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Die 10 höchsten Alpenhütten
Ich bin lieber oben als unten…ähhh also was ich damit meine: Ich liebe gute Aussicht in den Bergen. Und die findet man normalerweise nur auf den höchsten Alpenhütten oder Gipfeln.
Daher habe ich mich mal auf die Suche begeben, um herauszufinden, wo die höchsten Hütten in den Alpen denn eigentlich stehen, auf welcher Höhe sie dort liegen und wie bzw. ob man dort auch hinauf kommt. Ich habe nur die Berghütten mit in die Liste aufgenommen, die auch für ein paar Monate im Jahr bewirtschaftet werden. Auf welchen man also das typische Hüttenleben genießen kann.
Daher habe ich Selbstversorgerhütten, Biwaks und Notunterkünfte in dieser Aufzählung nicht beachtet. Was dabei heraus gekommen ist, entspricht nicht unbedingt den Zielen einer üblichen Hüttentour und hat eher den Charakter alpiner Gipfelbesteigungen. Meine höchste Übernachtung habe ich 2014 auf dem 3152m hohen Piz Boe in der Capanna Fassa während unserer Alpenüberquerung auf dem Traumpfad München Venedig verbracht.
Fangen wir aber mit Platz 10 der höchsten Alpenhütten an und steigen mit jedem Platz ein paar Meter höher hinaus:
Die 10 höchsten Alpenhütten:
10. Rifugio Guide del Cervino – 3480 m
Schon die 10. höchste der Alpenhütten in dieser Liste ist höher als so mancher Gipfel. Das 3480 m hohe Refugio Guide del Cervino liegt im Aostatal in den Walliser Alpen. Dort sind die meisten der höchsten Alpenhütten beheimatet, da in dieser Gegend die Alpen dem Himmel am nächsten gewachsen sind.
Das Rifugio kann sogar noch mit einer Bergbahn von Breuil-Cervinia aus erreicht werden. Davon bin ich kein wirklicher Fan, da ich die einsamen Hütten deutlich mehr schätze, als die hochfrequentierten Anlaufstellen der Tagestouristen. Das Rifugio Guide del Cervino wird dennoch ganzjährig bewirtschaftet und bietet 36 Wanderern einen Schlafplatz.
Auf der offiziellen Website der Hütte findest Du weitere Informationen.
9. Dent Blanche Hütte – 3507 m
Die Dent Blanche (franz: weißer Zahn) Hütte ist eine Berghütte des Schweizer Alpenclubs und liegt im schweizerischen Wallis auf 3507 Metern Höhe. Der Zustieg zu dieser Hütte ist mit 1.700 Höhenmetern ziemlich anspruchsvoll und zeitintensiv (>6h). Einmal oben angekommen bieten sich viele Gipfelmöglichkeiten an. Als erste ist sicherlich der Namesgeber der Hütte, der Dent Blanche mit seinen 4.357 m ü. M der 16. höchste Berg der Alpen, zu nennen.
Von Mitte Juli bis Mitte September empfängt der Hüttenwirt jeden Sommer Gäste auf der Hütte. Diese müssen sich aber darauf einstellen, dass es dort oben kein fließendes Wasser gibt. Falls Du dich für den Zustieg für Dent Blanche Hütte interessierst, findest Du bei Hikr.org eine kleine Tourenbeschreibung.
8. Rifugio Vioz Mantova – 3.535 m
Ursprünglich wurde die erste Hütte kurz unterhalb des Gipfel des Monte Vioz zwischen 1909 und 1911 von der Alpenvereinsektion Halle (Saale) auf 3.535 m erbaut. Heute bietet die im Nationalpark Stilfser Joch im Trentino gelegene Berghütte 57 Personen Schutz. Das Schmelzwasser wird aus dem nahen Gletscher gewonnen, welches in drei 8.000 Liter Tanks gespeichert wird. Über einen großen Generator wird die Hütte mit Strom gespeist.
Die Hütte kann über verschiedene Wege erreicht werden. Häufig wird der Sessellift bis auf eine Höhe von 2.300 Metern genutzt. Von dort erfolgt der längere Aufstieg über mittelschwere Bergwege hinauf zum Rifugio. Abhängig von der Schneelage und den Witterungsbedingungen öffnet das Rifugio Vioz Mantova zwischen Mitte/Ende Juli seine Pforten. Die Übernachtungspreise inkl. Halbpension für Alpenvereinsmitglieder liegen bei 48,00€. Hier findest Du die offizielle Website der Hütte.
7. Capanna Quintino Sella – 3.585 m
Mit 142 Schlafplätzen ist die im Jahr 1981 eröffnete Berghütte des CAI für ihre Lage auf 3.585 m erstaunlich groß und besitzt 3 Stockwerke sowie ein separates Winterlager. Die Hütte befindet sich an der italienischen Seite des Monte Rosa Massivs und ist meist der Ausgangspunkt für die Besteigung der Castor Spitze, des Pollux und der Lyskamm Gipfel. Mehr Informationen zu den Aufstiegsmöglichkeiten findest Du auf der offziellen Seite der Hütte.
Dieses Jahr (2016) ist die Hütte vom von 18. Juni bis 11. September geöffnet und wird in dieser Zeit durch die Hüttenwirte bewirtschaftet. Der Zustieg beginnt bei der Bergstation der Seilbahn auf 2680 m und führt zunächst durch recht einfaches Gelände. Gegen Ende wird der Bergweg schwieriger und führt über eine luftige Kammlage hinauf zu Hütte. Durchschnittlich werden 3 – 4 Stunden für den Aufstieg benötigt, welcher mit grandiosen Aussichten auf die umliegenden Gipfel belohnt wird.
Du interessierst Dich für Hüttentouren?
Dann findest Du in diesen folgenden Beträge weitere interessante Informationen:
6. Rifugio Marco e Rosa – 3609 m
Die moderne Marco e Rosa Hütte liegt in der Lombardei auf der italienischen Seite des Berninamassivs. Die heutige Hütte wurde 2003 eröffnet und bietet 48 Schlafplätze für die Bergsteiger auf 3609 Metern an. Sie ist der Ausgangspunkt für die Besteigung des 4.049m hohen Piz Bernina. Neben einer Bewirtschaftung und einem Sateliten-Internetempfang bietet die Alpenhütte den Gästen den Luxus von warmen Wasser!
Für Bergsteiger und Wanderer ist die Hütte vom 1. Juli bis zum 20. September geöffnet. Im April und Mai bietet sie außerdem Zuflucht für Skitourengeher. Der Zugang zur Hütte ist recht anspruchsvoll und beinhaltet bergsteigerische Schwierigkeiten bis zum III Grad und schwierige vereiste Kämme oder Hänge (Quelle). Erreicht werden kann sie innerhalb von 3-4 Stunden von der Marinelli-Bombardieri Hütte.
5. Refuge des Cosmiques – 3613 m
Das auf 3613 Metern Höhe gelegene Refuge des Cosmiques liegt oberhalb des Ortes Charmonix auf einer Eis- und Felskuppe. Es ist ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zum Gipfel des Mont Blanc du Tacul. Trotz der großen Höhe wird die Schutzhütte von Mitte Februar bis Mitte Oktober bewirtschaftet und bietet mit 148 Betten einer großen Anzahl an Bergsteigern Unterkunft.
Der Name der Hütte leitet sich von den Forschungen zur kosmischen Strahlung ab, die vor vielen Jahrzehnten auf dem Refugium durchgeführt worden sind. Der Abstieg (ja, ABstieg) zur Hütte kann in 45 Minuten von der Bergstation der Seilbahn vom Aiguille du Midi (3842 m) bewältigt werden. Alle anderen Wege zur Hütte sind äußerst anstrengend und herausfordernd.
4. Capanna Giovanni Gnifetti – 3647 m
Die Capanna Giovanni Gnifetti ist eine Berghütte des Club Alpino Italiano, welche sich ebenfalls im Monte Rosa Massiv befindet und dort auf der Südseite. Mit 176 Betten ist sie eine überraschend große Unterkunft und bietet den Bergsteiger einen Schlafplatz die Richtung Dufourspitze strömen.
Die Gnifetti Hütte wird von Mitte März bis Anfang Mai für Skitourengeher, sowie von Mitte Juni bis Mitte September für die Sommer Touristen bewirtschaftet. Interessanterweise ist diese, mit 3647 m. ü. NHN schon sehr hohe Schutzhütte, nur der Ausgangspunkt für den Platz 1 unter den höchsten Alpenhütten!
3. Mönchsjochhütte – 3657 m
Die Mönchsjochhütte ist auf 3657 Metern die höchste bewirtschaftete Hütte der Schweiz. Sie liegt am Fuße des Mönchs und ist in einer Stunde vom Jungfraujoch aus zu erreichen. Der schnellste Weg ist laut der offiziellen Website der Hütte relativ problemlos zu bewältigen, da der Zustieg über einen schneebedeckten jedoch präperierten Gletscher führt, welcher mit Markierungen und Gefahrenhinweisen versehen ist.
Durch die gute Erreichbarkeit auch in den schneereicheren Monaten, ist die Hütte von Mitte März bis Ende Oktober bewirtschaftet. Die bekannten Gipfel von Eiger, Mönch und Jungfrau sind von der Hütte aus gut in einer Tagestour zu besteigen.
Passend für Deine Ausrüstung:
2. Refuge du Gouter – 3.835 m
Der futuristisch anmutende Bau des Refuge de Gouter liegt auf 3.835 m in den Savoyer Alpen. Im Sommer 2013 wurde der heutige Bau eröffnet, da die alte Hütte wegen nicht mehr zeitgemäßer Technik in den Ruhestand geschickt wurde.
Der Zustieg zur neuen Hütte soll technisch keine große Herausforderung sein, hat aber dennoch seit 1990 74 (!) Tote und 180 Verletzte gefordert. Grund dafür ist die extrem hohe Steinschlaggefahr. Das Refuge de Gouter beherbergt 120 Menschen von Anfang Juni bis Ende September.
1. Capanna Regina Margerita – 4554 m
Und die höchste aller Alpenhütten ist….*Trommelwirbel*…die Capanna Regina Margherita auf einer unglaublichen Höhe von 4554 m. ü. NHN! Damit übertrumpft das höchste Gebäude Europas die 9. höchste Hütte in den Alpen – das Refugio Vioz Mantova – um mehr als 1000 Höhenmeter. Damit ist sie außerdem die einzige bewirtschaftete Hütte in Alpen, die über der Grenze von 4.000 Metern errichtet wurde. Sie thront auf dem Gipfel der Signalkuppe in den Walliser Alpen und steht damit in direkter Nachbarschaft zur Dufourspitze, welche mit 4.634 m. ü. NHN. der höchste Gipfel der Schweiz und der zweit höchste Berg der gesamten Alpen ist.
In der Hochsaison finden bis zu 70 Bergsteiger in der Capanna Regina Margherita einen Schlafplatz. Diese müssen dann aber auf jeglichen Luxus verzichten. Geöffnet hat die Hütte vom Sommer von Mitte Juni bis Mitte September. Dazwischen steht ein Winterraum mit 12 Betten den Abenteuerlustigen zu Verfügung. Neben dem Hüttenbetrieb werden in der Margheritahütte von einigen Universitäten auch Forschungen zur Höhenphysiologie durchgeführt.
Der Aufstieg zur Capanna Margherita ist nicht ganz ohne und verlangt neben der richtigen Hochtourenausrüstung und hochalpinen Fertigkeiten auch nach einer angemessenen Akklimatisierung. Der DAV hat eine 2 – 3 tägige Tour über das Rifugio Gnifetti in diesem PDF-Dokument beschrieben.
Die höchsten Berge der Alpen
David von YourDailyMilk hat eine schöne Zusammenstellung mit eindrucksvollen Bildern der höchsten Berge Europas in einem Artikel verfasst. Und welcher Berg nun wirklich als Sieger hervorgeht hängt tatsächlich von einer Definitionssache ab.