Der Markt für Ultraleichtzelte ist größer denn je. Dennoch fällt auf der Suche nach einem geeigneten Exemplar die Orientierung nicht so einfach. Trotzdem macht der Umstieg auf ein Zelt, das weniger als 1 Kilogramm auf die Waage bringt, für viele Trekker durchaus Sinn. Denn häufig zieht der Wechsel eine deutliche Reduzierung des Basisgewichts mit sich. Um eine bessere Übersicht über die vielen Modelle zu bekommen, habe ich diesen Artikel geschrieben.
Neben den Aspekten zur Auswahl des passenden Modells, habe ich in diesem Beitrag Zelte berücksichtigt, die unter 1000 Gramm wiegen (ohne Heringe und Leinen) und 2 Personen beherbergen können. In der folgenden Tabelle findest Du alle in diesem Artikel vorgestellten Ultraleichtzelte. Sortiert nach ihren Gewichten von “schwer” nach federleicht.
Empfehlenswerte Ultraleichtzelte
Innenzelt verringert Kondensation
sehr luftiges Innenzelt
2 Eingänge & Apsiden
Innenzelt verringert Kondensation
sehr guter Wetterschutz
2 Eingänge & Apsiden
viel Platz
sehr windstabil
sehr preiswert
hochpreisig
teilweise Kondensation an Spitze im Innenzelt
straffes Abspannen nicht einfach
Innenzelt verringert Kondensation
sehr luftiges Innenzelt
2 Eingänge & Apsiden
hochpreisig
Innenzelt verringert Kondensation
sehr guter Wetterschutz
2 Eingänge & Apsiden
teilweise Kondensation an Spitze im Innenzelt
viel Platz
sehr windstabil
sehr preiswert
straffes Abspannen nicht einfach
Letzte Aktualisierung am 22.03.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Ultraleicht Zelt Übersicht
Ultraleichzelte | Gewicht [g] | Typ |
Tarptent Motrail | 974 g | Einwandzelt |
MSR Carbon Reflex 2 | 895 g | Doppelwandzelt |
Nemo Hornet 2P | 878 g | Doppelwandzelt |
Gossamer Gear The Two | 822 g | Einwandzelt |
Nigor Wickiup 3 SUL Außenzelt | 798 g | Pyramidenzelt |
Big Agnes Fly Creek Hv 2 Platinum | 795 g | Doppelwandzelt |
ZPacks Duplex | 525 g | Einwandzelt |
Hyperlite Mountain Gear Ultramid 2 | 534 g | Pyramidenzelt |
Nemo Apollo 3P | 510 g | Pyramidenzelt |
DD SuperLight Pyramid Tent | 460 g | Pyramidenzelt |
MLD Duomid XL | 455 g (DCF) oder 625 g | Pyramidenzelt |
Locus Gear Khufu | 435 g | Pyramidenzelt |
Seiteninhalt
Auswahlkriterien für das passende Ultraleichtzelt
Ultraleichtzelt ist nicht gleich Ultraleichtzelt. Denn der Begriff bezieht sich zu allererst nur auf das Gewicht des Zeltes. Von der Konstruktion und dem Einsatzbereich her unterscheiden sich die hier vorgestellten Modelle jedoch teilweise deutlich. Deswegen ist es wichtig, sich über seinen Einsatzbereich klar zu werden. Eine Hilfestellung zur Auswahl des passenden Ultraleichtzelt gibt daher der folgende Abschnitt.
1. Witterungsbedingungen
Entscheidend bei der Auswahl des passenden Zeltes ist die Einsatzjahreszeit sowie die voraussichtlichen Einsatzorte. Ist man nur in den schnee- und eisfreien Monaten unterwegs, muss man sich wenig Gedanken über mögliche Schneelasten machen. Bei Touren in bewaldeten Mittelgebirgen lassen sich zudem einfacher windgeschützte Plätze finden, als auf kargen Hochplateaus.
Wenn Du dich also viel in windigen Gegenden mit offenen und exponierten Flächen bewegst, ist beispielsweise ein Pyramidentarp eine gute Wahl. Aber auch nur dann, wenn der Untergrund den Einsatz von Heringen erlaubt. Freistehend sind diese Modelle nämlich nicht. In sehr mückenreichen Gebieten ist dafür ein durchgehender Insektenschutz entscheidend.
2. Größe
Auch durch die Reduzierung von Größe sparen die Ultraleichtzelte Gewicht ein. Viel Platz sollte man daher bei Verwendung mit 2 Personen nicht erwarten. Meiner Erfahrung nach sind aber besonders die doppelwandigen Modelle recht eng. Mehr Platz gibt es je nach Exemplar in den Pyramidenzelten. Allgemein ist dort das Raumgefühl durch die höhere Mittelstange größer. Dafür steht im Innenraum ein Trekkingstock, der die variable Nutzung des Platzes etwas einschränkt.
3. Konstruktion
Doppelwandige Zelte
Doppelwandige Zelte bestehen aus einer wasserdichten Außenplane und einem insektendichten Innenzelt mit großen Meshflächen sowie einem wasserdichten Badewannenboden. Häufig sind sie auch mit einem leichten Gestänge ausgestattet, welches sie zumindest teil-freistehend macht. Das ist vor allem dann praktisch, wenn der Untergrund zu felsig für den Einsatz von Heringen ist.
Durch die doppelwandige Konstruktion ist Kondensation ein geringeres Problem als bei ihren einwandigen Geschwistern. Dafür bringen sie etwas mehr Gewicht auf die Waage, da neben der doppelte Lage Stoff auch das Aluminium Gestänge getragen werden muss.
TarpTents/ Einwandige Zelte
Durch die Kombination von wasserdichtem Außenzelt und insektendichtem Innenzelt zu einer Lage, können TarpTents viel Gewicht sparen. Zudem werden sie oft mit den Trekkingstöcken aufgespannt, wodurch ein separates Gestänge überflüssig wird. Dennoch verzichten sie nicht auf die Komfortmerkmale wie einen hochgezogenen Badewannenboden, durchgehenden Insektenschutz und eine Apside zum Gepäck verstauen.
Abstriche müssen jedoch bei der Belüftung gemacht werden. Kondensation schlägt sich somit unmittelbar auf der inneren Seite der einzigen Lage nieder. Durch den Verzicht auf ein Gestänge sind die TarpTents meist auch nicht freistehend aufstellbar. Somit ist ein Untergrund nötig, in welchem die Heringe Halt finden. Notfalls kann sich zwar auch mit schweren Steinen beholfen werden, um das Zelt abzuspannen. Eine optimale Lösung ist das jedoch nicht.
Pyramiden Zelte
Pyramiden Zelte oder auch Mids sind eigentlich mehr Tarp als Zelt. Da sie jedoch nur über eine einzige Aufbau-Möglichkeit verfügen und von allen Seiten geschlossen sind, ähneln sie durch ihre Pyramidenform dem Zelt mehr als dem Tarp. Üblicherweise besitzt diese Zeltkonstruktion keinen integrierten Boden. Das spart eine Menge Gewicht, macht aber vor allem bei feuchter Witterung den Einsatz eines Groundsheets fast unentbehrlich. Passende Innenzelte können jedoch meist dazugekauft werden und je nach Tour mitgenommen oder zuhause gelassen werden.
Der große Vorteil dieser Variante ist die große Beständigkeit gegen Wind und Schneelasten, sowie der gute Rundumschutz gegen schlechtes Wetter. Um die Durchlüftung zu verbessern können die Pyramidenzelte auch etwas höher abgespannt werden. Dadurch vergrößert sich der Spalt zwischen Zeltwand und Boden und lässt mehr Luft ins Innere. Bei Regen und Wind empfiehlt es sich diesen Spalt so klein wie möglich zu halten.
Vor- und Nachteile der Zelttypen
Die Vor- und Nachteile der drei Zelttypen habe ich in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Vorteile | Nachteile |
Doppelwandzelte | |
gute Durchlüftung & wenig Kondens je nach Konstruktion freistehend Badewannenboden schützt gut vor Nässe guter Insektenschutz guter Witterungsschutz Apsiden zum Gepäck verstauen Gewicht lässt sich gut unter 2 Personen aufteilen im Gegensatz zum Einwandzelt modular nutzbar |
oft schwerer im Regen oft nicht trocken aufbaubar etwas schwerer wegen des Gestänges relativ eng für 2 Personen |
TarpTents/ Einwandzelte | |
große Gewichtsersparnis durch einlagige Konstruktion guter Insektenschutz Apsiden zum Gepäck verstauen Badewannenboden schützt gut vor Nässe |
je nach Konstruktion Probleme mit Kondens meist nicht für den Winter geeignet häufig nicht freistehend relativ eng für 2 Personen Gewicht lässt sich nicht aufteilen |
Pyramidenzelte | |
sehr windstabil für den Winter geeignet, da wenig Angriffpunkte für Schnee je nach Modell viel Platz im Inneren sehr guter Witterungsschutz ohne Innenzelt sehr leicht einfacher Aufbau auch für exponierte Flächen geeignet im Gegensatz zum Einwandzelt modular nutzbar |
meist sehr teuer nicht freistehend große Innenhöhe nur in der Mitte Insektenschutz nur mit Innenzelt/ Biwaksack ohne Innenzelt kein Badewannenboden >> Achtung bei der Zeltplatzwahl. |
Ultraleichtzelte
12 Modelle in der Übersicht
In diesem Abschnitt findest Du die 12 vorgestellten Ultraleichtzelte. Zur besseren Übersicht habe ich die Exemplare in die drei Zeltkategorien unterteilt.
Doppelwandige Ultraleichtzelte
MSR Carbon Reflex 2
Gewicht: 895 g (nur Zelt)
Abmessungen innen (Länge x Breite x Höhe): 213 cm x 127 cm x 81 cm
Features: 2 Personen, 2 Eingänge & Apsiden, UL 7D Gewebe

Das MSR Carbon Reflex 2* kommt ohne Leinen, Heringe und Packsäcke deutlich unterhalb von 1 kg. Um das zu erreichen, verwendet es mit 7D feinem Material einen Hauch von nichts. Für den Boden kommt etwas stärkeres 15D Ripstop zum Einsatz. Beide Materialien haben eine Wassersäule von 1200 mm. Zwei Eingänge machen das Ein- und Aussteigen sehr angenehm. Dafür ist die Kopfhöhe mit 81 cm nichts für größere Personen. Zudem soll Das Carbon Gestänge nicht das widerstandsfähigste sein.
Nemo Hornet 2P
Gewicht: 878 g (nur Zelt)
Abmessungen innen (Länge x Breite x Höhe): 215 cm x 130 cm (108 cm) x 98 cm
Features: 2 Personen, 2 Eingänge & Apsiden, UL 10D Gewebe, teilfreistehend
Nur eini wenig leichter als das MSR, kommt das Nemo Hornet 2P *daher. Ohne Heringe, Leinen und Packsäcke bringt das Ultraleichtzelt weniger als 900 Gramm auf die Waage. Neben dem 10D leichten Außenmaterial, wird für den Boden nur ein 15D feines Ripstop Nylon verwendet. Der Einsatz eines Groundsheets scheint auch hier recht sinnvoll, will man länger Freude an dem Zelt haben. Zwar hat das Nemo gut 17 Zentimeter mehr Kopffreiheit, dafür verengt sich das Innenzelt im Fußbereich etwas.
Big Agnes Fly Creek Hv 2 Platinum
Gewicht: 795 g (nur Zelt)
Abmessungen innen (Länge x Breite x Höhe): 219 cm x 132 cm (107 cm) x 102 cm
Features: 2 Personen, Fronteingang, teilfreistehend,

Wie stark das von Big Agnes verwendete Material ist, bleibt unklar. Da das Fly Creek HV 2 Platinum* nackt aber nur 795 Gramm wiegt, kann es nicht viel sein. Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Zelten besitzt das HV 2 einen Fronteingang. Seine Liegefläche wird zum Fußraum hin ebenfalls schmaler, reicht aber auch für 2 Personen. Alleine hat man viel Platz für Gepäck. Sehr angenehm bei schlechtem Wetter. Durch die Stangenkonstruktion ist das Big Agnes, ähnlich wie das Nemo Hornet, zum Teil freistehend.
Ultraleichte Einwandzelte & Tarptents
ZPacks Duplex
Gewicht: 525 g (nur ohne Heringe)
Abmessungen innen (Länge x Breite x Höhe): 230 cm x 114 cm x 122 cm
Features: 2 Personen, 2 Eingänge, superleichtes Dyneema Composite Fabric (DCF), mit 2 Trekkingstöcken aufstellbar

Das ZPacks Duplex* ist unter amerikanischen Thru-Hiker schon ein echt Klassiker. Mit nur 525 Gramm Gewicht auch kein Wunder. Es verwendet Dyneema’s DCF als Hauptmaterial und kann daher das erstaunlich geringe Gewicht erreichen. Zwar ist es auch für 2 Personen geeignet, aber viele Wanderer nutzen es auch als 1-Personen Zelt. Denn mit 114 cm ist es nicht wirklich breit. Dafür gibt es zwei Eingänge, den gewichtssparenden Aufbau mit 2 Trekkingstöcken und eine Länge die auch für große Personen (2 Meter) passt. Nur ist der Preis für importierende Europäer ziemlich knackig.
Tarptent Motrail
Gewicht: 974 g (nur Zelt)
Abmessungen innen (Länge x Breite x Höhe): 213 cm x 132 cm x 120 cm
Features: 2 Personen, Fronteingang, mit 2 Trekkingstöcken aufstellbar, robustes 30D Ripstop Nylon

Das TarpTent Motrail ist wie das ZPacks Duplex ein Einwandzelt, wiegt aber fast 400 Gramm mehr. Dafür hat es robustes 30D Ripstop Nylon spendiert bekommen und eine breite Liegefläche. Mit 2 Personen kann man so wirklich angenehm in ihm übernachten. Nachteil gegenüber den doppelwandigen Zelten: Das Gewicht kann unter den Wanderern nicht aufgeteilt werden. Auch das MoTrail wird mit zwei Trekkingstöcken aufgespannt, besitzt aber ein kleines Gestänge über dem Eingang um die Kopffreiheit zu verbessern.
Gossamer Gear The Two
Gewicht: 830 g (ohne Heringe und Packsack)
Abmessungen innen (Länge x Breite x Höhe): 226 cm x 132 cm (107 cm) x 116 cm
Features: 2 Personen, 2 Eingänge, leichtes 7D & 10D Ripstop Nylon, mit 2 Trekkingstöcken aufstellbar

Das Gossamer Gear The Two ist ein relativ neues Ultraleichtes Einwandzelt. Es ähnelt vom Aufbau her dem ZPacks Duplex, verwendet aber anstatt des teuren DCF 7D und 10D feines Ripstop Nylon mit einer Wassersäule von 1200 mm. Im Inneres haben 2 Personen im Gegensatz zum Duplex viel Platz. Eine durchgehende Breite von 132 cm gepaart mit einer Länge von 226 cm machen auch das Aussitzen von Schlechtwetterphasen gut erträglich. Durch das sehr feine 10D Gewebe am Boden empfiehlt sich auch beim GG The Two ein Groundsheet.
Ultraleichte Pyramidenzelte
Die hier vorgestellten Pyramidenzelte werden standardmäßig ohne Innenzelt ausgeliefert. Bei den meisten ist jedoch ein optinales Inner erhältlich. Als reine Mückenschutz Alternative zu den Hersteller Innenzelten kannst Du auch einen atmungsaktiven Biwaksack nutzen.
Tipp zu den Trekkingstöcken: Sollte das Pyramidenzelt über eine maximale Höhe von mehr als 140 cm verfügen, wird es sehr knapp mit den meisten verstellbaren Trekkinstöcken. Meine Lösung: Ein leichtes Aluminiumrohr aus dem Baumarkt. Wähle den Durchmesser so, dass die Spitze deines Trekkingstock sicher und feste in dem Rohr Halt findet. Dann säge es auf die fehlende Länge plus 10 – 20 Zentimeter zurecht und stecke in die eine Seite einen passenden Gummistopfen. Fertig ist die Stockverlängerung. Wiegt in meinem Fall (30 cm lang) 30 Gramm.
MLD Duomid XL
Gewicht: 455 – 625 g (DCF – Silnylon)
Abmessungen innen (Länge x Breite x Höhe): 265 cm x 225 cm x 165 – 175 cm
Features: 2 Personen, 1 Eingang, in DCF oder Silnylon erhältlich, mit 2 verbundenen Trekkingstöcken aufstellbar

Ein Klassiker unter den Pyramiden Zelten! Das Mountain Laurel Designs Duomid in der XL Variante ist für 2 Personen fast schon ein Palast und wiegt trotzdem weniger als die meisten der hier vorgestellten Ein- oder Doppelwandzelte. Jedoch ohne Innenzelt versteht sich. Passende Innenzelte gibt es bei MLD aber in vielfältigen Varianten zu kaufen. Oder man nutzt einfach einen atmungsaktiven Biwaksack gegen die Insekten. Das Duomid besitzt oberhalb des Reißverschlusses eine Ventilationsöffnung, welche die Kondensbildung verringern soll. Die Spitze sitzt etwas außerhalb der Mitte, um den Innenraum in einen größeren Schlaf- sowie Gepäckbereich zu unterteilen. Und um auch mal mit geöffnetem Zipper schlafen zu können.
DD SuperLight Pyramid Tent
Gewicht: 460 g (ohne Heringe und Packsack)
Abmessungen innen (Länge x Breite x Höhe): 260 cm x 245 cm x 120 cm
Features: 2 Personen, 1 Eingang, Ripstop Nylon mit 3.000 mm Wassersäule, mit 1 Trekkingstock aufstellbar

Das Pyramid Tent von DD Hammocks* wiegt mit 460 Gramm für ein Silnylon Pyramidenzelt erfreulich wenig. Von der grundsätzlichen Konstruktion, ähnelt es den meisten der hier vorstellen Modellen. Die Ventilationsöffnung ist auf der Rückseite angebracht und wird nicht über einen Rundbogen offen gehalten. Eine Höhe von 120 cm ist vergleichsweise niedrig für die Pyramide, dennoch haben 2 Personen in ihr Platz. Mit einem Preis von etwa 115 € ist es im Vergleich zu den übrigen Exemplaren sehr günstig. Wie aber die Verarbeitungsqualität und Haltbarkeit aussieht, kann ich nicht einschätzen.
Nigor Wickiup 3 SUL Außenzelt
Gewicht: 798 g (ohne Heringe und Packsack)
Abmessungen innen (Länge x Breite x Höhe): 275 cm x 220 cm x 155 cm
Features: 2 Personen, 1 Eingang, robustes 30D Ripstop Nylon mit 3.000 mm Wassersäule, mit 2 verbundenen Trekkingstöcken aufstellbar

Das Nigor Wickiup 3 SUL Außenzelt* ist im Gegensatz zu den beiden vorherigen Modelle eine sechseckige Pyramide. Die hexagonale Form verbessert die Widerstandsfähigkeit gegen Sturm und Schnee nochmals gegenüber der üblichen viereckigen Konstruktion. Neben der Spitze besitzt das Wickiup 3 SUL gleich 3 Ventilationsöffnungen. Das Gewebe ist mit einer Stärke von 30D und eine 3000 mm Wassersäule fast schon etwas überdimensioniert für Ultraleichtzelte, sorgt aber für eine gute Haltbarkeit. So ist das Wickiup 3 SUL mit einem Gewicht von 798 Gramm auch nicht die leichteste Pyramide.
Nemo Apollo 3P
Gewicht: 510 g (ohne Heringe und Packsack)
Abmessungen innen (Länge x Breite x Höhe): 248 cm x 178 cm x 148 cm
Features: 2-3 Personen, 1 Eingang, leichtes 15D Ripstop Nylon mit 1.200 mm Wassersäule, mit 2 verbundenen Trekkingstöcken aufstellbar

Das Nemo Apollo 3P ist eine fünfeckige Pyramide, die laut Hersteller eigentlich für das Bikepacking entwickelt wurde. Für Ultraleicht Trekking eignet es sich aber mindestens genauso gut. Laut Nemo sollen sogar bis zu 3 Personen unter dem Shelter schlafen können, doch das wird relativ eng. 2 Personen haben dafür viel Platz zum Übernachten und ihre Ausrüstung. Mit 510 Gramm inkl. der notwendigen Leinen ist das Nemo Apollo 3P ebenfalls ein Leichtgewicht. Im oberen Bereich des Reißverschlusses besteht die Möglichkeit einen kleinen Lüftungsschlicht offen zu lassen. Dieser fällt jedoch im Vergleich zu den anderen Pyramiden recht klein aus.
HMG UltaMid 2
Gewicht: 534 g (ohne Heringe und Packsack)
Abmessungen innen (Länge x Breite x Höhe): 271 cm x 210 cm x 163 cm
Features: 2 Personen, 1 Eingang, superleichtes DCF Material, mit 2 verbundenen Trekkingstöcken aufstellbar

Das Hyperlite Mountain Gear UltaMid 2 ist ein Dauerbrenner des amerikanischen Herstellers. Das sehr geräumige Pyramidenzelt besitzt eine angenehme Höhe und viele Abspannpunkte. So lässt sich das Ultraleichtzelt auch bei wirklich schlechten Wetterverhältnissen sicher abspannen. Laut Hyperlite ist das UltaMid auch für extreme Touren oder Expeditionen geeignet. Mit seinen üppigen Abmessungen haben 2 Personen problemlos im Inneren Platz. Vor allem ohne das optinal erhältliche Innenzelt. Für seine Größe ist das UltaMid 2 mit 534 g sehr leicht. Besonders dank des fliegengewichtigen DCF. Was sich auch deutlich im Preis des Pyramidenzelt widerspiegelt.
Locus Gear Khufu eVent
Gewicht: 435 g (ohne Heringe und Packsack)
Abmessungen innen (Länge x Breite x Höhe): 265 cm x 160 cm x 130 cm
Features: 2 Personen, 1 Eingang, superleichtes und atmungsaktives DCF eVent Material, mit 1 Trekkingstock aufstellbar

Die japanische Edel-UL-Schmiede Locus Gear fertigt, ähnlich wie HMG, ihre Ultraleichtzelte aus Dyneema’s DCF. Mittlerweile jedoch sogar in Kombination mit der atmungsaktiven eVent Membran. Kondensation soll somit auf der Zeltinnenseite deutlich verringert werden. Von den Abmessungen her ist das Locus Gear Khufu mit dem Standard MLD Duomid zu vergleichen. Somit beherbergt es zwar zwei Personen, ist aber kein Raumwunder. Dafür wiegt es mit 435 g extrem wenig. Locus Gear ist bekannt für seine exzellente Verarbeitung und langlebige sowie hochwertige Produkte. Wer Auswahl aus der gesamten Produktpalette haben möchte, wird um einen Import aus Japan nicht herum kommen.
FAQ: Häufige Fragen
Brauche ich eine Zeltunterlage?
Du solltest eine Zeltunterlage in Betracht ziehen, wenn du den teils empfindlicheren Boden deines Ultraleichtzeltes vor Abrieb, spitzen Steinen, Ästen und anderen harten oder scharfen Objekten schützen möchtest. Gerade bei den sehr dünnen 7D oder 10D Materialien einiger der hier vorgestellten Modelle. Eine Zeltunterlage bietet auch zusätzlichen Wasserschutz, falls die Wassersäule des Bodenmaterials die 3.000mm Marke nicht überschreitet. Sie hilft auch, den Zeltboden sauberer zu halten, indem sie Schmutz, Schlamm und Feuchtigkeit fernhält.
Allerdings musst du bedenken, dass eine Zeltunterlage zusätzliches Gewicht und Volumen bedeutet. Zudem können Zeltunterlagen überraschend teuer sein, insbesondere solche, die auf bestimmte Zeltmodelle zugeschnitten sind. Ich nutze ein Pyramiden Tarp, bei dem ich je nach Tour ein leichtes Innenzelt verwende. Daher nutze ich persönlich gerne eine Zeltunterlage, um den Wetterschutz zu erhöhen und den Innenzeltboden sauberer zu halten.

Für wen ist ein Ultraleichtzelt geeignet?
Ein Ultraleichtzelt ist für Personen geeignet, die Wert auf minimales Gewicht und Packmaß legen und bereit sind, in einigen Bereichen wie Komfort, Platzangebot und Robustheit Kompromisse einzugehen. Hier sind einige Beispiele von Personen, für deren Touren ein Ultraleichtzelt gut geeignet ist:
- Fernwander:innen: Wenn du lange Strecken wanderst oder auf mehrtägigen Touren unterwegs bist, ist das geringe Gewicht und Packmaß von Ultraleichtzelten von großem Vorteil, um dein Rucksack leichter zu halten und Ermüdung zu reduzieren. Kein Wunder, dass ein Großteil der Thruhiker auf den amerikanischen Fernwanderwegen PCT, AT & CDT mit Ultraleichtzelten unterwegs sind. Auch wir sind auf unserer 1900km langen Alpendurchquerung von Wien nach Nizza mit einem gut 500g leichten Pyramiden Tarp unterwegs gewesen.
- Trailrunner und Fastpacker:innen: Für Menschen, die lange Strecken in schnellem Tempo zurücklegen oder auf minimalistische, schnelle Abenteuer gehen, sind Ultraleichtzelte ideal, da sie extrem leicht sind und wenig Platz in Laufrucksäcken beanspruchen.
- Radfahrer und :innen: Ultraleichtzelte sind gernauso gut für Bikepacker:innen geeignet, die auf der Suche nach einer leichten und kompakten Übernachtungslösung sind, um auf längeren Radtouren Platz und Gewicht zu sparen. Ein konventionelles Trekkingzelt findet selten in Rahmentaschen oder Seitentaschen am Fahrrad Platz.
- Bergsteiger und Alpinisten:innen: Personen, die in alpinen Umgebungen oder in schwierigem Gelände unterwegs sind, profitieren von der Gewichtsersparnis und der einfachen Handhabung von Ultraleichtzelten. Bei alpinen Bergtouren kann es aber auch wichtig sein, ein freistehendes Zelt zu wählen, um auch auf Untergründen zelten zu können, in denen Heringe keinen Halt finden – z.B. Fels.
- Kajak- und Kanufahrer:innen: Wer auf Wasserwegen unterwegs ist und begrenzten Stauraum hat, kann ebenfalls von einem Ultraleichtzelt profitieren, das weniger Platz im Boot einnimmt und das Gesamtgewicht reduziert.
Was kostet ein Ultraleicht Zelt?
Die Kosten für ein Ultraleichtzelt können stark variieren, abhängig von Faktoren wie Materialien, Größe, Marke und technischen Merkmalen. Im Allgemeinen liegen die Preise für Ultraleichtzelte in einem Bereich von etwa 150 Euro bis hin zu 600 Euro oder sogar mehr. Hier sind einige Richtwerte, um dir eine Vorstellung von den Preiskategorien zu geben:
- Einsteigermodelle und Budget-Optionen: Ultraleichtzelte in dieser Kategorie kosten in der Regel zwischen 150 und 300 Euro. Sie sind oft aus leichteren, aber weniger haltbaren Materialien wie Silnylon oder Polyurethan-beschichtetem Nylon gefertigt und können weniger ausgefeilte Merkmale aufweisen als teurere Modelle.
- Mittelklassemodelle: In dieser Preisklasse, die etwa zwischen 300 und 500 Euro liegt, findest du Ultraleichtzelte mit einer besseren Balance aus Gewicht, Haltbarkeit und Funktionen. Sie können aus robusteren Materialien wie Silnylon oder leichtem, reißfestem Nylon bestehen und bieten in der Regel bessere Wasserdichtigkeit, Belüftung und Benutzerfreundlichkeit.
- Hochwertige und Premium-Modelle: Ultraleichtzelte, die 500 Euro und mehr kosten, sind oft aus fortschrittlichen Materialien wie Dyneema Composite Fabric (DCF) gefertigt, die leichter und haltbarer sind als herkömmliche Materialien. Diese Zelte bieten in der Regel die besten Funktionen in Bezug auf Gewicht, Haltbarkeit, Wetterschutz und Benutzerfreundlichkeit, sind aber auch die teuersten Optionen.
Es ist wichtig zu beachten, dass ein höherer Preis nicht immer gleichbedeutend mit einer besseren Qualität oder einer besseren Passform für deine Bedürfnisse ist. Achte darauf, ein Zelt zu wählen, das deinen Anforderungen und deinem Budget entspricht.

Ist ein Ultraleichtzelt windstabil?
Die Windstabilität eines Ultraleichtzelts hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Design, der Materialwahl und der Art der Verankerung. Ultraleichtzelte sind in der Regel darauf ausgelegt, ein geringes Gewicht und ein kleines Packmaß zu bieten, was manchmal zu Kompromissen bei der Windstabilität führen kann. Trotzdem gibt es Ultraleichtzelte, die bei Wind stabil sind, wenn sie richtig aufgestellt und verankert sind.
Hier sind einige Punkte, auf die du achten solltest, wenn du ein windstabiles Ultraleichtzelt suchst:
- Zeltform: Kuppelzelte, Tunnelzelte und einige pyramidenförmige Modelle bieten in der Regel eine bessere Windstabilität als Zelte mit geraden Seitenwänden, da sie den Wind besser ableiten und weniger Angriffsfläche bieten.
- Gestänge und Verankerung: Achte auf ein solides Gestänge und eine gute Verankerungsmöglichkeit, wie zum Beispiel stabile Heringe und Abspannleinen. Bei vielen Ultraleichtzelten wird das Gestänge durch Wanderstöcke ersetzt, um Gewicht zu sparen, besonders bei Pyramidenzelten. Trekkingstöcke sind in der Regel robuster als normales Gestänge, was bei guter Verankerung im Boden zu einem sehr guten Halt führt.
- Materialien: Achte auf die Verwendung von robusten Materialien und Nähten, die in der Lage sind, Windbelastungen standzuhalten. Materialien wie Dyneema Composite Fabric (DCF) sind extrem leicht und dennoch widerstandsfähig gegen Wind und Wetter. Zudem dehnt sich DCF bei Nässe nicht aus (im Gegensatz zu Silnylon) und hält auch bei Regen die Spannung.
- Windrichtung: Beim Aufstellen des Zeltes solltest du die Windrichtung berücksichtigen und das Zelt so positionieren, dass die schmalste Seite oder die am besten abgeschrägte Seite dem Wind ausgesetzt ist. Dies verringert die Angriffsfläche für den Wind und erhöht die Stabilität.
- Natürlicher Windschutz: Suche nach natürlichen Windschutzmöglichkeiten wie Felsen, Bäumen oder Geländeerhebungen, um dein Ultraleichtzelt vor Wind zu schützen.
Was hältst Du von den vorgestellten Ultraleichtzelten?
Welches soll noch in diesen Vergleich aufgenommen werden?
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Hallo Alex,
vielen Dank für diesen nützlichen Vergleich.
Ich war bisher auf meinen langen Wanderungen ohne Zelt unterwegs, v. a. weil ich das zusätzliche Gewicht von Zelt, Isomatte und Schlafsack vermeiden wollte.
Auf meiner letztjährigen Alpenüberquerung von Salzburg nach Triest und auf meiner diesjährigen Deutschlanddurchquerung habe ich das eine oder andere mal gedacht, dass ein Zelt doch nützlich wäre. Damit wäre ich noch flexibler, könnte ich die eine oder andere Nacht direkt in der Natur verbringen und wären die Kosten etwas niedriger.
Vielleicht werde ich mir also demnächst eines zulegen. Deine Liste wird mir bei der Entscheidung weiterhelfen. Habe mir auch schon eines herausgesucht. Würdest Du mir als Alleinwanderer zu einem der Zweimannzelte raten oder reicht auch ein Einmannzelt?
Viele Grüße aus Franken
Christof
Hi Christof,
Natürlich kann man mit einem kleineren Einmannzelt noch etwas mehr Gewicht sparen, oftmals steigt aber durch den größeren Innenraum der Komfort in einem Zweimannzelt.
Ich persönlich bin immer mit einem Pyramidentarp unterwegs, unter das auch locker 2 Personen passen. Und bei 577 Gramm ist es schwer selbst ein leichteres Einmannzelt zu finden :) So lassen sich dann problemlos Rucksack, Schuhe, etc. unter dem Zelt verstauen.
Viele Grüße aus Freiburg,
Alex
Wie immer Klasse. Schön auch die Einteilung in die Verschiedenen Kategorien…
Danke Dir Bert :)
hi alex
welches tarp/pyramidenzelt verwendest du denn?
hast du dein nook ausser betrieb genommen?
hab mein v2 vor kurzem gegen das grüne “getauscht” und nun für 35€ noch das gear sheed dazu gekauft…
liebe grüsse
stefan
Hi Stefan,
Das Pyramiden Zelt das ich nutze, habe ich selbst genäht. Es ist an das MLD Duomid XL angelegt und von den Abmessungen her ähnlich. Gefertigt aus 40D starkem Silnylon und wiegt mit Schnüren aber ohne die Heringe 577 Gramm. Mein MSR Nook habe ich vor etwa 2,5 Jahren verkauft.
Viele Grüße,
Alex
Hi Alex,
vielen Dank für den ausführlichen Artikel.
Ich werde mir demnächst auch ein Zelt kaufen, das ich mit auf meine Mountainbike-Tour über die Alpen nehmen werden.
Der Artikel ist sehr übersichtlich geschrieben. ;-)
Beste Grüße
Leo
Hi Alex,
Eine schöne Zusammenstellung.
In die Liste der ultraleichten Pyramidenzelte bzw. Tarptents würde auch noch das bekannte Gatewoodcape von Six Moon Designs passen. Es ist zwar etwas kleiner als die hier vorgestellten Pyramidenzelte, aber eine geschlossene Halbpyramide und lässt sich mit dem Serenity Nettent auch zu einem vollwertigen Zelt aufrüsten.
Mit leichten 284g Gewicht schlägt es die hier vorgestellten Zelte auch. Zudem ist auch Regenponcho (falls man Ponchonutzer ist!)
Ich habe es erst auf einer Tour benutzt, aber es hat mich bereits überzeugt.
beste Grüße,
Jendrik
Hi Jendrik,
vielen Dank für deine Ergänzung!
Das SMD Gatewood Cape finde ich auch wirklich klasse. Hab es in diese Auflistung nur nicht mit aufgenommen, da es nur für 1 Person ausgelegt ist und die anderen Modelle alle für 2.
Aber ansonsten gibt es daran nichts auszusetzen, ist ein starkes UL-Zelt!
Hast Du es auch schon als Poncho genutzt?
LG Alex
Hi Alex,
Als Poncho kam es noch nicht zum Einsatz. Da es aber mit einem Reißverschluss ausgestattet ist und zwei verschließbare Schlitze für die Arme hat, bietet es auch als Poncho einen 360° Regenschutz. Durch den Reißverschluss kann man sicher gut ventilieren.
Ich nutze schon immer Ponchos anstatt anderer Regenbekleidung zum wandern. Daher denke ich, dass ich auch mit der Ponchonutzung gut klar kommen werde.
Beste Grüße,
Jendrik
Hi Alex,
ich plane gerade erst meine erste Weitwanderung und bin auf meinen Recherchen nach dem passenden UL-Zelt auf das Tarptent Double Rainbow gestoßen. Was hältst du davon?
Mir ist neben dem geringen Gewicht auch ein möglichst schneller und unkomplizierter Aufbau wichtig. Hast du dafür noch einen Tipp? Kann auch ein 1-Personen-Zelt sein, denn Ich bin alleine unterwegs.
Vielen Dank und viele Grüße,
Eva