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Auf dem Rheinsteig im Siebengebirge wandern
Der Himmel könnte nicht blauer sein und ist lediglich von wenigen, kleinen Wölkchen überzogen. Obwohl der Sommer sich dem Ende nähert, wärmt die Sonne noch überraschend stark. Wir sitzen auf den Mauerresten der Burgruine Löwenstein, genießen den malerischen Ausblick auf das unter uns liegende Rheintal und die sanften Hügel der fernen Eifel. Das erste Mal im Siebengebirge wandern, hätte nicht besser beginnen können!
Mit meinem kürzlichen Umzug nach Köln, habe ich angefangen das Köln-Bonner Umland nach geeigneten Wanderrouten abzusuchen. Während meiner Recherchen bin ich dann auf den Rheinsteig und das nur 30 km entfernte Siebengebirge gestoßen.
Das ich hier leider keine alpinen Zustände vorfinden werde, ist mir natürlich klar, aber eine bergige Landschaft mit einigen Höhenmetern sollte es dann trotzdem schon sein. Und genau das findest Du vor, wenn Du im Siebengebirge wandern gehst!
Im Siebengebirge wandern – Infos zur Wanderung:
Die Tageswanderung für die ich mich entschieden habe, führt von Rhöndorf am Rhein hinein in die Mittelgebirgslandschaft des Siebengebirges. Es geht in gut 13 Kilometern erst hinauf zum Taufstein und dann zum höchsten Punkt, der Ruine der Löwenburg, auf 397 Metern. Über eine Schleife führt der Wanderweg auf dem Rheinsteig zum idyllisch gelegenen Milchhäuschen und zum Aussichtspunkt am bekannten Drachenfels.
Knapp 4:30 Stunden brauchst Du für die Tageswanderung. Es gilt 543 m Auf- und Abstieg zu bewältigen, was für eine Mittelgebirgswanderung schon ganz ordentlich ist. Technisch anspruchsvoll ist die Tour dennoch nicht und kann auch von durchschnittlich trainierten Wanderern gut bewältigt werden. Wir waren dort im Spätsommer unterwegs, aber ich denke, dass man die Wanderung das ganze Jahr über gut gehen kann, solange es kein heftigen Wintereinbruch gibt. Hast Du andere Erfahrungen gemacht, dann schreib es einfach in die Kommentare.
Karte der Tour
Im Siebengebirge wandern – Tourenbericht
Wir starten auf dem Rheinsteig am Ziepchenplatz in Rhöndorf und es sind im morgigen Schatten des Drachenfels nur frische 5°C. Nach einigen Minuten verlassen wir das kleine Städtchen am Rhein und der Weg führt in einen Wald, in dem wir langsam bergauf wandern.
Nach den ersten 3 Kilometern erreichen wir über einen kurzen Abzweig mit dem großen Breiberg den ersten Aussichtspunkt und haben eine fantastische Aussicht auf den Drachenfels und die Köln-Bonner-Bucht.
In leichtem bergauf geht es durch den schönen Siebengebirger Wald, der mich stark an die Harzer Waldlandschaft erinnert. Nach weiteren knapp 3 Kilometern steigen wir am Abzweig zu den Ruinen der Löwenburg auf und finden diese in ein großes Baugerüst gehüllt. Bauarbeiter bearbeiten lautstark die Außenseite der Mauern mit ihren Bohrhämmern. Der Lärm passt in diesem Moment so gar nicht zu der tollen Kulisse und Fernsicht.
Aber im westlichen Teil der Ruine sind die Bohrhämmer glücklicherweise nur noch entfernt zu hören und wir können unsere Mittagspause auf den Mauern der Löwenburg entspannt genießen. Besonders markant ist der große Baum, der am höchsten Punkt der Burg seinen Platz findet und eine aussichtsreiche Bank unter sich beherbergt.
Der Himmel könnte nicht blauer sein und ist lediglich von wenigen, kleinen Wölkchen überzogen. Der Ausblick auf das unter uns liegende Rheintal und die sanften Hügel der fernen Eifel ist es absolut wert im Siebengebirge wandern zu gehen. Der lauwarme Kaffee aus der mittelmäßig isolierenden Thermoskanne schmeckt so direkt doppelt gut!
Die Autofahrer, die weit unter uns auf der B42 im Stau stehen, sind keine Sekunde zu beneiden und hätten sich vielleicht auch besser zu Fuß aufgemacht.
Vorbei an einigen Obstplantagen und dem Löwenburger Hof geht es weiter in Richtung Drachenfels. Auf den breiten und gut markierten Forstwegen komme ich in den fast meditativen und entspannenden Zustand des Wanderns und kann endlich mal wieder ganz meinen Gedanken nachhängen.
Anschließend erreichen wir eine kleine Schutzhütte, die ebenfalls hoch über dem Rheintal thront und erneut eine traumhafte Panoramaaussicht auf das Selbige freigibt.
Im Milchhäuschen herrscht bei unserer Ankunft Hochbetrieb und wir ergattern einen der letzten Tische, um etwas erfrischendes zu trinken. Auf dem ganzen Wanderweg haben wir kaum jemanden getroffen und hatten wirklich entspannenden Stunden, aber von diesem Ort scheinen alle magisch angezogen zu werden.
Ähnlich voll ist es leider auch auf der Aussichts-Terrasse am Drachenfels. Den einfachen Aufstieg mit der Zahnradbahn nehmen bei diesem Kaiserwetter viele gerne in Anspruch und dementsprechend ist es mit der Ruhe auch erst einmal wieder vorbei.
Aber man kann es den Leuten natürlich nicht verübeln bei diesem fantastischen Blick auf das Rheintal. In anderer Richtung sind gen Norden sogar die spitzen Türme des Kölner Doms auszumachen. Nachdem wir uns auf den Abstieg nach Rhöndorf begeben haben, sind wir wieder komplett alleine unterwegs und steigen die letzten Höhenmeter über schmale Treppen und Wege relativ zügig ab und finden uns nach gut 20 Minuten wieder im Zentrum der kleinen Rhein-Stadt wieder
Im Siebengebirge wandern – Fazit zur Tour
Meine Suche nach landschaftlich aussichtsreichen und bergigen Wandertouren in der Nähe von Köln war ein voller Erfolg! Die Abschnitte des Rheinsteigs im Siebengebirge sind sehr abwechslungsreich, bieten Dir tolle Wanderwege, viele aussichtsreiche Punkte, und trotz des mittelgebirgigen Charakters eine gute sportliche Betätigung. Hierhin werde ich definitiv nochmal wieder kommen. Eventuell sogar für eine Winterwanderung im Schnee!
Angelica von WandernBonn war im Juli auch im Siebengebirge wandern. Für Sie ging es über den Petersberger Bittweg. Hier findest Du ihren Artikel und viele tolle Fotos!
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