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9 Tipps für noch schönere Bergfotos bei der nächsten Tour
Einige der schönsten Kulissen zum fotografieren finden sich in den Hochgebirgen dieser Welt. Doch hohe Berge allein reichen nicht unbedingt für einmalige Bergfotos. Auch wenn sich das Motiv noch so eindrucksvoll präsentiert.
Wenn man aber ein paar wenige Grundregeln zu Komposition und Bildaufbau beachtet und dann noch die richtige Tageszeit erwischt, lassen sich in den Bergen wirklich tolle Bilder schießen.
Über die Jahre habe ich viele Fachzeitschriften gewälzt, mir Webinare und unzählige YouTube-Videos angeschaut, um mich in meinem Hobby weiterzubilden. Über die Zeit haben sich daraus einige Tipps und Tricks heraus kristallisiert, die mir bei meinen Fotos in den Bergen wirklich geholfen haben.
Daher zeige ich dir heute 9 Tipps, mit denen Deine Bergfotos auf der nächsten Tour noch interessanter und schicker werden!
Ich nutzte seid einigen Jahren eine Sony A6000, nachdem ich eine leichtere Alternative für meine Spiegelreflexkamera gesucht habe.
9 Tipps für Bergfotos
1. Beachte auch bei Bergfotos die drittel Regel
Die Drittel-Regel ist eine der grundlegendsten und ältesten Kompositionsmittel der Fotografie, um ein Bild für den Betrachter interessanter zu gestalten. Dabei wird das Foto horizontal und vertikal in gleichgroße Drittel aufgeteilt (siehe Fotos).
Nun werden die interessantesten oder wichtigsten Bildelemente an einem der Schnittpunkte dieser Linien platziert und somit aus der Mitte gerückt. Welchen Schnittpunkt oder welche Drittellinie Du nun für dein(e) Bildelement(e) verwendest ist nicht so entscheidend. Alleine schon die Tatsache, dass das Hauptmotiv nicht mittig im Bild platziert wurde, macht das Foto attraktiver.
Hätte ich bei dem folgenden Bild das Refugio Piscardú zentral im Bild fotografiert, wäre einiges von der Bildwirkung verschwunden und das Foto sehr viel langweiliger geworden. So ist noch ein Großteil des Sella-Felsmassivs zu sehen, was die Proportionen der Hütte zum Gebirge in ein gutes Verhältnis setzt. Bei Bergfotos finde ich es auch schöner, wenn die Silhouette des Bergmassivs nicht auf der Bildmitte sondern etwas höher Richtung Bildrand, auf der oberen Drittellinie sitzt.
Für den Horizont gilt das gleiche. Platziere ich ihn genau auf der Hälfte des Bildes, wirkt das Foto langweilig und macht den Eindruck eines schnell geschossenen Schnappschusses. Zusätzlichen wären dann Himmel und Erde gleich stark betont und für den Betrachter ist nicht zu erkennen, was nun der wichtigere Bildteil des Fotos ist.
Setzt ich den Horizont aber auf die obere horizontale Drittellinie (wie auf dem folgenden Foto), dann gewichte ich den Erdteil stärker. Anders herum ist das natürlich auch möglich. Zusätzlich habe ich noch meine Freundin und die Sonne auf die vertikalen Drittellinien ausgerichtet, um diese beiden Bildbestandteile stärker zu betonen.
Generell kann man sagen, dass Fotos, die sich an der Drittel-Regel orientieren, auf den Betrachter spannender, abwechslungsreicher und interessanter wirken. Bei den meisten Kameras, kann man sich auch ein Drittelraster direkt im Sucher bzw. auf dem Display als Hilfe anzeigen lassen. Auf dem späteren Foto ist davon dann natürlich nichts mehr zu sehen.
Bergfotos Bildergalerie
2. Nutze führende Linien
Diagonale Linien führen den Betrachter in das Bild hinein und können den Weg zum wichtigsten Bildelement leiten. Bei Bergfotos bieten sich als führende Linien Zäune oder Wanderwege besonders gut an, aber der Kreativität sind da natürlich keine Grenzen gesetzt!
Interessant ist es auch, wenn die Zäune oder Wanderwege in einer der unteren Bildecken beginnen. In den westlichen Ländern bietet es sich zudem an, die führenden Linien von der linken Bildecke beginnen zu lassen, da unsere Leserichtung von links nach rechts verläuft. Unsere Augen sind daher darauf trainiert, bei der Betrachtung eines Fotos auf der linken Seite zu starten.
Durch führende Linien gibst Du quasi vor, wie der Blick des Betrachters verlaufen soll und wo dieser schlussendlich ankommt.
3. Spiel mit der Schärfentiefe
Üblicherweise sollen die Bergfotos am besten von vorne bis hinten knackscharf sein. Ist der Vorder-, Mittel-, und Hintergrund gleichmässig scharf, dann spricht man von einer großen Schärfentiefe, wie auf dem folgenden Bild zu erkennen.
Benutzt Du eine Kamera bei der die Blende manuell eingestellt werden kann, dann wähle eine kleine Blendenöffnung und eine hohe Blendenzahl (ab Blende 11 aufwärts), um das gesamte Bild scharf zu bekommen. Hast Du eine Kompaktkamera, bei welcher Du keine manuelle Einstellung der Blende vornehmen kannst, dann wähle im Szenen-Modus “Landschaft” aus. In diesem Automatik-Modus stellt die Kamera automatisch eine hohe Blendenzahl ein, um den gleichen Effekt einer hohen Schärfentiefe zu erreichen.
Manchmal möchte man das aber genau nicht haben. Wenn Du zum Beispiel nur ein bestimmtes Bildelement scharf darstellen möchtest, die restlichen Bildbereiche aber unscharf sein sollen, dann brauchst Du eine geringe Schärfentiefe. Um das zu erreichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Zum einen gibt es die Möglichkeit, so Nah wie möglich an dein Motiv heran zugehen. Einige Kameras bieten zusätzlich die Einstellung eines Makro-Modus an, wodurch Du noch näher mit dem Objektiv an dein Motiv rücken kannst. Wenn Du jetzt darauf fokussierst, verschwimmt der Hintergrund schon etwas in Unschärfe.
Um diesen Effekt noch deutlich zu verstärken, kannst Du die Blende weiter öffnen, wodurch die Blendenzahl und die Schärfentiefe sinkt. Je niedriger die Blendenzahl, desto unschärfer wird der Bildhintergrund. Bei Kompaktkameras gibt es häufig Szenenprogramme, die einen ähnlichen Effekt bewirken.
Falls Du aber sehr starke Unschärfeneffekte erreichen möchtest, kommt man um den Einsatz einer professionellen Kamera und eines gleichwertigen Objektivs nicht mehr herum. Dieses sollte sehr Lichtstark (Blende 1.8 und abwärts) sein, um durch die große Blendenöffnung eine sehr geringe Schärfentiefe zu ermöglichen. Diese wird durch dein Einsatz einer Kamera mit Vollformatsensor* noch verstärkt.
4. Fotografiere in RAW und entwickle selbst
Von Haus aus sind die meisten Kameras so eingestellt, dass die Bilder im bekannten JPEG-Format gespeichert werden. Dieses spart zwar Speicherplatz auf der SD-Karte, eignet sich aber nicht besonders gut für die spätere digitale Nachbearbeitung der Fotos, da viele Bild- und Helligkeitsinformationen beim Speichervorgang des Fotos entfernt werden.
Fotografierst Du im RAW-Format, dann bleiben all diese Informationen erhalten und ermöglichen somit ein sehr viel großeres Potential bei der Nachbearbeitung. Ist ein RAW-Foto überbelichtete, oder unterbelichtet, hat einen falschen Weißabgleich, ist verrauscht oder hat zu wenig Schärfe, kann man es problemlos nachher am PC korrigieren. Das ist mit JPEG nur sehr begrenzt möglich. Als Folge wächst natürlich auch der Speicherbedarf eines RAW-Fotos. Im Schnitt sind das circa 20 MB pro Foto.
Das unten dargestellten RAW-Foto ist zwar von der Belichtung her in Ordnung, jedoch wirkt das Bild sehr Kontrast- und Sättigungsarm. Obwohl die Stimmung, als ich das Foto am Nachmittag geschossen habe, wirklich toll war, kommt diese auf dem Bild, welches so aus der Kamera kommt, nicht wirklich rüber.
Nach der Bearbeitung in dem RAW-Converter Adobe Lightroom* sieht das Ganze jedoch schon anders aus. Der Vordergrund ist etwas aufgehellt worden, alle Bildbereiche haben deutlich mehr Struktur bekommen, die Lichtstimmung passt nun zu dem gesehenen Moment und das Bild hat deutlich mehr Kontrast und Sättigung, wodurch der Himmel im Hintergrund und die grünen Wiesen besser zur Geltung kommen.
Ich persönlich fotografiere seid einigen Jahren schon im RAW-Format und bin jedes Mal super glücklich über die Möglichkeiten bei der Nachbearbeitung. Wenn Du das maximale aus deinen Bildern herausholen möchtest und dich gerne mit Nachbearbeitung von Fotos beschäftigst, dann schieß in RAW!
Leider haben nicht alle Kompaktkameras die Möglichkeit die Fotos im RAW-Format zu speichern. Solltest Du aber vor dem Kauf einer neuen Kamera stehen, kann ich Dir nur empfehlen ein Exemplar zu erwerben, welches diese Möglichkeit hat. Selbst wenn Du am Anfang lieber noch im JPEG Format fotografierst, vielleicht reizt es Dich ja später einmal noch mehr aus deinen Bilder heraus zu holen.
Sollte Dir das professionelle Programm Adobe Lightroom* zu teuer sein, gibt es noch andere Software mit welche Du deine RAW-Bilder entwickeln kannst! Hier findest Du einen Vergleich der unterschiedlichen Programme bei ColorFoto.de.
Anmerkung: Alle in diesem Artikel gezeigten Fotos wurden in RAW geschossen und anschließend in Lightroom nachbearbeitet.
5. Es gibt kein schlechtes Wetter für Bergfotos
Nicht nur bei strahlend blauen Himmel und bestem Wanderwetter lohnt es sich die Kamera zu zücken. Mir macht es zwar auch mehr Spaß bei Postkarten Wetter zu fotografieren, aber das heißt nicht, dass die Kamera an bewölkten, regnerischen oder stürmischen Tagen zuhause bleiben muss. Im Gegenteil.
Denn besonders die interessanten Wolkenformationen, welche sich um die Bergmassive ranken oder in endlose Höhen auftürmen, können sehr interessante Motive sein.
Und wenn man Glück hat, dann traut sich die Sonne doch noch aus ihrem Versteck hervor und man kann sich über die meist ganz besondere Lichtstimmung freuen!
6. Nutze die goldene Stunde
Die Stunde nach dem Sonnenaufgang und vor dem Sonnenuntergang wird die goldene Stunde genannt. In dieser Zeit steht die Sonne schon sehr tief und taucht die Landschaft in satte Rot- und Orangetöne. Das gibt besonders den Bergfotos einen besonderen Charme.
Sind viele verschiedene Bergketten oder Gipfel hintereinander zu erkennen, dann setzten sie sich durch unterschiedliche Helligkeiten voneinander ab. Das erzeugt einen sehr schönen vielschichtigen Eindruck, da die Berge als einzelne Ebenen zu erkennen sind. Hängen dann noch einige Wolken vor und über den Gipfel, erzeugt dieser Moment eine unglaublich interessante und reizvolle Stimmung.
In so einem Fall sollte man seine Kamera gut kennen und benutzten können, um sofort die richtigen Einstellung parat zu haben. Denn diese Stimmung ist meist nur von kurzer Dauer.
7. Bildaufbau: Vorder-, Mittel-, Hintergrund
Interessante Bilder sind vielschichtig und erzeugen somit als 2 dimensionale Medien einen räumlichen Eindruck. Und um diese Vielschichtigkeit zu erreichen, ist es hilfreich in den Bildern einen Vorder-, Mittel- und Hintergrund zu haben. Auch so werden deine Bilder interessanter und heben sich von der Masse ab.
In dem folgenden Bild ist die Person die in die Ferne schaut der Vordergrund, die dunklen Bergketten stellen den Mittelgrund dar und die bläulich gefärbten Berge der piemontesischen Alpen sowie die aufgehende Sonne markieren den Bildhintergrund.
8. Nicht nur Weitwinkel nutzen
Wenn man in den Bergen unterwegs ist und die Sonne vom blauen Himmel strahlt, dann möchte man am liebsten die Kamera permanent in der Weitwinkel-Einstellung lassen, um möglichst viel von der wunderbaren Landschaft auf ein Foto bannen zu können.
Das mag für viele Motive auch durchaus nicht verkehrt sein, aber ab und zu hilft es dem Bildaufbau und dessen Wirkung sehr, wenn man den Bildausschnitt durch heranzoomen etwas verkleinert. So wird der Betrachter gezielter auf einen bestimmten Bereich der Landschaft gelenkt, den Du für besonders eindrucksvoll hältst.
Der majestätische Charakter des Gebirges muss durch den kleineren Bildausschnitt trotzdem nicht darunter leiden, wie auf dem folgenden Foto aus den Dolomiten zu sehen ist.
9. Flaue Farben? Mach’s schwarz/weiß!
In das unten dargestellt Bild war es selbst mit der RAW-Entwicklung wirklich schwierig eine schöne Stimmung und lebendige Farbe zu bekommen. Bei solch diesigem und regnerischen Wetter in den Bergen kann es manchmal nicht ganz einfach sein, tolle Bilder zu machen. Alles scheint zu einer grauen Masse zu verkommen.
In so einen Fall kann es dann sehr hilfreich sein, dass Bild einfach in Schwarz/Weiß darzustellen. Wenn schon nichts mehr aus den Farben (die in diesem Bild sowieso kaum vorhanden sind) herauszuholen ist, dann kann man sie auch einfach ganz weglassen.
Eine Umwandlung in ein Schwarz/Weiß Bild ist in fast allen Bildbearbeitungsprogrammen möglich. Anschließend habe ich den Kontrast noch relativ stark erhöht, die Belichtung etwas reduziert, aber die Weißtöne gleichzeitig angehoben. Das Ergebnis sieht in meinen Augen schon deutlich besser aus als das Original und hat zusätzlich einen etwas dramatischen Charakter bekommen.
Hast Du auch ein paar Tipps für klasse Fotos in den Bergen? Dann ab in die Kommentare damit!
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Anmerkung*: Die Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind Affiliate Links für die BergReif eine geringe Provision erhält, falls Du einen dieser Artikel kaufst. Für dich fallen keine Extra-Kosten an. Dies hilft mir bei der Kostendeckung dieses Blogs.
Multifunktionstuch binden – 7 coole Ideen wie Du dein Buff Tuch binden kannst
Buff’s oder Mulitfunktionstücher sind, wie der Name schon ganz dezent verrät: Multifunktionell. Aber worin genau besteht diese eigentlich? Als ich das erste Mal mein Multifunktionstuch binden wollte, waren die Ergebnisse wenig kreativ. Außer einem Halstuch kam da nicht viel bei rum.
Also recherchierte ich ein wenig und stieß auf viele interessante Ideen. Denn gerade im Winter oder bei jeglichen Outdoor-Aktivitäten kann so ein Buff Tuch zu originellen Formen gebunden werden. Ursprünglich als stylisches und simples Halstuch für Motorradfahrer entwickelt, hat sich dessen Einsatzbereich seitdem deutlich erweitert.
Da leider nach dem Kauf nicht genau klar wird, zu welchen Formen Du dein Buff Tuch binden kannst, zeige ich Dir in diesem Artikel 7 interessante Möglichkeiten! Mein Buff findet sein Haupteinsatzgebiet beim Wandern oder Trekking, aber generell gibt es da keine Grenzen mehr.
1. Multifunktionstuch binden als Halstuch
Die sicherlich einfachste, aber unkreativste Art sein Buff Tuch binden zu wollen – also binden kann man bei dieser Variante ja nun nicht sagen – ist, es sich einfach über den Kopf zu ziehen und es als Halstuch bzw. Schal zu verwenden.
Diese Möglichkeit nutze ich, wenn ich im Frühjahr oder Herbst bei noch etwas kälteren Temperaturen meinen Hals und Nacken vor Wind und Kälte schützen möchte. Dabei trage ich meistens aber noch eine Mütze auf dem Kopf.
2. Multifunktionstuch binden als Mundschutz
Wenn Du das Buff Tuch nun wieder etwas höher über den Mund ziehst, kannst Du bei ebenfalls kalten Temperaturen auch noch deinen Mund und die untere Hälfte deines Kopfs warm halten. In Kombination mit einer Mütze ist man gut gegen zugige Temperaturen gewappnet.
3. Multifunktionstuch binden als Stirnband
Zugegeben, diese Variante sieht bei mir so aus, als ob ich gleich anfange die Wohnung für mehrere Stunden zu putzen. Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit, da Du so gut den Schweiß von der Stirn abtransportierst. Diese Stirnband Variante macht sicherlich für Frauen mit längeren Haaren am meisten Sinn, da diese durch die hintere Öffnung noch ausreichend Platz haben.
Besonders für alle schweißtreibenden Aktivitäten ist die Stirnband Variante gut geeignet.
4. Multifunktionstuch binden als Sturmhaube(n)
Sollte es tierisch windig oder besonders kalt sein, dann macht es Sinn ein Buff Tuch als Sturmhaube zu binden. Dabei wird bis auf die Stirn und die Augen der gesamte Kopf durch das Multifunktionstuch verdeckt. Um diese Variante zu binden, geh vor wie bei Möglichkeit 2 und zieh noch zusätzlich den hinteren Teil über deinen Kopf und die Nase. Die Enden, welche jetzt nach vorne abstehen, kannst Du einfach seitlich in Richtung der Ohren unter das Tuch schieben. Fertig!
Als Sturmhaube schützt es Dich auch vor aufgewirbeltem Staub und Sand.
Wenn Du mit dem Tuch über der Nase nicht gut atmen kannst, dann mache diese einfach frei in dem Du den vorderen Bereich des Tuchs etwas weiter nach unteren ziehst.
Finde dein passendes Multifunktionstuch:
5. Multifunktionstuch binden als Sahariane
Dies ist meine neue Lieblings-Bindevariante. Da ich das in Bilder nicht sonderlich gut zeigen kann, lasse ich es diese nette Dame für mich erklären:
6. Multifunktionstuch binden als Mütze
Wenn Du keinen Nackenschutz möchtest, sondern eine einfach Mütze aus deinem Multifunktionstuch machen möchtest, dann gehe so vor:
Drehe das Multifunktionstuch auf die andere Seite und setzt Dir die untere Hälfte auf den Kopf. Den oberen Teil des Tuch drehst Du jetzt etwas ein, bis es so wie auf dem oberen Bild aussieht.
Dann klappst Du die obere Hälfte um und ziehst sie über den unteren Teil, welcher schon auf deinem Kopf sitzt.
Fertig ist die Mütze!! Da sie doppellagig ist, ist sie auch etwas wärmer als die übrigen Varianten und eignet sich noch besser für kalte Temperaturen.
7. Multifunktionstuch binden als Pirat
Um dein Buff als Piratentuch zu binden dreh es wieder auf links, schiebe beide Hände hindurch und greife die gegenüberliegenden Seiten.
Jetzt ziehst Du deine Hände und Arme wieder heraus, hältst die Enden aber immer noch fest. Nun sollte es so wie auf dem unteren Bild aussehen.
Als nächsten Schritt schiebst Du den mittigen Knoten in eine der beiden Richtungen und erhältst eine große und eine kleine Schlaufe.
Die große Schlaufe kannst Du dir nun über den Kopf ziehen und fertig ist die Variante als Piratentuch!
Benutzt Du auch Schlauchtücher? Wie bindest Du dir dein Multifunktionstuch auf dem Kopf?
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Entschleunigung: 6 Wege wie Du mit Wandern dein Leben beruhigen kannst
Entschleunigung durch Wandern
Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich gerade an meinem Schreibtisch und schaue zum Fenster raus. Ein bisschen hat diese Aussicht mich zu diesem Artikel inspiriert. Leider.
Denn durch mein Fenster blick ich auf drei sich kreuzende Hauptstraßen und eine Straßenbahntrasse. Es ist Dienstag Mittag nach dem Pfingstwochenende und das geschäftige Treiben dort unten könnte nicht größer sein. Lastwagen brettern laut über die kreuzenden Schienen hinweg, das Martinshorn von Krankenwagen und Polizeiwagen ertönt mindestens alle 15 Minuten, getunte Motorräder und 3er BMW’s röhren um die Dezibel-Krone und die Straßenbahnen liefern ebenfalls ihren Beitrag zu dem blechernen Konzert.
Die Fußgänger hetzen über die Straßen, wenden nur kurz den Blick vom Smartphone. Flinken Schrittes wird zur Straßenbahnhaltestelle gelaufen ohne Rücksicht auf den mal mehr oder weniger fließenden Verkehr. Begleitet von einen genervten Hupkonzert. Obwohl ich gerade Mittagspause mache, ist das letzte an das ich denken kann, Entspannung. Selbst durch die geschlossenen Fenster dringt ein stressiger Grundlärm, der ein kurzzeitiges Abschalten von der Arbeit nur schwer möglich macht.
Alle scheinen es unendlich eilig zu haben. Von Entspannung und Ruhe sehe ich gerade herzlich wenig. Druck am Arbeitsplatz, Stress, Erwartungshaltungen anderer Menschen, Dauerbeschallung durch Medien und Internet sowie ständige Erreichbarkeit haben unser Leben in den letzten Jahren immer schnelllebiger und stressiger werden lassen.
1000 Gedanken, Verpflichtungen und Erledigungen schwirren einem im Kopf rum. Neben der Arbeit warten Zuhause oft direkt die nächsten Aufgaben. Wäsche waschen, Geschirr spülen, Saugen, Aufräumen, Rechnungen bezahlen, Facebook, Twitter, Fernsehn….Dauerbeschallung. Einfach mal abschalten, den Kopf frei machen und das Leben genießen fällt vielen gar nicht so einfach bei dem täglichen Dauerlauf im Hamsterrad. Bis vor ein paar Jahren ging es mir ähnlich.
Bis ich das Wandern für mich entdeckt habe.
Meine Gründe für Entschleunigung
Man muss sich nicht immer an den gesellschaftlichen und kapitalistischen Gedanken “schneller, höher, weiter” orientieren um glücklich zu sein. Im Gegenteil. Entschleunigung des Alltags. Zu Ruhe kommen. Zu Fuß gehen. Die Freude an der Langsamkeit entdecken. Das gibt mir viel Kraft und Energie, um meine Akkus wieder aufzuladen. Und all das verbinde ich mit dem Wandern.
In diesem Artikel zeige ich Dir daher 6 Wege wie und warum Wandern deinem Leben und Alltag Entschleunigung, mehr Ruhe und Entspannung geben kann.
1. Abkopplung vom Internet
Die permanente Erreichbarkeit durch mobiles Internet und Smartphones hat viele Vorteile. Aber nicht 24h am Tag.
Wenn Du Schwierigkeiten damit hast, nicht andauernd deine Nachrichten zu checken, dann geh raus in die Natur und wandere. Ich habe die meiste Zeit in der Natur sowieso keinen oder wenn, dann nur sehr schlechten Internet-Empfang. Ich empfinde das als äußerst wohltuend. Keine E-Mails, Facebook-Nachrichten oder Twitter-Tweets. Keine permanente Ablenkung.
Sofern ich mein Smartphone nicht als Navigation nutzte, verschwindet es hinten im Rucksack. So ist es sehr einfach dem Drang zu widerstehen, andauernd auf das Ding zu schauen, um zu gucken ob ich nicht einen Anruf verpasst habe oder wie viele Likes mein neustes Instagram Bild schon bekommen hat. Schalt es mindestens auf Lautlos oder fahre es ganz herunter. Dann gibt’s auch keine ungebetenen Anrufe oder SMS.
2. Ruhe in der Natur
In den Groß- oder Kleinstädten ist man umgeben von Autos, LKWs, Menschenmassen, Straßenbahnen, Bussen und Baustellen. Richtig abschalten kann ich dabei nicht besonders gut. Wenn ich aber im Wald, auf Feldern oder im Gebirge auf dem Wanderweg kurz innehalte und die Augen schließe, dann habe ich das, was ich so oft vermisse …
Ruhe!
Setzt Dich auf eine Bank am Wegesrand, leg dich auf eine einsame Wiese, mach es dir auf einem Felsen bequem und genieße einfach die Stille. Mir kommen dann immer die tollsten Ideen und ich kann endlich einmal länger über die Dinge nachdenken die mir wichtig sind. Oder ich versuche an gar nichts zu denken und genieße einfach nur den Moment. So fühle ich mich immer ganz weit entfernt von meinen Sorgen, Aufgaben und Problemen im Alltag.
In Kombination mit der monotone und langsamen Bewegung beim Wandern, versetzt mich das teilweise in eine meditative Stimmung, in der ich meinen Gedanken freien Lauf lassen kann. Nichts hetzt dich und kein Lärm stört dich beim Wandern in der Natur. So kann der Körper richtig entspannen und zu Ruhe kommen.
3. Entschleunigung durch das Outdoor-Erlebnis
Oft bin ich schon beim Wandern in Regenschauer, Schneegestöber, heftige Windböen, Gewitter und Stürme geraten. Es war oft kalt, nass, nebelig und ich hatte bei diesen Witterungen auf schmalen, ausgesetzen Bergpfade ziemlich viel Schiss. In vielen Nächte habe ich im Zelt gefroren und kein Auge zu getan. Mir ging in der prallen Sonne bei 30°C das Trinkwasser aus und Gewitter setzten plötzlich dann ein, als man auf der exponiertesten Stelle angelangt war.
Warum geht man dann überhaupt noch draußen wandern?
Weil es mich glücklich macht. Weil es die Dinge in eine andere Perspektive rückt. Weil es mich vom stressigen Alltag ablenkt. Weil man erkennt was einem wichtig ist und was nicht. Weil es einen fokussiert. Weil es zum nachdenken anregt. Weil es ein Abenteuer ist. Weil man danach eine tiefe Dankbarkeit dafür empfindet, wie schön es sein kann in einem warmen, weichen Bett zu schlafen mit einem Dach über dem Kopf.
Und weil ich einfach nicht genug davon kriegen kann. Auch nach der längsten und anstrengensten Tour, könnte ich schon nächste Woche direkt wieder los laufen!
4. Intensive Gespräche
Wenn Du mit mehreren Leuten auf einer Wanderung bist, gibt es immer Passagen an denen keiner ein Wort sagt und jeder seinen eigenen Gedanken hinterher hängt. Das ist auch gut und wichtig.
Aber gleichzeitig hatte ich auch die interessantesten, intensivsten und informativsten Gespräche beim Wandern. Durch die lange körperliche Bewegung und die frische Luft gelangt mehr Sauerstoff zum Gehirn, welches dadurch leistungsfähiger und fitter ist. Oft fallen einem dann neue Sichtweisen und Ideen für alte Probleme, Konflikte oder Aufgaben ein.
Besonders im Gespräch mit Anderen, entwickeln sich dann teilweise lange Gespräche, die man aus Zeitmangel oder sonstiger Ablenkung so im Alltag niemals führen würde. Beim Wandern aber lenkt einen nichts ab und man hat genügend Zeit. So lernt man seinen Gegenüber besser kennen und entdeckt auch an sich eventuell Seiten, die man so selber noch nicht wahrgenommen hat.
5. Mach eine Fernwanderung
Um sich mal für länger Zeit komplett aus dem Alltag auszuklinken, bietet sich eine mehrwöchige Fernwanderung bestens an. So ein Abenteuer eignet sich hervorragend, um sich selbst ein paar wichtige Fragen zu stellen und seinen bisherigen Werdegang und seine Zukunft zu hinterfragen. Bin ich glücklich mit dem was ich mache? Was sind meine Ziele im Leben? etc…
Durch die körperliche und geistige Herausforderung, lebte ich für die Zeit meiner Fernwanderung vollständig im Moment und habe den Alltag komplett ausgeblendet. Die essentiellen Bedürfnisse im Leben nach Essen, Wasser, Schlaf und einer trockenen Unterkunft stehen im Vordergrund.
Termindruck, Erwartungen anderer Menschen an einen, vollgestopfter Kopf, mediale Bombardierung – all das ist weg!
Du bist nur für Dich und musst alleine klarkommen. Das kann Dir anfangs ziemlich viel Angst machen – Aber weckt auch ungeahnte Talente und stärkt dein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl ungemein. Eine Fernwanderung verändert Dich. Und mit Sicherheit zum Positiven!
Auf einer Fernwanderung lernst Du das langsame Reisen kennen. Keine verspäteten Züge, Busse oder Staus. Nur Du und Deine Füße. Probier’s aus! Interessiert an einer Fernwanderung, aber noch keine Idee wie das funktionieren soll?? In meinem neuen E-Book erfährst Du es!
6. Entschleunigung durch Minimalismus/ Reduzierung
Ich habe in einigen Artikeln schon beschrieben, wie wenig Gepäck man eigentlich beim Wandern braucht. Und all das trägt man nur in seinem Rucksack mit sich. Die Hände sind frei und die wenigen Besitztümer sind mobil an den Wanderer geschnallt.
Je weniger Du beim Wandern mit dir trägst, desto mehr kannst Du dich auf das Erlebnis an sich und deine natürliche Umwelt konzentrieren. So bleibst du agil, leichtfüßig und kannst deine Gedanken auf das Wesentliche und für dich Wichtige lenken. Keine Ablenkung durch einen drückenden Rucksack oder unnötige Dinge.
Willst Du beim Wandern einen freien Kopf bekommen, dann ist weniger definitiv mehr!
Wie entschleunigst Du Deinen Alltag? Hilft Dir Wandern auch dabei?
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Wildcampen – 9 Tipps wie Du beim Wild Zelten Ärger vermeidest
Wildcampen in freier Natur ermöglicht den direkten Kontakt zu seiner Umwelt. Fernab von Zivilisationslärm und Campingplätzen mit Schrebergarten Atmosphäre, erlebt man Ruhe, Freiheit und Entschleunigung. Daher entscheide ich mich oft bewusst dafür, mein Zelt oder Tarp jenseits der ausgetreten Pfade aufzuspannen.
Leider ist besagtes Wildcampen aber nicht besonders gern gesehen und häufig sogar ausdrücklich verboten. Vor allem in Deutschland ist richtiges Wild Zelten rechtlich fast nirgendwo erlaubt. In den Alpen kocht jede Region oft ihr eigenes Süppchen, was die gesamte Lage etwas undurchsichtig werden lässt.
Daher gebe ich Dir in diesem Artikel einen groben Überblick über die rechtliche Lage in Europa, Tipps um Ärger zu vermeiden und die Natur zu schonen.
Tipps und Infos zum Wildcampen
Wildcampen Tipps in der Schnellübersicht:
- Kein Feuer machen
- Lass keinen Müll liegen
- Nicht in Naturschutzgebieten wild zelten
- Privatgrundstücke vermeiden
- Keinen unnötigen Lärm verursachen
- Dein Zelt spät auf und früh abbauen
- Benutze ein kleines Zelt mit geringem Footprint
- Nicht in Sichtweite von Wanderwegen, Ortschaften und Häusern wildcampen
Was bedeutet Wildcampen eigentlich genau?
Wenn Du dein Nachtlager außerhalb von ausgewiesenen Campingplätzen in der freien Natur aufschlägst, dann spricht man vom Wildcampen. Dadurch ist das Übernachten in der freien “Wildnis” sehr naturverbunden und frei von den Zwängen, die auf den Campingplatzen üblicherweise herrschen1 .
Dabei spielt es für die Definition keine Rolle, ob Du mit deinem Zelt in der Natur übernachtest, unter einem Tarp, oder nur mit deinem Schlafsack auf einer Isomatte. Rechtlich unterscheiden sich diese verschiedenen Arten der Übernachtung jedoch schon. Denn das Übernachten in einem Zelt, ist in den meisten europäischen Ländern ausdrücklich verboten.
Grauzone Biwakieren
Das Nächtigen unter einem Tarp, oder auf deiner Isomatte in einem Biwaksack – das sogenannte Biwakieren – stellt teilweise eine rechtliche Grauzone dar. Denn Lagern, also “eine Pause machen” ist nicht verboten. Und Biwakieren kann auch als eine Art des Lagern bezeichnet werden.
Es beschreibt das »Kampieren außerhalb von Campingplätzen während eines kurzen, durch den Anlass gebotenen Zeitraumes im hochalpinen Gelände« 2. Und dieser besagte Zeitraum ist nicht genauer definiert. Wenn man beim Biwakieren in freier Natur also erwischt wird, kann man genauso gut sagen, dass man hier liegt, um tolle Sonnenaufgangsfotos zu schießen.
Warum ist Wildcampen denn überhaupt verboten?
Ich finde es sehr schade, dass in den meisten europäischen Ländern das Wildcampen untersagt ist. Denn ich war immer der Überzeugung, dass die Menschen, die sich dazu entscheiden die Nacht bewusst in der Natur zu verbringen, diese auch respektvoll behandeln und keine unnötigen Spuren hinterlassen.
Aber dem scheint in vielen Fällen leider nicht so zu sein. Denn oft wird einfach achtlos
- Sein Müll in der Natur entsorgt
- Offenes Feuer gemacht
- In Naturschutzgebieten gezeltet
- durch unnötigen Lärm die Tierwelt gestört
- Pflanzen beschädigt
Warum sonst gäbe es ein so striktes Verbot gegen diese Form des wild zelten?
Wo ist Wildcampen in Europa denn erlaubt?
Wildcampen in Norwegen, Schweden und Finnland
Auf dem europäischen Kontinent wird das Wildcampen-Verbote nicht überall gleich behandelt. In den meisten skandinavischen Ländern wie Norwegen, Schweden und Finnland gilt das Jedermannsrecht. Dieses gesteht allen Menschen bestimmte grundlegende Rechte bei der Nutzung der Wildnis und gewissen privaten Landeigentums zu 3.
Generell ist somit das Zelten in der Natur unabhängig von der Einstimmung des Grundbesitzers möglich. Dabei sollte aber trotzdem rücksichtsvoll mit der Umwelt umgegangen und ihr kein Schaden zugefügt werden. Ausgenommen von dem Jedermannsrecht sind aber die meisten Naturschutzgebiete und Nationalparks.
Wildcampen in der Schweiz
In der Schweiz gilt interessanterweise ebenfalls das Jedermannsrecht. Dort gibt es aber etwas strengere Auflagen für das Wildcampen als beispielsweise in den skandinavischen Ländern. Zudem gibt es von Kanton zu Kanton unterschiedliche Regeln und Gesetze zum wild zelten. Generell ist das wilde Zelten dort aber nicht verboten.
In der Schweiz werden die Bereiche in denen Wilcampen verboten ist häufig auch mit Schildern gekennzeichnet. Oberhalb der Baumgrenze sein Zelt aufzuschlagen ist aber im allgemeinen kein Problem. Solange Wildruhezone, Naturschutzgebiete, eidgenössischen Jagdbanngebiete und der Nationalpark gemieden werden.
Wildcampen in Deutschland
In Kurzform kann für das Wildcampen in Deutschland gesagt werden: Es ist verboten. Die betreffenden Gesetze fußen auf dem Landes- sowie teilweise dem Bundes-Waldgesetz. Daher gibt es ja nach Bundesland unterschiedliche Regelungen zu dem Zelten in freier Natur. Erlaubt ist das Zelten somit nur an speziell dafür gekennzeichneten Orten.
Mittlerweile wurden in einigen deutschen Mittelgebirgen naturnahe Trekking-Camps errichtet. An diesen speziell ausgewiesenen Bereichen kann gegen eine kleine Gebühr nach Anmeldung das eigene Zelt im Wald aufgeschlagen werden. Meist können maximal 3 Zelte pro Platz aufgestellt werden. Die Standorte dieser Plätze werden erst nach der Anmeldung mitgeteilt. Sie sind häufig nur auf Wanderpfaden erreichbar und liegen abseits von bewohntem Gebiet. Ein guter Kompromiss zwischen Wild zelten und Campingplatz.
Solche Trekking-Camps beziehungsweise Naturlagerplätze gibt es beispielsweise im Nord- und Mittelschwarzwald, dem Pfälzer Wald oder der Eifel.
Wildcampen in Frankreich
Auch in Frankreich ist das Wildcampen untersagt. Besonders an den touristischen Hauptzentren wie zum Beispiel den Küsten, wird dieses Verbot auch intensiv kontrolliert und durchgesetzt. Mit der Zustimmung des Besitzers kann aber auf Privatgrundstücken das Zelt aufgeschlagen werden. DA gilt jedoch wiederum nicht für die Küstengebiete Frankreichs.
Ein Wildzelten Verbot besteht auch in den zahlreichen Nationalparks und Naturschutzgebieten Frankreichs. Dort kann allerdings zwischen 19 Uhr und 9 Uhr morgens das Biwakieren geduldet. Jedoch nur, wenn man mindestens 1 Stunde von der Grenze des Nationalparks entfernt nächtigt. “Richtiges” Wildcampen ist dort somit ebenfalls untersagt.
Wildcampen in den übrigen europäischen Ländern
In den übrigen europäischen Ländern ist das Wildcampen höchstens toleriert (Portugal, Polen, etc.) und ansonsten ausdrücklich verboten (Deutschland, Italien, etc.). Für Österreich herrschen teilweise unterschiedliche Gesetze und Regeln in den einzelnen Bundesländern. HIER findest Du weitere Infos dazu.
In der folgenden Übersicht könnt ihr nochmal genau sehen, welches Land welche Einstellung gegenüber Wildcampern hat:
Trotz dieses ausdrücklichen Verbotes, habe ich schon einige Male mein Zelt in der deutschen Wildnis aufgeschlagen.
Warum?
Nicht weil ich irgendwelchen Leuten auf die Füße treten oder sonstigen Ärger provozieren will. Sondern weil ich der Meinung bin, dass man bei Einhaltung gewisser Regeln der Flora und Fauna mit dem Wildcampen keinen Schaden zufügt. Ich persönlich empfinde ebenfalls, dass man die Natur dadurch bewusster wahrnimmt , besser kennen lernt und daher ihren Schutz viel ernster nimmst, als wenn man sich nur auf isolierten Campingplätzen bewegt.
Solltest Du Dir auch gerne ein einsames Plätzchen für dein Zelt in der Natur suchen wollen, dann helfen Dir diese Tipps um Ärger zu vermeiden. Generell gilt: Beim Wildcampen sind wir Gäste in der Natur und verhalten uns entsprechend.
Tipps für das Wildcampen
1. Kein Feuer machen
Ein Feuer zu machen ist fast überall, außer an ausgewiesenen Stellen, verboten. Dies gilt besonders in Gegenden die sehr trocken sind und ein Feuer leicht einen Waldbrand entfachen kann. Außerdem sind die Strafen für ein Lagerfeuer im Wald sehr viel höher.
Auch mit deinem Camping- oder Dosenkocher solltest Du vorsichtig umgehen. Stelle immer sicher, dass sich keine brennbaren Materialien in der Nähe der Flammen befinden. Lass den Kocher nicht aus den Augen. Im besten Fall kannst Du ihn auf einem Felsen oder Steinen positionieren.
Möchtest Du an einer Stelle, an der es ausdrücklich erlaubt ist ein Lagerfeuer entfachen, dann findest Du im Bergzeit Magazin einige Tipps zum Feuer machen!
2. Lass keinen Müll liegen
Wir haben immer einige Plastiktüten dabei, in denen wir unseren Abfall sammeln, mitnehmen und bei der nächsten Gelegenheit in einem Mülleimer entsorgen. Unter Müll fällt alles, was wir nach seinem Gebrauch nicht mehr verwenden können. Das gilt auch für das Toilettenpapier oder Bananenschalen. Der Lagerplatz sollte nach dem Verlassen genauso aussehen wie wir ihn vorgefunden haben.
Getreu dem Motto: “Take nothing but pictures and leave nothing but footprints.”
3. Nicht in Naturschutzgebieten wild zelten
Wie der Name schon sagt, dienen Naturschutzgebiete dem Schutz der Natur und allen darin lebenden Tieren. Meist sind diese Gebiete gut auf Karten gekennzeichnet und auch auf den Wanderwegen ausgeschildert. Hier solltest Du wirklich nicht dein Nachtlager aufschlagen, da es häufig einen guten Grund für die Errichtung dieser Schutzzonen gibt.
Außerdem drohen hier beim Wildcampen weitaus höhere Strafen, als in Gebieten die keine Naturschutzzone sind.
4. Privatgrundstücke vermeiden
Die meisten Anwohner bringen wenig Verständnis für ein unerlaubt aufgestelltes Zelt in ihrem Garten auf. Auch wenn das sehr wahrscheinlich niemand tut, gibt es auch Privatgrundstücke, die nicht so leicht vom Besitzer kontrolliert und eingesehen werden können, da sie so weitläufig sind.
Auf unserer Wanderung über den Trockenmauerweg auf Mallorca, verlief ein Großteil des Wanderwegs durch private Grundstücke. Das waren meist sehr große Ländereien auf denen Wälder, Wiesen und kultiviertes Ackerland vorkam. Auch wenn diese Grundstücke einsam erscheinen, solltest Du trotzdem weitergehen und dein Nachtlager nicht auf privatem Grund aufstellen.
Häufig sind diese Grundstücke sehr deutlich durch Schilder und Zäune markiert. Teilweise ist es jedoch möglich neben einer Berghütte zu zelten, wenn man den Hüttenwirt vorher freundlich um seine Zustimmung gebeten hat. Oft lohnt es sich auch Bauern zu fragen. Die erlauben Dir dann eventuell dein Zelt auf einem ihrer weitläufigen Grundstücke aufzuschlagen.
5. Keinen unnötigen Lärm machen
Ansonsten wird die Tierwelt empfindlich gestört. Wir sind die Gäste der Natur, also müssen wir uns auch ihren Bedingungen anpassen.
Aber was ist den unnötiger Lärm? Normale Gesprächslautstärke ist natürlich kein Problem, aber sehr laute Musik und Gegröle sind tabu. Also es sollte keine Party im Wald stattfinden.
Durch unnötigen Lärm werden eventuell auch Anwohner oder andere Mitbürger auf Dich aufmerksam. Diese werden dich dann möglicherweise darauf hinweisen, dass in Deutschland ein Wildcampen-Verbot besteht. Es ist am Besten wenn Du dich so unauffällig und rücksichtsvoll wie möglich beim Übernachten in der freien Natur verhältst.
Und das geht natürlich mit leichtem Gepäck beim Trekking am besten!
6. Dein Zelt spät auf und früh abbauen
Aus diesem Grund macht es auch Sinn, dein Zelt am Abend erst spät (kurz vor Sonnenuntergang) auf- und Morgens früh (im Morgengrauen) wieder abzubauen bevor es wieder richtig hell geworden ist. Auch so verhinderst Du ungewollten Kontakt mit “engagierten Mitbürgern” 4 die Freude daran finden, dich auf dein Fehlverhalten hinzuweisen.
Solltest Du trotzdem einmal beim Wildcampen “erwischt” werden, dann hilft es immer sich freundlich und höflich gegenüber der anderen Person zu verhalten. Wir hatten mit anderen Menschen in dieser Hinsicht noch nie Probleme und wurden auch noch keinmal von unserem Lagerplatz weggeschickt.
Solange man sich an diese Regeln hält, wird man in den meisten Fällen gar nicht erst bemerkt. Außerdem geben wir der anderen Person weniger Möglichkeiten für Konflikte.
7. Benutze ein kleines und ultraleichtes Zelt
Ein kleines und leichtes Zelt hilft Dir dabei nicht besonders aufzufallen. Durch den kleinen Footprint und die niedrigere Höhe ist dein Zelt nicht so leicht für die engagierten Mitbürger auszumachen. Außerdem findest Du dadurch auch an engeren Stellen noch ein gemütliches Nachtlager.
Durch das geringe Gewicht eines Ultraleichtzeltes, trägst Du weniger Gewicht im Rucksack. In der Folge bist Du bei gleicher Wanderstrecke deutlich fitter. Somit hast Du am Ende des Tages noch genügend Energie und Zeit, um den perfekten Zeltplatz zu finden.
8. Nicht in Sichtweite von Wanderwegen, Ortschaften oder Häusern wild zelten
Daher ist es ebenfalls sinnvoll sein Nachtlager nicht in der Nähe von Wanderwegen, Ortschaften oder generell bewohntem Gebiet zu wählen. So wird einfach der Kontakt mit Anwohner vermieden.
Außerdem möchte ich ja unter freiem Himmel zelten, um die Natur richtig genießen und erleben zu können. Das funktioniert nicht so ganz, wenn die Hauptstraße in der Nähe ist und in der Nacht dauernd das Geräusch von vorbei bretternden Lastwagen zu hören ist.
Ich versuche auch immer einen gewissen Abstand von Wanderwegen einzuhalten, um andere Wanderer mit meinem Zelt nicht in ihrer Naturerfahrung zu stören.
Für dich kommt auch Zelten im Winter in Frage? So bleibst Du dabei schön warm im Schlacksack!
9. Nicht länger als 1 Nacht am gleichen Ort wildcampen
Für mich ist das Wild zelten immer mit einer Wanderung verbunden. Daher kommt es für mich sowieso nicht in Frage länger als einen Tag am gleichen Ort zu bleiben. Solltest Du trotzdem planen zwei Übernachtungen an einem Lagerplatz zu machen, erhöhst Du so natürlich auch deine Chancen entdeckt zu werden.
Selbst in den Ländern die das Wildcampen erlauben, ist es nicht vorgesehen, dass man mehr als eine Nacht am gleichen Ort verbringt.
Die Praxis beim Wildcampen
Wir versuchen uns immer an diese Regeln zu halten und haben damit bis jetzt auch ausschließlich gute Erfahrungen hier in Deutschland gemacht. Die meisten Menschen sind bei respektvollen Umgang mit der Natur unsererseits auch sehr viel toleranter gegenüber dem wild zelten als ich das gedacht hätte.
Wie hältst Du es mit dem Wildcampen?
Welche Erfahrungen hast Du damit gemacht?
Quellen:
1 – http://wild-campen.de/ueber-wildcamping/
2 – http://wild-campen.de/rechtslage-in-deutschland/
3 – http://de.wikipedia.org/wiki/Jedermannsrecht
4 – http://wild-campen.de/verhaltensregeln/