Keyword: Hardshelljacke
Die Haglöfs LIM III Gore Tex Paclite im Outdoorjacken Test
Haglöfs setzt mit seiner LIM (Less is more) – Serie neue Maßstäbe im Bereich des Ultraleicht Trekking. Die Haglöfs LIM III Hardshelljacke (gibt es hier*), welche aus Gore Tex Paclite Membran gefertigt ist, bringt lediglich 246 Gramm auf die Waage. Perfekt als ultraleichter Wetterschutz für Wandertouren. Aber was taugt die Jacke im ausführlichen Langzeittest?
Das Gore Tex Paclite Material ist laut Hersteller sehr atmungsaktiv, extrem dünn, leicht und garantiert trotzdem den vollen GoreTex Wetterschutz. Dafür soll es nicht ganz so robust sein, wie das stabilere GoreTex Pro Material. Die LIM III ähnelt der Haglöfs Gram Comp Pull II von der Konstruktion her sehr, hat aber einige interessante Features und kostet außerdem deutlich weniger.
Haglöfs LIM III im Outdoorjacken Test
Hier findest Du wie immer erst einmal ein paar Details zu der Jacke:
- Einsatzbereich: (Ultraleicht-) Wandern, (Ultraleicht-) Trekking, Trailrunning
- Material: 30D GORE-TEX® Paclite®
- Wasserdichtigkeit: 28.000mm
- Atmungsaktivität (RET): < 4
- getestet Größe: XL
- Gewicht (nachgewogen): 246 Gramm in Größe XL
- Ausstattung:
- Dreifach verstellbare Kapuze mit verstärktem Schirm
- Durchgehende, wasserresistente Reißverschlüsse
- Keine Nähte im Schulterbereich, an den Seiten oder Ärmeln innen zur Verhinderung von Reibung und zur Erhöhung der Haltbarkeit
- Brusttasche
- Bewegungsoptimierte Ärmel
- Elastisches Bündchen mit Daumenschlaufe
- Integrierter, einhändig verstellbarer Kordelzug am Taillenbund
- Nach hinten abfallender Saum
- Rückenlänge – 80 cm bei Herrengröße L und 71,5 cm bei Damengröße M
- bluesign® zertifiziert
Anmerkung: Auf einigen der gezeigten Fotos, trage ich unter der Haglöfs LIM III eine Primaloftjacke.
Haglöfs LIM III im Outdoorjacken Test: Erster Eindruck
Nach dem Auspacken fällt als erstes das Gewicht bzw. das Fehlen desselbigen auf. Mit nur 246 Gramm in der XL-Version ist die Haglöfs LIM III ein wahres (Ultra-)Leichtgewicht. Die Verarbeitung ist sehr ordentlich und die Jacke nicht zu weit geschnitten. Für eine Hardshelljacke ist die Passform eher körperbetont, aber nicht zu eng. Ohne Probleme kann ich meine ultraleichte Daunenjacke von Cumulus noch drunter anziehen und mich auch dann noch uneingeschränkt bewegen.
Das Gore Tex Paclite Material ist sehr dünn und hat anstatt einem Futter oder Mesh eine Schutzschicht auf der Innenseite, was das Gesamtgewicht noch weiter nach unten drückt. Das Material der LIM III ist nicht so steif wie bei Pro Shell Jacken und knistert auch nicht so stark bei der Bewegung. Desweiteren bilden sich auf dem Oberstoff wenig Falten, auch wenn die Jacke mal länger zusammen gepackt im Rucksack steckt.
Haglöfs LIM III: Ausstattung
Besonders positiv aufgefallen ist mir die weit nach hinten abfallende Rückenpartie der Haglöfs LIM III. Dadurch bleibt der Hintern auch bei stärkeren Niederschlag trocken. Zusätzlich eignet sie sich dadurch gut für das Radfahren in strömendem Regen. Die Ärmel sind etwas länger dimensioniert und bieten am Ende eine kleine Daumenschlaufe. Somit rutschen die Ärmel auch bei einem Griff nach oben nicht herunter und die Hand wird zur Hälfte vor Niederschlag geschützt.
Die Hardshelljacke hat nur eine einzige Tasche. Diese sitzt auf der linken Seite auf Brusthöhe und bietet einem kleinen Wanderführer oder dem Smartphone Platz. Eine weitere Einschubtasche wäre schön gewesen, hätte aber das Gewicht vermutlich etwas in die Höhe getrieben. Von daher bin ich mit dem minimalistischen Ansatz, den Haglöfs gewählt hat, sehr zufrieden.
Minimalistischer Ansatz hin oder her: Die Kapuze hat unter den Einsparmaßnahmen nicht gelitten und lässt sich sehr gut auf die jeweilige Kopfgröße einstellen. Die geschieht über den außen angebrachten, sehr dünnen Kordelzug und funktioniert problemlos. Die Kapuze besitzt einen Schirm, dieser fällt jedoch sehr dünn aus und lässt sich nicht wirklich in der Form verändern bzw. anpassen.
Was mir wirklich gefehlt hat, sind die Belüftungsöffnungen unter den Armen. Gerade bei schweißtreibenden Aufstiegen finde ich es sehr angenehm einfach die Pitzips zu öffnen und die warme, feuchte Luft nach draußen zu entlassen. Das ist leider bei der Haglöfs LIM III nicht möglich. Die feucht warme Luft kann nur über die atmungsaktive Membran nach außen gelangen.
Haglöfs LIM III: Wetterschutz
Um die Schlechtwettertauglichkeit der Hardshelljacke* zu testen, hat sich das viel zu warme Weihnachtswetter in den Bergen bestens angeboten. Statt trockenem Schneefall gab es viel flüssigen Niederschlag. Gepaart mit unangenehmen Windböen. Anfangs war ich gegenüber dem sehr dünnen Paclite Material etwas skeptisch und hatte mich gefragt, ob es widerstandsfähig genug ist, um auch stärkeren Regenschauern standzuhalten.
Aber alles Wasser bleibt auch über längeren Zeitraum draußen und perlt wunderbar an der DWR ab. Generell schien der Oberstoff der Jacke auch nicht sonderlich anfällig für Schmutz zu sein, was mich überrascht hat. Ich bin beim Skifahren an einigen kleinen Ästen mit der Haglöfs LIM III vorbeigeschrammt, was keinen sichtbaren Einfluss hatte.
Exkurs: DWR-Beschichtung
Dennoch muss, wie bei jeder mit einer wasserabweisenden Beschichtung behandelten Jacke, diese DWR (engl. Dauerhaft wasserabweisende Beschichtung) von Zeit zu Zeit erneuert werden. Denn diese nutzt sich durch Schweiß, Bewegung, Schmutz und Dreck irgendwann ab. In der Folge kann das Wasser nicht mehr abperlen und der Oberstoff saugt sich mit Wasser voll. Dann tendiert die Atmungsaktivität einer solchen DWR-behandelten Jacke gegen Null! Im schlimmsten Fall gelangt dann sogar Wasser von der Außenseite nach Innen.
Mit der richtigen Pflege aber kein Problem!
Daher empfiehlt es sich, die Jacke alle paar Monate (je nach Einsatzhäufigkeit) zu waschen und neu zu imprägnieren. So wird der Wetterschutz zu jeder Zeit optimal gehalten. Ich benutze dazu das Waschmittel “TechWash*” von Nikwax und die Einwaschimprägnierung “TX-Direct*“, ebenfalls von Nikwax. Beide Produkte sind umweltfreundlich und schonen die Outdoorbekleidung. Die wasserabweisende Beschichtung wird damit hervorragend wieder erneuert!
Ein ausführliche Anleitung, wie Du deine GoreTex Jacke waschen kannst, findest Du hier.
Die Kapuze lässt sich sehr gut am Kopf fixieren und ist mir auch bei kräftigeren Windböen nicht vom Kopf gerutscht. Wie schon erwähnt ist der Schirm leider etwas dünn und nicht sonderlich steif, hielt dennoch alles Wasser aus dem Gesicht fern. Über meinen Skihelm passt sie aber nur so gerade. Ein Kletterhelm dürfte darunter wohl besser Platz finden.
Haglöfs LIM III: Atmungsaktivität
Da die Jacke für schweißtreibende Sportarten wie Trailrunning entwickelt worden ist, kommt der Atmungsaktivität der LIM III ebenfalls entscheidende Bedeutung zu. Durch die glatte Oberfläche der Beschichtung auf der Innenseite, finde ich das Tragegefühl auf nackter Haut nicht so angenehm, wie bei der Active Shell Jacke Haglöfs Gram Comp Pull II. Das ist für mich aber kein Problem, da ich meistens ein Langarmshirt unter der Jacke trage.
Ultraleichte Ausrüstungs Tipps:
Da es kein Futter gibt, entsteht auch etwas schneller Kondensat auf der Innenseite der Jacke. Dennoch ist die Atmungsaktivität der Jacke in Ordnung für eine Hardshelljacke. Die feuchte Luft staut sich bei normaler Luftfeuchtigkeit nicht übermäßig unter der Jacke und das Körperklima bleibt angenehm.
Dennoch: GoreTex- sowie auch die meisten anderen wasserdichten Regenjacken sind kein gutes Beispiel für effektive Atmungsaktivität. Denn auch heutzutage muss man sich noch zwischen Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität entscheiden. Eine Jacke die beides optimal leistet, ist mir nicht bekannt. Deshalb nicht auf die Marketingversprechen der Hersteller hereinfallen und die Atmungsaktivität realistisch einschätzen. Bei sportlicher Betätigung wird man innerhalb kurzer Zeit auch unter der Haglöfs LIM III Jacke das Schwitzen anfangen.
Widerstandsfähigkeit von GoreTex Paclite
Im Gegensatz zu deutlich teureren GoreTex Pro Shell Jacken, soll die Haltbarkeit der Paclite und Active Shell Jacken bei wochenlangem Rucksacktragen geringer sein. Ich bin aber der Meinung, dass das entscheidend vom Rucksackgewicht abhängt. Mit einer ultraleicht Trekking Ausrüstung bzw. Wander Ausrüstung wird die Membran deutlich weniger belastet, als mit einem 15 – 25 kg Rucksack, den viele mit sich rumschleppen.
Mittlerweile ist die Haglöfs LIM III seit fast 3 Jahren in meinem Besitz. Ich habe sie meist immer in Kombination mit einem Rucksack getragen. Obwohl es ratsam ist die DWR Beschichtung alle paar Monate oder jedes halbe Jahr zu erneuern, bin ich immer noch zufrieden mit ihrem Wetterschutz. Eine starke Abnutzung im Bereich der Schulterpartie kann ich nicht feststellen.
Du suchst Tipps, wie Du dein Rucksackgewicht reduzieren kannst? Hier findest Du ein paar Artikel zu dem Thema:
Neben dem Wandern im Sommer habe ich die Jacke auch einige Tage zum Skifahren bei eisigen Temperaturen getragen. Über einer Primaloft Jacke oder einer ultraleichten Daunenjacke, schlägt sie sich auch im Winter super. Ob ich sie jedoch generell zum Skifahren empfehlen würde ist fragwürdig. Denn bei einem Sturz könnte das dünne Gore Tex Paclite Material sicherlich leichtere Schaden nehmen, als dickere Stoffe. Für das (Berg-)Wandern ist sie aber absolut zu empfehlen!
Bildergalerie
Fazit zur Haglöfs LIM III
Für mich persönlich ist die LIM III von Haglöfs* ein genialer Begleiter auf allen Bergtouren, bei denen es auf leichtes Gepäck ankommt. Sie findet zusammengepackt wirklich in jedem Rucksack platz und belastet deine Schulter nur mit minimalen 249 Gramm. Der Wetterschutz kann ich nur als tadellos bezeichnen und die Atmungsaktivität für eine Hardshell als in Ordnung. Leider verfügt sie über keine Belüftungsöffnungen, was ich einige Male gewünscht hätte. Dafür ist die schick geschnittene Jacke mit einigen sinnvollen Features wie der verstellbaren Kapuze und Daumenschlaufen ausgestattet.
UPDATE Juli 2018: Ich habe die Jacke nun seid knapp 3 Jahren im Einsatz. Ob auf einer 10-tägigen Mittelgebirgswanderung auf dem Querweg Freiburg Bodeensee oder auf der 4-monatigen Alpendurchquerung war sie mein Begleiter. Jederzeit habe ich sie gerne getragen! Der Wetterschutz und das Tragegefühl sind erstklassig. Die Kapuze muss aber bei stärkerem Wind häufiger nachjustiert werden. Sitzt aber dennoch immer gut am Kopf.
Einziger Wehrmutstropfen sind die fehlenden Belüftungsöffnungen unter den Armen. Das Mehrgewicht hätte ich gerne in Kauf genommen. Dann wäre sie meine absolute Traumjacke. Dennoch ist sie einfach eine sehr gute Regen- und Outdoorjacke fürs Wandern und Trekking, die ich jedem uneingeschränkt empfehlen kann!
Eine Alternative zu der Haglöfs LIM III kommt aus dem gleichen Hause und nennt sich Gram Comp II Pull. Sie ist der LIM III sehr ähnlich, kommt aber mit einem halben Front-Reißverschluss daher und ist somit nochmal ein paar Gramm leichter.
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Anmerkung*: Die Haglöfs Lim III habe ich selbst erworben und wurde mir nicht vom Hersteller zur Verfügung gestellt! Einige Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind Affiliate Links für die BergReif eine geringe Provision erhält, falls Du einen dieser Artikel kaufst. Für dich fallen keine Extra-Kosten an. Dies hilft mir bei der Kostendeckung dieses Blogs.
Salomon S Lab X Alp Anorak im Hardshell Jacken Test
Knallgelb und voller Ventilations-Öffnungen sind die beiden Eigenschaften, die mir beim ersten Betrachten der Salomon Hardshell Jacke, mit dem kryptischen Namen S-Lab X-Alp Anorak M, einfallen. Gefertigt aus GoreTex Pro-Material, soll sie selbst größten Anstrengungen und Belastungen im Gebirge standhalten.
Da die GoreTex Pro Membran eher auf Widerstandsfähigkeit als auf Atmungsaktivität ausgelegt ist, hat Salomon dem X-Alp Anorak riesige Unterarmreißverschlüsse spendiert, mit denen der gesamte Vorderteil der Jacke “hochgeklappt” und eingerollt werden kann. Ob das auch in der Praxis was taugt, habe ich in diesem Hardshell Jacken Test einmal untersucht.
Hier findest Du wie immer erst einmal ein paar Details und Spezifikationen des Salomon S-Lab X-Alp Anorak:
Hardshell Jacken Test: Details des Salomon S-Lab X-Alp Anorak
- Material: Polyamid innen und außen
- Membran: GoreTex PRO
- Einsatzbereich: Bergwandern, Hochtouren, Klettern, Freeriden
- Art: Hoodie, 1/2 Front-RV
- Wassersäule: 28.000 mm
- Atmungsaktivität: RET < 6 (GoreTex Pro Material)
- getestete Größe: XL
- Gewicht nachgewogen: 405g
- Ausstattung: wasserdichte Nähte, große Brusttasche, lange Pit-Zips, einstellbare Kapuze, Motion Fit, Active Fit
Hardshell Jacken Test: Erster Eindruck und Verarbeitung
Nach dem Auspacken des Salomon Hardshell Anorak, hat mich zuerst das tolle Design fasziniert. Die knallig gelbe Farbe harmoniert hervorragend mit den blauen Akzenten an den Reißverschlüssen, Schriftzügen und Klettverschluss-Bündchen. Die Nähte sind sehr gut verarbeitet und das Gore-Tex Pro-Material fühl sich hochwertig an. Für einen UVP von EUR 399,99 darf man das aber auch erwarten.
Ähnlich wie bei der Haglöfs Gram Comp II Pull ist der Front-Reißverschluss nicht durchgehend, sondern endet ab der Hälfte der Länge. Dadurch kann zum einen etwas Gewicht eingespart und zum anderen das mögliche Eindringen von Feuchtigkeit über den Front-RV verhindert werden. Allerdings muss somit die Jacke immer über den Kopf ausgezogen werden. Ob Dich das jetzt stört oder nicht, musst Du selber entscheiden. Für mich macht das keinen großen Unterschied zu einer normalen Jacke und ist daher auch in meiner Wertung kein negativer Punkt.
Passform und Tragegefühl
Ich habe den Salomon S-Lab X-Alp Anorak bei meinen 1,97 m Körpergröße in der Größe XL getestet. In dieser Variante ist die Jacke groß genug, um im Winter auch noch eine dickere Isolationsjacke drunter zu ziehen. Das war mir wichtig, da ich den die X-Alp gerne als Ganzjahres Hardshell verwenden möchte. Insgesamt ist die Passform seht gut, auch wenn sie nicht als körperbetont bezeichnet werden kann. Dadurch kann die Bewegungsfreiheit natürlich erhöht werden. Salomon hat die Jacke nach dem “MotionFit” Konzept designed weshalb die Ellbogen vorgeformt und die Schultern uneingeschränkt sind. Dadurch soll die gesamte Bewegungsfreiheit des Anorak verbessert werden.
[sc:pr-wandern ]Das Tragegefühl des Innenmaterials der 3-Lagen Jacke ist sehr angenehm und auch auf den nackten Armen nicht störend. Schwitzt man allerdings sehr stark auf der nackten Haut, ist das Gefühl nicht mehr so angenehm. Ein “Festkleben” der Innenseite habe ich dabei jedoch nie erlebt. Der Kinnabschluss des Front-RV ist auf der Innenseite angenehm weich wattiert und kratzt auch komplett verschlossen nicht auf der Haut. Die Klettverschluss-Bündchen lassen sich einfach einstellen und halten auch nach aktiverer Bewegung feste zusammen.
Hardshell Jacken Test: Ausstattung
Bei der Ausstattung hat der Salomon Anorak für mich fast keine Wünsche offen gelassen. Größte Besonderheit sind dabei die extrem langen Ventilationsöffnungen unterhalb der Arme. Sie reichen von der Ellbogen-Innenseite bis zum unteren Ende der Jacke. Die Reißverschlüsse können dabei in beide Richtungen bedient werden. Von oben nach unten geöffnet erhältst Du die bekannten Pit-Zips und von unten nach oben geöffnet kannst Du den vorderen Teil der Jacke von den übrigen Bereichen lösen, zusammen rollen und oben befestigen – Und das ohne die Jacke ausziehen zu müssen.
Das war am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da die verschweißten Reißverschlüsse konstruktionsbedingt sehr schwergängig sind und ich anschließend nicht genau wusst, wo ich den vorderen Teil der Jacke denn befestigen sollte. Der dazu nötige Befestigungs-Clip befindet sich in der großen Brusttasche. Nachdem das geschafft ist, sieht das Ganze wie auf dem folgenden Bild aus:
Die Belüftung ist dadurch schon um einiges besser, als im geschlossenen Zustand. Jedoch empfinde ich diese Lösung in der Praxis als nicht besonders praktikabel, da die Befestigung durch die kleine Schlaufe nicht besonders gut hält. An beiden Seiten rutscht die Vorderseite der Jacke immer wieder etwas runter und muss neu gerichtet werden. Gerade auf einem Klettersteig, auf dem man sich sehr viel bewegt, empfinde ich das als äußerst störend. Außerdem hätte ich Angst damit irgendwo hängen zu bleiben. Beim normalen Wandern oder Trekking ist das aber wieder etwas anderes und ermöglicht eine sehr gute Ventilation.
Weitere Austattungsmerkmale sind die große und stufenlos verstellbare Kapuze, die einem auch in geschlossenem Zustand noch ein überraschend breites Sichtfenster bietet. Ich habe es zwar nicht extra getestet, aber ein Skihelm sollte auch unter der voluminösen Kapuze Platz finden. Über einen kleinen Seilzug auf Rückseite kann die Kapuze ohne Probleme auf die richtige Größe eingestellt werden, sodass Dir der Kapuzen-Schirm nicht ins Gesicht rutscht.
Als Tasche gibt es eine große Brusttasche die sehr viel Platz für alle nötigen Gegenstände bietet. Eine Karte, Portemonnaie und Smartphone habe ohne Probleme darin Platz. Die Größe finde ich aber nicht nur vorteilhaft, da die Tasche auch sehr tief ist und dadurch teilweise in Konflikt mit dem Hüftgurt meines Rucksacks kommt. Wenn ich aber den Rucksack zuerst anziehe und die Tasche dann befülle, gibt es kein Problem. Positiv ist, dass die Tasche innen aus einem Netzmaterial gefertigt ist und dadurch die Atmungsaktivität nicht negativ beeinträchtigt wird.
Hardshell Jacken Test: Bewegungsfreiheit
Wie oben schon beschrieben, soll die Bewegungsfreiheit der Jacke durch die MotionFit Technology deutlich erhöht worden sein. Und in der Praxis muss ich auch feststellen, dass ich in keiner Situation von der Jacke irgendwie behindert worden bin. Der Kopf lässt sich auch mit aufgesetzter Kapuze einschränkungsfrei bewegen und mit den Armen konnte ich auch alle Bewegungen ohne Probleme ausführend. In diese Hinsicht ist mein Körper bei der Bewegungsfreiheit wieder einmal der limitierende Faktor.
Hardshell Jacken Test: Wetterschutz und Belüftung
Zu den Wetterschutzeigenschaften der Salomon S-Lab X-Alp Anorak muss eigentlich gar nicht viel gesagt werden. Denn die GoreTex Pro Membran ist kompromisslos wasserdicht und hat in den ganzen 6-Wochen des Testzeitraums keinen Tropfen Wasser durchgelassen. Und ich bin in einige kräftige Regenschauer geraten, die oft mehr als eine Stunde angedauert haben und von starken Wind begleitet waren. Die aufgebrachte DWR ist hervorragend und lasst den Regen auch nach 1-Stunde noch super abperlen. Dieser Effekt wird konstruktionsbedingt irgendwann nachlassen, kann aber durch gute Einwaschimprägnierung* auch problemlos wieder erneuert werden.
Die Atmungsaktivität des GoreTex Pro Material ist bekanntermaßen nicht so gut wie die des Schwesterprodukts GoreTex Active Shell. Deshalb ist es wichtig, das Hardshells aus dem Pro Material ausreichende Belüftungsmöglichkeiten haben, um die warme Luft nach Außen zu transportieren.
Und davon hat die Salomon S-Lab X-Alp Anorak, wie oben schon beschrieben, genügend. Und die Pit-Zips haben in der Praxis auch super funktioniert. Durch ihre extreme Länge kann die feucht-warme Luft sehr gut und schnell aus der Jacke entweichen, was für ein sehr angenehmes Körperklima sorgt. Positiver Nebeneffekt von Pit-Zips im Allgemeinen ist auch, dass die Jacke selbst nach vielen schweißtreibenden Aktivitäten nicht so schnell zu stinken anfängt!
Hardshell Jacken Test: Widerstandsfähigkeit
Da ich die Salomon Hardshell erst seit 6-Wochen im Einsatz habe, gibt es noch keine Abnutzungserscheinungen. Diese sollten sowieso aufgrund des robusten GoreTex Pro Materials längere Zeit noch nicht in Erscheinung treten. Hauptvorteil dieser Membran soll besonders die Widerstandsfähigkeit gegen langes und schweres Rucksack tragen sein. Schwere Rucksäcke habe ich sowieso keine mehr, aber dennoch die meiste Zeit einen auf den Schultern. Noch bin ich auch nicht ungewollt mit der Jacke an Steinen oder Felsen hängen geblieben und kann daher auch zu diesen Einwirkungen nichts sagen.
Sollte sich das in der nächsten Zeit ändern, werde ich diesen Testbericht akualisieren.
Bildergalerie
Fazit zum Salomon S-Lab X-Alp Anorak
Mir gefällt der Salomon S-Lab X-Alp Anorak sehr gut, denn er eignet sich hervorragend als robust und wetterbeständige Hardshell, die ohne Probleme als Ganzjahres Outdoor Jacke verwendet werden kann. Besonders hervorzuheben sind die klasse DWR und die üppigen und gut funktionierenden Ventilationsöffnungen. Die Möglichkeit den Frontbereich der Jacke hoch zu binden finde ich nicht sonderlich gut gelöst. Aber da diese Funktion sowieso nur optional ist, werte ich das nicht negativ. Leider kommt es manchmal zum Konflikt zwischen Tascheninhalt und Rucksack-Hüftgurt. Der Regenschutz ist danke GoreTex Pro kompromisslos und hat mich wie immer überzeugt. Die Bewegungsfreiheit hat mich positiv überrascht und somit komme ich zu einem sehr guten gesamten Endergebnis!
Deutlich leichtere Alternativen sind die GoreTex Jacken Haglöfs LIM III und Haglöfs Gram Comp II Pull. Beide sind fast 200 Gramm leichter und bieten dennoch den vollen Wetterschutz. Sie sind vom Material her nicht ganz so robust wie die Salomon, aber dafür auch erheblich günstiger.
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Anmerkung*: Einige Produkt-Verlinkungen auf dieser Seite sind Affiliate Links für die BergReif eine geringe Provision erhält, falls Du einen dieser Artikel kaufst. Für dich fallen keine Extra-Kosten an. Dies hilft mir bei der Kostendeckung dieses Blogs.
Ultraleichte Regenjacke im Test – Die Haglöfs Gram Comp II Pull
Ich empfand meine aktuelle Hardshell mit ihren 370 Gramm Gewicht schon als ultraleichte Regenjacke. Dann ist mir aber vor einiger Zeit die Haglöfs Gram Comp II Pull * in die Hände gefallen und ich war wirklich überrascht, dass eine Regenjacke nochmal um ganze 140 Gramm leichter sein kann. Gut das es an diesem Tag keinen starken Wind gab, sonst hätte es mir das ultraleichte Ding glatt aus den Fingern geweht.
Aber für welchen Einsatzzweck wurde diese ultraleichte Regenjacke denn eigentlich entwickelt? Laut Haglöfs für alle “pulstreibenden Sportarten” – sprich: Running, Trailrunning, Speed Hiking, etc. – also alles, bei dem man leicht und schnell unterwegs sein möchte. Ich persönlich bin jetzt nicht besonders an maximaler Schnelligkeit, wohl aber an minimalem Gewicht interessiert. Und da sind 230 Gramm für eine Gore Tex Active Shell Regenjacke mal eine interessante Ansage!
Bevor ich die Haglöfs dem ausführlichen Test unterziehe, sind hier erstmal ein paar generelle Informationen zu dem Produkt:
Ultraleichte Regenjacke im Test
Details Haglöfs Gram Comp II Pull:
Wasserdichtigkeit: 28,000 mm
Hohenstein RET: < 3 (extrem atmungsaktiv)
Konstruktion: 3-Lagen Hardshell GORE-TEX
Material: GORE-TEX® Active Shell (96 g/m²), super leichtes 15D mechanical stretch Ripstop (100% Polyamid)
Getapte Nähte: ja
Verschluss: 1/2 langer Frontreißverschluss, wasserdicht
Taschen: 1 wasserdichte Brusttasche mit Reißverschluss
Kapuze: Dreifach verstellbare Kapuze mit Schild
Gewicht: 236 g (nachgewogen) in Größe L
Extras: Innovative Rasterkonstruktion, deren Hauptteil nur aus zwei Teilen besteht, um Gewicht einzusparen und die Dampfdurchlässigkeit zu verbessern
Ultraleichte Regenjacke Test: Erster Eindruck
Wie gesagt war mein erste Reaktion beim Auspacken der Hardshelljacke: “WOW ist die leicht!” Und meine zweite: “Wo ist der Haken?” Denn oft geht Gewichtsersparnis mit einer Verschlechterung der Qualität und der Haltbarkeit einher.
Als Membran wird die leichte Gore Tex Active Shell verwendet, die sich durch eine gute Atmungsaktivität und besonders leichtes Gewicht auszeichnet. Im Gegenzug heißt es immer, dass Jacken aus Active Shell nur bedingt Rucksack-tauglich sein sollen. Das kann ich aus meiner Erfahrung ganz und gar nicht bestätigen. Meine Berghaus Velum ist aus dem selben Material gefertigt und ich hatte sie (leider) den Großteil der Zeit auf unserem 34-tägigem Weg von München nach Venedig am Körper. Natürlich lag die ganze Zeit auch mein knapp 10 – 11 kg schwerer Rucksack auf meinen Schultern und ich kann selbst heute keinen nennenswerten Verschleiß dieser Membran erkennen. Weder äußerlich, noch was die Wasserdichtigkeit betrifft – alles wie am ersten Tag!
Die Haglöfs Gram Comp II Pull ist, wie das “Pull” schon andeutet, keine richtige Jacke, sondern eher ein Pullover. Der Frontreißverschluss geht, um Gewicht zu sparen, nur bis zur Hälfte auf der Vorderseite. Somit wird die Jacke beim Anlegen über den Kopf gezogen. Die Bündchen an den Armen liegen flexibel und eng an, so dass auch dadurch kein Wasser ins Innere dringen kann. Die Kapuze lässt sich sehr bequem über eine kleine Kordel auf ihrer Rückseite in der Größe verändern. Dadurch kann verhindert werden, dass die Kapuze einem bei schnellen Bewegungen ins Gesicht rutscht und die Sicht versperrt.
Die Jacke ist in meinen Augen sehr gut verarbeitet und die verwendeten Materialien fühlen sich allesamt hochwertig an. Auf der linken Seite befindet sich auf Brusthöhe eine kleine Einschubtasche mit Reißverschluss, in die ein Smartphone oder eine kleine Karte gut hineinpasst.
Insgesamt ist die Hardshelljacke sehr minimalistisch gestaltet, was die Austattung angeht. Das ist für mich aber hinsichtlich des ultraleichten Gewichts mehr als nachvollziehbar und in Ordnung. Außer ein paar mehr Belüftungsfeatures habe ich nichts vermisst.
Geht es noch leichter?
230 Gramm sind schon klasse für eine ultraleichte Regenjacke. Aber es gibt Modell die sogar noch darunter liegen. Unter anderem die:
- Berghaus Hyper 100* – 97 Gramm
- Berghaus Vapourlight Hyper* – knapp 100 Gramm
- Montane Minimus Smock* – knapp 145 Gramm
- Outdoor Research Helium II* – 180 Gramm
- Montane Minimus* – 220 Gramm
Tragekomfort
Was ich als 1,97 m Hüne als besonders angenehm finde, ist die Tatsache, dass die Jacke sogar mir über den Hintern reicht. Spätestens wenn der Regen sich mit Rückenwind paart ist das ein sehr positives Feature! Die Innenseite fühlt sich selbst auf nackter Haut sehr angenehm an und erzeugt nicht das so oft erlebte Klebegefühl von Hardshelljacken.
Wetterschutz und Atmungsaktivität
Den Wetterschutz vor Wind und Regen konnte ich in den letzten Wochen leider nur zu ausgiebig testen. Erst vor kurzem bin ich auf einer Trekkingtour in den Brenta Dolomiten in einen ausgewachsenen Gewittersturm mit heftigen Hagel- und Regenschauern gekommen, welche die Wanderwege in kürzester Zeit in kleine Bäche verwandelt haben.
Beste Bedingungen also um die Haglöfs Gram Comp II Pull auf ihre Wetterschutzeigenschaften zu untersuchen. Und diesen Test hat sie ausgezeichnet bestanden. Kein Regentröpfchen ist in Innere gelangt. Was mir außerdem als besonders positiv aufgefallen ist, ist die hervorragende wasserabweisende Beschichtung (DWR). Jegliches Wasser ist auch nach stundenlangem Dauerregen immer noch einfach so von der Oberfläche abgeperlt und kein Bereich des Obermaterials hat sich mit Wasser vollgesaugt.
Nachdem der Regen vorüber war, konnte ich die Jacke einfach ausziehen, zweimal ausschlagen und schon war sie wieder fast vollständig trocken. Das habe ich selbst auch noch nicht erlebt.
DWR-Beschichtung
Dennoch muss, wie bei jeder mit einer wasserabweisenden Beschichtung behandelten Jacke, diese DWR (engl. Dauerhaft wasserabweisende Beschichtung) von Zeit zu Zeit erneuert werden. Denn diese nutzt sich durch Schweiß, Bewegung, Schmutz und Dreck irgendwann ab, sodass das Wasser nicht mehr abperlen kann und sich der Oberstoff mit Wasser vollsaugt. Und dann tendiert die Atmungsaktivität einer solchen DWR-behandelten Jacke gegen Null! Im schlimmsten Fall gelangt dann sogar Wasser von der Außenseite nach Innen.
Daher empfiehlt es ich, die Jacke alle paar Monate (je nach Einsatzhäufigkeit) zu waschen und neu zu imprägnieren, um den Wetterschutz zu jeder Zeit optimal zu halten. Ich benutze dazu das Waschmittel “TechWash*” von Nikwax und die Einwaschimprägnierung “TX-Direct*“, ebenfalls von Nikwax. Beide Produkte sind umweltfreundlich und schonen die Outdoorbekleidung. Die wasserabweisende Beschichtung wird damit hervorragend wieder erneuert!
Ein ausführliche Anleitung, wie Du deine GoreTex Jacke waschen kannst, findest Du hier.
Die Atmungsaktivität ist dank Active Shell auch gut, kommt jedoch nicht an die einer guten Softshelljacke heran. Was mir etwas gefehlt hat, sind die Belüftungsmöglichkeiten an der Jacke wie z.B. die Unterarm-Reißverschlüsse. Durch die eng anliegenden Bündchen an den Armen und der Unterseite der Jacke kommt auch nicht besonders viel frische Luft rein. Bleibt lediglich die Möglichkeit den Front-RV zu öffnen.
Fazit zur Haglöfs Gram Comp II Pull
Mit der Haglöfs Gram Comp II Pull Hardshelljacke* bekommst Du eine ultraleichte Regenjacke, die absolut wasserdicht ist und eine gute Atmungsaktivität bietet. Besonders die hervorragende wasserabweisende Beschichtung hat mir sehr gefallen. Sie ist hochwertig verarbeitet und ist auch für großgewachsene Menschen lang genug. Leider sind die Belüftungsmöglichkeiten etwas eingeschränkt. Dies ist aber dem minimalistischen Aufbau der Jacke geschuldet, welcher für das enorm geringe Gewicht verantwortlich ist. Bist Du auf der Suche nach niedrigstem Gewicht und optimalem Wetterschutz, dann ist diese Jacke eine sehr gute Option!
Eine günstige Alternative zu der Gram Comp II Pull stellt die LIM III (ebenfalls von Haglöfs) dar. Sie besitzt einen vollständigen Front-RV und ist mit 247 Gramm für eine GoreTex-Jacke ebenfalls eine ultraleichte Regenjacke!
Bildergalerie
Was hältst Du von dem minimalistischen Ansatz der ultraleichten Regenjacke von Haglöfs? Zu extrem oder genau richtig?
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Anmerkung*: Ich danke Haglöfs für die kostenlose Bereitstellung der Hardshelljacke. Meine Meinung und dieser Test bleiben davon unbeeinflusst!