgemacht in Deutschland
So bleibt dein Rucksack leicht!
Die meisten Rucksäcke enthalten Dinge, die problemlos aussortiert werden können. Stell Dir bei jedem Gegenstand vor dem Einpacken folgende Fragen:
- Welchen Zweck erfüllt er?
- Brauche ich ihn wirklich?
- Passt er zur geplanten Tour?
Typische Dinge, die zuhause bleiben können:
- Bücher
- schwere Beutel, Dosen, Behälter oder Hartschalenetuis
- zu viel Wechselwäsche – Merinowolle bevorzugen
- Baumwoll-Badehandtuch
- überdimensioniertes Taschenmesser
Um unnötige Gegenstände zu identifizieren, denke an deine letzte Tour und prüfe jedes Ausrüstungsteil. Gehe deine Ausrüstung komplett durch und mache anschließend zwei Stapel:
- Gegenstände, die tatsächlich verwendet wurden – nimm diese wieder mit.
- Ausrüstungsgegenstände, die nicht genutzt wurden – diese kannst Du zuhause lassen.
Wichtig: Regenbekleidung und Erste-Hilfe-Set sollten immer im Rucksack bleiben!
Lesetipp zu dem Thema:
- Ultraleicht Trekking – Tipps für den Einstieg
Weitere Tipps für die Hüttentour
Wanderschuhe eintragen & Ausrüstung kennenlernen
Für eine Hüttenwanderung sind passende Wanderschuhe unerlässlich. Bei der Auswahl neuer Schuhe helfen Sportfachgeschäfte, den perfekten Schuh zu finden. Es ist wichtig, die Schuhe vor der Wanderung gut einzulaufen, damit sie sich an den Fuß anpassen und potenzielle Probleme frühzeitig erkannt werden können.
Die Wahl zwischen Halbschuhen oder Trekkingstiefeln hängt von persönlichen Vorlieben ab. Nach mehreren tausend Kilometern in halbhohen Zustiegsschuhen bevorzuge ich diese gegenüber schweren Stiefeln. Eine Studie der Universität Innsbruck zeigt, dass das Verletzungsrisiko bei flachen Wanderschuhen nicht höher ist als bei hohen Bergstiefeln. Zudem sind halbhohe Schuhe auf längeren Strecken weniger ermüdend.
Überflüssiges weglassen
Gerade wenn Zelt, Isomatte und Daunenschlafsack zuhause bleiben, könnte man meinen, dass die meisten Hüttenwanderer mit sehr wenig Gepäck unterwegs sind. Doch meist ist das Gegenteil der Fall. Der leere Platz im Rucksack wird häufig mit Überflüssigem gefüllt. Das zweite Paar Schuhe, ein Föhn, 3 Fleecejacken oder 2 große Tuben Duschgel finden auf wundersame Weise den Weg in die Tiefen des Rucksack. Damit deine Hüttentour so angenehm wie möglich wird, gebe ich Dir noch ein paar Tipps wie deine Packliste Hüttentour auch minimalistisch wird. Dabei habe ich nicht auf wichtige und sicherheitsrelevante Gegenstände verzichtet. Sondern über Austausch und Weglassen von für mich überflüssiger Ausrüstung ein sehr geringes Basisgewicht (ohne Essen und Wasser) von 2,6 kg erreicht.
E-Reader und Taschenmesser
Meinen Kindle hatte ich früher auf jeder Wanderung dabei. Effektiv gelesen habe ich vielleicht eine halbe Stunde. Alle Wanderungen zusammengerechnet. Das war Grund genug die 362 g das nächste Mal zuhause zu lassen. Wenn Du jetzt auf Tour Abends gar nicht genug vom Lesen bekommst, lass ihn natürlich drin im Rucksack! Ähnliches gilt für mein Taschenmesser. Auf dem Traumpfad München Venedig habe ich es kein einziges Mal gebraucht. Eine Ersparnis von 116 g.
Wanderstöcke benutzen
Wanderstöcke bieten insbesondere für ältere, übergewichtige Wanderer oder Personen mit Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen Unterstützung. Aber auch für junge, gesunde Menschen entlasten Wanderstöcke die Gelenke, insbesondere die Knie, beim Abstieg.
Trekkingstöcke verbessern zudem die Balance bei Flussüberquerungen oder auf Schneefeldern. Ich empfinde Wanderstöcke bei Hüttentouren in an dem Alpen als enorme Hilfe. Zudem erhöhen sie das Sicherheitsgefühl in gefährlichen oder ausgesetzten Wegabschnitten und entlasten den gesamten Körper.
Sind Hüttenschuhe notwendig?
Ich hatte auf der Alpenüberquerung von München nach Venedig leichte Schuhe für die Hütte dabei und habe trotzdem auf jeder Hütte Schlappen vorgefunden, die ich lieber angezogen habe. Meine Schuhe wegzulassen und die angebotenen Exemplare zu nutzen, ist für mich vollkommen okay. Sollten einmal keine Hüttenschuhe vorhanden sein, laufe ich einfach auf Socken in der Hütte rum. Ist Dir das nicht hygienisch genug, nimm dein eigenes Paar mit.
Häufige Fragen
Welche Schuhe für Hüttenwanderung?
Welche Schuhe man für eine Hüttenwanderung benötigt, hängt stark von der jeweiligen Tour und den individuellen Erfahrungen und Fertigkeiten ab. Einfache Hüttenwanderungen können von erfahrenen Wanderern auch mit Trailrunningschuhen oder Zustiegsschuhen gut bewältigt werden. Für Einsteiger sind Wanderschuhe der Kategorie AB oder B empfehlenswert.
Lesetipp: Wanderschuhe Test: 15 Modelle für jeden Wandertyp
Beispiel Packliste Hüttentour – Meine 2.6kg Basisgewicht
In dem folgenden Abschnitt seht ihr aufgelistet, was ich persönlich für eine Hüttentour in meinem Rucksack gepackt habe und was ich am Körper trage.
Packliste Hüttentour: Am Körper getragen
An den Beinen sitzt eine dünne Radlerhose. Darüber trage ich eine leichte Marathon Laufhose mit kleinem Reißverschluss auf der Rückseite. Darin verschwindet mein winziger Geldbeutel mit einigen Karten, wie Personalausweiß, Krankenkarte und EC-Karte. Am Oberkörper trage ich je nach Wetter und Temperatur ein Merinowolle T-Shirt und ein langärmliges Merinoshirt gegen die Sonne. Ist es sehr warm, trage ich nur das Langarmshirt. Langärmlig deshalb, weil es zusätzlichen Schutz vor der Sonnenstrahlung bietet und ich Sonnencreme hasse.
Meine Füße stecken in kurzen Laufsocken. Darüber sitzen meine Salewa Zustiegsschuhe. Damit habe ich auch auf schweren Bergwegen guten Halt und Schutz. Mein Smartphone trage ich ebenfalls nah am Körper. Darauf sind das Kartenmaterial und der GPS-Track der Wanderung gespeichert. In den Händen halte ich die meisten Zeit meine Wanderstöcke. Kommen Kletterpassagen vor, verschwinden sie kurzzeitig in den Seitentaschen des Rucksacks.
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht Körper [Gramm] |
Wanderschuhe Salewa Wildfire GTX | 1 | 968 |
Wandersocken kurz* | 1 | 20 |
Laufhose* | 1 | 108 |
Funktions Unterhose* | 3 | 50 |
Merino T-Shirt* | 1 | 167 |
Merino Langarmshirt* | 1 | 230 |
Kappie* | 1 | 58 |
Sonnenbrille | 1 | 31 |
SWIX Trekkingstöcke Alternativ: Steinwood Carbon Faltbar* |
1 1 |
350 480 |
OnePlus 8 Pro Smartphone im Case | 1 | 190 |
Geldbeutel | 1 | 30 |
GESAMT BEKLEIDUNG | 2202 |
Packliste Hüttentour: Rucksack und Schlafen
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht [Gramm] |
WeitLäufer Minimalist 30 Liter | 1 | 340 |
Hüttenschlafsack (Nähanleitung) | 1 | 105 |
Schultergurttasche | 1 | 19 |
GESAMT | 480 | |
Alternativen | ||
WeitLäufer Agilist (53 Liter) | 1 | 417 |
Terra Nova Laser 25 Rucksack* | 1 | 365 |
Hüttenschlafsack* | 1 | 155 |
Du suchst einen leichten Trailrunnning Rucksack?
Der TRAILIST ist ein ultraleichter Laufrucksack mit nur 280 Gramm Gewicht, speziell entwickelt für mehrtägige Trailrunning-Touren und Tagestouren. Ausgestattet mit einer großen, elastischen Fronttasche und sechs praktischen Schultergurttaschen, bietet er reichlich Platz für Trinkflaschen, Snacks und andere wichtige Utensilien. Sein Design sorgt für maximale Stabilität und Komfort beim Laufen. Perfekt für Läufer, die Wert auf Leichtigkeit und Funktionalität legen.
Ultraleicht - nur 289 g Eigengewicht
Gesamtvolumen etwa 27 Liter
Für Trailrunning - perfekt für Mehrtages- und Tagestouren
Unisex Modell - passt Frauen & Männern
7 Außentaschen - inkl. großer Fronttasche
Schultergurte im Westenstil geben Stabilität beim Laufen
100% fair in Deutschland hergestellt
Wetterschutz
Der Wetterschutz ist in den Alpen elementar wichtig. Wetterumschwünge können sehr schnell eintreten und auch nach einem sonnigen Morgen Hagel und Regen bringen. Regenjacke und Hose sollten aber nicht so schwer sein, dass sie bei einem sommerlichen Hochdruck-Gebiet unnötig an den Schultern zerren. Ich habe mich für die Kombination aus Hardshelljacke und Regenkilt entschieden. Tendierst Du jedoch zur klassischen Regenhose, habe ich Dir auch eine Alternative verlinkt.
Gegen kalte Abende oder einen eisigen Kälteeinbruch nehme ich eine Isolationsjacke in Form der Cumulus Incredilite mit. Sie ist für mich nur als Gipfel oder Lagerjacke geeignet. Während der Bewegung beim Wandern ist sie zu warm. Zudem versuche ich es zu vermeiden, in die Daunenfüllung hinein zu schwitzen.
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht [Gramm] |
Haglöfs LIM III Regenjacke | 1 | 240 |
Regenkilt MYOG | 1 | 67 |
Daunenjacke Cumulus Incredilite | 1 | 350 |
GESAMT | 657 | |
Alternative | ||
Regenhose Vaude Drop Pants* | 1 | 180 |
Lesetipp: Ultraleichte Regenjacken – 8 federleichte Modelle im Überblick
Wechselwäsche
Meine gesamte Wechselwäsche für eine Hüttentour ist ziemlich minimalistisch. Sie umfasst eine weitere Unterhose, ein zweites Paar Wandersocken, eine lange Unterhose, eine kurze Sporthose für die Hütte sowie eine leichtes Fleeceshirt. Eventuell füge ich dem ganzen noch ein leichtes und atmungsaktives Windshirt hinzu. So muss ich an windigen Passagen nicht extra meine Hardshelljacke tragen. Denn trotz vielen Versprechungen sind diese weit von Atmungsaktiv entfernt. Ein Windshirt würde das Gesamtgewicht um akzeptable 80 – 100 Gramm erhöhen.
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht Rucksack [Gramm] |
Merino Wandersocken* | 1 | 63 |
Funktions Unterhose* | 1 | 50 |
Funktions Lange Unterhose* | 1 | 132 |
leichte, kurze Hose für die Hütte* | 1 | 108 |
Fleecepulli* | 1 | 230 |
GESAMT BEKLEIDUNG | 583 |
Lesetipp: Merino Unterwäsche im Geruchstest
Kosmetik der Packliste Hüttentour
Auch eher knapp gehalten und nur das nötigste eingepackt. Zahnbürste, DentTabs, Handtuch, etwas Hirschtalg, ein kleines Deo, Dr. Bronners Flüssigseife und etwas Sonnencreme. Seife und Sonnencreme habe ich in leichte Dropper Bottles umgefüllt. Augenbinde und Oropax helfen besonders in schnarchreichen Nächten. Etwas Klopapier darf auch nicht fehlen.
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht Rucksack [Gramm] |
kleines Handtuch (gekürzt)* | 1 | 52 |
Bio-Flüssigseife* (50 ml) | 1 | 50 |
Zahnbürste* | 1 | 8 |
Dent Tabs* (14 Stück) | 1 | 4 |
Hirschtalgcreme* (35ml) | 1 | 35 |
Deo | 1 | 41 |
Sonnencreme (50ml) | 1 | 58 |
Klopapier | 1 | 10 |
Oropax & Augenbinde | 1 | 3 |
GESAMT Kosmetik | 259 | |
Erste-Hilfe und Apotheke |
||
Erste-Hilfe-Set * | ||
Medikamente: Schmerzmittel (Ibuprofen), (Blasen-)Pflaster, Zeckenzange, Durchfallmedikamente, Wunddesinfektionsmittel |
||
GESAMT Erste Hilfe & Apotheke | 65 | |
GESAMT | 283 |
Elektronik Bereich der Hüttentour Packliste
Auch der Elektronik Bereich kommt spartanisch daher. Ladegerät für Smartphone und Kamera, die leichte Petzl eLite Stirnlampe, eine weitere 64 GB Speicherkarte, eine 3350 mAh Powerbank und ein Mini-Stativ fürs Handy.
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht Rucksack [Gramm] | Gewicht Körper [Gramm] |
Sony RX100 V* (fehlt, da sie das Foto gemacht hat) | 1 | 272 | |
Speicherkarte 64GB | 1 | 2 | |
Mikro-USB-Ladegerät | 1 | 53 | |
Petzl e+Lite Stirnlampe* | 1 | 26 | |
kleines Stativ* | 1 | 67 | |
GESAMT ELEKTRONIK | 148 | 272 |
Lesetipp: Stirnlampen Test – 12 Modelle von 50 bis 1000 Lumen in der Übersicht
Sonstiges
Sollte es kälter als erwartet werden, wärmen mich die Montane Prism Mitts Handschuhe und eine einfach Wollmütze. Ein Merinobuff dient als Halstuch, kann aber auch als vielseitige Kopfbedeckung oder Schweißtuch genutzt werden. Gegen einen nassen Hintern in der Pause nehme ich mein faltbares Sitzkissen von Vaude.
Pflichtgegenstand ist hingegen der leichte Notfall-Biwaksack. Das Wetter in den Alpen kann schnell umschlagen und ein Weitergehen unmöglich machen. Dann sorgt der Biwaksack dafür, dass man während der Nacht nicht zu stark auskühlt. Für frisches und Mikroorganismen-freies Wasser sorgt der leichte Katadyn BeFree Wasserfilter. Ein 8L großer Drybag schützt meine Wechselwäsche bei heftigstem Regen vor der Feuchtigkeit.
Ausrüstung | Anzahl | Gewicht Rucksack [Gramm] |
Regenschutzhülle Rucksack Innen (nicht auf dem Bild) | 1 | 32 |
Drybag für Wechselwäsche* | 1 | 15 |
Biwaksack Notfall* | 1 | 108 |
Plastik Trinkflasche 1l (nicht auf dem Bild) | 2 | 58 |
Katadyn Befree Wasserfilter | 1 | 59 |
Vaude Sitzkissen* | 1 | 22 |
Ultraleichte Fäustlinge – Montane Prism Mitts | 1 | 53 |
Mütze | 1 | 40 |
Kompass (nicht auf dem Bild) | 1 | 27 |
GESAMT SONSTIGES | 414 |
Gesamtgewicht der Hüttentour Packliste
GESAMT BASISGEWICHT |
2,668 kg |
inklusive 2 Liter Wasser und 500 Gramm Proviant |
5,168 kg |
Ausrüstung im Rucksack || Ausrüstung am Körper
Für das Gesamtgewicht habe ich beispielhaft einen Wasservorrat von 2 Litern und Proviant von 500 Gramm angenommen, was für die meisten Tagesetappen mit dieser minimalistische Packliste Hüttentour mehr als ausreichen sollte.
Weitere Informationen
- Trekking Packliste: Was braucht man für eine mehrtägige Tour mit Zelt?
- Packliste Wandern: Alles wichtige für deine Tageswanderung
- Was hat Minimalismus mit Wandern zu tun?
- Wandern auf Mallorca: Unterwegs auf der Trockenmauerroute GR221
Ist deine Packliste Hüttentour tauglich?
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Entschleunigung: 6 Wege wie Du mit Wandern dein Leben beruhigen kannst
Entschleunigung durch Wandern
Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich gerade an meinem Schreibtisch und schaue zum Fenster raus. Ein bisschen hat diese Aussicht mich zu diesem Artikel inspiriert. Leider.
Denn durch mein Fenster blick ich auf drei sich kreuzende Hauptstraßen und eine Straßenbahntrasse. Es ist Dienstag Mittag nach dem Pfingstwochenende und das geschäftige Treiben dort unten könnte nicht größer sein. Lastwagen brettern laut über die kreuzenden Schienen hinweg, das Martinshorn von Krankenwagen und Polizeiwagen ertönt mindestens alle 15 Minuten, getunte Motorräder und 3er BMW’s röhren um die Dezibel-Krone und die Straßenbahnen liefern ebenfalls ihren Beitrag zu dem blechernen Konzert.
Die Fußgänger hetzen über die Straßen, wenden nur kurz den Blick vom Smartphone. Flinken Schrittes wird zur Straßenbahnhaltestelle gelaufen ohne Rücksicht auf den mal mehr oder weniger fließenden Verkehr. Begleitet von einen genervten Hupkonzert. Obwohl ich gerade Mittagspause mache, ist das letzte an das ich denken kann, Entspannung. Selbst durch die geschlossenen Fenster dringt ein stressiger Grundlärm, der ein kurzzeitiges Abschalten von der Arbeit nur schwer möglich macht.
Alle scheinen es unendlich eilig zu haben. Von Entspannung und Ruhe sehe ich gerade herzlich wenig. Druck am Arbeitsplatz, Stress, Erwartungshaltungen anderer Menschen, Dauerbeschallung durch Medien und Internet sowie ständige Erreichbarkeit haben unser Leben in den letzten Jahren immer schnelllebiger und stressiger werden lassen.
1000 Gedanken, Verpflichtungen und Erledigungen schwirren einem im Kopf rum. Neben der Arbeit warten Zuhause oft direkt die nächsten Aufgaben. Wäsche waschen, Geschirr spülen, Saugen, Aufräumen, Rechnungen bezahlen, Facebook, Twitter, Fernsehn….Dauerbeschallung. Einfach mal abschalten, den Kopf frei machen und das Leben genießen fällt vielen gar nicht so einfach bei dem täglichen Dauerlauf im Hamsterrad. Bis vor ein paar Jahren ging es mir ähnlich.
Bis ich das Wandern für mich entdeckt habe.
Meine Gründe für Entschleunigung
Man muss sich nicht immer an den gesellschaftlichen und kapitalistischen Gedanken “schneller, höher, weiter” orientieren um glücklich zu sein. Im Gegenteil. Entschleunigung des Alltags. Zu Ruhe kommen. Zu Fuß gehen. Die Freude an der Langsamkeit entdecken. Das gibt mir viel Kraft und Energie, um meine Akkus wieder aufzuladen. Und all das verbinde ich mit dem Wandern.
In diesem Artikel zeige ich Dir daher 6 Wege wie und warum Wandern deinem Leben und Alltag Entschleunigung, mehr Ruhe und Entspannung geben kann.
1. Abkopplung vom Internet
Die permanente Erreichbarkeit durch mobiles Internet und Smartphones hat viele Vorteile. Aber nicht 24h am Tag.
Wenn Du Schwierigkeiten damit hast, nicht andauernd deine Nachrichten zu checken, dann geh raus in die Natur und wandere. Ich habe die meiste Zeit in der Natur sowieso keinen oder wenn, dann nur sehr schlechten Internet-Empfang. Ich empfinde das als äußerst wohltuend. Keine E-Mails, Facebook-Nachrichten oder Twitter-Tweets. Keine permanente Ablenkung.
Sofern ich mein Smartphone nicht als Navigation nutzte, verschwindet es hinten im Rucksack. So ist es sehr einfach dem Drang zu widerstehen, andauernd auf das Ding zu schauen, um zu gucken ob ich nicht einen Anruf verpasst habe oder wie viele Likes mein neustes Instagram Bild schon bekommen hat. Schalt es mindestens auf Lautlos oder fahre es ganz herunter. Dann gibt’s auch keine ungebetenen Anrufe oder SMS.
2. Ruhe in der Natur
In den Groß- oder Kleinstädten ist man umgeben von Autos, LKWs, Menschenmassen, Straßenbahnen, Bussen und Baustellen. Richtig abschalten kann ich dabei nicht besonders gut. Wenn ich aber im Wald, auf Feldern oder im Gebirge auf dem Wanderweg kurz innehalte und die Augen schließe, dann habe ich das, was ich so oft vermisse …
Ruhe!
Setzt Dich auf eine Bank am Wegesrand, leg dich auf eine einsame Wiese, mach es dir auf einem Felsen bequem und genieße einfach die Stille. Mir kommen dann immer die tollsten Ideen und ich kann endlich einmal länger über die Dinge nachdenken die mir wichtig sind. Oder ich versuche an gar nichts zu denken und genieße einfach nur den Moment. So fühle ich mich immer ganz weit entfernt von meinen Sorgen, Aufgaben und Problemen im Alltag.
In Kombination mit der monotone und langsamen Bewegung beim Wandern, versetzt mich das teilweise in eine meditative Stimmung, in der ich meinen Gedanken freien Lauf lassen kann. Nichts hetzt dich und kein Lärm stört dich beim Wandern in der Natur. So kann der Körper richtig entspannen und zu Ruhe kommen.
3. Entschleunigung durch das Outdoor-Erlebnis
Oft bin ich schon beim Wandern in Regenschauer, Schneegestöber, heftige Windböen, Gewitter und Stürme geraten. Es war oft kalt, nass, nebelig und ich hatte bei diesen Witterungen auf schmalen, ausgesetzen Bergpfade ziemlich viel Schiss. In vielen Nächte habe ich im Zelt gefroren und kein Auge zu getan. Mir ging in der prallen Sonne bei 30°C das Trinkwasser aus und Gewitter setzten plötzlich dann ein, als man auf der exponiertesten Stelle angelangt war.
Warum geht man dann überhaupt noch draußen wandern?
Weil es mich glücklich macht. Weil es die Dinge in eine andere Perspektive rückt. Weil es mich vom stressigen Alltag ablenkt. Weil man erkennt was einem wichtig ist und was nicht. Weil es einen fokussiert. Weil es zum nachdenken anregt. Weil es ein Abenteuer ist. Weil man danach eine tiefe Dankbarkeit dafür empfindet, wie schön es sein kann in einem warmen, weichen Bett zu schlafen mit einem Dach über dem Kopf.
Und weil ich einfach nicht genug davon kriegen kann. Auch nach der längsten und anstrengensten Tour, könnte ich schon nächste Woche direkt wieder los laufen!
4. Intensive Gespräche
Wenn Du mit mehreren Leuten auf einer Wanderung bist, gibt es immer Passagen an denen keiner ein Wort sagt und jeder seinen eigenen Gedanken hinterher hängt. Das ist auch gut und wichtig.
Aber gleichzeitig hatte ich auch die interessantesten, intensivsten und informativsten Gespräche beim Wandern. Durch die lange körperliche Bewegung und die frische Luft gelangt mehr Sauerstoff zum Gehirn, welches dadurch leistungsfähiger und fitter ist. Oft fallen einem dann neue Sichtweisen und Ideen für alte Probleme, Konflikte oder Aufgaben ein.
Besonders im Gespräch mit Anderen, entwickeln sich dann teilweise lange Gespräche, die man aus Zeitmangel oder sonstiger Ablenkung so im Alltag niemals führen würde. Beim Wandern aber lenkt einen nichts ab und man hat genügend Zeit. So lernt man seinen Gegenüber besser kennen und entdeckt auch an sich eventuell Seiten, die man so selber noch nicht wahrgenommen hat.
5. Mach eine Fernwanderung
Um sich mal für länger Zeit komplett aus dem Alltag auszuklinken, bietet sich eine mehrwöchige Fernwanderung bestens an. So ein Abenteuer eignet sich hervorragend, um sich selbst ein paar wichtige Fragen zu stellen und seinen bisherigen Werdegang und seine Zukunft zu hinterfragen. Bin ich glücklich mit dem was ich mache? Was sind meine Ziele im Leben? etc…
Durch die körperliche und geistige Herausforderung, lebte ich für die Zeit meiner Fernwanderung vollständig im Moment und habe den Alltag komplett ausgeblendet. Die essentiellen Bedürfnisse im Leben nach Essen, Wasser, Schlaf und einer trockenen Unterkunft stehen im Vordergrund.
Termindruck, Erwartungen anderer Menschen an einen, vollgestopfter Kopf, mediale Bombardierung – all das ist weg!
Du bist nur für Dich und musst alleine klarkommen. Das kann Dir anfangs ziemlich viel Angst machen – Aber weckt auch ungeahnte Talente und stärkt dein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl ungemein. Eine Fernwanderung verändert Dich. Und mit Sicherheit zum Positiven!
Auf einer Fernwanderung lernst Du das langsame Reisen kennen. Keine verspäteten Züge, Busse oder Staus. Nur Du und Deine Füße. Probier’s aus! Interessiert an einer Fernwanderung, aber noch keine Idee wie das funktionieren soll?? In meinem neuen E-Book erfährst Du es!
6. Entschleunigung durch Minimalismus/ Reduzierung
Ich habe in einigen Artikeln schon beschrieben, wie wenig Gepäck man eigentlich beim Wandern braucht. Und all das trägt man nur in seinem Rucksack mit sich. Die Hände sind frei und die wenigen Besitztümer sind mobil an den Wanderer geschnallt.
Je weniger Du beim Wandern mit dir trägst, desto mehr kannst Du dich auf das Erlebnis an sich und deine natürliche Umwelt konzentrieren. So bleibst du agil, leichtfüßig und kannst deine Gedanken auf das Wesentliche und für dich Wichtige lenken. Keine Ablenkung durch einen drückenden Rucksack oder unnötige Dinge.
Willst Du beim Wandern einen freien Kopf bekommen, dann ist weniger definitiv mehr!
Wie entschleunigst Du Deinen Alltag? Hilft Dir Wandern auch dabei?
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Wie Wandern mich zum Minimalismus führte
“Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.”
(Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944)
Besonders auf meinem langen Weg von München nach Venedig habe ich gemerkt, dass ich es toll finde mein Gepäck auf das Nötigste zu reduzieren. Alles Überflüssige einfach wegzulassen. 11 Kg hatte ich damals dabei. Ich finde es noch immer erstaunlich, dass man mit so wenigen Dingen 34 Tage lang die kompletten Alpen überschreiten kann! Mittlerweile sind aus diese 11 kg durch geschicktes Weglassen eine minimalistische Ausrüstung von 5,5 kg geworden. Ohne Komfortverlust, ließen sich mit relativ einfachen Überlegungen nochmal eine Menge an überflüssigem Gewicht einsparen. Mehr Spaß am Wandern ist die Folge!
Genau das ist für mich das Schöne am Wandern, speziell bei langen Fernwanderungen. Man muss sich Gedanken um seine Ausrüstung machen! Habe ich zuviel eingepackt, ist der Rucksack zu schwer und es wird schwierig dieser Belastung längere Zeit Stand zu halten. Zusätzlich erhöht sich die Anstrengung und der Spaß leidet darunter. Fehlen mir andererseits wichtige Gepäckstücke, kann ich die Wanderung auch nicht vollständig genießen.
Aber sind wir mal ehrlich: Wann hattest Du das letzte Mal zuwenig Gepäck dabei? Ich noch nie!
Dieses gezielte und bewusste Nachdenken über die Auswahl der eigenen Wanderausrüstung kann ich bei vielen Mitwanderern beobachten. Zwar nicht immer vollständig konsequent, aber die Meisten wählen den Inhalt ihres Rucksacks dennoch mit Bedacht. Viele empfinden diese Reduzierung auf das Wesentliche, das bewusste Weglassen von Überflüssigem, als wahre Entlastung. Nicht nur auf den Schultern, sondern besonders im Kopf. Tragen wir weniger Dinge bei uns, sind wir gleichzeitig auch freier im Kopf. Weniger Gegenstände, um die man sich kümmern oder Sorgen machen muss, dass sie unbeschädigt bleiben.
So lebe ich für die Zeit der Wanderung minimalistisch und bin einfach glücklich. Im doppelten Sinne.
Denn so kann ich die für mich wichtigen Dinge einer Wanderung viel ausführlicher genießen. Die Natur, die Berge, die frische Luft, die Ruhe, den Spaß an der Bewegung, den Austausch mit anderen Wanderern und kann einfach mal die Seele baumeln lassen. Das führt unter anderem dazu, dass sich mein Leben entschleunigt!
Minimalismus im Alltag?
Besonders im Rückblick auf meine ersten, völlig überfrachteten Wanderungen mit knapp 20 kg auf dem Rücken, habe ich durch diese minimalistische Einstellung sehr viel mehr Spaß und Freude am Wandern gewonnen.
Deshalb habe ich mich gefragt, wenn mir das Wandern durch weniger mehr ist, warum dann nicht auch im Alltag? Warum nicht bei mir Zuhause in der Wohnung alles Überflüssige weglassen? So habe ich mich einmal in meiner Wohnung umgeschaut und mir die Frage gestellt:
- Welche meiner Besitztümer bereichern mein Leben?
- Und welche verschlingen nur Platz, Zeit und Geld?
„Das Leben ist eine Reise. Nimm nicht zu viel Gepäck mit.“
―Billy Idol
Mein Kleiderschrank war ein guter Startpunkt: Mindestens 70% aller T-Shirts, Hemden, Pullover, Hose, Jacken, etc. ziehe ich nicht mehr an. Sie sind nur Staubfänger. Sie zwangen mich aber trotzdem dazu, einen großen Kleiderschrank zu besitzen. Einen größeren Transporter beim Umzug machen sie ebenfalls nötig. Ich bin durch sie nicht glücklicher und sie bereichern mein Leben auch nicht.
Außerdem kann ich ja nicht bei meiner Wanderausrüstung alles überflüssige aussortieren und meinen Kleiderschrank überquellen lassen. Also habe ich all diese nicht mehr getragenen Kleidungsstücke in Säcke verpackt und gespendet. Die Sachen die mir noch gut gefallen und regelmäßig getragen werden (meine Skiausrüstung natürlich nur im Winter) habe ich behalten.
Das Ausmisten ist jetzt 1,5 Jahre her! Ich habe kein einziges Kleidungsstück vermisst. Jeden morgen wenn ich den Kleiderschrank öffne, habe ich ein Lächeln auf dem Gesicht und finde auch direkt was ich suche.
Genauso versuche ich das auch mit dem Rest meiner Besitztümer. Viel von meiner alten Wander- und Trekkingausrüstung liegt verstaut in Kisten. Sie verstaubt so vor sich hin. Sehr unwahrscheinlich, dass ich die beiden 2 und 3 kg schweren Rucksäck jemals noch benutzen werde. Beiden waren noch super in Schuss, also habe ich sie verkauft. So bekomme ich Geld für etwas, das bei mir zuhause unbenutzt rumliegt und kann anderen eine Freude damit machen.
Es gibt mir eine tiefe innere Zufrieden- und Gelassenheit, dass ich mit weniger materiellen Dingen glücklicher bin als vorher. Dadurch kann ich ein selbstbestimmteres, bewussteres und mobileres Leben führen und mich auf die Bereiche meines Lebens konzentrieren, die mir wirklich wichtig sind! Für mich bedeutet Minimalismus oder minimalistisch zu leben nicht, auf Dinge die mir wichtig sind zu verzichten. Sondern gezielt Gegenstände und Gewohnheiten loszulassen, die mir im Leben mehr Last als Freude sind.
Mir hat es sehr viel Lebensqualität gegeben, die Tugenden und Vorteile des Wanderns auf mein alltägliches Leben zu übertragen. Sich bewusst mit seiner Umwelt zu beschäftigen und gezielt die Dinge wegzulassen, die einem an einem selbstbestimmten und glücklicheren Leben hindern. Das sind für jeden unterschiedliche Gegenstände oder Gewohnheiten, aber die Meisten haben genug davon.
Für mich bedeutet Minimalismus, ob beim Wandern oder Zuhause: Gut für den Körper, aber noch besser für die Seele!
Was hältst Du von Minimalismus? Hast Du ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wenn Du dich jetzt für weitere Info’s zu Minimalismus und minimalistischem Leben interessierst, findest Du hier sehr interessante Blogs und Seiten zu dem Thema:
- Einfach Bewusst von Christof
- Afschin von Afschin
- Besonders toll finde ich die minimalistischen Illustrationen von David Powell zum Thema Natur, Wandern und Camping. Findest Du auf Instagram.