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Nebelwanderung ins Siebengebirge
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten im Siebengebirge wandern zu gehen. Doch für welche Tour soll man sich entscheiden? Aussichtsreich sollte sie sein, und am besten dort wieder ankommen, wo man losgelaufen ist. Das macht besonders die Anreise mit der Bahn oder dem Auto einfacher.
Wie wäre es also mit einer Rundtour zum höchsten Gipfel in dem schönen Mittelgebirge am Rhein? Der große Ölberg ist mit 460 Metern die größte Erhebung im Siebengebirge und lässt sehr schöne Aussicht auf das Rheintal zu. Bei Outdooractive habe ich daher eine Tagestour von Königswinter zum Ölberg und wieder zurück geplant.
Wanderkarte Siebengebirge Ölberg
In der folgenden Karte findest Du alle Informationen zur Strecke und dem Höhenprofil. Klicke einfach auf das Bild und Du gelangst zur ausführlichen Wanderkarte der Tour. Dort kannst Du Dir zusätzlich den GPS-Track der Wanderung zum Ölberg herunterladen und anschließend auf den Smartphone oder GPS-Gerät überspielen.
Die Orientierung fällt im Siebengebirge aufgrund der gut ausgeschilderten Wanderwege sehr leicht und Einkehrmöglichkeiten gibt es am Wegesrand auch häufiger. An schönen Wochenendtagen kann es aber relativ voll an den bekannten Aussichtspunkten wie dem Drachenfels oder der Löwenburg werden. Daher versuche ich diese Tage zu meiden und unter der Woche im Siebengebirge wandern zu gehen.
Im folgenden Abschnitt findest Du meinen Wanderbericht zu der Rundtour zum Ölberg. Ich habe diese Wanderung im Frühling 2016 gemacht. Viel Spaß beim Lesen!
Zum Ölberg im Siebengebirge wandern
Man kann sich das Wetter nicht aussuchen. Anderthalb Wochen lang war das Wetter im Rheinland ungewöhnlich schön und für die ersten Wanderungen im Jahr bestens geeignet.
Diesen Anschein machte auch das gestrige Wetter wieder. Zum Wochen Ausklag geht es auf die knapp 16 km lange Rundtour ins nah gelegene Siebengebirge. Über den Bittweg geht es hinauf zum Petersberg und anschließend über Abschnitte des Rheinsteigs zum Großen Ölberg. Nach der Margarethenhöhe, dem Geisberg und Schallenberg geht es wieder zurück ins Rheintal nach Königswinter.
Da wir schon öfters im Siebengebirge wandern waren (auf dem Rheinsteig), fiel die Wahl auf diese, uns noch unbekannte Tour.
Zum Start unserer Tageswanderung schiebt sich die Sonne noch tapfer durch den morgentlichen Nebel und erwärmt schnell die kalte Luft. Nach den ersten Höhenmetern blicken wir zurück nach Süden und sehen die milchigen Silhouetten der Burgruine und des Schloss Drachenburg im Morgenlicht. Eine tolle Szenerie!
Wir folgen dem Bittweg bergauf in Richtung des Petersberges. Zu dieser frühen Stunde an einem Freitag sind wir die einzigen Wanderer weit und breit. Wir genießen das vielfältige Vogelgezwitscher im dichten Wald. Überall sprießen schon die ersten kleinen Knospen an Bäumen und Sträuchern.
Der Frühling kann es anscheinend gar nicht mehr erwarten auszubrechen. Ganz nach meinem Geschmack! Immer wieder ziehen Nebelschwaden scheinbar aus dem Nichts herauf und erzeugen eine mystische Situation nach der Nächsten.
Nebel am Petersberg
Leider hat die Sonne aber irgendwann nicht mehr die Kraft sich gegen den Nebel durchsetzten und verschwindet fast gänzlich vom Himmel. Als wir oben am Petersberg ankommen, gleicht die Aussicht in die Ferne eher einer kahlen Raufasertapete. Mit Fernsicht auf die umliegenden Gipfel und bis in die Eifel wird das heute wohl leider nichts…
Etwas gutes hat die Wetterverschlechterung aber dennoch: Wir bewegen uns den ganzen Tag auf menschenleeren Wegen.
Für schlechtes Wetter:
Vorbei am Grandhotel auf dem Petersberg geht es nun über einfache Wege in leichtem auf und ab durch blätterlosen Laubwald zum Nonnenstromberg. Auch hier hat sich der Nebel komplett durchgesetzt und die Sicht wird mit jeder Minute schlechter. Die Schwaden ziehen vom Tal hinauf und wabern lautlos durch den noch blätterlosen Wald.
Ein kurzer Abstieg vom Nonnenstromberg führt uns vorbei am Einkehrhaus Waldmannsruh und langsam hinauf in Richtung Großer Ölberg. Dieser ist mit 460 Metern die höchste Erhebung im Siebengebirge. Nach den letzten Metern eines steileren Aufstiegs, machen wir es uns hinter der Terrasse des Gasthauses auf ein paar Felsen gemütlich und legen unsere Mittagspause ein.
Doch auch auf dem Gipfel des großen Ölbergs ist keine Verbesserung der Sicht in Sicht…
Eine interessante Stimmung herrscht hier dennoch. Leider zieht nach einer Weile eisiger Wind auf und die dünnen Handschuhe haben Mühe meine Hände warm zu halten. Glücklicherweise schafft das Feuer meines Dosenkochers etwas Abhilfe und produziert gleichzeitig ein heißes Mittagessen im ultraleichten Titan Topf.
Nach der Pause packen wir verfroren unsere Sachen zusammen und machen uns an den Abstieg vom Ölberg. Über die nicht sonderlich schöne und verkehrsreiche Magarethenhöhe wandern wir auf einem breiten Schotterweg unterhalb eines alten Hauses vorbei. Das alleinstehende Gemäuer ist ebenfalls umringt von Nebelschwaden und würde sich in dieser Gestalt perfekt als Kulisse für jeden Horrorfilm anbieten.
Einige Zeit später erreichen wir wieder den Rheinsteig und wandern auf ihm über einen schmalen Pfad hinauf zum Geisberg. Dort oben befindet sich ein kleiner Unterstand, von welchem wir zum ersten Mal an diesem Tag eine Aussicht haben, die weiter als 20 Meter reicht.
Rechterhand ist der Drachenfels mit der verfallenen Burgruine zu erahnen und weiter in der Ferne Vater Rhein und das kleine Städtchen Rhöndorf. Als wir letztes Jahr im Spätsommer auf dem Rheinsteig wandern waren, war die Aussicht von hier noch deutlich eindrucksvoller.
Aber auch so sind wir froh, an diesem Tag wenigstens ein bisschen Fernsicht genießen zu können!
Dem Rheinsteig weiter folgend, erreichen wir nach circa 2 Kilometern eine Weggabelung und erblicken linkerhand das eindrucksvolle Schloss Drachenburg. Das 1882 erbaute Anweisen thront hoch über dem Rhein und zeigt sich uns in seiner vollen Pracht.
Das schwachen Sonnenlicht hinter dem Schloss, erzeugt am Nachmittag eine tolle Silhouette in der Landschaft. Wir nehmen einen kleinen Umweg in Kauf, um einige Fotos der fantastischen Kulisse zu schießen.
Die restlichen Kilometer legen wir auf einfachen und breiten Waldwegen zurück und erkunden dabei noch 2 kleine Höhlen. Den 16.ten und somit letzten Kilometer beenden wir direkt am Bahnhof von Königswinter.
Meine nächste Frühlingswanderung hat mich kürzlich zum ersten Mal auf den Moselsteig geführt. In diesem Artikel findest Du meinen Wanderbericht dazu und ausführliche Infos zu dem recht neuen und 365km langen Fernwanderweg.
Warst Du schon im Siebengebirge wandern?
Wo hat dich deine erste Wanderung dieses Jahr hingeführt?
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Auf dem Rheinsteig im Siebengebirge wandern
Der Himmel könnte nicht blauer sein und ist lediglich von wenigen, kleinen Wölkchen überzogen. Obwohl der Sommer sich dem Ende nähert, wärmt die Sonne noch überraschend stark. Wir sitzen auf den Mauerresten der Burgruine Löwenstein, genießen den malerischen Ausblick auf das unter uns liegende Rheintal und die sanften Hügel der fernen Eifel. Das erste Mal im Siebengebirge wandern, hätte nicht besser beginnen können!
Mit meinem kürzlichen Umzug nach Köln, habe ich angefangen das Köln-Bonner Umland nach geeigneten Wanderrouten abzusuchen. Während meiner Recherchen bin ich dann auf den Rheinsteig und das nur 30 km entfernte Siebengebirge gestoßen.
Das ich hier leider keine alpinen Zustände vorfinden werde, ist mir natürlich klar, aber eine bergige Landschaft mit einigen Höhenmetern sollte es dann trotzdem schon sein. Und genau das findest Du vor, wenn Du im Siebengebirge wandern gehst!
Im Siebengebirge wandern – Infos zur Wanderung:
Die Tageswanderung für die ich mich entschieden habe, führt von Rhöndorf am Rhein hinein in die Mittelgebirgslandschaft des Siebengebirges. Es geht in gut 13 Kilometern erst hinauf zum Taufstein und dann zum höchsten Punkt, der Ruine der Löwenburg, auf 397 Metern. Über eine Schleife führt der Wanderweg auf dem Rheinsteig zum idyllisch gelegenen Milchhäuschen und zum Aussichtspunkt am bekannten Drachenfels.
Knapp 4:30 Stunden brauchst Du für die Tageswanderung. Es gilt 543 m Auf- und Abstieg zu bewältigen, was für eine Mittelgebirgswanderung schon ganz ordentlich ist. Technisch anspruchsvoll ist die Tour dennoch nicht und kann auch von durchschnittlich trainierten Wanderern gut bewältigt werden. Wir waren dort im Spätsommer unterwegs, aber ich denke, dass man die Wanderung das ganze Jahr über gut gehen kann, solange es kein heftigen Wintereinbruch gibt. Hast Du andere Erfahrungen gemacht, dann schreib es einfach in die Kommentare.
Karte der Tour
Im Siebengebirge wandern – Tourenbericht
Wir starten auf dem Rheinsteig am Ziepchenplatz in Rhöndorf und es sind im morgigen Schatten des Drachenfels nur frische 5°C. Nach einigen Minuten verlassen wir das kleine Städtchen am Rhein und der Weg führt in einen Wald, in dem wir langsam bergauf wandern.
Nach den ersten 3 Kilometern erreichen wir über einen kurzen Abzweig mit dem großen Breiberg den ersten Aussichtspunkt und haben eine fantastische Aussicht auf den Drachenfels und die Köln-Bonner-Bucht.
In leichtem bergauf geht es durch den schönen Siebengebirger Wald, der mich stark an die Harzer Waldlandschaft erinnert. Nach weiteren knapp 3 Kilometern steigen wir am Abzweig zu den Ruinen der Löwenburg auf und finden diese in ein großes Baugerüst gehüllt. Bauarbeiter bearbeiten lautstark die Außenseite der Mauern mit ihren Bohrhämmern. Der Lärm passt in diesem Moment so gar nicht zu der tollen Kulisse und Fernsicht.
Aber im westlichen Teil der Ruine sind die Bohrhämmer glücklicherweise nur noch entfernt zu hören und wir können unsere Mittagspause auf den Mauern der Löwenburg entspannt genießen. Besonders markant ist der große Baum, der am höchsten Punkt der Burg seinen Platz findet und eine aussichtsreiche Bank unter sich beherbergt.
Der Himmel könnte nicht blauer sein und ist lediglich von wenigen, kleinen Wölkchen überzogen. Der Ausblick auf das unter uns liegende Rheintal und die sanften Hügel der fernen Eifel ist es absolut wert im Siebengebirge wandern zu gehen. Der lauwarme Kaffee aus der mittelmäßig isolierenden Thermoskanne schmeckt so direkt doppelt gut!
Die Autofahrer, die weit unter uns auf der B42 im Stau stehen, sind keine Sekunde zu beneiden und hätten sich vielleicht auch besser zu Fuß aufgemacht.
Vorbei an einigen Obstplantagen und dem Löwenburger Hof geht es weiter in Richtung Drachenfels. Auf den breiten und gut markierten Forstwegen komme ich in den fast meditativen und entspannenden Zustand des Wanderns und kann endlich mal wieder ganz meinen Gedanken nachhängen.
Anschließend erreichen wir eine kleine Schutzhütte, die ebenfalls hoch über dem Rheintal thront und erneut eine traumhafte Panoramaaussicht auf das Selbige freigibt.
Im Milchhäuschen herrscht bei unserer Ankunft Hochbetrieb und wir ergattern einen der letzten Tische, um etwas erfrischendes zu trinken. Auf dem ganzen Wanderweg haben wir kaum jemanden getroffen und hatten wirklich entspannenden Stunden, aber von diesem Ort scheinen alle magisch angezogen zu werden.
Ähnlich voll ist es leider auch auf der Aussichts-Terrasse am Drachenfels. Den einfachen Aufstieg mit der Zahnradbahn nehmen bei diesem Kaiserwetter viele gerne in Anspruch und dementsprechend ist es mit der Ruhe auch erst einmal wieder vorbei.
Aber man kann es den Leuten natürlich nicht verübeln bei diesem fantastischen Blick auf das Rheintal. In anderer Richtung sind gen Norden sogar die spitzen Türme des Kölner Doms auszumachen. Nachdem wir uns auf den Abstieg nach Rhöndorf begeben haben, sind wir wieder komplett alleine unterwegs und steigen die letzten Höhenmeter über schmale Treppen und Wege relativ zügig ab und finden uns nach gut 20 Minuten wieder im Zentrum der kleinen Rhein-Stadt wieder
Im Siebengebirge wandern – Fazit zur Tour
Meine Suche nach landschaftlich aussichtsreichen und bergigen Wandertouren in der Nähe von Köln war ein voller Erfolg! Die Abschnitte des Rheinsteigs im Siebengebirge sind sehr abwechslungsreich, bieten Dir tolle Wanderwege, viele aussichtsreiche Punkte, und trotz des mittelgebirgigen Charakters eine gute sportliche Betätigung. Hierhin werde ich definitiv nochmal wieder kommen. Eventuell sogar für eine Winterwanderung im Schnee!
Angelica von WandernBonn war im Juli auch im Siebengebirge wandern. Für Sie ging es über den Petersberger Bittweg. Hier findest Du ihren Artikel und viele tolle Fotos!
[sc:pr-wandern ]