Cumulus X-lite 400 L

Gewichtet: Der Cumulus X-Lite 400 im Test

Geschrieben von: Alex und

Mit knapp 600 Gramm und einer Komforttemperatur die sich um den Gefrierpunkt bewegt, ist der Cumulus X-Lite 400 ein Schlafsack der sich zweifellos am untersten Ende der Gewichtsskala für 3-Jahreszeiten Schlafsäcke bewegt. Trotzdem muss weder auf eine verstellbare Kapuze oder einen Reißverschluss verzichtet werden. Wie sich der ultraleichte Daunenschlafsack in der Praxis schlägt und für wen er sich besonders eignet, erfährst Du in den folgenden Zeilen.

Cumulus X-Lite 400: Vor- und Nachteile

Vorteile

Nachteile

 extrem leicht  sehr dünnes Außenmaterial sollte mit Vorsicht behandelt werden
 höchste Daunenqualität erlaubt hohe Kompression  Durch 2/3 Zip keine Möglichkeit die Füße zu belüften
 großer Einsatzbereich – Frühling bis Herbst  kein Schnäppchen
 RV-Abdeckleiste
 leichter 2/3 Zip

Einsatzbereich des Cumulus X-Lite 400

Der Cumulus X-Lite 400 deckt mit seiner üppigen Daunenfüllung ein recht großes Einsatzspektrum ab. Vom Anfang des Frühling bis hinein in den Spätherbst lassen sich in ihm je nach Temperaturempfinden wohlig warme Nächte verbringen. Durch sein extrem geringes Gewicht und dem daraus resultierenden relativ hohen Preis, spricht er vermutlich eher die Wanderer an, welche ihr Basisgewicht auf ein Minimum reduzieren wollen. Ohne jedoch gleichzeitig den Einsatzbereich einschränken zu müssen.

Cumulus X-Lite 400: Details und Spezifikationen

Gesamtgewicht
(L-Version nachgewogen)
609 Gramm
Gesamtgewicht
(reguläre Version)
575 Gramm (Herstellerangabe)
Füllgewicht
(reguläre Version)
420 Gramm
(400 Gramm)
Füllung Gänsedaunen 900 cuin
Konstruktion Trapezkammern
Komforttemp.* – 1 °C
Grenztemp.* – 7 °C
Extremtemp.* – 25 °C
Außengewebe Toray Airtastic, 19 g/m2
max. Körpergröße
(reguläre Version)
185 cm
max. Körpergröße
(L-Version)
197 cm
Ausstattung:
  • 2/3 YKK-Reißverschluss
  • verstellbare Kapuze
  • RV-Isolierleiste
  • Footbox in Form einer Haifischflosse
  • großer Netzbeutel zur Aufbewahrung
Preis:  ab 375,00 €

*Temperaturangaben nicht nach EN13537

Cumulus X-Lite 400 Test: Erster Eindruck und Passform

Da der Cumulus X-Lite 400 ohne Füllung nicht einmal 200 Gramm auf die Waage bringt, muss das verwendete Außengewebe vergleichsweise dünn ausfallen. Mit dem 19 g/m² feinen Toray Airtastic kommt ein Gewebe zum Einsatz, welchem man seine Feinheit auch schon ansieht. Denn die Daunenfüllung scheint bei dem passenden Licht sogar durch das Textil hindurch.

Dennoch fühlt es sich absolut hochwertig an und liegt ähnlich wie die sonst von Cumulus verwendeten Außenstoffe (Pertex in verschiedenen Ausführungen) in der Hand. Dennoch ist es ein vergleichsweise empfindlicher Stoff und sollte auch so behandelt werden. In die Nähe eines Lagerfeuers würde ich den Schlafsack persönlich nicht bringen. Im üblichen Gebrauch sehe ich aber keine Einschränkungen.

Cumulus X-lite 400 L

Der Cumulus X-Lite 400 besitzt einen 2/3 langen Reißverschluss mit beidseitigen erreichbaren Schiebern. Das erleichtert das Öffnen von der Innenseite heraus. Erfahrungsgemäß verhakt sich der sehr dünne Toray Stoff leicht im Reißer und muss vorsichtig wieder davon getrennt werden. Ein Einklemmschutz (gibt es das Wort??) wurde nicht vorgesehen.

Die Füllung aus Gänsedaunen weißt mit einer Bauschkraft von 900 cuin eine der höchst möglichen Qualitätsstufen auf. Konkret bedeutet das: Bei gleicher Wärmeleistung ist weniger Füllgewicht nötig als bei geringeren Bauschkräften. Zudem lassen sich diese hochwertigen Daunen noch ein Stückchen besser komprimieren, was in einem kleineren Packmaß resultieren kann.

Passform

Getestet habe ich den Cumulus X-Lite 400 in der L-Version. Denn mit einer Körpergröße von 197 cm passe ich in die reguläre Variante nicht mal im Ansatz hinein. Glücklicherweise kann jeder Schlafsack bei Cumulus gegen einen kleinen Obulus auf die eigenen Körperdimensionen angepasst werden. So passt mir der Schlafsack beim ersten hineinschlüpfen hervorragend und ich stoße am Fußende nicht mit meinen Zehen an.

Gleichzeitig ist der X-Lite 400 etwas enger geschnitten. Das empfinde ich als positiv, da überflüssiger Leerraum und somit eine ineffiziente Isolierung vermieden wird. Wer jedoch über ein breites Kreuz verfügt, sollte das bei der Bestellung bedenken und die Breite anpassen lassen.

Die Kapuze des X-Lite wird über zwei Tunnelzüge reguliert. Der eine steuert direkt die Öffnungsgröße der Kapuze, während der zweite Zug den Bereich unterhalb des Kinns enger beziehungsweise weiter stellt. Beides funktioniert nach kurzer Zeit auch in der Nacht zuverlässig.

Verarbeitungsqualität

An der Verarbeitungsqualität sowie dem Können der Cumulus-Mitarbeiter gibt es nichts auszusetzen. Die Nähte sowie der generelle Verarbeitungseindruck sind auf sehr hohem Niveau.

Modellvergleich

In der folgenden Tabelle habe ich einmal einige der bekanntesten Schlafsack- und Quilt Modelle von Cumulus mit dem X-Lite 400 verglichen. Besonders die Gegenüberstellung mit dem LiteLine 400 ist interessant, da beide einen vergleichbaren Einsatz- und Temperaturbereich abdecken.

Cumulus X-Lite 400
(L-Version)

Cumulus Quilt 350
(L-Version)

Cumulus LiteLine 400
(L-Version 2015er)

Gewicht
(nachgewogen)
609 g  618 g 855 g
Füllgewicht
(reguläre Version)
400 g 350 g 400 g
Füllung Gänsedaunen 900 cuin Gänsedaunen 850 cuin Gänsedaunen 850 cuin
Konstruktion Trapezkammern H-Kammern H-Kammern
Komforttemp.* – 1 °C 2 °C 2 °C
Grenztemp.* – 7 °C -4 °C – 4°C
Extremtemp.* – 25 °C keine Angabe – 20 °C
Außengewebe Toray Airtastic, 19 g/m2 Pertex Quantum, 27 g/m² Pertex Quantum, 35 g/m²

*Temperaturangaben nicht nach EN13537

Im Vergleich zum LL400 ist der X-Lite 400 seinem größeren Bruder in quasi allen Belangen überlegen. Eine gesteigerte Isolationsleistung bei deutlich geringerem Gewicht. Preislich macht sich dieser Unterschied jedoch ebenfalls spürbar bemerkbar.

Bei höheren Temperaturen ist der LL400 in der Standard Ausführung aber eventuell etwas angenehmer. Denn durch seinen durchgehenden Reißverschluss lässt sich der Schlafsack in tropischen Nächten komplett öffnen und ähnlich einer Decke nutzen.

Mit dem 2/3 Zip des X-Lite 400 ist das so nicht möglich. Optional kann dem X-Lite jedoch auch ein durchgehender Reißverschluss verpasst werden. Was im Umkehrschluss ein etwas gesteigertes Gewicht bedeutet.

Cumulus X-lite 400 L

Cumulus X-Lite 400 Test: (Wärme-) Leistung

Da Cumulus seine Schlafsacke und Quilts nicht nach der standardmäßigen Testmethode für Schlafsäcke (EN13537) kategorisiert, ist es relativ schwierig die Modelle mit Exemplaren anderer Hersteller zu vergleichen. Dennoch machen die Angaben auf der Website des Herstellers eine grobe Einordnung möglich.

Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Cumulus X-Lite 400 ist, dass er in Kombination mit einer geeigneten Isomatte gut um den Gefrierpunkt genutzt werden kann. Die angegebene Grenztemperatur würde ich jedoch nicht ausreizen wollen.

Nicht zu vernachlässigen ist in diesem Zusammenhang aber immer die Isomatte. Mit dieser Tatsache habe ich besonders während meiner ersten Nacht mit dem leichtgewichtigen Schlafsack erneute Bekanntschaft gemacht. Im Gebrauch war nämlich die neue und superleichte UberLite Isomatte von Therm-a-Rest in der regulären Größe. Und mit ihrem R-Wert von 2.0 war sie bei Nachttemperaturen von etwa 0 bis 2 °C deutlich zu unterdimensioniert.

Dann kann die wohlig warme Daunenfüllung des X-Lite 400 noch so ideal isolieren. In besagter Nacht war mir relativ kalt. In anderen Nächte mit ähnlichen und sogar niedrigeren Temperaturen hatte ich mit der Kombination aus Cumulus X-Lite 400 und der “normalen” NeoAir xLite ein deutlich behaglicheres Schlaferlebnis.

Schlafkomfort

Generell empfinde ich den Schlafkomfort in dem X-Lite 400 als sehr angenehm. Das feine Toray Gewebe fühlt sich seidig auf der Haut an und ist für meine Empfinden nicht zu glatt oder künstlich. Die Bewegungsfreiheit im Inneren ist im Vergleich zu einem Quilt etwas eingeschränkt. Tatsächlich hätte ich jedoch erwartet, dass mich die Enge eines Schlafsacks nach unzähligen Nächten im Quilt deutlich stärker stören würden.

Doch das war nicht der Fall. Die Variabilität eines Quilts ist in warmen Sommernächten sicherlich noch stärker von Vorteil ist als im Frühling. Wer selten Nächte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im Freien verbringt, sollte sich alternativ die 300er Version des X-Lite mal anschauen.

Nachteilig ist mir jedoch die Länge des 2/3 Zips aufgefallen. Denn die Möglichkeit die Füße während der Nacht ins Freie zu strecken ist damit nicht möglich. Dafür sind zwei Schieber am Reißverschluss vorgesehen, was ein schlitzartiges Öffnen zur Belüftung zulässt.

Fazit des Cumulus X-Lite 400 Test

In der superleichten X-Lite Serie von Cumulus ist der 400er sicherlich der Vielseitigste. Meiner Auffassung nach eignet er sich besonders für längere Fernwanderungen, wo über einen langen Zeitraum unterschiedlichste Nachttemperaturen zu erwarten sind. Für spezifischere Touren sind seine leichteren Brüder der X-Lite 300 und X-Lite 200 einen Blick wert.

Generell bewerte ich den Cumulus X-Lite 400 durchweg positiv. Das extrem gute Wärme zu Gewicht Verhältnis ist neben seiner hochwertigen Verarbeitung  vermutlich seine größte Stärke. 600 Gramm für einen mit 400 Gramm Daunen gefüllten Schlafsack sind einfach grandios. Kombiniert mit dem geringen Packmaß ist der X-Lite 400 ein rundum empfehlenswerter Begleiter für Grammjäger, die bereit sind den, für mein Empfinden berechtigen, Premiumpreis zu bezahlen.

Was hältst Du von dem Cumulus X-Lite 400 ?

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Anmerkung*: Ich danke Cumulus für die Bereitstellung desX-Lite 400 L. Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst! Einige Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind Affiliate Links für die BergReif eine geringe Provision erhält, falls Du einen dieser Artikel kaufst. Für dich fallen keine Extra-Kosten an. Dies hilft mir bei der Kostendeckung dieses Blogs.

Cumulus X-Lite 400 L

8.8

Verarbeitung

9.0/10

Gewicht/Packmaß

10.0/10

Wärmeleistung

9.5/10

Schlafkomfort

8.5/10

Konstruktion

7.0/10

Pros

  • extrem leicht
  • höchste Daunenqualität erlaubt hohe Kompression
  • großer Einsatzbereich – Frühling bis Herbst
  • RV-Abdeckleiste
  • leichter 2/3 Zip

Cons

  • sehr dünnes Außenmaterial sollte mit Vorsicht behandelt werden
  • Durch 2/3 Zip keine Möglichkeit die Füße zu belüften
  • kein Schnäppchen

Geschrieben von Alex

BergReif Author Alex

Gepackte Rucksäcke, lange Wanderungen und zackige Bergpanoramen bereiten Alex die größte Freude. Mit dem 550 km langen Traumpfad München Venedig startete 2014 seine Weitwander-Leidenschaft. Neben zahlreichen Touren in den Alpen, den deutschen Mittelgebirgen und auf den Balearen, stand 2017 seine längste Fernwanderung an. Mit seiner Freundin begab er sich auf eine 1900 km langen Alpendurchquerung von Wien bis nach Nizza. Über 4 Monate waren nur die beiden Rucksäcke ihr Zuhause. Mittlerweile ist er am liebsten in den Schweizer Alpen sowie dem Hochschwarzwald unterwegs und leitet die Ultraleicht Rucksack Manufaktur WeitLäufer.

Ein Kommentar

  1. Schade, dass Sie die Möglichkeit der persönlicher Konfiguration Vergessen zu erwähnen. Bei der Fa. Cumulus gibt die Möglichkeit sich den Schlafsack persönlich anzupassen. Angafangen von der Grösse, über die Breite und menge der Federn und zum Schluss kann sich jeder die länge von Reisverschluss auswählen kann.

    Katarzyna

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