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K2 Annex 118 – Sideseth – 13/14 | Skitest
“Seth Morrison entwickelt sich als Skifahrer immer weiter, und sein SideSeth – der jetzt in der BackSide Kollektion zuhause ist – reflektiert seine neue Leidenschaft für technisches Bigmountain-Skiing. Der Ski ist zwar für den Tiefschnee konzipiert, aber das steifere Tail und ein etwas moderaterer Rocker verbessern auch auf Hard Snow die Performance. Das macht den SideSeth zu einer vielseitigen Vollgas-Planke für Bigmountain-Spezialisten. Das leicht erhöhte Kick Tail macht den Ski vielseitig und verzeiht auch in engen Couloirs Fehler und vergrößert zugleich seine Einsatzmöglichkeiten als Big-Mountain-Tool.”
– Herstellerbeschreibung – K2 Annex 118
Ski Details – K2 Annex 118
Länge: 188 cm
Taillierung: 147-118-135 mm
Radius: 28 m
Gewicht/Ski: k.A.
Ausstattung: Tip- und Tail-Rocker, Hybritech Seitenwangen
Kern: Eine Mischung aus Tanne, Espe, Ahorn und Carboneinlage
Einsatzbereich: Freeride
gefahrene Tage: 4
Testfahrer
24 Jahre alt, 180cm groß und 68kg schwer. Konditionell fit, jedoch wenig Kraft. Ich bevorzuge Ski, die mit viel Schaufeldruck gefahren werden können. Ski, auf denen man zentral draufstehen muss, sind nicht mein Geschmack. Ich mache keine Tricks, fahre überwiegend Offpiste bei allen Verhältnissen.
Je nach Zeit und Geldbeutel sind 2 bis 3 Skiurlaube drin. Also 20-30 Skitage pro Sasion. Ich würde mich als guten Skifahrer bezeichnen.
Gesucht wird ein Ski der sich in allen Schneearten zurechtfindet und sich bei höheren Geschwindigkeiten gut kontrollieren lässt. Dabei sollte er jedoch kraftsparend zu fahren sein, sodass man nach 10 aufeinanderfolgenden Skitagen keinen Muskelkrampf befürchten muss. Ein harter Ski wie ein Blizzard Bodacius oder ein weicher Armada JJ machen daher keinen Sinn, gesucht wird etwas dazwischen.
Erster Eindruck des K2 Annex 118
Der Tiprocker ist relativ lang und hört erst kurz vor der Bindung auf. Dabei ist der Rocker nicht steil sondern eher flach. Die Vorspannung reicht von der Mitte bis zum hinteren Teil des Skis. Am Heck befindet sich ein Kicktail. Im Vergleich zu vielen anderen Ski ist der Taper eher schwach ausgeprägt.
Fahreigenschaften des K2 Annex 118
Im Tiefschnee schwimmt der K2 Annex 118 durch seinen langen Rocker früh auf. Man merkt sofort, der flache Rocker bremst nicht, denn der Ski beschleunigt sehr schnell und bevorzugt Tempo. Die ersten GS-Turns machen deutlich, der Seth will mit viel Schaufeldruck gefahren werden. Macht man das nicht, verliert man die Kontrolle über Schaufel und Ski. Beachtet man jedoch diese Faustregel, lässt sich die Schwungeinleitung durch den langen Tiprocker und dem etwas weicheren Tip leicht ausführen. Auf offenen Hängen habe ich bisher noch kein Speedlimit bemerkt (beachtet jedoch, ich bin ein Leichtgewicht), im Gegenteil: Je schneller die Gangart, desto besser geht er durch zerfahrenen Schnee. Der Ski macht dabei keinen Unterschied, ob windgepresster oder matschiger Schnee.
Was mich wirklich beeindruckt ist, wie gut er sich im Harsch fahren lässt. Die Schaufel frisst sich quasi durch den Deckel. Wichtig ist dabei zu erwähnen, dass der Ski sich nicht wie ein Panzer anfühlt, denn das Carbon (anders als Titanium) bewahrt den natürlichen Flex. Das empfinde ich als den größten Pluspunkt, denn ich kenne genug Ski anderer Hersteller, die bei gleicher Performance deutlich mehr Kraft benötigen.
Ähnlich wie beim Salomon Q-115 ist der empfohlene Montagepunkt des Herstellers etwas weiter vorne, als bei sonstigen „Bigmountainski“. Das ist meiner Meinung nach Fluch und Segen zugleich. Segen deshalb, da sich der Ski wirklich sehr gut Landen lässt. Durch das etwas längere und gleichzeitig härtere Tail, lassen sich Hüpfer auch mit etwas Rückenlage immer noch stehen, da man durch das Tail wieder nach vorne geschmissen wird. Jedoch hatte ich in Buckeln das Gefühl, am Heck etwas zu viel Ski zu haben. Denn sobald es Hügelig wird, werden Kurzschwünge sehr anstrengend, da das Tail sich nicht so gut mitreißen lässt. Es ist nicht so, dass es nicht möglich wäre, aber selbst Ski mit deutlich größeren Dimensionen, wie der K2 Darkside, gehen in Buckeln deutlich einfacher.
Auch in hartem, zerfahrenen Schnee ist das in meinen Augen kein Vorteil, denn auch hier hatte ich das Gefühl, dass sich das Tail etwas hakelig anfühlt.
Auf der Piste lässt sich der K2 Annex 118 gut carven. Es dauert aufgrund des langen Tiprockers etwas, bis dass die Kante vorne greift. Wenn sie jedoch greift, dann hält sie auch auf harter Piste. Da die Vorspannung erst kurz vor der Bindung anfängt, merkt man jedoch, dass die Mitte und das Ende des Skis obligatorisch für den Kantengriff auf harter Piste sind. Das bedeutet: Um den Radius ausfahren zu können, empfiehlt sich eine etwas zentralere Fahrposition, da sonst der Grip aus dem Heck des Skis fehlt.
Fazit zum K2 Annex 118 Sideseth
Insgesamt hat mir der K2 Annex 118 ganz gut gefallen. Je schneller die Fahrweise, desto besser geht er durch zerfahrenen, windgepressten und matschigen Schnee. Er lässt sich super landen, verträgt Schaufeldruck, der Rocker bremst nicht und bei höheren Geschwindigkeiten ist er sehr gut zu kontrollieren. Dabei behält er seinen natürlichen Flex, fühlt sich nicht an wie ein Strahlträger, sodass er auch in engeren Stellen leicht ums Eck geht. Einzig in Buckeln und im harten bis eisig zerfahrenen Schnee konnte er mich nicht überzeugen. Ich denke für Fahrer die nicht rumtricksen und einen Blizzard-Bodacious/Dynastar-Legend als zu hart und einen Völkl-Shiro/K2-Obsethed als zu weich empfinden, könnte der K2 Annex 118 die goldene Mitte sein.
Anmerkungen
- Der K2 Annex 118 hat nichts mit dem K2 Obsethed zu tun! Auf dem Papier sind sich die Ski sehr ähnlich, jedoch sind es komplett unterschiedliche Ski. Wenn sich also jemand für den Sideseth interessiert, da er vom Obsethed so überzeugt war, der sollte den Sideseth erst einmal zur Probe fahren und keinen Blindkauf machen.