5 Monate sind vergangen seit ich meinen ersten Ultraleicht-Rucksack genäht habe. Der DIY Rucksack aus IKEA Tüten sollte ein besonders günstiger Einstieg in die Welt der gestelllosen Rucksäcke sein. Nach einige erfolgreichen Testwanderungen entstand der Wunsch, weitere Exemplare zu nähen. Die gesammelten Verbesserungswünsche umzusetzen. Andere Materialien zu verwenden. Die Haltbarkeit zu erhöhen.
Sollte es möglich sein, einen selbstgenähten Rucksack auch auf eine 4-monatige Fernwanderung mitzunehmen? Gerade im Hinblick auf das anstehende Wanderabenteuer diesen Sommer, wuchs die Idee, den UL-Rucksack etwas professioneller herzustellen.
Nach FRAKTA sind mittlerweile 8 weitere Exemplare entstanden. Nicht alles Prototypen für meinen neuen Trekkingrucksack. Es waren auch Tagesrucksäcke für den täglichen Gebrauch darunter. Aber alle haben dazu beigetragen, die neu erlernten Fertigkeiten zu verbessern. Und bei jedem Rucksack entstanden neue Ideen für weitere Modelle oder Verbesserungen von Alten. Die Seiten kürzen, oben noch etwas abschneiden und Vorne doch lieber wieder länger. Klingt eher nach Friseurbesuch, als Rucksack-Schneiderei.
Seit ein paar Tagen hängt daher wieder ein neuer Pack an der Wand. Die Schnitt-Änderungen zu seinem Vorgänger, Prototype Nummer 5, waren nur noch minimal. Zum ersten Mal denke ich, dass dieser wirklich ein längerfristiger Begleiter werden könnte. Daher möchte ich ihn Dir heute gerne ausführlich vorstellen!
Ein DIY Rucksack für 2.000 Kilometer. Hoffentlich!
Eigentlich ist der Rucksack das Stück Ausrüstung, über welches man sich zu allerletzt Gedanken machen sollte. Erst wenn die gesamte Ausrüstung steht, kann der notwendige Platzbedarf in Rucksackform gesucht werden. Meine Ausrüstung hat sich aber in den letzten 5 Monaten mehr oder weniger stark geändert. Daher weiß ich erst jetzt so ungefähr, wie viel Volumen der Rucksack haben muss. Dieses ist dabei außerdem stark von der Art und Weise wie ich meinen Rucksack packe abhängig. Davon aber in einem folgenden Artikel mehr.
Herausgekommen ist ein Rucksackvolumen von ungefähr 39 Litern. Inklusive aller Außentaschen. Einige Liter Luft für Extra-Proviant mit eingerechnet. Neben dem Volumen muss der neue Backpack aber auch einige andere Anforderungen erfüllen:
Design Überlegungen
Ganz grundsätzlich möchte ich einen knapp 40 Liter großen Toploader. Meine komplette Trekkingausrüstung soll in ihm problemlos Platz finden. Obwohl sie noch nicht vollends final ist, peile ich ein Basisgewicht zwischen 4,7 und 4,9 Kilogramm an. Die Ausrüstung soll aber nicht maximal gestopft werden. Lieber lasse ich dem Daunenquilt und der Daunenjacke etwas mehr Platz zum loften.
Der Rucksack wird über einen Rollverschluss verschlossen. Simpel, zuverlässig und je nach Material wasserdicht. Außerdem kann somit das Volumen etwas variiert werden. Zusätzlich soll er über 2 Seitentaschen für Getränke, Trekkingstöcke und Kleinkram verfügen. Von Trinkblasen bin ich kein Freund. Daher finden die Wasserflaschen außen Platz.
Eine große Fronttasche bietet dem feuchten Tarp und/oder den nassen Regenklamotten Raum zum trocknen. Dieses Feature hat mir am Exped Lightning 45 am meisten gefehlt. Im Inneren findet die Isomatte oder das Sitzkissen in einer Innentasche Platz. Dadurch erhält der Rucksack auch halbleer etwas Struktur. Denn ein aufwändiges Tragesystem ist das Letzte was ich möchte. Von der Grundstruktur her also ein konventioneller Ultraleicht Rucksack.
Skizziert sieht der Rucksack folgendermaßen aus:
Was soll er wiegen?
Mehr als 500 Gramm soll der selbstgenähte Trekkingrucksack nicht auf die Waage bringen. Trotzdem sollen nicht die allerleichtesten Materialien zum Einsatz kommen. Damit der Pack nicht beim ersten Fels-, Gestrüpp- oder Funkenkontakt sofort zerfetzt oder durchlöchert. Ein abnehmbarer Hüftgurt ist ebenfalls wünschenswert. Erstens kann der Rucksack bei leichteren Lasten von unnötigem Gewicht befreit werden. Und zum Zweiten kann er an dieser Stelle notfalls leichter repariert werden. Auf Hüftgurttaschen verzichte ich und setze lieber auf voluminöse Seitentasche. Mit einem Griff nach hinten erreiche ich schnell Handschuhe, Kompass, Taschenmesser oder Sonnenbrille.
Für die Konstruktion des Hauptkörpers gilt der Ansatz: Lieber schmal und hoch, anstatt breit und kurz. Dadurch soll der Schwerpunkt des Packs nah an den Rücken gebracht werden. Denn je weiter das Gewicht von Rücken “absteht”, desto höher ist die Belastung auf Schultern und Rücken. Daher sehe ich auch Lastverstellriemen über den Schultergurten vor. Zusätzlich verjüngt sich der Korpus leicht nach oben hin.
Komplett wasserdicht muss der Rucksack nicht sein. Auch falls die verwendeten Materialien wasserdicht sein sollten. Denn der Aufwand den Pack vollständig gegen das Eindringen von Wasser abzudichten, ist sehr hoch. Denn alle Nähte müssen mit wasserdichten Nahtband versiegelt werden. Die Verwendung eines Pack-Liners ist da deutlich simpler. Und auch nicht so viel schwerer.
Materialien des DIY Rucksack
Bei den verwendeten Stoffen, habe ich mich für einen Mix aus ultraleicht und trotzdem robust entschieden. Insgesamt habe ich 5 verschiedene Gewebe verwendet. Das rührt daher, das nicht immer das gewünschte Gewebe erhältlich war. Und alles aus den USA zu importieren, wollte ich auch nicht. Somit sind im finalen Rucksack die folgenden Gewebe verwendet worden:
- X-Pac VX21 – gelb – 230g/m²
- Frontteil, Seitenteile, 4 x Gurthalter, teilweise Schultergurte
- 420D Cordura – schwarz – 210g/m²
- Rückenteil, Boden, Schultergurthalter
- 70D Ripstop Nylon – schwarz – 80g/m²
- Innentasche, Extension Collar
- 200D Diamond Ripstop – schwarz – 120g/m²
- Seitentaschen, teilweise Schultergurte, Hüftgurt
- Funktionsjersey – schwarz – 200g/m²
- elastische Fronttasche
Für das gelbe X-Pac habe ich mich entschieden, weil ich noch ein guten Restquadratmeter hatte und es im Gegensatz zu DxG komplett wasserdicht ist. Die gelbe Optik gefällt mir außerdem besser als das schwarz-weiße Karomuster. Und DxG nutzt fast jeder Ultraleicht-Rucksack heutzutage. So kommt etwas Farbe rein. X-Pac ist ein Laminat aus 4 verschiedenen Komponenten. Außen 210D starkes Cordura, dann ein wasserdichter PET-Film sowie X-förmige Dacron-Faser. Auf der Innenseite wird das Laminat von einem 50D starken Polyester-Taffeta verstärkt.
Eigentlich hätte ich für den Boden und Rücken gerne die schwarze Version des X-Pac VX21 genommen. Leider war dies in Deutschland zum Zeitpunkt des Nähens nicht mehr erhältlich. Das 420D starke Cordura Reststück, welches ich noch hatte ist aber eine gute Alternative. Es ist sehr abriebfest, robust und sogar etwas leichter als das X-Pac Gewebe. Neben dem Rücken- und Bodenteil habe ich auch die Schultergurthalter aus diesem Material gefertigt. Es ist zwar nicht wasserdicht, durch die AC-Beschichtung jedoch stark wasserabweisend.
Ultraleichtes und wasserdichtes 70D Ripstop-Nylon habe ich für die nicht stark beanspruchten Bereiche verwendet. Das sind der Extension-Collar und die Innentasche. Die Seitentaschen müssen nicht wasserdicht, aber etwas widerstandsfähiger sein. Daher habe ich das 200D Diamond-Ripstop Nylon verwendet. Im Vergleich zu den anderen Materialien ist es ebenfalls sehr leicht, aber ausgesprochen günstig.
Für die Fronttasche habe ich lange mit verschiedenen Netzen herumprobiert. Aber keins war mir elastisch genug. Bei voll gepacktem Rucksack ließ sich das Tarp nur mühselig in die Tasche friemeln. Habe ich die Tasche überdimensioniert, schlabberte sie im leeren Zustand locker hin und her. Das atmungsaktive und sehr quer-elastische Funktionsjersey ist meine momentane Lösung. Eigentlich wird dieser Stoff für Funktionsbekleidung verwendet. Mit 200g/m² nicht wirklich leicht, eignet es sich zweckentfremdet aber auch für Außentaschen von Rucksäcken. Es muss sich allerdings auch den kommenden Wanderungen erst noch bewähren. Denn ich habe noch keine Praxiserfahrung mit dem Gewebe machen können.
Restliche Materialien
Wie schon bei meinen anderen Rucksäcken habe ich 3mm dickes 3D Spacermesh als Polsterung für Schulter- und Hüftgurt verwendet. Bei ultraleichtem Gepäck bietet es sehr guten Tragekomfort bei geringem Gewicht. Für die Gurte kam vorrangig 15mm breites Polyamid-Band zum Einsatz. Um dem Rolltopverschluss seine Steifigkeit zu geben, habe ich zwei 2.5 cm breite und 50 cm lange Steifen aus einer 0.5mm dicken Polyamid Plattenware ausgeschnitten. Diese Streifen sind dann doppelt umschlungen in den oberen Teil des Extension Collars eingenäht worden.
Als Einfassbänder für die Seitentaschen und Fronttasche habe ich die gelbe Version des elastischen Einfassbandes mit Köperbindung gewählt.
Nähen des DIY Rucksack
Das Nähen dieses DIY Rucksack unterscheidet sich wenig von dem Vorgehen beim IKEA-Exemplar. Die Schritte sind weitestgehend die selben. Auch wenn sich die Materialien und die Erfahrung verändert haben. Grundsätzlich gehe ich immer wie folgt vor:
- Schnittmuster erstellen und Maße bestimmen
- Schnittschablonen auf Pappe oder dickem Papier erstellen und ausschneiden
- Rucksackteile mit Schablonen und Kreide auf Stoffe aufzeichnen
- Alle Teile ausschneiden. Am einfachsten mit Schneidematte, Rollschneider und großem Lineal
- Oberstoff von Schultergurten auf Schultergurtpolsterung aufnähen, wenden und Gurte dort anbringen
- Schultergurte und Trageschlaufe auf Schultergurthalter nähen. Diese anschließend in der gewünschten Rückenlänge auf das Rückenteil nähen
- Hüftgurt nach dem Prinzip der Schultergurte nähen. Anschließend ebenfalls auf Rückenteil anbringen
- Innentasche auf Innenseite des Rückenteils nähen.
- Einfassband auf Seitentaschen und Fronttasche nähen.
- Seitentasche und jeweils 6 Gurtschlaufen auf Seitenteil anbringen. Da Seitentasche größer ist, muss sie unten etwas “umgeschlagen” werden.
- Fronttasche auf Frontteil annähen. Schlaufe für Top-Gurt etwas oberhalb der Tasche auf das Frontteil nähen.
- Alle Teile Rechts auf Rechts mit einfacher Naht vernähen. Bei französischen Nähten die Teile zuerst Links auf Links zusammen nähen.
- Polyamid Streifen an Extension-Collar anbringen. Halter für Lastverstellriemen oben am Rückenteil festnähen.
- Extension-Collar mit restlichem Rucksack verbinden
- Steckverschlüsse auf Extension-Collar anbringen.
- Innere Nähte mit Nahtband einfassen.
Eine etwas einfacherer und ausführlichere Anleitung für einen DIY-Rucksack findest Du in diesem Artikel. Das Schnittmuster dieses Rucksacks ähnelt von Grundaufbau dem, des IKEA Rucksack. Mit einigen Abänderungen natürlich.
Zum Zuschneiden und Nähen des Rucksack habe ich die folgenden Dinge verwendet:
- Nähmaschine Singer 2250 Tradition*
- Rasant 75Nm Nähgarn – schwarz und gelb
- 100iger Nadel
- Schere*, Kreide, Schneiderlineal*, Schneideunterlage*, Rollschneider*, Nähclips*
Der fertige Trekkingrucksack
Das meiste hast Du ja nun schon über den DIY-Rucksack erfahren. Fehlen nur noch ein paar ausführliche Bilder und eine wichtige Angabe. Wie schwer ist das fertige Exemplar denn nun mit allem drum und dran geworden? Hat sich der Aufwand und Umstieg vom 1040g schweren Exped gelohnt? Gelohnt hat es sich schon alleine des Spaßes am Nähen wegen. Aber auch das Gewicht bestätigt die Entscheidung:
477 Gramm bringt das fertige Modell mit allem Gurten, Schnüren und Schnallen auf die Waage.
Mit diesem Gewicht bin ich mehr als zufrieden. Vor allem in Anbetracht der doch recht robusten Materialien. Bei konsequentem Einsatz des 70D Ripstop Nylons kann ein noch sehr viel leichterer Rucksack entstehen. Welcher dann aber weniger haltbar und entsprechend empfindlicher ist. Für 4 Monate bin ich daher froh etwas “Reserven” an Widerstandsfähigkeit zu haben.
Im Folgenden gehe ich auf einige Besonderheiten des Rucksacks genauer ein:
Abnehmbare Hüftflossen
Der Hüftgurt besteht aus 2 gepolsterten Hüftflossen. An diesen sitzt der eigentliche Hüftgurt. Auf der breiteren Seite der Flossen sitzen oben und unten jeweils 2 Leiterschnallen. Diese werden mit 2 Gurtbandenden auf Hüfthöhe am Rucksack verbunden.
Das dauert nicht länger als 20 Sekunden und erlaubt das komplette Entfernen des Hüftgurtes. Zusätzlich ist der Hüftgurt durch diese Anbringung nicht starr am Rucksack fixiert und toleriert eine gewisse Hüftrotation. Je nachdem wie feste die Leiterschnallen angezogen wurden.
Sollte eine Hüftflosse irgendwann einmal Schaden nehmen, kann sie leicht repariert oder ausgetauscht werden. Außerdem spare ich durch diese Konstruktion etwas Gewicht. Denn der mittlere Teil der Polsterung fällt komplett weg. Selbst wenn der Hüftgurt sehr feste angezogen wird, drücken die Schnallen auf der Rückseite nicht in den Rücken. Der Gurt sitzt genauso sicher und bequem wie bei durchgängigen Hüftgurten.
Schultergurte
Die Schultergurte besitzen eine leichte S-Form, um sich der Anatomie des Oberkörpers besser anzupassen. Die 3mm Polsterung wurde einlagig verwendet und mit Diamond Ripstop und X-Pac als Oberstoff vernäht und gewendet. Über ein dreieckiges Stück Stoff wurden die Schultergurte entsprechend meiner Rückenlänge am Rucksack befestigt.
Die Lastkontrollriemen reichen relativ weit runter und fixieren am Ende jeweils einen D-Ring. Der Brustgurt ist nicht in der Höhe verstellbar, sondern auf meine Statur angepasst.
Praxistest des DIY-Rucksack
Eine fast identische Version des hier vorgestellten Packs habe ich im Dezember 2016 2 Wochen lang beim Bergwandern in der Schweiz getestet. Der einzige Unterschied war die nicht elastische Netztasche.
Mein Fazit nach den zahlreichen Tagestouren und einer kleinen Hüttentour: Der Rucksack erfüllt alle meine Erwartungen. Er lässt sich für mich perfekt packen. Alles findet da Platz wo ich es am liebsten haben möchte. Besonders die voluminösen Seitentaschen gefallen mir gut. Neben den Wasserflaschen habe ich dort häufig meine Handschuhe und ein paar Snacks verstaut. Ohne den Rucksack abzusetzen kann ich diese Dinge erreichen. Komplett gepackt hat meine Trekking Ausrüstung ungefähr 25 – 30 Liter der knapp 40 verbraucht.
Die Fronttasche ist groß genug, um Tarp, Regenjacke und Regenhose gleichzeitig Platz zu bieten. Handschuhe und Mütze passen dann theoretisch sogar auch noch hinein. Wie sich das Jersey Material der Tasche über längere Zeit schlägt, wird sich erst noch herausstellen. Eventuell sind scharfe und dornige Gegenstände nicht unbedingt sein Freund. Das X-Pac Material hat einen weiteren Vorteil gezeigt: Durch die helle Innenseite sind die Gegenstände im Rucksack deutlich leichter zu erkennen als bei dem DxG Gewebe. Besonders bei Tageslicht.
Das Tragegefühl empfinde ich bis zu einem Gewicht von 8 – 10 kg als sehr gut. Einen Unterschied zu einem starren Tragesystem konnte ich nicht feststellen. Die Schultergurte passen mir jedenfalls noch besser als bei meinem Exped Lightning. Die abnehmbaren Hüftflossen sind ebenfalls sehr angenehm an der Hüfte. Sie sind breit genug, um die Hüftknochen sicher zu umschließen. Nur die Schnalle ist mir noch zu massiv. Sie wird gegen ein leichteres Modell ausgetauscht.
Verbesserungen und Kritik
Nachdem ich das fertige Exemplar nun ein paar Mal genutzt, gepackt und getragen habe, sind mir mal wieder ein paar Verbesserungsideen eingefallen:
- Fronttasche: Die Fronttasche würde ich am liebsten um 10 cm kürzen. Dann ist sie auch noch groß genug, aber der Rucksack lässt sich bei weniger Gepäck besser komprimieren
- X-Pac Teile etwas kürzen und 70D Extension Collar verlängern. Dadurch lässt sich der Rucksack bei weniger Gewicht ebenfalls besser komprimieren. Und etwas Gewicht kann eingespart werden.
- Innentasche: Braucht’s die wirklich? Die Isomatte oder das Sitzpad werden am Rücken eigentlich auch ohne Einschubfach gut fixiert. Würde eine Gewichtsersparnis von 14 Gramm bedeuten. Oder 2 Zahnbürsten.
UPDATE 27.09.2018:
2,5 Jahre und mehr als 50 selbst genähte Rucksäcke später, hat mich das selber nähen von Wanderausrüstung mehr und mehr in seinen Bann gezogen. Mittlerweile ist daraus die kleine Rucksack Manufaktur WeitLäufer entstanden. Dort entwickle und nähe ich Ultraleicht Rucksäcke in Kleinserien-Produktion. So sieht der erste Ultraleicht Rucksack aus.
Was hältst Du von dem DIY Rucksack?
Wie sähe deine Wunsch-Trekking-Rucksack aus?
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Hallo Alex,
sieht toll aus. Ich habe einen Laufburschen, aber wenn ich mal einen neuen brauche. Oder einen zweiten. Die Isomatte könntest Du innen auch mit gekreuzten elastischen Kordeln fixieren.
Weißt Du, ob sich diese Polyamid Plattenware für ein Schirmchen an der Kapuze eines Regencapes eignen würde? Kann das in die Waschmaschine?
LG
Monika
Hi Monika,
danke Dir :)
Das mit den Kordeln habe ich mir auch schon überlegt. Vielleicht in einem später Pack dann mal.
Von der Steifigkeit her sollte das auf jeden Fall klar gehen. Ist dafür sogar eventuell etwas zu dick.
Ich denke, dass die Plattenware auch in die Waschmaschine kann. Beim Nähen würde ich die Ecken aber abrunden. Ansonsten scheuern diese das Gewebe an den Kontaktstelle sicher irgendwann durch.
LG Alex
Hallo Alex.
Zwecks Hüftflossenpolsterung wünsche ich Dir, daß Du nicht Problem bekommst, was sich bei einer derartigen Unternehmung bei mir nach 4-6 Wochen höchst schmerzhaft einstellte:
Ich hatte so viel Hüftumfang verloren, daß die Hüftknochen derart hervortraten, daß der Hüftgurt extrem schmerzhaft auflag. Immerhin hast Du den Vorteil, daß Dein Rucksack insgesamt deutlich leichter sein wird und die Polsterung dann hoffentlich noch ausreicht.
Schöne Grüße
K2.
Hi K2,
das hört sich wirklich schmerzhaft an. Ist denn irgendwann eine Besserung eingetreten?
Dann werde ich wohl viel Käsespätzle essen müssen :)
Viele Grüße,
Alex
Hey Alex.
Nun, letztlich ist der Mensch ein sehr zähes Tier:
1. Zähne zusammen gebissen
2. An blaue Flecken gewöhnt
3. Mit 2-3 Liter “Zuckerwasser” pro Abend Zustand stabilisiert.
Wenn man Saft-Schorle Wein vorzieht, hat man es in Italien und Frankreich sowieso nicht so leicht.
K2.
Hi K2,
da stimme ich Dir zu. Unglaublich an was der Mensch sich teilweise gewöhnen kann.
Auf der München Venedig Tour erfolgte der Umstieg von Radler auf Wein auch an der italienischen Landesgrenze :)
LG Alex
Wow, der Rucksack sieht super aus, optisch wie funktional! Da ist dir wirklich ein Meisterstück gelungen, ich würd ihn kaufen aber zum Nähen bin ich leider zu faul ;)
Hi Martin,
danke Dir für die Lorbeeren :)
Mal sehen wie er sich auf dem Weg nach Nizza schlägt. Vielleicht überlege ich mir dann, daraus etwas mehr zu machen :)
LG Alex
Der Rucksack sieht ja mal hammermäßig aus!!! Wahnsinn! Wie viel hast du denn insgesamt für die Materialien ausgegeben? Wirst du das Schnittmuster vom finalen Rucksack auch noch online stellen?
Hi Joe,
danke Dir :)
Insgesamt habe ich geschätzt ungefähr 50 – 70€ für den Rucksack ausgegeben. Ich hatte aber auch noch einiges an Reststücken übrig.
Das Schnittmuster stelle ich erstmal nicht online. Mal sehen was sich aus der ganzen Rucksacknäherei noch entwickelt :)
LG Alex
Hi Alex,
der Rucksack sieht wirklich super aus! In wieweit unterscheiden sich denn die Maße zu dem Frakta Rucksack? Hätte schon Interesse mich mal am Rucksack nähen versuchen.
Gruß Dominik
Hi Dominik,
Danke Dir!
Die groben Maße sind ja in der kleinen Skizze im Artikel enthalten. Im Vergleich zum IKEA RUcksack ist er etwas höher, aber dafür in der Tiefe schmaler.
Wünsche Dir viel Erfolg beim Nähen!
Viele Grüße,
Alex
Wow, wenn der Rucksack nun auch noch in der Praxis überzeugt wird es echt Zeit das Nähen zu erlernen ;) Funktional und optisch macht er ja einen super Eindruck.
Für meine Alpenüberquerung hatte ich zuletzt 5 Rucksäcke bei mir stehen. Keiner passte 100%tig zu meinen Anforderungen. Letzendlich hab ich mich für den Guide Light entschieden weil er hoch und schmal gebaut ist. Hat aber leider keine Seitentaschen. Und spielt vom Gewicht natürlich auch in einer ganz anderen Liga.
Für meine nächste Tour ist dann wieder ein neuer nötig.
Die Schnittmuster zu verkaufen wäre doch eine Option!?
Gruß Max
Moin Max,
danke für dein schönes Feedback.
Hattest Du das Wasser dann einfach im Hauptfach verstaut? Oder eine Trinkblase genutzt?
Ja, das wäre auch eine Option. Erstmal muss sich der Pack seine Langzeit-Tauglichkeit beweisen :)
Viele Grüße,
Alex
Servus,
Ich hatte sowohl eine Trinkblase dabei und als auch eine Flasche. Zum unterwegs nachfüllen ist das einfach praktischer mit Flasche. Die war im Rucksack, als Notration und für Pausen.
Gruß Max
Hallo, Dein Rucksack sieht super aus und ich finde selber nähen auch Klasse. War kurz davor mit Ikeatüten die ersten Versuche zu machen, da habe ich bei Declathon den arpenaz-40-L (https://www.decathlon.de/rucksack-arpenaz-40-l-id_8332416.html) entdeckt. Hab ihn zur Ansicht mal schicken lassen. Mit ein paar Modifikationen finde ich den gar nicht schlecht. Haben andere Kunden (siehe Bilder auf der Seite) auch schon gemacht. Wiegt 600g und es fehlen eigentlich nur ein paar Befestigungsschlaufen. Ist natürlich nicht so cool wie Dein selbstgenähter ;-), aber für meine ersten Gehversuche…oder wenn mann keine Affinität zum Nähen hat… vielleicht als Alternative.
Gruß Steffen
Hi Steffen,
Der Rucksack sieht auch interessant aus.
Nur frage ich mich bei solchen Angeboten immer wie so ein Preis zustande kommt. Eine faire Bezahlung der Angestellten kann da nicht an erster Stelle liegen. Und/ Oder es wurden Abstriche bei den gewählten Materialien gemacht…
LG Alex
Hallo Alex,
ja, die Bedenken kommen einem, wenn man den Preis sieht, obwohl Decathlon mit den Aspekte Nachhaltigkeit und Menschlichkeit in der Produktion wirbt. Aber in wie weit das nur leere Phrasen sind weiß ich auch nicht. Der Preis wird wohl über die Masse und stark standardisierte industrielle Fertigung so günstig denke ich mir. Das Material wird nicht top sein aber auch nicht totaler Schrott zumal es 10 Jahre Garantie gibt. Mal ausprobieren. Deiner ist auf jeden Fall cooler ;-) Und Selbstmachen ist eh nicht zu toppen :-) vorallen Dingen was den Zufriedenheitsaspekt angeht.
Gruß Steffen
Hallo, ich bin begeistert von dem Rucksack. Kompliment! Falls du in Serie gehst, würde ich einen nehmen.
Gruß
Jordi
Hi Jordi,
das freut mich sehr zu hören!
Darüber denke ich jedenfalls nach.
LG Alex
Hallo Alex,
der ist wirklich sehr schön geworden. Ich bin mir auch schon seit einer weile am Überlegen mir mal einen Rucksack selbst zu machen.
Sehe ich das da richtig so, dass die Seitenteile etwas länger sind als die Front, dafür jedoch abgerundet?
Falls ja, hat das einen Vorteil gegenüber einem einfach nur flachen Boden?
LG
Nic
Hi Nic,
genau, das ist richtig.
Bei einem abgerundeten Boden passt der Schlafsack im Packsack besser hinein. Da die meisten Packsäcke rund sind, wird so das Volumen besser ausgefüllt.
LG Alex
Hi Alex.
Demnächst werde ich auch wieder einen Rucksäcke nähen, ich bin am überlegen welche Materialien ich verwende. Bisher war der Korpus immer komplett 80g PU Nylon, hat sich super gehalten. Jetzt werde ich vielleicht auch mal DxG ausprobieren. Was wiegt denn dein myog Prototyp Nr. 4 bei dir? Der sieht ja nach DxG aus.
Hi Felix,
der Prototyp Nr. 4 wog knapp über 400 Gramm. 420 g wenn ich mich recht erinnere. Aber das ist weniger dem DxG und mehr den Schulter- und Hüftgurtpolstern geschuldet. Der DxG Anteil sollte unter 200 g sein.
LG Alex
Hallo Alex, tolles Endprodukt! Bin beeindruckt von deinen näherischen Fähigkeiten. Wie verhält es sich mit so einem Rucksack mit dem Schwitzen am Rücken?
Hi Domi,
Danke dir! :)
Wie bei jedem anderen Rucksack auch: Beim Wandern schwitzt man am Rücken und er wird nass ;) Bei mir zumindest. Was mich aber keineswegs stört. 5 Minuten in die Sonne legen und er ist im Nu wieder trocken.
LG Alex
Hi, sehr coole Seite und tolle MYOG Projekte die du da machst! Habe mir gerade ne Maschine zugelegt und möchte mein Gear auch vermehrt selbst machen. Aus dem Grund wollte ich fragen welche Software du für den Designentwurf auf dieser Seite oben verwendet hast? Sieht schick aus!
Würde mich über ne Antwort freuen.
Lg Dominik von http://www.wegalsziel.wordpress.com
Hi Dominik,
freut mich zu hören!
Die Grafik habe ich mit Photoshop CC erstellt. Wünsche Dir viel Erfolg bei deinen MYOG Projekten.
LG Alex
Hi,
so, nun ist es bei mir auch soweit! Nachdem ich mein letztes Nähprojekt abgeschlossen habe, wollte ich mich jetzt mal an einen Rucksack wagen :). Ich finde die Hüftflossenlösung interessant. Hast du die wie die Schultergurte angefertigt oder sind die nochmal dicker gepolstert?
Und ich habe gesehen, dass du an der Stelle das Rückenteil verstärkt hast, hast du das beim Update-Rucksack auch gemacht?
Viele Grüße aus dem Schwarzwald
Hi,
Genau, die Hüftgurtflossen habe ich wie die Schultergurte angefertigt. Dicker sind sie aber nicht, auch 3mm dick. Beim Update des Rucksacks habe ich diese Verstärkung nicht mehr gemacht und den Gurt direkt auf den Rücken genäht. Hat die 1800km super gehalten :)
Viele Erfolg bei deinem Projekt :)
LG Alex
Vielen Dank für die Infos! Ich melde mich mal wieder, wenn ich weiter bin :D
Viele Grüße
Wirklich toll, Deine Projekte, Infos und der Rucksack (die Rucksäcke ;) ) !
Deinen Kommentaren entnehme ich, dass Du überlegt hast “in Serie” zu gehen?!
Gibt es dazu Neuigkeiten?
Würdest DU mitlerweile einen Custom Rucksack produzieren?
Ich bin auf jeden Fall interessiert!
Hi Michael,
danke Dir für dein Feedback! Das freut mich seht zu hören :)
Die Überlegung in Serien zu gehen, ist etwas konkreter geworden. Mittlerweile wurden schon viele Prototypen gefertigt. Allerdings wird noch etwas weitere Planungsarbeit dafür draufgehen. Custom Rucksäcke wird es aber nicht geben. Sondern eher 2-3 Modelle, die dann natürlich in unterschiedlichen Größen angeboten werden.
Viele Grüße,
Alex
Die Prototypen für die Serie hören sich toll an – für mich dann aber wohl erstmal zu spät, da ich nun bald einen Neuen benötige und Ende März losstapfe ;)
Viel erfolg !