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Der erste Schnee beim SportScheck Gletscher Testival 2015 am Stubai Gletscher
Es ist Anfang November, das Laub ist rot, braun oder gelb und der Sommer hat sich nun gänzlich verabschiedet. Aber von Winter kann eigentlich noch nicht die Rede sein, von Wintersportbetrieb ganz zu schweigen.
Und trotzdem lädt SportScheck zu dieser herbstlichen Jahreszeit ein, die neusten Produkte und Innovationen der Ski- und Snowboard Industrie auszuliehen, zu testen und dabei ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Und das nicht zum ersten Mal. Denn das SportScheck Gletscher Testival feiert 2015 sogar schon sein 28ig-jähriges Bestehen am Stubaier Gletscher.
Ich treffe Nachmittags im kleinen Örtchen Neder im Stubaital ein, wo meine Unterkunft für die nächsten Tage liegt. Die Temperatur liegt bei knapp 15 Grad und die warme Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel. Ich trage ein Pullover über meinem T-Shirt und schwitze mich auf dem Weg zum Hotel fast zu Tode. Kaum vorzustellen, dass in meiner Tasche die dicke Skihose und diverse Lagen an Skiunterwäsche bereits darauf warten morgen auf den Pisten getragen zu werden.
Pisten??? Hier unter im Tal sieht alles eher noch nach sommerlichem Wanderbetrieb aus. Die Veränderungen seid dem wir vor gut 2 Monaten zum Wandern auf dem Stubaier Höhenweg hier waren, sind nur an der Farbe des Laubes zu erkennen. Doch oben auf dem Gletscher sieht es am nächsten Tag zum Glück ganz anders aus!
Was ist das Sportscheck Gletscher Testival eigentlich?
Kurz gesagt ist das Gletscher Testival die Winter-Edition des sommerlichen Outdoor Testivals. SportScheck lädt viele namhafte Outdoor-Hersteller ein, damit sie den Testival Besuchern ihre neusten Produkte und Highlights zum ausführlichen Testen vorführen können. Nur diesmal nicht im sonnigen Trentino am Molvenosee, sondern in der winterlichen Landschaft der Stubaier Alpen. Da sich das Testgelände größtenteils über 2.900 Metern befindet, ist sogar der November ein geeigneter Monat, um die ersten Schwünge des Jahres in den Schnee zu ziehen.
Dieses Jahr stehen den Besuchern über 1.000 Paar Ski, unzählige Snowboards, Helme, Schuhe, Brillen, Action Cams und was das Wintersportherz sonst noch so begehrt, zum Ausprobieren zur Verfügung. Somit können insgesamt 3.800 Wintersportartikel von 50 verschiedenen Herstellern getestet werden!
Im Gegensatz zum Vorjahr hat sich Frau Holle dieses Mal im Vorfeld leider etwas rar gemacht, was das Freeriden unmöglich und das Testen der dazugehörigen Ausrüstung relativ schwierig gemacht hat. Dennoch gab es einiges an interessantem Equipment was ich in die Finger bekommen habe. Und das will ich Euch nicht vorenthalten:
Getestet beim SportScheck Gletscher Testival 2015
1. Pistenracer vs. Freeride Latte
Ich stand schon wirklich lange nicht mehr auf reinen Pistenski und bin damit die glatt präparierten Hänge abgefahren. Aber bei diesen Bedingungen ist an Freeriden nicht zu denken. Nichtsdestotrotz habe ich die Pisten Racer nach ein paar Abfahrten wieder gegen Freerideski eingetauscht. Einfach mal, um deren Performance Onpiste zu testen.
Und ich muss nach den 3 Skitagen feststellen: Selbst auf der Piste komme ich mit den breiten Brettern besser zurecht und habe auch deutlich mehr Spaß. Die gerockerten Allmountain-Freerider lassen sich leichter drehen, geben aber trotzdem noch genug Stabilität, um sie bei höherer Geschwindigkeit auf die Kante zustellen und große Turns zu fahren. Diese Modelle haben mir dabei am besten von ihrer Pistenperformance gefallen:
- Salomon Q-Lab – 104mm Mittenbreite
- Salomon Q-98
- K2 Pinnacle 95
Das gilt natürlich nicht für alle Freeride Ski, aber es ist dennoch erstaunlich, welche Leistung die aktuellen Modelle abseits ihres eigentlichen Metiers abliefern. Über die Powder-Performance der getesteten Modelle – die ja viel wichtigere Frage – kann ich leider nichts berichten. Trotzdem haben mir diese 3 Ski von ihrer Charakteristik und ihrem Flex sehr gut gefallen. Mein Salomon-Pisten-Racer wird wohl seine letzten Jahre im Skikeller verbringen müssen…
2. Die Skibrille mit Display: Oakley Airwave 1.5
Es ist nichts neues, dass es einige Skibrillen gibt, die ein integrierten Bildschirm haben, der diverse Daten anzeigt. Doch getestet habe ich solch eine Brille noch nicht. Somit war das SportScheck Gletscher Testival der richtige Zeitpunkt, um mal ein Exemplar von Oakley genauer in Augenschein zu nehmen.
Der kleine Bildschirm sitzt in der unteren rechten Ecke der Brille und zeigt Dir in der ersten Ansicht deine Geschwindigkeit, deine aktuelle Höhe und die zurückgelegten Höhenmeter an. Die Darstellungsgröße soll einem 15-Zoll-Bildschirm auf 1,5 Meter Abstand entsprechen. Über eine Armband-Fernbedienung kannst Du zwischen weiteren Einstellungen wie z.B. der Navigationsansicht oder der Jump-Analyse hin und her schalten. So ist es beispielsweise möglich, deine Kumpels (die dazu ebenfalls die Airwave besitzen müssen) zu lokalisieren oder den Pistenplan einzusehen. Mit der Smartphone-App kannst Du zusätzlich dein Handy mit der Goggle verbinden und deine Statistiken auf den sozialen Netzwerken verteilen und dich mit anderen vergleichen.
Leider ließ sich im Praxistest das Display nicht sonderlich gut einstellen, sodass ich die Brille immer wieder etwas nach oben schieben musste, um das ganze Display sehen zu können. Außerdem kann das Sichtfeld nicht mit dem anderer Skibrillen konkurieren, die mittlerweile fast ein 180° Sichtfeld ermöglichen. Zielgruppe sind daher sicherlich enthusiastische Technik-Freaks, die gerne mehr im Blick haben, als den Schnee. Für alle übrigen Wintersportler dürfte vor allem der hohe Preis von 650€ abschreckend sein.
3. Der Doppelte Ski: Indigo ACR
Die deutsche Premium Skimarke Indigo hat einen Ski entwickelt, der sich den unterschiedlichen Pisten- und Schneebedingungen optimal anpassen soll. Da der normale Skifahrer beim Fahren hauptsächlich immer die Innenkante belastet, ist der Indigo ACR im linken Skibereich aus Carbon und im rechten Skibereich aus Fiberglas gefertigt. Durch einen länglichen Schlitz werden beide Bereiche von einander getrennt. Vertauschst Du nun den linke mit dem rechte Ski, soll sich der Ski entweder härter oder weicher fahren. Je nach dem welches Material sich gerade auf der Innenseite befindet.
Interessant in der Theorie, aber was ist davon in der Praxis zu spüren?
Generell kann ich sagen, dass sich der Indigo ACR auf der Piste sehr gut fahren lässt. Er ist auch bei höheren Geschwindigkeiten spurstabil und bietet auf eisigen Passagen ausreichenden Halt. Beim Wechsel der beiden Ski ist der Unterschied in der Steifigkeit schon zu spüren, er fällt jedoch geringer als erwartet aus. Ob man dadurch immer den optimalen Ski für weiche oder härtere Pistenbedingungen hat, wage ich zu bezweifeln.
Insgesamt ist der Indigo ACR ein sehr guter Pistenski, dessen ausgeklügelte Konstruktion für mein Empfinden und meine Fahrweise jedoch eher obsolet ist. Und mit 1400€ hat der Premiumski auch einen Premiumpreis.
4. Mein neuer Freeski Schuh? Salomon Quest Pro 130
Da mein geliebter jetziger Skischuh aus dem Hause Fischer sich so langsam in den Ruhestand verabschieden möchte, hab ich mich auf dem SportScheck Gletscher Testival nach einem geeigneten Nachfolge Exemplar umgeschaut. Es soll diesmal ein Freeride Boot sein, der auch ein paar Tourenaufstiege von 200 bis maximal 500 Metern mitmacht. Nach diesen Anforderungen fiel meine erste Wahl auf den neuen Salomon Quest Pro 130.
130iger Flex, Walk-mechnanismus, Customschale die sich durch Erwärmung an jeden Fuß anpassen lassen kann, 3 Schnallen und ein breiter Klettgurt auf der Oberseite. Klingt erstmal gut: Und das war es auch nach 3 Tagen Einsatz auf der Piste noch. Wieder nicht unbedingt der richtige Einsatzbereich, aber einen Freeride-Skischuh kann man auf der Piste trotzdem besser testen als einen Freerideski.
Der Flex ist super, um auch bei hohen Geschwindigkeiten genug Druck auf den Ski geben zu können und der Walk-Mechanismus macht das Laufen in dem Schuh deutlich angenehmer. So rein von der Stange passt mir der Salomon Quest Pro 130 schon sehr gut, ich würde ihn aber noch genau auf meinen Fuß anpassen lassen. Denn es gibt nichts schlimmeres, als eine Druckstelle im Skischuh zuhaben.
Impressionen des SportScheck Gletscher Testival 2015
So: Jetzt habe ich schon lang genug gefasselt. Nun möchte ich Dir die visuellen Eindrücke vom Gletscher Testival etwas näher bringen:
Besonderer Dank geht an Sportscheck, das Team des Stubaier Gletschers und Mathias Krenski für die Einladung!
Neben mir waren auch andere Blogger auf dem Testival unterwegs. Hier findest Du den Artikel von Katharina und Henryk von Out-of-Office.
Warst Du schon mal beim Gletscher Testival dabei ? Was hast du getestet?
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Anmerkung*: Sportscheck hat mich zu dem Gletscher Testival 2015 eingeladen. Dies hat in keiner Weise diesen Artikel beim Schreiben beeinflusst.