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Ski Wachsen – Skiservice Selbst gemacht – Teil 5
Im letzten Teil der “Skiservice Selbst gemacht” Reihe beschäftigen wir uns mit dem wichtigsten Thema: dem Ski Wachsen . Damit die Poren des Skibelags nicht austrocknen, müssen sie regelmäßig mit speziellem Skiwachs gefüllt werden. Das Skiwachs wird mit einem Wachsbügeleisen gleichmäßig auf dem Belag verteilt und der überstehende Teil anschließend mit einer Wachsklinge entfernt.
Durch diesen Vorgang erhalten sich die optimalen Gleiteigenschaften des Skis. Durch die Wahl des passenden Ski Wachs, können wir unseren Ski auf die jeweiligen Schneebedingungen perfekt abstimmen. Oftmals reicht jedoch auch der Einsatz eines gewöhnlichen Universal Wachs aus, um die Fahrperformance ausreichend zu verbessern.#
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Ski Wachsen Anleitung
In den vorherigen Schritten haben wir die Kanten geschliffen und alle tiefen Kratzer im Skibelag mithilfe der Repair Candles entfernt. Nun müssen wir im letzten Schritt den Skiwachs auftragen, um den Ski für die nächsten Abfahrten wieder schnell zu machen. Bevor wir aber den ersten Tropfen auf den Belag bringen, sind einige Vorbereitungen nötig.
Um diese Vorbereitungen durchzuführen, benötigen wir einige besondere Werkzeuge. Nicht alle davon zwingend notwendig, vereinfachen den gesamten Prozess aber deutlich. Das gilt besonders für die Skihalterung. Alle Werkzeuge, die in dieser Anleitung verwendet wurden, habe ich Dir im folgenden aufgelistet:
Nötige Werkzeuge fürs Ski Wachsen
Skihalterung
Durch eine hochwertige Skihalterung*, können die Ski in unterschiedlichen Positionen sicher und stabil fixiert werden. Das erleichtert nicht nur die Bearbeitung beim Ski Wachsen, sondern auch beim Skikanten schleifen. Denn das Wintersportgerät kann neben der horizontalen Lage mit den Laufflächen nach oben, auch in seitlicher Position eingespannt werden, damit die Skikanten nach oben gerichtet sind.
Wer sich diese Anschaffung sparen möchte, kann sich behelfsmäßig im Werkzeugkeller oder der Garage auch mit Böcken, Holzbrettern und Schraubzwingen eine kostengünstige Alternativ-Halterungen bauen. Zu Demonstrationszwecken, habe ich für diesen Artikel diese Methode gewählt. Mit der professionellen Halterung funktioniert diese Anleitung natürlich genauso, nur etwas einfacher.
Kupferbürste
Um Verunreinigungen aus der Struktur des Belages auszubürsten, dient die Kupferbürste*. Sie wird zusätzlich benötigt, um nach dem Heißwachsen, überschüssige Wachsreste zu entfernen.
Wachs (hier Universalwachs)
Für jeden Temperaturbereich und Einsatzzwecke gibt es das perfekt geeignete Wachs. Universalwachs* ist für den Anfang jedoch sicherlich das geeignetste, weil es bei einem Großteil der Temperatur- und Einsatzbedingungen zufriedenstellende Resultate liefert.
Wachsbügeleisen
Der Vorteil eines Wachsbügeleisens* gegenüber einem normalen Bügeleisen ist die genaue Temperatureinstellung über die gesamte Bügelfläche. Das ist extrem wichtig, da der Skibelag bei einer zu hohen Temperatur überhitzen und Schaden nehmen kann.
Wachsklinge
Die Wachsklinge* entfernt den groben Teil des überschüssigen Wachs.
Passend für Deine Ski Service Ausrüstung:
1. Vorbereitungen
Die Vorbereitungen finden vor dem eigentlichen Wachsen statt und bereiten den Skibelag unter anderem für die Aufnahme des Heißwachses vor.
- Stopper hochmachen (Falls nicht schon geschehen)
- Ski mit Lauffläche nach oben auf unsere Skihalterung / Böcke legen
- Ski fixieren
- Skibelag mit Kupferbürste ausbürsten um Verunreinigungen im Belag zu entfernen
- Von Skispitze bis Skiende
- Wachsbügeleisen auf die Temperatur vorheizen die auf der Verpackung des Skiwachs angegeben ist. Bei mir sind das 130° – 140°.
Wichtig: Skibelag mit der Kupferbürste immer nur in eine Richtung bürsten. Von der Skispitze zum Skiende. Somit also in Gleitrichtung des Skis.
2. Ski wachsen
Beim Ski wachsen erwärmt die Hitze des Wachsbügeleisen den Skibelag und dessen Poren gehen auf. Dadurch kann der Belag das Skiwachs sehr viel besser aufnehmen, da es tief in die Poren eindringen kann. Somit ist das Skiwachs, welches durch heißes Ski wachsen auf den Belag kommt, deutlich langlebiger als kalt aufgetragenes Skiwachs.
Wenn das Wachsbügeleisen die eingestellte Temperatur erreicht hat werden die folgenden Schritte durchgeführt:
- Wachs am Wachsbügeleisen zum schmelzen bringen. Das Wachs rinnt dann langsam die Bügelfläche herunter.
- Mit einer Ecke des Wachsbügeleisen das flüssige Wachs in wellenförmigen Bewegungen über die Lauffläche des Skis verteilen. Skiwachs Block immer gegen das heiße Wachsbügeleisen gedrückt halten.
- Sind ein bis zwei wellenförmige Skiwachs Schlangen über dem Belag aufgebracht, verteilen wir die Wachstropfen mit dem Wachsbügeleisen.
- Im ersten Zug legen wir das Wachsbügeleisen an der Skispitze auf den Belag und führen es von dort langsam bis zum Skiende. Die Schlangen aus Skiwachs werden dann zu einer homogenen Schicht.
- Im zweiten Zug wiederholen wir das Ganze, aber machen es etwas schneller
- Der dritte Zug ist nochmals schneller.
- Es sollte nicht zu lange mit dem Wachsbügeleisen auf einer Stelle verweilt werden, da der Skibelag sonst verbrennen kann.
- Sind alle Bereich der Lauffläche mit ausreichend Skiwachs bedeckt, muss dieser jetzt trocken um sich mit dem Belag zu verbinden. Komplett eingezogen ist der Skiwachs nach circa 4 Stunden. Aber nach 1 Stunde ist er meistens auch schon trocken genug.
Zusammenfassung Ski Wachsen: Wachs am Bügeleisen schmelzen, 1 – 2 mal wellenförmig über die Lauffläche verteilen, 1 x Wachsbügeleisen langsam von Spitze zum Ende bewegen, 1 x etwas schneller, 1 x nochmals schneller, 1 – 4 Std. trocknen lassen.
3. Überschüssiges Skiwachs entfernen
Nach dem Ski wachsen muss das Wachs trocken genug sein, um den überschüssigen Teil mit der Wachsklinge und der Kupferbürste entfernen zu können.
- In diesem Schritt ist es wichtig die Ski gut zu fixieren.
- Die meisten Wachsklingen besitzen eine kleine viereckige Aussparung. Mit dieser Aussparung entfernt ihr zuerst das Wachs auf den Skikanten.
- Dann entfernt ihr mit der Wachsklinge den überschüssigen Teil des Skiwachs auf der Lauffläche von der Skispitze bis zum Skiende. Haltet die Wachsklinge dabei leicht angewinkelt und übt mit den Daumen von hinten einen leichten Druck aus. Führt die Klinge in mehreren, sich überlappenden Zügen über den Belag.
- Wiederholt diesen Vorgang so lange bis sich kein Skiwachs mehr abtragen lässt.
- Nehmt dann die Kupferbürste und bürstet die letzten Skiwachs Rest aus der Struktur des Belags aus.
Zusammenfassung Abschaben: Zuerst Wachs auf Skikanten entfernen, dann leicht angewinkelt auf der Lauffläche entfernen, letzte Reste mit Kupferbürste ausbürsten.
4. Zusätzliche Schichten beim Ski Wachsen
Viele Profis tragen nach der ersten Basis-Schicht weitere Skiwachs Schichten auf. Das holt das Maximum an Abfahrtsperformance aus dem Ski heraus. Meine Ambitionen sind das nicht. Falls es aber eure sind, könnt ihr euch zwischen zusätzlichem High- oder Low Flour Wachsen entscheiden.
Ist der Schnee trocken hilft euch Low-Flour Wachs und sind die Schnee Verhältnisse feucht macht ein Wachs mit einem hohen Flour-Anteil mehr Sinn.
Für meine Ansprüche hat die Basis-Schicht aber immer vollkommen ausgereicht. Nachdem Ski wachsen ist der Skiservice auch abgeschlossen. In diesem Zustand sind eure Ski wieder top gepflegt und bereit für den nächsten Skiurlaub und einige Pistentage!
Ski Wachsen Video Ratgeber
Fragen und Antworten zum Thema Ski Wachsen
Wie oft sollten Ski gewachst werden?
Idealerweise wird der Skibelag mindestens einmal im Jahr gewachst. Und zwar am Ende der Saison, bevor sie in den Skikeller wandern. So wird verhindert, dass der Belag austrocknet. Um eine ideale Fahrperformance zu erreichen, ist es aber sinnvoll der Ski mehr als nur einmal pro Jahr zu wachsen. Besonders dann, wenn sich die Temperaturen und Schneeverhältnisse spürbar ändern. Zum Beispiel, wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen und der Schnee “nasser” wird.
Wie erkenne ich zu wenig Wachs?
Der Belag eines Skis kann in mancher Hinsicht mit der menschlichen Haut verglichen werden. Er besitzt ebenfalls Poren und kann austrocknen wenn er nicht ausreichend gepflegt wird. Ob noch genug Wachs auf dem Belag ist oder nicht, kann man an dessen Farbe und Beschaffenheit gut erkennen. Ein optimal gewachster Belag ist satt schwarz und fühlt sich „rutschig“ an.
Ist nicht mehr genug Skiwachs vorhanden, so sieht die Gleitfläche in vielen Bereichen hellgräulich, matt aus und ist in vielen Bereichen von Kratzer übersät. Dann wird es Zeit die Wachsschicht zu erneuern, da keine günstigen Laufeigenschaften mehr gewährleistet sind.
Warum brauchen Skier überhaupt Wachs?
Ski oder Snowboards gleiten auf dem Schnee, weil durch die Reibung und den Druck zwischen Belag und Schnee ein dünner Wasserfilm entsteht. Dieser Wasserfilm bietet dem Ski einen sehr geringen Reibungswiderstand und lässt ihn darauf „schwimmen“. Je nach Schneetemperatur entsteht dabei ein breiterer oder dünnerer Wasserfilm, wodurch die Reibung ebenfalls beeinflusst wird. Bei niedrigen Schneetemperaturen ist somit die Reibung etwas höher.
Darum gibt es für jeden Temperaturbereich entsprechende Wachse. Durch die Menge und Art des Wachs wird die Reibung zwischen Ski und Schnee nochmals verringert. Um also einen in jeder Situation schnellen Ski zu haben, muss der Belag entsprechend gewachst sein. Das Wachs „verbraucht“ sich aber mit der Zeit und der gefahrenen Strecke. Will man jedes Quäntchen Geschwindigkeit und jede tausendstel Sekunde für die Worldcup-Abfahrt rausholen, müsste das Wachs also theoretisch nach jedem Skitag erneuert werden. So ambitioniert bin ich aber nicht, sondern wachse die Beläge und schleife die Kanten maximal 3 – 4 Mal pro Jahr und Ski.
Schnelle Alternative: Ski Kaltwachsen
Als schnelle Alterative ist das Ski Kaltwachsen eine gute Option. Zwar dringt das Kaltwachs nicht so tief in den Belag ein, wie sein heißes Geschwisterchen, dennoch kann es die Laufleistung ein wenig verbessern. Und im Vergleich zu der gerade vorgestellen Variante, ist es mit deutlich weniger Aufwand verbunden.
Das einzige was Du neben einer praktischen Skihalterung benötigst, ist ein Kaltwachs mit integriertem Schwammapplikator*. Anschließend gehst Du wie folgt vor:
Ski Kaltwachsen:
- Skibelag mit feuchtem Tuch grob reinigen (Idealerweise noch mit der Kupferbürste hinterher)
- Kaltwachs über den Schwammapplikator* gleichmäßig auf den Belag auftragen.
- Kaltwachs mit dem Polierfilz in den Belag einmassieren
Weitere Teile der Skiservice Selbst gemacht Serie
- Teil: Einleitung: Warum den Skiservice selbst durchführen
- Teil: Werkzeuge: Welche Komponenten du dafür brauchst
- Teil: Skikanten schleifen
- Teil: Belag reparieren
- Teil: Ski wachsen und Fazit
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Skibelag reparieren mit Repair Candle – Skiservice selber machen – Teil 4
Es kann vorkommen, dass ein Kratzer im Skibelag so tief ist, dass er mit dem Ski wachsen nicht ausgebessert werden kann. Dann müssen wir mit Hilfe einer Repair Candle den Skibelag reparieren. Die Repair Candle bestehen aus dem gleichen Material wie der Skibelag und werden angezündet, um dann flüssig in den tiefen Kratzer hineinzufließen.
Inhalt
- Teil: Einleitung: Skiservice selber machen
- Teil: Werkzeuge: Welche Komponenten du dafür brauchst
- Teil: Skikanten schleifen
- Teil: Skibelag reparieren
- Teil: Ski wachsen und Fazit
Zuerst spannen wir den Ski mit der Lauffläche nach oben ein. Es reicht auch ihn auf zwei Böcke aufzulegen, falls man keine richtige Skihalterung besitzt. Vor dem eigentlichen Reparaturvorgang ist es wichtig, die beschädigte Stelle mit einer Kupferbürste von Dreck und Schmutz zu reinigen.
Bei der Farbenwahl der Repair Candle nimmt man bestenfalls eine Farbe die dem Skibelag entspricht. In den meisten Fällen ist man daher mit einer schwarzen Repair Candle gut bedient. Um den Vorgang anschaulicher zu gestalten, habe ich eine andere Farbe gewählt. So könnt ihr leichter erkennen in welchem Bereich die Reparatur stattgefunden hat.
Wichtig: Bei einem Core Shot (D.h. der Kratzer ist so tief, dass der Skikern zu sehen ist) kann mit dieser Methode der Skibelag nicht wieder repariert werden. In diesem Fall müsst ihr einen Fachhändler aufsuchen.
Skibelag reparieren: Die Vorbereitungen
- Ski mit Lauffläche nach oben ausrichten.
- Skistopper mit Stopper Gummi fixieren.
- Beschädigte Stelle mit Kupferbürste reinigen.
- Unterlage auf dem Boden auslegen, um durch eventuelle Spritzer des flüssigen Belagsmaterial den Boden nicht zu verschmutzen.
Skibelag reparieren mit Repair Candle
- Die Spitze der Repair Candle anzünden –> Dauert so circa 15 – 30 Sekunden bis die Repair Candle brennt.
- Bald wird das Skibelag Material flüssig und beginnt zu tropfen.
- Dann die brennende Repair Candle über die zu reparierende Stelle halten.
- Wichtig ist das ihr sehr nah mit der Repair Candle am Kratzer dran seid (so circa 1 -0,5 cm Abstand).
- Das flüssige Material soll nun in den Kratzer hineinfließen.
- Solange die Repair Candle über die beschädigte Stelle führen bis der gesamte Bereich bedeckt ist.
- Anschließend Repair Candle auspusten, Nicht ausschütteln da sonst das flüssige Material herumspritzt.
- Stelle 5 – 10 min trocknen lassen.
- Danach überschüssiges Belagsmaterial mit der Metall Abziehklinge entfernen.
- Die Metall Abziehklinge muss scharf sein, evtl an Schleifstein etwas schärfen.
- Dann mit beiden Händen die Klinge halten, leicht nach vorne angewinkelt und mit leichtem Druck über das überstehende Material schaben. Lieber viele leichte Züge, als wenige druckvolle. Wenn die Klinge scharf genug ist, schabt sie das überstehende Material sehr leicht ab.
- Merke: Struktur des Belags wird an dieser Stelle entfernt.
- Solange Material abtragen bis mit dem Finger keine Erhebung mehr zu spüren ist.
- Klinge waagerecht auf Belag auflegen und schauen ob kein Spalt mehr zu sehen ist.
Somit ist der tiefe Kratzer aufgefüllt und der Belag an der beschädigten Stelle ausgebessert. Mit diesem Vorgehen könnt ihr leicht tiefere Kratzer im Skibelag reparieren und den Skikern vor weiteren Beschädigungen schützen.
Sollten die Schäden am Skibelag jedoch sehr großflächig sein, dann geht am besten zum Fachhändler. Dieser kann gesamte Bereich des Skibelags ausstanzen und wieder neu einsetzten. Dadurch erhält der Ski auch seine Struktur um Belag wieder. Das ist leider aber auch relativ teuer.
Nächster Teil
Weiter geht’s im letzten Teil der Serie mit dem Ski wachsen.
Passend für Deine Ski Service Ausrüstung:
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Skikanten schleifen – Skiservice Selbst gemacht – Teil 3
Im zweiten Teil der “Skiservice Selbst gemacht” Reihe widmen wir uns dem Skikanten schleifen. Um auch auf vereisten Pisten mit den Ski jederzeit guten Halt zu haben, ist das regelmäßige Kantenschleifen wichtig. Zum einen der Sicherheit auf der Piste und zum zweiten des Fahrspaßes wegen.
Den Anfang unserer ersten Versuche die Skikanten schleifen zu wollen, sollten wir, falls möglich, nicht direkt an unserem Top Ski vornehmen. Ein altes, ausrangiertes Exemplar eignet sich optimal, um ein Gefühl für die richtige Technik zu bekommen. Das gilt für das Skikanten schleifen sowie für das Heißwachsen des Skibelages.
Inhalt
- Teil: Einleitung: Skiservice selber machen
- Teil: Werkzeuge: Welche Komponenten du dafür brauchst
- Teil: Skikanten schleifen
- Teil: Skibelag reparieren
- Teil: Ski wachsen und Fazit
Kurzer Überblick der Arbeitsschritte: Zuerst werden wir den Ski vertikal einspannen, um eine optimale Arbeitsposition an der Kante zu erreichen. So werden dann die Verhärtungen auf der unteren und seitlichen Kante entfernt. Anschließend wird mit dem Seitenwangenhobel* ABS-Material über der Kante entfernt und danach die Kante geschliffen.
Es ist wichtig, dass die Kanten VOR dem Ski wachsen geschliffen werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass der frische Wachsbelag nicht durch das Schleifen beschädigt wird. Die einzelnen Arbeitsschritte beim Skikanten schleifen werden chronologisch in Stichpunkten und Bildern erläutert.
Skikanten schleifen
Nötige Werkzeuge fürs Skikanten schleifen
Optional:
Vorbereitungen
- Stopper mit starken Gummiband hoch machen, um freien Zugang zur Lauffläche zu bekommen.
- Den Ski vertikal einspannen, um an den Skikanten arbeiten zu können.
- Dazu muss der Ski relativ gut befestigt sein, damit man mit dem Seitenwangenhobel und dem Kantenschleifer ausreichend Kraft auf den Ski ausüben kann.
- Dazu habe ich zwei Holzböcke im Abstand von circa 1 m aufgestellt.
- Über die oberen Streben der Böcke habe ich mehrere Tücher gelegt, um den Ski vor Beschädigungen zu schützen.
- Darauf denn den Ski mit der Kante auflegen und mit je einer Schraubzwinge am vorderen bzw. hinteren Bock befestigen.
- Unter die Stelle wo der Belag am Bock anliegt ein dickes Tuch legen, um Schaden am Belag zu vermeiden.
- WICHTIG: Die Böcke müssen eine freistehende vertikale Strebe besitzen um den Ski gescheit befestigen zu können. Siehe Bild.
- Rost und Verhärtungen auf den seitlichen und unteren Kanten mit dem Kantengummi entfernen.
- Dadurch wird an der Kante nichts verändert, sondern diese nur gesäubert.
- Dazu einfach den Kantengummi mit leichtem Druck von der Ski Spitze bis Ski Ende über die seitliche Kante fahren.
- Das gleiche wird auch mit der unteren Kante gemacht, um den Rost und Verhärtungen zu entfernen
Verhärtungen: Sie entstehen wenn man mit der Skikante über kleine Steine gefahren ist. An den Kontaktstellen wird das Metall der Kante komprimiert und ist dadurch härter als die restliche Kante. Um die Kantenfeile nicht zu beschädigen, werden die Verhärtungen vor dem Schleifen mit dem Kantengummi entfernt.
ABS-Material entfernen
Das ABS-Material sitzt über der Skikante. Um der Kante einen Winkel geben zu können, muss etwas von dem Material entfernt werden. Dies geschieht mit dem Seitenwangenhobel*.
- Die Auflagefläche des Seitenwangenhobel liegt auf dem Belag auf.
- Das kleine Messer des Hobels sollte gerade so etwas vom oberen Ende der Kante erreichen.
- In mehreren kurzen und überlappenden Zügen ziehen wir den Seitenwangenhobel von der Ski Spitze bis zum Ende mit leichtem Druck über den Ski.
- Dabei entfernen wir hauptsächlich das ABS-Material. Das Messer des Hobels sollte jedoch auch ein klein wenig die Kante treffen (wenige Millimeter). So wissen wir das wir an der richtigen Stelle das Material entfernen.
- Wenn der obere Teil der Kante etwas freigelegt und mit dem Finger spürbar ist, dann haben wir genug ABS-Material abgenommen.
- Anschließend entfernen wir die ABS-Späne und säubern die Kante mit einem Tuch oder einer Bürste.
Passend für Deine Ski Service Ausrüstung:
Skikanten schleifen
- Winkel am Schleifer einstellen (89° – 86°), je spitzer der Winkel, desto aggressiver wird der Ski bzw. desto schärfer wird die Kante.
- Mit dickem schwarzen Filzstift kann die gesamte seitliche Kante des Ski markiert werden. So kann nach den ersten Schleifzügen festgestellt werden, wo man schon mit der Feile Material abgenommen hat.
- Zum Kanten schleifen wird die Auflagefläche des Schleifers an der Lauffläche des Skis angelegt. Siehe Bild mit blauen Schleifwerkzeug.
- Nun zieht ihr den Kantenschleifer von der Ski Spitze bis zum Ski Ende und tragt dabei durch den Schleifstein etwas von dem Metall ab.
- Das macht ihr nicht in einem großen Zug, sondern in mehreren kurzen, die sich gegenseitig überlappen.
- So könnt ihr leichter immer die gleiche Kraft auf die Kante geben.
- Das macht ihr solange bis die schwarze Filzstift Markierung nicht mehr zusehen ist.
Skikante überprüfen und nachbearbeiten
- Ist keine schwarze Filzstift Markierung mehr zu sehen, heißt das, dass euer gewünschter Kantenwinkel eingestellt ist und die Kante scharf ist.
- Mit dem Fingernagel könnt ihr überprüfen ob die Kante scharf ist. Dazu zieht ihr die Oberfläche des Findernagels leicht über die Kante. Wenn sich der Nagel leicht abschabt, ist die Kante scharf.
- Mit Kantengummi über die Kanten fahren, um die überstehenden Grate zu entfernen.
- Metallspäne am Ski mit Bürste oder Tuch entfernen.
Diesen Vorgang könnt ihr jetzt mit einem feinerem Schleifstein wiederholen, um das Maximum an Schärfe zu erreichen. Das habe ich aber bei meinen Ansprüchen für nicht Nötig gehalten.
Zweite Kante und zweiter Ski
Jetzt habt ihr eure erste Kante geschärft. Nun heißt es den Ski auf die andere Kante drehen und die Prozedur mit dieser Seite wiederholen. Anschließend kann dann der zweite Ski geschärft werden.
Skikanten schleifen Video
Nächster Teil
Weiter geht’s im Teil 4 der Serie mit der Belagsreparatur.
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Bildquelle Kantenwinkel: http://www.skimagazin.de
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Skiservice selber machen – Teil 2 – Werkzeuge und Materialien
Bevor wir unseren Skiservice selber machen können, bedarf es einiger spezieller Werkzeuge, sowie dem passenden Wachs, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erhalten.
Inhalt
- Teil: Einleitung: Warum den Skiservice selber durchführen
- Teil: Werkzeuge: Welche Komponenten du dafür brauchst
- Teil: Ski Kanten schleifen
- Teil: Skibelag reparieren
- Teil: Ski wachsen und Fazit
Skiservice selber machen: Werkzeuge
Wachs Bügeleisen / ca. 50 €
Ich empfehle die Verwendung eines reinrassigen Wachsbügeleisen. Denn damit kann die gewünschte Temperatur sehr genau über die gesamte Bügelfläche eingestellt werden. Das ist bei den herkömmlichen Dampfbügeleisen nicht so genau möglich, was schlimmstenfalls zur Überhitzung und Beschädigung des Belages führen kann.
Wachs (hier Universalwachs) / ab ca. 13 €
Es gibt viele verschiedene Arten für viele verschiedene Einsatzzwecke und Temperaturbereiche. Universalwachs ist für den Anfang sicherlich das geeignetste, da es bei den meisten Bedingungen gute Resultate erzielt.
Wachsklinge / ca. 10 €
Entfernt den groben Teil des überschüssigen Wachses.
Kupferbürste / ca. 20 €
Dient zur Beseitigung von eventuellen Verschmutzungen des Belags und legt dessen Struktur frei. Nach dem Wachsen wird damit am Ende das restliche überschüssige Wachs abgetragen.
Repair Candles / ca. 7 €
Repair Candles bestehen aus dem gleichen Material wie der Belag. Sind nun tiefere Kratzer im Belag, werden die Repair Candles angezündet und flüssiges Material in die beschädigte Stelle hineingetropft.
Abziehklinge für Repair Candles / ca. 9 €
Entfernt den überschüssigen Teil des Repair Candle Materials
Feuerzeug / ca.0,50 €
Zum Anzünden der Repair Candles
Evtl. Skihalterung / ca. 130 €
Die Halterung ermöglicht die Fixierung und dadurch die Bearbeitung der Skier in verschiedenen Positionen. Zum einen mit der Lauffläche nach oben (horizontal), zum anderen mit den jeweiligen Kanten nach oben (vertikal). Die Anschaffung der Skihalterung stellt mit Sicherheit den größten finanziellen Posten dar. Man kann sich im Werkzeugkeller/ Garage mit Schraubzwingen, Holzbrettern und Auflage Böcken auch eine günstige Alternative basteln. Diese Methode habe ich gewählt, um die Anschaffungskosten am Anfang in angemessenen Rahmen zu halten.
Stopper Gummies / ca. 0,80 €
Um freien Zugang zu der gesamten Lauffläche und den Kanten des Skies zu haben, müssen die Stopper durch die Stopper Gummies oben gehalten werden.
ABS-Seitenwangenhobel / ca. 40 €
Entfernt etwas des Seitenwangenmaterials welches oberhalb der Skikante sitzt. Dadurch kann der Kante beim anschließenden Schleifen ein leichter Winkel gegeben werden.
Kantengummi / ca. 7 €
Entfernt vor dem Schleifen Verhärtungen und gibt der scharfen Kante letzten Schliff
Kantenschleifer / ca. 30 €
Ermöglicht das Einspannen eines Schleifsteins und die Einstellung des gewünschten Kantenwinkels
Schleifstein/e ca. 16 €
Dienen dem Schärfen der Skikanten. Schleifsteine gibt es in unterschiedlichen Feinheiten und Härtegraden. Generell gilt: von Grob nach fein, Hart nach Härter.
Skiservice selber machen: Gesamtkosten
So kommt man für das Einsteiger Skiservice Set auf circa 340 €. Das ist nicht ganz billig. Darum habe ich mir die 130 € für den professionellen Skihalter gespart und in der Garage aus Holzböcken und Schraubzwingen eine Alternative gefertigt. Man muss dabei nur darauf achten, dass die Skier mit dem Belag nach oben (horizontal) und der Kante nach oben (vertikal) eingespannt werden können. Außerdem sollte man mit den Schraubzwingen die Kanten und den Belag der Skier nicht beschädigen.
Somit kommt man dann auf circa 200€ Anschaffungskosten. Wenn man bedenkt, dass vier Besuche bei Ski Service Fachhändler auch schnell 200€ kosten können, amortisiert sich diese Investition relativ bald. Mit diesen Werkzeugen ist man gut aufgestellt, um sich frisch ans Werk zu machen und die ersten Erfahrungen mit dem privaten Skiservice zu sammeln.
Nächster Teil der Skiservice Reihe
Weiter geht’s im Teil 3 der Serie mit dem Skikanten schleifen
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Skiservice Selbst gemacht – Teil 1 – Einleitung
So langsam steht der Winter wieder in den Startlöchern. Und passend zur bevorstehenden (hoffentlich) schneereichen Jahreszeit, widme ich mich dem Thema Skiservice. Da bald schon wieder die ersten Schwünge in den Hang gezogen werden können, sollte man sich vergewissern ob sein Wintersport-Equipment noch in optimalen, fahrbereiten Zustand ist. Darum geht es in dieser 5-teiligen Reihe sehr ausführlich um das Thema Ski Pflege und wie man den Skiservice zuhause selber durchführen kann.
Inhalt
- Teil: Einleitung: Warum den Skiservice selbst durchführen
- Teil: Werkzeuge: Welche Komponenten du dafür brauchst
- Teil: Kanten schleifen
- Teil: Belag reparieren
- Teil: Ski wachsen und Fazit
Warum ich meine Skier selber pflege
Ich betreibe den Skiservice und die Skipflege nun schon seit mehreren Jahren selbst. Davor habe ich mich relativ wenig um die Qualität des Skibelages oder der Kanten interessiert. Am letzten Skitag gingen die Bretter meist zum Skiservice beim Fachhändler und waren einige Stunden später wieder fast wie neu. Und ich 50 € ärmer.
Da nur einmal im Jahr durchgeführt, wäre das ja noch zu verkraften gewesen. Aber der Fachhändler bearbeitet die Skier maschinell, um Zeit zu sparen. Dabei wird vor Aufbringen der neuen Wachsschicht, der Belag abgeschliffen und anschließend mit neuer Struktur versehen, um kleine Kratzer im Belag und mögliche Verhärtungen an der Kante zu beseitigen. Problematisch ist dabei, das jedes Mal ein bisschen der Gleitfläche abgetragen wird. Der Ski wird im Prinzip mit der Zeit immer dünner.
Passend für Deine Ski Service Ausrüstung:
Somit ist die Anzahl dieser Belagsreparaturen begrenzt. Denn irgendwann ist nur noch so wenig Belags- und Kantenmaterial vorhanden, dass nichts mehr abgetragen werden kann ohne den Ski zu beschädigen. Das bedeutet dann entweder einen neuen Ski zu kaufen oder die Pflege selbst zu betreiben. Aber, warum überhaupt den Belag wachsen?
Nächster Teil der Skiservice Reihe
Weiter geht’s im Teil 2 der Serie mit Vorbereitungen und Werkzeuge/ Materialien.
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Bildquelle:
- Wasserfilm: http://www.wsl.ch/