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7 Tipps mit denen dein Wanderrucksack sehr viel leichter wird
Viele moderne Wanderrucksäcke sind mit ihren ausgefeilten Tragesystemen dazu ausgelegt, das man “komfortabel” 20 – 25 kg Gewicht mit ihnen auf dem Rücken tragen kann. Manche Wanderer sieht man deshalb häufig mit einem heillos überladenen Rucksack die Berge hoch schnaufen. Aber ich möchte gar nicht lästern, denn bei meiner ersten Tour hatte ich auch 19 kg (!) dabei! Ein leichter Wanderrucksack sah anders aus…
Die wunderbare Natur und Landschaft konnte ich so nur bedingt genießen, denn das Stechen auf den Schultern und unter den Füßen waren am 2.ten Tag schon so stark, dass ich nur mit Ibuprofen Doping weiterlaufen konnte. An diesem Tag habe ich mich dazu entschieden: Nie wieder einen zu schweren Wanderrucksack mit mir herum zu schleppen. Denn ein leichter Wanderrucksack bietet dir viele Vorteile:
- Dein gesamter Körper (Füße, Rücken, Knie, etc.) wird deutlich weniger beansprucht
- Du kannst längere Tagesetappen wandern wenn du möchtest oder die gleiche Strecke deutlich angenehmer bewältigen
- Ein weniger voluminöser Rucksack erleichtert dir Kletterpassagen und gibt dir mehr Stabilität und Sicherheit bei der Bewegung
- Du kannst Dich mehr auf deine Umwelt, die Natur und das Wandern an sich konzentrieren, wenn dich dein Rucksack nicht andauert quält
Was wiegt ein leichter Wanderrucksack?
Um bei einer mehrtägigen Wandertour keine Probleme mit einem zu schweren Rucksack zu bekommen, würde ich empfehlen unterhalb von 10 Kilogramm zu bleiben. Idealerweise inklusive Wasser. Wie die Packlisten für so eine Tour aussiehen, kannst du dir in diesen Artikeln anschauen:
- Packliste für eine Hüttentour
- Packliste für eine minimalistische Hüttentour
- Packliste für eine Trekkingtour
Hier findest Du die weiteren Artikel zur Reduzierung deines Rucksackgewichts in chronologischer Reihenfolge:
- 14 Kurz-Tipps für den Einstieg ins Ultraleicht Trekking
- 10 Profi Tipps, wie dein leichter Rucksack noch leichter wird
Wenn man sein Wanderrucksack Gewicht bewusst und konsequent reduzieren möchte, muss man auf nichts verzichten und kann trotzdem viele unnötige Kilogramm auf seinem Rücken reduzieren. Der Weg ist das Ziel. Und um diesen so schön wie möglich zu machen helfen dir diese 7 Tipps:
1. Besorg dir eine Waage
Das ist für mich im Nachhinein der wichtigste Tipp. Denn nur wenn du genau weißt was jeder Ausrüstungsgegenstand wiegt, bekommst du ein Gefühl dafür was zuviel wiegt und was nicht. Ich war überrascht wie schwer einige Teile meiner Ausrüstung waren. Eine herkömmliche Küchenwaage reicht dafür vollkommen aus.
Am besten eine mit digitaler Anzeige, da man so das Gewicht direkt und präzise angezeigt bekommt. Sehr sinnvoll ist es auch die gewogenen Werte in einer Excel-Tabelle festzuhalten. Dadurch hast du alle Werte im Überblick und kannst dir direkt dein gesamtes Rucksackgewicht anzeigen lassen.
Hier findest Du meine Excel-Tabelle, in welcher Du nur deine Ausrüstungsgewichte eintragen musst. Das Rucksackgewicht wird dann für dich automatisch berechnet.
2. Nur das Nötigste mitnehmen für einen leichten Wanderrucksack
Um für meine Tour nur die essentiellen Sachen zu bestimmen, lege ich alle in Frage kommenden Ausrüstungsgegenstände ausgebreitet (auf dem Bett oder Boden) vor mir hin. Und dann stelle ich mit bei jedem Einzelnen die Frage, ob ich ihn wirklich brauche.
Beispiel: Ich möchte eine 7-tägige Hüttentour im Sommer in den Alpen machen. Mein Zelt, die ultraleichte Isomatte und den ultraleicht Schlafsack werde ich also nicht brauchen. Aber genauso wenig brauche ich einen mobilen Akku, um meine Elektronika wieder aufzuladen. Die meisten Hütten haben genug Möglichkeiten das Handy oder die Kamera wieder aufzuladen.
Es macht also Sinn sich genau zu überlegen was man für seine Tour wirklich braucht und was nicht. Bist du dir bei manchen Gegenständen nicht sicher, dann sind sie wahrscheinlich nicht nötig. Ich habe meinen mobilen Akku*(stolze 350 Gramm) über die kompletten Alpen geschleppt und ihn kein einziges Mal gebraucht! Bei einer Trekkingtour in zivilisationsfernen Gegenden mag so ein mobiler Akku hingegen wieder Sinn machen. Was auf jeden Fall immer dabei sein sollte, ist das Erste-Hilfe-Set*
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3. Verpacke alles in leichten Ziploc Plastikbeutel
Ich habe meine Sachen gerne schön sortiert im Rucksack. Dafür habe ich mir früher extra kleine Hartschalen-Taschen besorgt, um zum Beispiel meine Ladegeräte, Speicherkarten oder Kabel ordentlich zu verstauen. Auch meine Bad-Utensilien habe ich in einem normalen Kulturbeutel in den Rucksack gepackt. Irgendwann habe ich diese Taschen und Beutel nachgewogen. Es kamen sage und schreibe knapp 700 Gramm (!) an leeren Behältern zusammen!
Deswegen packe ich jetzt alles in kleine Ziploc-Beutel (14 Gramm pro Stück) und kann sogar viel besser erkennen, welcher Inhalt sich im Plastikbeutel befindet. Die Gewichtsersparnis ist enorm und es wird dadurch nichts an Funktionalität eingebüßt.
4. Wasser Auffüllmöglichkeiten am Weg nutzen
“Fräulein-Draussen” Bloggerin Kathrin beschreibt in einem aktuellen Blog-Artikel ihre 5 häufigsten Fehler beim Wandern. Unter anderem nimmt sie zuviel Wasser mit. Wenn es genügend Quellen und Wasserauffüllmöglichkeiten am Weg gibt, dann nehmt nur soviel mit wie ihr bis zur nächsten “Tanke” auch wirklich braucht.
Bei einer 4-stündigen Wanderung mit 3 gut erreichbaren Quellen, macht es wenig Sinn 3 Liter Wasser am Anfang einzupacken. Denn 1 Liter Wasser = 1 Kilo Gewicht. Aber da tue ich mich auch noch immer schwer, weil ich denke nicht genug zum trinken zu bekommen, wenn ich so wenig mitnehme. Und dann habe ich am Ende des Tages doch noch einen guten Liter übrig.
Für mehr Informationen zur Trinkwasseraufbereitung verweise ich auf diesen Artikel zur Wasseraufbereitung beim Wandern.
Ultraleichte Ausrüstungs Tipps:
5. Leichter Wanderrucksack: Das Eigengewicht
Dieser Gewichtsfaktor wird oft vergessen. Das Eigengewicht des Wanderrucksack. Habt ihr ein Exemplar was schon leer alleine 3 Kilogramm wiegt, dann bietet sich Euch da großes Potential, um am Gesamtgewicht zu schrauben. Ein leichter Wanderrucksack mit einem Volumen von 35 – 50 Liter ist für die meisten Wander- und Trekkingtouren vollkommend ausreichend.
Und je größer das Volumen, desto höher wird sein Gewicht und umso mehr packt man meistens auch ein, da man den Platz ja füllen möchte. Momentan benutze ich den Exped Lightning 45 (1.030 Gramm Eigengewicht nachgewogen) als Trekkingrucksack und den ultraleichten Berghaus Hyper 37 Terra Nova Laser 25* ( 365 Gramm Eigengewicht) als leichter Wanderrucksack. Der Berghaus ist ein ganzes Kilogramm leichter als mein alter Deuter ACT Lite 50+ und genügt trotzdem meinen Ansprüchen vollkommen!
Wollt ihr beim Trekking ultraleicht werden, könnt ihr auch einen Rucksack ohne Tragesystem wählen und ihn mit eurer Isomatte von Innen verstärken. So habt ihr quasi zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, da die Isomatte zwei Aufgaben erfüllt (siehe Punkt 6 – Multifunktion). Das macht “Ultimate Hiker” Andrew Skurka sehr gerne. Er hat außerdem ein sehr interessantes Buch über seine ultraleichte Ausrüstung geschrieben, was ich jedem empfehlen kann der sein Gepäck extrem reduzieren möchte.
6. Multifunktion
Das obige Beispiel mit der Isomatte, die gleichzeitig auch noch als Verstärkung für den Rucksack fungiert, ist ein gutes Beispiel für die Multifunktionalität deiner Ausrüstung beim Wandern. Genauso meine Fleecejacke*. Einerseits isoliert sich mich gegen die Kälte und andererseits kann ich sie Nachts als Kissen verwenden. Ich finde die Fleecejacke im übrigen sogar bequemer als diese aufblasbaren Kissen auf denen mein Kopf Nachts immer hin und her schaukelt.
Nimm nicht Löffel und Gabel mit, sondern die leichte Kombination aus beiden – den Spork* (Vermischung der englischen Wörter “Spoon” (Löffel) und “Fork” (Gabel)). Manche Ultraleichtzelt nutzen auch die Trekkingstöcke als Stützen, so sparst Du dir die Zeltstangen.
7. Durch Merino Shirts die Wechselwäsche reduzieren
Ich bin echt super glücklich über meine Merinoshirts und ihre Eigenschaft auch nach 7 Tagen Dauereinsatz ihre Geruchsneutralität zu bewahren. Aus dem Grund nehme ich auf kürzeren Touren bis 7 Tage nur den Baselayer mit, den ich am Körper trage. Das sind ein kurzes Merinoshirt* und wenn es etwas kälter ist, ein Merino Langarmshirt
*.
So kannst Du je nach Tourlänge durch den Einsatz von T-Shirts und Langarmshirts aus Merinowolle ein paar Gramm sparen, indem du keine Wechselkleidung mit nimmst. Meine Shirts von Icebreaker rochen auch nach vielen Tagen Sport nicht unangenehm. Sie haben außerdem ein sehr viel angenehmeres Tragegefühl, da sie sich nass nicht kalt auf der Haut anfühlen.
Wenn Du mehr über Merino Base-Layers erfahren möchtest, findest Du hier meinen Artikel darüber. Wenn du beim Wandern und Trekking noch mehr Gewicht sparen möchtest, erfährst du Hier wie du für 0,60 € einen Dosenkocher baust! Für Interessierte gibt es auf den folgenden Blogs und Foren noch mehr Informationen zum Thema Ultraleicht Wandern:
Immer noch nicht leicht genug? Hier gibt es nochmal 14 Extra Tipps für den Einstieg ins Ultraleicht Trekking.
Was ist deine Devise?
Leichter Wanderrucksack, oder lieber Zusatzgewicht schleppen?
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